Deutsches Leid: Flucht & Vertreibung | Geschichte

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Ende 1944 erreichte die Rote Armee das ehemalige Staatsgebiet des Deutschen Reichs - die Soldaten der Sowjetunion marschierten auf ihrem Weg nach Westen in Ostpreußen ein. Anfang 1945 folgte dann eine Großoffensive der Roten Armee. Die Deutschen Truppen konnten der Roten Armee nichts mehr entgegensetzen, die Front brach zusammen. Infolge dessen brach in den Ostgebieten des Deutschen Reichs Chaos aus. Die Angst auf Rache der Sowjetunion für die vielen Millionen Kriegstoten, brachte hunderttausende Deutsche dazu, in Richtung Westen zu flüchten. Mitten im Winter, viele nur mit den Sachen, die sie am Leib trugen. Viele sterben auf dem Weg, durch Hunger, Kälte und Erschöpfung.
Nach der Kapitulation des Deutschen Reichs im Mai 1945 beschließen die alliierten
Siegermächte auf der Potsdamer Konferenz im August 1945 eine Neuordnung
Osteuropas. Noch einmal werden Millionen Deutsche aus ihrer Heimat in
Pommern, Schlesien und Ostpreußen vertrieben. Am Ende stranden über 12
Millionen Geflüchtete und Vertriebene im besetzten und zerstörten
Deutschland. Willkommen sind die Flüchtlinge hier meist nicht, trotzdem müssen die heimat- und mittellosen Flüchtlinge
sich nun unter schlechtesten Bedingungen eine neue Existenz aufbauen. Viele scheitern und viele von ihnen überwinden den Verlust ihre Heimat niemals.

Alles, was ihr über die Flucht und Vertreibung wissen müsst, erklärt euch Mirko in diesem Video.

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Eine Produktion der objektiv media GmbH für funk
Moderation: Mirko Drotschmann
Autor: Matthias Schöberl
Producer: Markus Linke
Schnitt: Rainer Düring
Kamera: Paul Tzschoppe
Regieassistenz: Franziska Schuster

Redaktion (ZDF): Volker Erbert, Nicole Valenzuela
Комментарии
Автор

An alle, die sich wundern, warum der Kanal plötzlich anders heißt: Wir wollen diesen Kanal enger mit dem Kanal MrWissen2go verbinden. Künftig wird es zum Beispiel noch mehr Videos zu aktuellen Themen geben, die einen historischen Hintergrund haben. Ihr habt Wünsche, was das angeht? Dann ab damit in die Kommentare! :)

MrWissengoGeschichte
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Meine Oma ist aus Schlesien. Sie hat mir viel davon erzählt was ihr und ihrer Familie bei der Flucht zugestoßen ist. Jetzt ist Sie nicht mehr so fit aber erzählt trotzdem noch von Ihrer Heimat. Ich finde es sehr schade das in der Schule dieses Thema nie aufgegriffen wurde.

LeaLifestyle
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Mein Vater war stammte aus Ostpreußen. Er hatte immer Sehnsucht dahin. Ende 1989 ist er dann dort zu Besuch gewesen. Als er heimkam fragte ich ihn sofort wie's denn so war. Er sagte: "Gut, dass ich noch einmal da sein durfte. Aber was mich ebenso freut, dass dort wieder Menschen wohnen, denen der Ort jetzt auch zur Heimat geworden ist. Trotz allem was in der Vergangenheit geschehen ist, wurde ich sehr herzlich aufgenommen und das ist mir genug!" Er sprach nie wieder von diesen 2 Wochen, doch wirkte er danach erleichtert, als hätte er Frieden gefunden. Die Stärke und Bedeutung seiner Antwort habe ich in Gänze erst viel später erkannt. Es war ein kurzes und starkes Statement!

glx
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Mein Großvater hat mir schon öfter erzählt, wie er als Kind noch von seinen Eltern getrennt wurde und mit seiner Schulklasse damals an sichere Orte gebracht wurde. Er hat heute noch Tränen in den Augen, wenn er davon erzählt, wie er nach einem Jahr, in dem er seine Eltern nicht gesehen hat, durch Zufall im Zug seiner Mutter gegenüber saß. Die Wiedersehensfreude war riesig.

larissaweiss
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Mein Urgroßvater war ein Wolgadeutscher und wurde während des Krieges wie viele andere Deutsche nach Sibirien gesendet wo sie mit einer Schaufel alleine gelassen wurden und ein Dorf aufbauen mussten.
Nachdem das Dorf aufgebaut wurde, wurden sie mit LKW's zu einer anderen Stelle geschickt und man musste dort von vorne anfangen. In einem der selbsterbauten Hütten in Sibirien wurde dann meine Oma geboren. Die Hyghenischen Bedingungen sowie Allgemein die Menschenwürde wurde in den "lagern" nicht beachtet.
Schließlich sind meine Vorfahren von Sibirien nach Kasachstan verschleppt worden wo sie in einem relativ großem Dorf mit vielen anderen deutschen nun wohnten diskriminierung der deutschen durch beispielsweise Kasachen war hier trotzdem an der Tagesordung.
Dort hatten sie sogar 2 Jahre lang Deutschunterricht und zuhause wurde immer noch deutsch gesprochen. Meine beiden Elternteile wurden noch in der damaligen Sowjetunion im Gebiet des heutigen Kasachstans geboren. Meine Mutter kam mit 6 jahren mit meinen Großeltern nach Deutschland, mein Vater kam mit 17 Jahren. Unsere familie hat sich immer als deutsche identifiziert, jedoch werde ich zum beispiel, der in Deutschland geboren wurde und auf ein Gymnasium in die 11 Klasse geht, als Kasache angesehen was absolut keinen Sinn macht. Viele wissen gar nichts von den Deutschen die von Katherina der Großen nach Russland gelockt wurden durch Landversprechungen und die dort sesshaft wurden.

