Gestationsdiabetes - Richtige Ernährung in der Schwangerschaft (Kapitel 6, Folge 5)

Ein hyperglykämischer Zustand der Mutter hat zur Folge, dass dem Fetus vermehrt Glucose zu Verfügung steht, was wiederum in einer Hyperinsulinämie enden kann. Weitere Folgen sind für das Kind unter anderem Makrosomie, sowie ein lebenslang erhöhtes Risiko für Adipositas und Diabetes. Eine frühzeitige ärztliche Untersuchung hinsichtlich Gestationsdiabetes bei der Schwangeren ist daher für sie und die Entwicklung des Kindes sehr wichtig.

Folgende Parameter stellen Risikofaktoren zur Entwicklung eines Gestationsdiabetes dar:
• Übergewicht und Adipositas bereits vor der Schwangerschaft
• fortgeschrittenes Alter der Mutter
• Gestationsdiabetes bei einer vorangegangenen Schwangerschaft
• Vorkommen von Diabetes in der Familie
• Makrosomie bei einem früheren Kind (über 4500 g)
• starke Gewichtszunahme im jungen Erwachsenenalter
• rauchen
• familiärer Ursprung aus Süd-Asien (Indien, Pakistan, Bangladesh), der Karibik und dem mittleren Osten (Saudi Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Irak, Jordanien, Syrien, Oman, Qatar, Kuwait, Libanon, Ägypten)

Ziel jeder medizinischen und ernährungsphysiologischen Intervention sollte die Blutzuckerkontrolle darstellen, um weitere Folgeerkrankungen von Mutter und Kind zu vermeiden. Allen Müttern mit Gestationsdiabetes sollten daher Informationen betreffend der Rolle einer ausgewogenen Ernährung, Körpergewichtreduktion und regelmäßiger Bewegung zu Verfügung gestellt werden. Außerdem sollten die möglichen Folgen für die Entwicklung des Kindes, sowohl im Mutterleib, als auch im späteren Leben, bewusst gemacht werden.

Die Ernährungstherapie eines Gestationsdiabetes sollte vor allem Kohlenhydrate mit einem niedrigen glykämischen Index, mageres Fleisch, Fisch und magere Milchprodukte, sowie eine bedachte Auswahl an gesunden Fetten in den Vordergrund stellen.
(WHO, 2015)

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