Sind Energieberatung & Förderung noch zu retten? Wir versuchen es! [mit @Energiesparkommissar]

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Im Video spreche ich mit @Energiesparkommissar Carsten Herbert über die Probleme und möglichen Verbesserungen der Energieberatung und Förderungen in Deutschland. Carsten betont, dass Energieberatung nicht ausreichend individuell ist und oft standardisierte Produkte wie der individuelle Sanierungsfahrplan (ISFP) verwendet werden, die wenig konkrete Entscheidungsgrundlagen bieten. Er empfiehlt eine maßgeschneiderte Beratung, die spezifische Bedürfnisse und Fragestellungen der Hausbesitzer berücksichtigt. Bei der Förderung kritisiert er die Konzentration auf Spitzeneffizienzstandards, die oft teuer und ineffizient sind. Er schlägt vor, Förderungen breiter zu streuen und auf Maßnahmen zu fokussieren, die viele Häuser auf einen guten Standard bringen, wie zum Beispiel wärmepumpentauglich machen. Zudem sollte die Förderung sich an der tatsächlichen Energieersparnis orientieren und nicht an hohen Effizienzklassen. Dies könnte durch reduzierte bürokratische Hürden erreicht werden, ähnlich wie bei der Mehrwertsteuerbefreiung für Solaranlagen. Wir sind uns einig, dass Transparenz wichtig ist, um zu überprüfen, ob die geförderten Maßnahmen tatsächlich die versprochenen Einsparungen bringen. Das bisherige System erscheint ineffizient und suboptimal in der Verteilung der Mittel, was sowohl ökologisch als auch ökonomisch nicht sinnvoll ist.

Inhalt
0:00 Intro
2:21 Energieberatung
3:15 iSFP (individueller Sanierungsfahrplan)
4:10 Gute Energieberater
5:27 Beispiel Fenstertausch
6:24 Energieberatung in gut?
7:53 Probleme mit der aktuellen Förderung
9:58 Massenförderung
11:01 Politik & BMWK
11:47 So würde der Energiesparkommissar fördern
14:12 Meine Vorschläge
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Комментарии
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Lieber Alexander,
es war mir eine Freude mit Dir zu diskutieren. Ich drücke Deiner Initiative und diesem Video die Daumen!
Vielleicht sehen wir uns ja auf dem dena Energiewende Kongress wieder.
;)
Herzliche Grüße
Carsten

Energiesparkommissar
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Hatte genau das Thema mit den Fenstern. Standardrückmeldung: Ganzes Haus machen für 250K. Meine Antwort: Nicht wirtschaftlich. Haus ist ja schon auf einem akzeptabelen Level.

Diese Art von Dogmatik, die auch dem Fördersystem zu Grunde liegt, ist nicht nur ökonomisch sondern auch (in der Gesamtwirkung) ökologisch kontraproduktiv.

york-fabianraabe
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Schon in den ersten Minuten hattet ihr mich dabei. Ich hatte genau das was Carsten als Beispiel angebracht hat bei uns. Ich hatte ein undichtes Dach und einige undichte Fenster. Energieberater geholt und mit Minimum 250k€ konfrontiert gewesen. Also Energieberater wieder heim geschickt und direkt mit den Handwerkern geredet (Laibungsdämmung und Lüftung bei neuen Fenstern z.B.) also anstelle von 250k (-Förderung) bei 50k gelandet.

Außerdem finde ich es Wahnsinnig das im Prinzip von Energieeffizienzklasse B nach A+ gefördert wird aber nicht von H nach B obwohl das eine gewaltige Einsparung wäre für weniger Geld.

GrizzlyonFire
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Danke :) "Wärmepumpenready" ist genau mein Ding. Wir haben in einem 60 Jahre alten Haus ausprobiert ob wir mit maximal 55 Grad Vorlauf durch den Winter kommen. Nachdem das klar war wurde eine Heizungsbauer gesucht der eine Wärmepumpe einbaut. 

Der Verbrauch des atmosphärischen Gaskessels mit schlechter Heizkurve und teilweise ungedämmten Fensternischen lag bei 33.500 bis 37.000 kWh. Mit der Umstellung auf eine Wärmepumpe wurden die Nischen gedämmt, die Heizkurve über den ersten Winter schrittweise optimiert und nach dem ersten Jahr hatte die Wärmepumpe rund 6.200 kWh Strom verbraucht. Die alten Heizkörper wurden zwar getauscht, von der Leistung her aber nicht verbessert. Bei einem Strompreis von ca. 25 Cent/kWh wird sich eine Fassadendämmung wohl nie rechnen. Die teilweise 40 Jahre alten Fenster werden aber noch im Rahmen einer Renovierung in den nächsten Jahren getauscht, vielleicht geht die Vorlauftemperatur dann nochmal 1 Grad runter.