Ein gutes Video Mirko! mach weiter so!

Zuschi
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Dein Kanal gefaellt mir sehr gut. Ich bin 1947, also 2 Jahre nach kriegs ende, in Deutschland geboren und aufgewachsen, bin aber im alter von 19 Jahren nach Kanada ausgewandert. Es ist Eine gute Gelegenheit fuer mich deutsch zu lessen und auch durch deine vortraege zu hoeren.
Ich habe hier wo ich wohne keine gelegenheit deutsch zu sprechen.
Meine vorfahren von vater's seite kommen aus Oberschlesien und von der mutter kommen sie aus Pommern, also beide seiten aus Ost Europa.
Meine grosseltern haben nicht viel von der vertreibung und dem krieg gesprochen. Ich wusste aber als kind dass wir "Fluechtlinge" waren, aber ueber die haelfte meiner schul kameraden waren auch fluechtlinge.
Leider sind beide meiner eltern tot aber wir lebten nach dem krieg in Berlin fuer ein paar Jahre und ich kann mich gut erinnern mit meiner mutter durch die Strassen zu gehen und nichts wie truemmer zu sehen.
Die Augenzeugen vom krieg sind jetzt zum groessten teil tot und koennen uns leider nichts mehr persoenlich erzaehlen.
Gruesse an die alte Heimat aus Kanada …….. Best wishes to you and keep up the good work!

h.martin
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Tolles Video! Meine Großmutter (mütterlicherseits) war auch eine Vertriebene aus Pommern, ihr älterer Bruder wurde nach Kriegsende ins Gulag gesteckt und kam aber Jahre später nach Hause. Meine Oma hat das ganze Traum nie verarbeiten können oder wollen; hat nie darüber gesprochen. Nachdem sie starb, haben wir ihre Wohnung ausgeraeumt und haben ein kleines Tagebuch gefunden in welchem der letzte Eintrag war (sinngemäß) "heute Armee eingetroffen, Kirche in Flammen, wir verlassen unser Dorf". Fuer meine Generation ist der Schmerz unvorstellbar, den meine Großmutter u d all die anderem Vetriebenen erleiden mussten.

kristinemmrich
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Ich habe in meiner Verwandtschaft auch noch eine Bekannte die immer mal wieder von deren Flucht aus Königsberg nach Bayern erzählt. Dieses Erlebnis muss sich so eingebrannt haben da es immer wieder von ihr angesprochen wird auch jetzt noch (sie ist schon über 90 Jahre alt). Sie erzählt dann z.B. das sie ganz knapp das Schiff Wilhelm Gustloff verpasst haben was später auf See von sowjetischen U-Booten versenkt wurde. Dann sind sie auch noch über das Haff geflohen wo sie durch Tiefflieger der roten Armee beschossen wurden und viele starben. Und und und... Ich interessiere mich sehr für den zweiten Weltkrieg und habe auch schon früher als Teenager (bin nun 31) gerne mit Zeitzeugen gesprochen... Jetzt ca. 15 Jahre später sind ja kaum welche am Leben. Besonders die Geschichten die man eben nicht in irgend welchen Dokus sieht fand ich immer sehr interessant!

stevetube
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Meine Oma ist Jahrgang 37 und musste als kleines Kind mit ihrer Familie aus Ostpreußen vor den Russen fliehen. Haus, Hof und Tier zurück lassen. Durch tiefen Winter. Sie ist jetzt 81 und lebt mit meinem Opa in Oldenburg. Es ist mir unglaublich wichtig die Geschichten der Beiden zu hören. Sie hatten durch den Krieg nie eine richtige Kindheit. Es ist grauenvoll, was sie in einem Alter durchmachen mussten in dem man das alles noch nicht versteht.

SamHain
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Meine Oma musste mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter aus Schleßien fliehen. Ihre Mutter dachte anfangs, dass man wieder zurück kehren könnte und das haben sie auch gemacht. Da wurde ihre Muter dann von mehreren Russen vergewaltigt und ihr wurden die Beine gebrochen. Außerdem wurde sie, wie viele Frauen zu der Zeit, schwanger von der Vergewaltigung.
Meine Uroma hat bis ans Lebensende kaputte Beine gehabt und konnte kaum gehen.

