E-Auto im Praxis- und Öko-Check – sind E-Autos wirklich besser als Verbrenner? I Ökochecker SWR

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Deutschland ist Autoland. Über 47 Millionen PKWs rollen aktuell über unsere Straßen, doch der Verbrenner hat in Zeiten von Fridays for Future ein verdammt schlechtes Klima-Image. Viele Menschen steigen deswegen auf ein E-Auto um. Dieses verbrennt nichts und wenn der Stromer aus erneuerbaren Energiequellen stammt, kann man das Gefühl bekommen, sich emissionsfrei zu bewegen – aber stimmt das auch? Ökochecker Tobi findets raus!

0:00 E-Autos im Check
1:25 Wie alltagstauglich ist das E-Auto?
7:05 E-Auto: Wirklich so umweltfreundlich?
12:30 E-Auto: Für Langstrecken geeignet?
13:45 Fazit

E-AUTOS: AKTUELL NOCH MANGELWARE?
Von den über 47 Millionen Autos auf unseren Straßen sind gerade einmal gut 300.000 elektrisch unterwegs. Entscheidungen gegen ein E-Auto sind die oft zu geringe Reichweite von unter 400 Kilometern und die zu geringe Anzahl von öffentlichen Ladesäulen. Anfang 2021 gab es davon nur knapp 22.000. Laut Koalitionsvertrag der GroKo sollten es eigentlich schon über 100.000 sein. Außerdem stehen die Akkus oft wegen der Rohstoffe Lithium und Kobalt in der Kritik. Die Förderung von Lithium benötigt viel Wasser und Kobalt aus dem Kongo wird immer wieder in Zusammenhang mit Kinderarbeit gebracht.

DER PRAXISTEST: WAS KÖNNEN E-AUTOS?
Wie alltagstauglich und umweltfreundlich so ein E-Auto ist, will der Ökochecker nun selbst herausfinden. Für ein Interview gehts von Köln nach Karlsruhe. Eine Strecke von 300 km. Mit der App „A better Routeplanner“ planen Tobi und das Ökochecker-Team die Route, denn für die ganze Strecke reicht der Akku nicht. Und das Laden geht auch nicht so schnell, wie das Tanken bei einem Verbrenner. Fazit: Je schneller man fährt oder je wärmer man die Heizung einstellt, desto geringer ist die Reichweite. Das Planen der Route mit entsprechenden Lade-Stationen ist aufwendig. Verfahren sollte man sich bei knappem Ladezustand besser auch nicht. Und: Das Laden kann dauern! Nicht jede Ladesäule ist eine „Schnell-Ladestation“. In Apps sind die aber in der Regel gekennzeichnet.

DIE ZUKUNFT IST ELEKTRISCH
Dem stimmen auch die deutschen Autohersteller zu. VW, Audi, Mercedes und BMW wollen in den kommenden Jahren immer mehr Elektromodelle anbieten. Im Vergleich zu Verbrennern sind Elektroautos schon heute umweltfreundlicher, das bestätigt auch Prof. Martin Wietschel vom Fraunhofer-Institut. Ungefähr 20 bis 40 Prozent an Treibhausgasen lasse sich durch ein E-Auto einsparen. ABER: Elektrofahrzeuge haben noch ihre Herausforderungen. Der ökologische Rucksack ist fast doppelt so groß in der Produktion, als bei einem konventionellen Verbrenner. Laut Experten reicht es allesding schon, wenn man mit seinem Elektroauto mindestens 40.000 bis 50.000 Kilometer fährt, um einen positiven Umweltvorteil zu erreichen.
E-Mobilität ist ein wichtiges Thema für die Energiewende. Aktuell werden rund 60 % der Treibhausgas-Emissionen im Mobilitätsbereich durch PKW verursacht. Das aktuell größte Umweltproblem ist der Akku. Kobalt aus dem Kongo oder Lithiumabbau in Südamerika: Dort hat man es mit Umweltproblemen und Umweltherausforderungen zu tun. Im Verhältnis gesehen entspricht der Bau eines Akkus der Herstellung von einem Kilogramm Kaffee, einem Kilogramm Rindfleisch oder zwei Kilogramm Avocados – so der Experte.

