Wer will schon hart arbeiten? Das Handwerk auf Nachwuchssuche

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Die Baubranche boomt. Handwerker sind gefragt wie noch nie. Doch der Nachwuchs fehlt. Eine Lehre im Handwerk zu machen und körperlich hart zu arbeiten scheint für junge Menschen viel seltener als früher in Frage zu kommen. Dabei kommt man mit einer Ausbildung schnell in den Job. Und der ist oft gar nicht so schlecht bezahlt. Reporterin Anne Thiele verbringt zwei Tage auf dem Bau bei Thomas Kornetzki und geht der Frage nach warum studieren heutzutage cooler ist als in Lehre zu gehen. Warum ist das Handwerk so unsexy? Und welche Rolle spielen Geld und Ansehen?
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Reporterin: Anne Thiele
Schnitt: Julie Lesutel
Kamera: Julian Kiesche
CvD: Lea Semen
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Mehr zu dem Thema:
ZEIT ONLINE: Übersicht Fachkräftemangel:
Deutschlandfunk: Lösungen für den Fachkräftemangel:
Das Handwerk: Welcher Handwerksberuf passt zu dir?
Zentralverband des deutschen Handwerks: Alles rund ums Handwerk:
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Musik aus dem Film:
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Комментарии
Автор

Ich hab da ne ganz verrückte Idee. Arbeitskraft wertschätzen in Form von freundlichem Klima für Azubis und faire Bezahlung. Dann kommen die Kräfte auch wieder.

Netbase
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Wer will schon aufm "Bau" arbeiten, wenn er von dem was er verdient sich nicht selbst ein Haus leisten kann, dafür aber weit vor der Rente nen kaputten Körper hat...🤦

finalone
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"Wie haben Sie den Finger verloren?"
"Ist ein Stein drauf gefallen."
"Ich fang mal mit einer Aufgabe an, bei der ich ganz bleibe: Steine schleppen."
:D

ignorama
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Hab das Handwerk auch hinter mir gelassen und bin in die Industrie gegangen.
Muss jetzt zwar in 4 Schichten Arbeiten, aber dafür bekomme ich auch 900 Euro Netto mehr.
Zudem gibt es Ausflüge, Betriebsärzte, 4 Sorten Wasser und Kaffee umsonst, Obsttage, man hat einen betriebsrat hinter sich und und und...
Auf dem Bau bei gefühlten 49 Grad bekommst du vom Chef nicht mal eine Flasche Wasser.
Höchstens die Frage, warum man noch nicht weiter ist oder ob man mal einen Samstag dran hängen kann...
Von den besch.... Kunden ganz zu schweigen!
Warum bekommen Lehrlinge nicht das doppelte an Gehalt?
Das ist eine Investition in die Zukunft liebe Chefs, in EURE Zukunft.

romantraugott
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Mein Vater ist 53, so alt wie Detlef in dem Video und ebenfalls Maurer. Sein Körper zeigt bereits deutliche Verschleißerscheinungen und er wird nicht bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. Er hat das Haus gebaut, in dem ich aufgewachsen bin. Mein erster bezahlter Job war eine Handlangertätigkeit mit ihm zusammen auf der Baustelle. Ich war 15, pro Stunde gab's damals 5€.


Der Reiz des Handwerks ist das Endergebnis. Man erschafft etwas greifbares, was im Optimalfall gut und lange funktioniert. Ich arbeite gerne körperlich, aber ins Handwerk zu gehen, kam mir nie ernsthaft in den Sinn. Das Paradebeispiel warum, habe ich zu Hause sitzen.


Ich kann es niemandem verdenken, der keinen Handwerksberuf erlernen will. Die wenigsten halten einen derartigen Job bis 67 durch, die Bezahlung ist nicht gut (die Maurer sind im Handwerk noch die Spitzenverdiener, afaik), der Ruf ist beschissen und die Arbeit ist hart.
Darüber hinaus: Welcher Schüler mit 16-18 weiß schon, ob er ewig in einem Handwerksberuf arbeiten will? Lieber erstmal weiter Schule machen, studieren und sich verwirklichen.