torstene.
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Ich finde die Energieberatung sollte zu 100% gefördert werden, Gebäude von B nach A oder gar A nach A÷÷÷ sollten gar nicht gefördert werden, es gibt genug Gebäude der Klassen darüber, der DIYer wird immer außen vor gelassen, würden DIY Maßnahmen, auch mit verpflichtender Baubegleitung gefördert wären die Fördersummen deutlich geringer und es würde mal was vorangehen. Gutverdiener könnte man auch über Steuervorteile fördern anstatt aus Fördertöpfen. Viele der Fördermaßnahmen gehen m.M.n. an der Realität vorbei.

DasEinhornraucht
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Ein positives Erlebnis mit Energieberatung: wir hatten ein Haus im Blick, das wir energetisch sanieren hätten müssen.
Um eine grobe Abschätzung zu bekommen, was machbar wäre und ganz grob wo die Kosten lägen, haben wir zur Besichtigung einen Energieberater von der Energieagentur des Landkreises mitgenommen.
Der hat zum energetischen Zustand und zum Thema Heizungserneuerung umfangreiche und fundierte Tips gegeben. Kosten für uns: 30€ Gebühr, den Rest zahlt die Verbraucherzentrale.

Für die Entscheidung pro oder contra Kauf genau das richtige - hab das aber nur durch Zufall gefunden. Sowas gern viel offensiver bewerben!

silasvegas
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Lieber Alex, lieber Carsten,
Das war wieder ein Supervideo.
Nach meiner Meinung betrifft die Forderung nach Effizienz nicht nur den Bestand, sondern auch den Neubau.

Hier braucht es simple Grenzwerte (CO2) und ein ganzheitliche Betrachtung (Lebenszyklus). Wie das Ergebnis erreicht wird, ist dem Ingenieur/Bauherrn freigestellt. Ich bin 100% sicher, dass die Baukosten erheblich sinken. Gute Technik (Wärmepumpe, intelligent kombiniert mit PV, Speicher (dieser sollte netzdienlich steuerbar sein, was dem Nutzer aber auch finanzielle Vorteile bringen muss), und intelligente Steuerung werden sich dann wahrscheinlich ggü. extremer Bauqualität durchsetzen.

Was wir natürlich nicht brauchen, ist ein Aufweichen der Grenzwerte oder der Einsatz von Verbrennertechnik.

Zur Förderung:
1. Definitiv Förderung nach erzielter Effizienzsteigerung (CO2-Reduzierung), das gilt auch schon für die Förderung der Beratung selbst.
2. Veröffentlichung der best practice Beispiele objekt-, technik- wie anbieterbezogen ist eine gute Idee.
3. Förderung von netzdienlichen bzw. quartierdienlichen Lösungen bei PV, Wärme, Stromspeicherung (bidirektional), Mess- und Regeltechnik. Förderung wahrscheinlich bei Verbrauch/Lieferung besser als bei Investition.

Macht bitte weiter so - vielen Dank.

Gibt es eine Unterschriftenaktion?

Dork-ugmw
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Ihr beiden seid einfach klasse. Vielen Dank für das Video, das mir auch aus der Seele spricht.
Traurig ist nur, dass es überhaupt so weit kommen konnte und für viel Geld eine derartige Förderkulisse aufgebaut wurde. Ehrlicherweise hätte man es dann einfach Klientel oder Lobby Programm nennen sollen. Es sollte doch ein Grundsatz in jeder ökonomiegetriebene Wirtschaft sein, die kappen Mittel so gewinnbringend wie möglich einzusetzen. Nennen wir es Pareto Prinzip oder "Most bang for the buck".
Eines nur: Leider ist kaum eine Förderung davor gefeilt, die falschen Anreize zu setzen. Wenn man die Verbrauchsreduktion fördern will, befürchte ich schlicht folgendes: Gar manche Zeitgenossen heizen dann im Jahr vor der Maßnahme das Haus auf 27° oder lassen die Fenster offen, um die Einsparung künstlich größer wirken zu lassen.

Pet
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Bin HLK Technker und habe viel Interesse an der Wärmewende. Aber der Irrsinn der Energieberatung hat mich von dem bereich abgeschreckt. Da sind Leute unterwegs die Formulare ausfüllen und Förderung beantragen aber keine Ahnung von Physik haben.