DAS FAZIT: KLIMARETTER E-AUTO?
Insgesamt ist der Ökochecker Tobi knapp 720 Kilometer gefahren und hat 178 Kilowattstunden verbraucht. Dadurch hat die Fahrt 53 Kilogramm CO2 verursacht. Bei einem vergleichbaren Diesel wären es bei einem absolut optimalen Verbrauch von 4,3 Litern auf 100 Kilometern knapp 30 Liter gewesen, also 98 Kilo CO2.
Für den Strom hat das Team insgesamt 61 Euro bezahlt. Dabei haben sie fast nur Schnellladesäulen genutzt. Hier liegen die Kosten pro Kilowattstunde bei 10 Cent mehr als bei normalen Ladesäulen. Die gleiche Tankfüllung hätte bei 1,30 Euro pro Liter Diesel knapp 39 Euro gekostet.

Autor: Maurice Kaufmann
Schnitt: Sven Lude
Redaktion (solisTV): Sarah Weihsweiler
Redaktion (SWR): Inga Vennemann, Holger Conzelmann

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#Ökochecker #Nachhaltigkeit #Elektroauto
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marktcheck
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3:37 echt? Also wenn ich meinen Verbrenner fahre, geht die Reichweite konstant nach oben... bis halt der Tank überläuft.

DrHouse-zseb
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58 km und 25% des Akkus weggeschnupft ist aber auch eine Kunst die sicher nur der SWR hinbekommt, der Kona hat eine wirklich sparsame Wärmepumpe, an der wird das nicht gelegen haben, eher wenn man extra so fährt das man viel Verbrauch hat.

Ein Kollege besitz dieses Modell, der ist gerade letzte Woche eine ähnliche Strecke gefahren, rund 350km. Die ist der in einem durch ohne zwischenladen und dabei maximal 120 km/h schnell gefahren wo erlaubt oder ganz frei war (was es lediglich 100km waren auf gesamter Strecke). Der hat dabei 15 kWh gebraucht auf der Strecke im Schnitt und damit 10 unter dem Wert hier in diesem Beitrag.

Im übrigen, wenn ich von einem Kona Diesel den Schnitt nehme, braucht dieser 5, 63 Liter auf 100 Km und keine 4, 3 Liter wie im Beitrag. Wenn ich solch eine Gegenüberstellung mache und habe die Möglichkeit bei einem Hersteller BEIDES zu bekommen, dann bitte auch beide direkt vergleichen und nicht irgendeinen Wert nehmen, der wirklich geschönt ist.

So kommt man auf 40, 5 Liter Diesel wären dann 52, 65€

Wäre man den Kona Electric vernünftig fährt bei rund 120 km/h, wäre dieser bei 15 kWh geladet und bei 108 kWh gelandet, das sind mal eben 70 kWh weniger, die man auch nicht nachladen muss (oh Wunder). Der Trip im E-Auto ist dann mit 36, 7€ deutlich günstiger wie mit dem Verbrenner. Neutral dargestellt ist was anderes.

sprungbrett
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Warum kann man an der Ladesäule nicht einfach mit EC Karte bezahlen? Bei Shell oder Aral muss ich auch nicht vorher eine Mitgliedschaft eröffnen, um zu tanken.

cebner
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ein bisschen schade finde ich es schon, dass hier (vielleicht auch absichtlich) etwas unbedarft rangegangen wurde. Beim Führerschein hat man doch auch jeden Mist erklärt bekommen. Auch da kam mal drin vor, dass dein Auto, dass du mit 120 fährst auf einen Verbrauch von 6l kommt und wenn du es mit nur 100 der Verbrauch meist auf lockere 5l runter geht. Und wenn man es über die Autobahn prügelt, weil es gerade gut geht und einem Spaß macht mit 180 zu fahren es dann halt einfach mal auch 8-9l verbrauchen kann (Benziner nicht zu groß)
Ich finde das bringt, in den sonst fast ausgewogenen Bericht, einen faden Beigeschmack.

gotdo
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Das ist wie mit der Angabe bei meinem Diesel. Wenn ich mit 200 über die Autobahn fahre, dann stimmen die angesagten Kilometer auch nicht mal annähernd :D

HandsUpSonny
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Welcher Diesel mit 150kW braucht bei 150km/h 4, 3l?

askmike
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Ich habe mir vor wenigen Wochen ein Elektro Roller gekauft, mit herausnehmbaren Akku, so kann ich den in der Wohnung laden & auch mal ein Ersatzakku für längere Strecken mitnehmen. Bin sehr glücklich über meine Entscheidung.

whopper
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Och Leute was soll der errechnete Vergleich mit dem Diesel mit 4, 2 Litern. Aber mit dem E-Auto volles Rohr ballern... Ich kenne genug Diesel Fahrer und bei normalen Bedingungen mit Richtgeschwindigkeit verbrauchen die auch um die 6 Liter. Egal ob Meriva von 2013 oder Mokka von 2019. Ich fahre selbst oft genug Diesel.... Dann rechnet aber auch das E Auto mit ähnlicher Fahrweise und 18 kwh. Dann wären wir bei ca 130 kw. Was dann wieder 38kg co2 echt. Das schlimmste ist aber schon, wie ihr euch

mz
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Also den Hyundai Kona mit knapp 25kw auf 100km zu bewegen zeugt nicht gerade von einer ökonomischen Fahrweise. Wie man dann gleichzeitig den Diesel mit 4, 3lt auf 100 km bewegen kann, erschließt sich mir nicht. Sind das dann zwei ganz verschiedene Fahrer?