Wer lieber studiert als eine Ausbildung zu machen, ist nicht zwangsläufig arbeitsscheu oder zart besaitet, sondern hat einfach eine pragmatische Entscheidung getroffen.

holykuhmeinefresse
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Überall, wo Mängel an Fachkräften bzw. Arbeitskräften besteht wird schlecht bezahlt. Das ist meine Erfahrung.

abumusa
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Weil A. die Bezahlung nicht Adäquat zur Belastung und Verschleiß ist und B. Dort Umgangsformen herrschen, dass die meisten Chefs und Vorarbeiter dort froh sein können, dass denen nicht öfter mal eine Gerüststange durch die Visage gezogen wird

Quenx
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Auf welchem Vorzeigeplaneten ist das denn gedreht? Auf den Baustellen die ich hier vor der Tür habe, arbeiten hauptsächlich Billiglöhner aus Osteuropa.

dek
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Ihr dürft nicht vergessen: " Rene hat 10 Jahre aufem Bau gearbeitet"

magnusschnell
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Warum machen immer wenige junge Menschen eine Ausbildung? wird hier gefragt.
Ich denke, es fängt bereits in der Schule an, dass von LeherInnen suggeriert wird, ohne Studium werde aus einem später einmal nichts werden. Zu Unrecht wie ich finde. Wir brauchen Menschen im Handwerk.

exceptionnellle
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Die Bezahlung stimmt nicht

Die Arbeitszeiten sind zu lang

Körperlich werden viele Mitarbeiter verheizt
Kaum Aufstiegsmöglichkeiten
Im Gegensatz dazu wird alles teurer und unfairer für Mittelschicht und Niedrigverdiener.
Wenig Geld und Wenig Zeit / Kraft für die Familie sind einfach nicht zu vereinbaren.

mavw
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Ich habe höchsten Respekt vor jedem technischen oder bautätigen Ausbildungsberuf. Sie sind diejenigen die tatsächlich 'etwas machen'. Sie stellen selbstständig das Nötige her um uns unseren Komfort ermöglichen zu können. Unser aller Lebensstil kann nur aufgrund ihrer Arbeit stattfinden und das muss honoriert werden.

javidseyadahmed
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wenn die Bezahlung stimmt geh ich gerne wieder zurück ins Handwerk

BTCfan
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Hab mit 18 eine Ausbildung als Maurer gemacht und es war die schlimmste zeit meines lebens, die ersten 2 jahre hab ich ein apfel und ein ei verdient, kein urlaub bekommen und konnte mich jeden tag wie scheiße behandeln lassen, immer beschwert das ich nichts kann aber selbst auch kein bock gehabt mir mal was zu zeigen, 2 jahre steine stapeln und schneiden.... bis ich dann den betrieb gewechselt habe, dann wurd ich wenigstens fair bezahlt aber in den betrieben wo ich war wurde man nur wie ein sklave behandelt als lehrling, es wird ein das leben so schwer gemacht physisch sowie psychisch, ich weiß nicht mal wieso, ich hab immer vermutet weil die gesellen früher selbst wie scheiße behandelt wurden oder so, nach meiner lehre hab ich gekündigt und bin vom bau weg und will dort auch nie wieder hin.

warroxs
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Diese Entwicklung war schon vor 20 Jahren zu sehen. Nur mit dem Unterschied das es Auszubildende gab,
diese aber direkt nach der Ausbildung was anderes gemacht haben.
Es ist nur nicht so aufgefallen, weil studieren damals nicht Standard war wie heute.



Ich habe von 2004 bis 2007 eine Ausbildung im Handwerk gemacht, später den Meister, und insgesamt 11 Jahre
auf dem Bau gearbeitet.
Habe sehr sehr viele Menschen kennengelernt, kommen und gehen sehen.