VRrgbg
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Die Dreistigkeit welche Preise die Handwerker aufrufen. Da versickert die ganze Förderung. Beispiel, Firma macht Kostenvorschlag die PV-Anlage 20kwp 42k. Ich baue die gleiche Anlage für 23. Diese Firma brauche ich trotzdem da sonst keine Förderung. Firma verkauft mir WR und Akku macht Anschluss und Papiere. Noch ein Jahr später muss ich hinterher telefonieren das die endlich richtig ausgefüllte Papiere einreichen. Würde ich Anlage komplett auf freien Markt kaufen und selbst anschließen, bzw wenn ein Handwerker nur wegen anschließen sein Stuhl verlassen würde. Könnte ich locker noch 3-4k sparen. Vor kurzem Video von SHK Info gesehen warum Wärmepumpen so teuer sind. Paar Schläuche und etwas Styropor 400€, paar Bleche und Gummifüße 350€. Dann 4 man für 4 Tage Einbau insgesamt 30k. Aber was soll's 70% bezahlt der Staat. Fazit, wer hat denn wird gegeben

jamescandela
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Ich wäre auch beinahe in die „Sanierungsfalle“ gegangen. Wir haben einen 80er Altbau in über 10jähriger Arbeit Stück für Stück ohne Förderung auf einen guten energetischen Stand gebracht. Arbeiten, die man nicht selbst machen konnte, wurden von der Steuer abgesetzt. Nach jedem Projekt wurde überprüft was es gebracht hat. Hab selbst Mathe studiert, halte aber von Berechnungen bei Altbauten wenig. Oft kann man nur schätzen wie und was verbaut wurde. Grundsätzlich würde ich dem Gesagten zustimmen. Wie wäre es denn, wenn man alles was der Sanierung und Energieeinsparung dient verbilligt (Mehrwertsteuer) und den Hausbesitzern die Verantwortung überlässt? Leider musste ich immer wieder konstatieren, dass sich tatsächlich eine Maßnahme, die gefördert wird selten lohnt. Beispiel: Meine Mutter bekam ein Angebot über eine Pelletheizung für 50k!!! Für ein Gebäude, dass alle Voraussetzungen für den einfachen Einbau bietet. Das Material würde ich im freien Handel für die Hälfte bekommen! Diese Auswüchse hätten sofort ein Ende.

ulih.
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Ihr habt schon ganz grundlegend Recht, ich würde die Ideen 100% unterstützen. Möchte aber gern ergänzen um mein persönliches Aufregerthema Nummer 1: wer kontrolliert eigentlich die Berater? Wenn der Handwerker was verzapft, sehe ich das oft und er muss nacharbeiten. Wenn der Berater Fehler macht (ob aus menschlichem Versehen, Schlampigkeit oder Vorsatz ist egal), dann sehe ich das nur, wenn ich mich parallel zu ihm ebenso tief reinwühle und bestenfalls eine gute physikalische Grundausbildung habe. Dabei ist der potentielle Schaden um ein Vielfaches höher als beim Handwerker. Man stelle sich nur vor, man hat die 100.000€ Maßnahme falsch oder unnötig gemacht. Förderung hin oder her. Da muss definitiv mehr Qualitätssicherung her!

Persönlich hatten wir den Fall. Ich musste alles hinterfragen, was der EEE sich ausgedacht hat. So dermaßen viele Flüchtigkeitsfehler und Fehlentscheidungen... Die Heizlastberechnung war völlig unlogisch, das hat man bereits mit einem logischen Blick gesehen. Er hat stur ausgefüllt und nie auch nur nochmal mit Verstand drüber geschaut. Nach anfänglichen 8 kW sind wir nach Beseitigen aller Fehler (die, die ich gesehen habe) quf 5, 5 kW runter. Das hätte zu einer völligen Fehldimensionierung der Wärmepumpe geführt!
Zweites Beispiel: Dachfenster wurden als noch gängig bewertet, alle anderen Fenster wurden ausgetauscht. Das mag aus Wärmeverlustsicht stimmen. Nun haben wir dort aber massiv Tauswasserprobleme. Ich würde von einem Experten erwarten, dass er sowas abschätzen kann statt nur auf eine Zahl zu schauen.

hermit
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Die Förderung muss mehr für Eigenheimbesitzer machen die mal was selbst machen - schliesslich haben wir "Fachkräftemangel". Die Energieberater macht dann die "Bauaufsicht".

tooneepoo
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Danke, sehr gute Vorschläge, auch zur Art wie die Förderung einfacher und effizienter sein könnte. Wichtig dafür, ganzes Video anschauen!

