Flucht, Migration und Auswanderung am Beispiel der Familie Ruge

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11.02.2021 19.30 Uhr Video-Premiere
«Nicht die Flüchtlinge machen das Problem, sie machen es bewusst» (Volker Braun)

In der Familiengeschichte des Schriftstellers Eugen Ruge zeigen sich Bruchlinien deutscher und internationaler Historie, und das nicht nur in seinen internationalen Erfolgen «In Zeiten des abnehmenden Lichts» und «Metropol».

Wir sprechen mit Eugen Ruge über seinen Großvater Arnold Ruge (1802-1880), der in der 1848er-Revolution – als Abgeordneter in der Frankfurter Paulskirche, wo er der demokratischen Linken angehörte – für eine europäische Republik stritt. Mit Haftbefehl gesucht, ging er wie Marx und Engels ins Exil nach London. Wie aber kam es, dass er schließlich einen Ehrensold auf persönlichen Wunsch von Reichskanzler Bismarck erhielt?

Der bedeutende Historiker Wolfgang Ruge (1917-2006) wiederum floh mit seiner kommunistischen Familie vor Hitler in die Sowjetunion und landete in Stalins Lagerwelt. Eugen Ruge, der im Verbannungsort seines Vaters hinter dem Ural geboren wurde, floh schließlich aus der DDR aufgrund von deren stalinistischer Reformunfähigkeit.

Dies sind nur wenige Schlaglichter einer dramatischen Familiengeschichte, der sich Eugen Ruge immer wieder annähert. Er schreibt dabei kein dokumentarisches, sondern ein literarisches Werk mit übergreifenden Themen. Der neue Roman «Metropol“ ist aktueller, als der Autor beim Schreiben ahnen konnte. Er erzählt eine Geschichte im Moskauer Exil darüber, «was Menschen zu glauben bereit, zu glauben imstande sind». Wer fragt sich das nicht täglich: was er glauben kann in einer verrückten, noch nie erlebten Realität?

Ein Gespräch mit Lesung von Texten, mit Eugen Ruge, Achim Engelberg und Anna Sophie Schindler
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