Die wenigsten, die damals schon auf dem Bau gelernt haben, arbeiten heute noch in Ihrem Ausbildungsberuf.
Und das war vor meiner Zeit auch schon so. Ich kenne Leute, die kurz vor der Rente sind, die die selben Geschichten
erzählen. Ausbildung im Handwerk und anschließend ab in die Industrie!
Diese Leute sind mittlerweile Eltern, die nicht wollen das ihre Kinder sich das antun.


Solche Entwicklungen entstehen nicht über Nacht Freunde!

crissotbear
Автор

Das Handwerk wird Null geschätzt und schlecht bezahlt.

SergejObm
Автор

Ich habe richtig Bock ausgebeutet und wie Dreck behandelt zu werden... wo soll ich unterschreiben?

bananenbieger
Автор

DAS HANDWERK sieht so aus:
-wir fangen morgens um 06:00Uhr an 07:00Uhr wird bezahlt...

-Es gibt selten schriftliche Arbeitsveträge (mündlicher Vertrag, ist rechtskräftig in Deutschland....!)

-die Tariflöhne zahlt keine Firma

-Arbeitsklamotten, selber kaufen

-Handwerkzeug, selber kaufen

-Weihnachtsgeld, nein

-Urlaub, wenn du Glück hast

-16:00Uhr ist Feierabend, AUF DER BAUSTELLE! Das heißt zum Betrieb zurück fahren 30-60min das Auto abladen evntl für morgen beladen 30-60min und DANN hast du wirklich Feierabend, bezahlt wird aber nur bis 16:00Uhr 🙃

-Weiterbildung die vom Betrieben übernommen wird ? Wovon träumst du Nachts 😅

-jeden Winter das Risiko seinen Job über kurz oder lang zu verlieren 👍🏻

-seinen Körper bei Wind und Wetter kaputt schufften

-0 Anerkennung in der Gesellschaft

-Utensilien wie Staubschutzmasken Handschuhe oder Schutzbrillen sind auch eine Seltenheit obwohl diese genau wie sichere Arbeitsschuhe von der Firma gestellt werden MÜSSEN !

Ich könnte ewig so weiter machen.... und ihr fragt euch allen ernstes warum Niemand mehr Handwerker werden möchte ?
Und die Handwerkskammer versucht das mit lächerlichen Werbespots und Postern zu kaschieren und stellt das Handwerk somit falsch da.... lächerlich! 😅
Schöne Grüße von einem langjährigen Zimmermann (Bauhauptgewerbe)

joker
Автор

Da gibt es leute die sitzen den ganzen Tag im Büro und können Kaffee trinken und Gebäck essen so viel sie wollen, vielleicht haben die auch noch ne geile Kantine für die Mittagspause. Die sitzen da und können mit benutzerfreundlichen Kreativprogrammen den ganzen Tag rum spielen und dabei Musik hören. Bei dem richtigen Betrieb bekommst du dafür richtig ordentlich Geld. Jetzt frag ich mich auch warum so wenige Leute in Nasskalter umgebung Steine in der gegend rummschleppen wollen um diese dann in gebückter Haltung mit zähem Mörtel aufeinander zu kleistern während man immerzu das gefühl hat man wird nicht fertig nur um dann mit Muskelkater und Rückenschmerten Saudreckig in die Dusche zu klettern um sich wieder halbwegs sauber zu kriegen bevor man völlig entkräftet ins Bett knallt damit man halbwegs ausgeschlafen ist wenn es um 5.30 wieder weiter geht. "Ordentlich Arbeiten" nennt man das dann. Zack Zack !

noiselessfox
Автор

Ist es nicht in jedem Job so, dass man sich mal denkt *"Ey man ich habe kein Bock mehr"* egal ob im Handwerksberuf, Beamter oder Akademiker?
Und ganz ehrlich ein Hauptschüler der mit 15-16 seinen Schulabschluss macht, was soll der wissen was er mal machen will, dass wissen viele nach dem Abi nicht einmal.

Khalidazizphoto