dklh
Автор

Ihr habt mir aus der Seele gesprochen und einige Gründe aufgezählt warum ich den Job als Energieberater an den Nagel gehängt habe. Hauptaufgabe ist es, Fördermittel zu beschaffen. Damit verbunden sind teilweise unnötige Nachweise und nach der Ausführung ist der tatsächliche Mehrwert und der Mehraufwand nicht mehr gerechtfertigt. Es braucht eine deutlich pragmatischere Herangehensweise die sich auch an der Umsetzbarkeit orientiert, wenn wir den Laden ändern wollen. Deutschland lebt in diesem Bereich das "overengineering" - der Wärmebrückennachweis (wenn man ihn richtig macht) ist hier das perfekte Beispiel.

bastianr.
Автор

Keep it simple!!!! Genau das sollte das Thema sein damit keine Hürden entstehen. Der Vorschlag Maßnahmen am Haus Umsatzsteuerfrei zu machen ist der richtige Ansatz. Die Herausforderung das da getrickst wird einfach beheben indem die Rechnungen bei der Steuererklärung eingereicht werden und hier eine Prüfung möglich ist fände ich super. Dann haben Handwerker auch mehr Lust etwas wie „Kleinmaßnahmen“ durchzuführen. Der Staat kann/will/sollte auch nicht dauernd den Oberlehrer spielen und es mit Vorgaben unnötig schwer machen. Das gemeinsame Ziel für alle Beteiligten sollte auf der Energieeinsparung liegen. Liebe Grüße Bernd

berndfoto
Автор

Gute Vorschläge zum Umbau der Förderungen. Hoffentlich kommt das bei den Entscheidungsträgern an

dirkschulz
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Wir haben inzwischen Erfahrungen mit einem Haus aus 195x und unserem noch in der Renovierung befindlichen Haus von '65. Wir waren schon einmal beim Energieberater. Ergebnis: Also da müssten wir dieses und jenes und eigentlich alles und am besten eigentlich neu bauen ... Bisschen überspitzt. Förderungen für das alte Haus gab es nur wen wir Fasade, Dach und Fenster gemacht hätten. Das war aber viel zu teuer! Also angefangen nur mit dem Dach ... ohne Förderung .... dann paar Jahre später neue Fenster ... ohne Förderung. Bei unserem jetzigen Haus haben wir alles mit Bekannten Fachleuten aus dem Bau und der Heizungsbranche durchgesprochen, ohne Energieberater und fast alles in Eigenleistung. Ergebnis ... keine Förderung. War unterm Strich dennoch günstoiger als mit Berater und einer Firma die das umsetzt, aber dennoch sehr sehr schade. Dieses ganze "geleiher" mit Anträgen vorab, erst anschließend Aufträge erteilen ... Wenn das Angebot passt, der Handwerker zeit hat und die Fenster lieferbar sind und ich sie eben noch vor dem Winter einbauen möchte .... dann kannich wieder auf Förderung verzichten! Die Herren Politiker sollten sich persönlich einmal damit beschäftigen, sich selbst mal hinsetzen und das durchlesen und ausfüllen, was sie da vom Otto-Normal verlangen. ICh bin mir sicher, das unser Vorgehen auch cniht das Beste war, aber man will und muss ja auch fertig werden und kann nicht immer warten bis irgend ein Antrag genemigt ist etc. Ich muss mein Dach dämmen, wenn ich Zeit habe! In unserem Fall und sicher bei vielen anderen, wäre meiner Meinung nach ausreichend, wenn: Jemand kommt vorbei, sieht, das es noch uralte Holzfenster sind oder keine 5cm Glaswolle die Geschossdecke dämmen und hinterher nochmal vorbei schauen um festzustellen, das es jetzt 30cm Dämmung sind und neue Fenster verbaut sind. Mehr ist eigentlich ja nicht nötig! Gerne nehme ich dafür bei Eigenleistung auch Abstriche der Förderung hin. Aber wenn es wirklich darum eght, Energie ein zu sparen wäre eine kleine Förderung etwas, was sehr vielen helfen würde.

StefanRottner
Автор

Ich modernisiere mein Haus soweit es geht in DIY-Leistung und nehme dafür keine Förderung in Anspruch und mache nur die Maßnahmen welche für uns einen Mehrwert im finanziellen Bereich sowie Wohlfühlfaktor haben. Habe kein Bock auf den ganzen Bürokratiewahnsinn und die ganzen Handwerker mit ihren Mondpreisen.

dieseldust
Автор

Ich bin selber Energie Effizienz Experte und kann dem Energiesparkommissarin in vielen Dingen zustimmen. Die meisten Berater gehen nicht auf die Interessen der Kunden ein und übergeben ein "fertiges" Produkt, das weit übers Ziel hinausschießt. Auch die Meinung zum Effizienzhaus und zur Sinnhaftigkeit einer Kellerdeckendeckendämmung teile ich. Gerade im Mehrfamilienhaus lohnt die sich nämlich nie. Ist fürs Effizienzhaus aber erforderlich.

JanMertens-nf