AlbertKevekordes
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Die Reporter sind nicht gerade die hellsten 😂

jakobschoch
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E-auto Experte: "bei 0% noch 750m"🤣, wer weiß wieviel unter 0 noch drin ist hat vor der 0 keine angst mehr aber klar die Experten mal wieder

derkek
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Ist bis auf den Verbrauch des Diesel (4, 3 L) ganz gut beschrieben. Ich selber fahre seit 2019 eine e-Soul (Verbrauch 15, 6 kWh) und mittlerweile 73000 km - also auch Langstecke. Ja man muss es planen (oder mal das Navi nutzen ;-) - das findet auch Ladesäulen). Hilfreich wäre noch die Durchschnittsgeschwindigkeit gewesen… Aber auch ich habe den 64 kWh Akku des e-Soul von FFM nach Köln schon mal leer bekommen bei 170 km/h….
Schnellladesäulen gibt es an den meisten Raststätten. Bis auf Ionity preislich nicht höher als in der Stadt. Man muss schauen welche Ladekarte sinnvoll ist (EnBw, Maingau nutze ich). Bei 120 km/h benötige ich 16-17 kWh auf 100 km. Das wäre also bei 720 km haben die mit dem (bauähnlichen) Kona also 24 kWh auf 100 km gebraucht. Das ist sportlich gefahren. Ich wäre bei 120 km/h auf 47 Euro beim Schnellladen gekommen. Wenn ich den Diesel mal mit 5, 5 L berechne (hier wäre eine Vergleichsfahrt sinnvoll gewesen) käme ich bei einem Preis von 1, 25 je Liter auf 51, 48 Eur… Aber wie oben erwähnt: Bis auf den zu niedrigen Dieselverbrauch ganz gut beschrieben… Bei 5 Liter Verbrauch wäre es beim schnellladen preislich gleich.

waterrescue
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Und in der nächsten folge: "Familie Meier macht den Umzug mit einem Smart" ich bin gespannt...
Man muss sich doch Gedanken machen wofür das Auto benötigt wird, dann ist es ein deutlicher Gewinn.

anomalie
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Herzlichen Glückwunsch! 2 Sekunden Tankzeit für 60 L Diesel ist vermutlich Weltrekord. Respekt!

dieterpovel
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Ach du meine Güte... Wieso kann er mit dem E-auto mega schnell fahren, rechnet aber den optimalen Durchschnittsverbrauch vom Diesel....
Also diese Rechnungen geht vorne und hinten nicht auf!!! :D. Warum fällt das in der Redaktion nicht auf???
Könnten sie nicht Leute ans Steuer setzen, die sich ansatzweise auskennen.

Immerhin, ist der Experte gut. Dieser hat ja mal alles richtig ausgedrückt. Dieser Teil war gut.

MrPaddyunso
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Oh nein, wenn ich 160 fahre, dann verbrauche ich viel mehr... Ihr macht eigentlich intelligente Reportagen, was ist da mit euch durchgegangen? Reichweitenangst galore.

catfreak
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Die Auswertung am Ende ist ein Witz die Rechnen mit 24KWH pro 100KM bei einem Kleinwagen ziemlich unrealistisch viel zu viel. Aber beim Diesel wird nur 4.3 Liter angenommen

Markus-nmdb
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Selbst fahre ich schon über 9 Jahre Elektrofahrzeuge. Sowohl Auto als auch Motorrad. Das Fahrgefühl ist einfach toll, gerade im Berufsverkehr. Für die Langstrecke geht momentan noch nichts über einen Tesla. Es ist einfach unkompliziert an den Ladesäulen und es gibt genug davon.

HackerL
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Da habt ihr aber bei 24, 7 kWh/100 km kräftig auf das Strompedal gedrückt. Kein Wunder, daß ihr soviel laden mußtet. Abgesehen davon beim Diesel mit 4, 2 l / 100km auszugehen bei der Fahrweise - nicht realistisch

der-e-wolf