Wenn jemand bei uns zu Hause krank ist, kommt es vor, dass meine Oma zu weinen anfängt.
Sie meinte letzens zu mir " das musst du verstehen. Ich habe auf der Flucht so viele Sterbende und Tote gesehen, ich kann es nicht sehen, wenn jemand leidet"
Sie meinte, dass ihr Großer Bruder ihr oft die Augen zu gehalten hat, wenn sie an Leichen vorbei kamen, aber der Schmerz sitzt auch heute noch sehr tief.

couchpotatoeschuh
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Ich finde es gut, dass du darüber berichtest. In der Schule wurde der Krieg viel behandelt, aber das wurde nie thematisiert und gehört genauso zur Geschichte.

Meine Oma kam auch aus Schlesien und hat, wenn ich bei ihr übernachtet habe, abends vor dem Einschlafen oft von der Flucht erzählt. Damals war ich noch ein Kind und konnte das Ausmaß nicht begreifen. Es fiel mir schwer, das Leid und die Grausamkeiten anzuhören. Seit ich älter bin und sie gestorben ist, wünschte ich noch mal mit ihr darüber reden zu können (natürlich nicht nur darüber; sie fehlt mir sehr). Da ich mich viel mit Traumafolgen und auch transgenerationaler Weitergabe beschäftigt habe, verstehe ich manche Aspekte ihres Verhaltens und auch die Auswirkungen auf ihre Kinder sehr viel besser als früher. Ich finde es wichtig, dass auch dieser Teil der Geschichte thematisiert wird!

Krieg ist grausam - für alle Betroffenen egal welcher Nation.

ConnyWeirdWorld
Автор

Ich finde es gut, dass du darauf aufmerksam machst. Meine Großeltern wurden damals aus Schlesien vertrieben und die finden es sehr schade, dass kaum daran erinnert wird, dass das in Vergessenheit gerät. In der Schule zum Beispiel wird das ja auch gar nicht thematisiert, umso wichtiger sind solche Videos, mit denen man grade junge Menschen erreichen kann :) LG

papaschlumpf
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Danke fuer dieses Video, das mich sehr ansprach. Sowohl mein Vater als auch meine Mutter wurden als Kinder heimatvertrieben - mein Vater aus Ungarn, meine Mutter aus der damaligen Tschechoslowakei. Sie landeten beide in einem kleinen Dorf in Hessen und haben auch dort geheiratet. Schon als kleines Kind hoerte ich mir die Erinnerungen meiner Grossmutter an, die ihre alte Heimat sehr vermisste und waehrend der Vertreibung sehr viel erleiden musste. Damals wie heute bricht es mir das Herz, wenn ich daran denke. Auch heute, nach so vielen Jahren, identifiziere ich mich als ein "Enkel der Kriegskinder", obwohl ich schon ueber 40 Jahre in den USA lebe und hier als Aerztin taetig bin. Ich bin noch immer dabei, das Trauma meiner Familie, das sich wie ein Nebel in unser Haus einschlich und dort lange, lange verweilte. zu verarbeiten. Noch heute hoere ich in meinen Erinnerungen meine Mutter sagen, dass es ihre Heimat nicht mehr gibt, und kann meine kindliche Verwirrung nachvollziehen. Wie kann nur ein Land verschwinden? Es kann doch nicht einfach ins Meer gefallen sein? Oder? Es hat lange gedauert, bis ich alles begriffen hatte. Bis ich verstand, warum mein Vater so gedemuetigt und wuetend war, wenn er im Dorf "Kartoffelkaefer" genannt wurde. Ich dachte immer, dass das ein komischer Ausdruck ist, bis mir klar wurde, dass Kartoffelkaefer eine Plage sind, die niemand will. Nochmals, vielen Dank.

lifeskillsfrommom
Автор

Man sollte nie vergessen, dass diese armen Menschen von Deutschland nach Deutschland geflohen sind und keinem anderen Staat auf der Tasche lagen. Meine Oma ist aus Pommern geflohen, Opa und mein Vater waren im Krieg. Meine Oma konnte nie darüber reden, zu schrecklich war es wohl. Dass sich alle in Mecklenburg wieder gefunden haben ist ein Wunder.

nordica
Автор

Diese Videos sind das beste am Donnerstag und zeigen uns immer wieder wie wichtig es ist aus Geschichte zu lernen und diese schlimmen Dinge heute zu verhindern.

dominicfrank
Автор

Mein Opa der seit 2016 leider nicht mehr unter uns ist, wurde vertrieben als er 12 Jahre alt war. Seine Eltern sind im Krieg um gekommen. Der Vater in Russland in Kriegsgefangenschaft und die Mutter von einer Fliegerbombe.
Er hatte nur noch seine 2 Jahre ältere Schwester.
Die kamen nach Gevelsberg in NRW und wurden dort ansessig.
Später wurde er Lehrer. Das war seine ganze Leidenschaft, jungen Menschen etwas beizubringen. Englisch, Geschichte und Sport waren seine Fächer.
Ich weiß, dass er ein schlimmes Trauma von der Vetreibung davon trug.
Bis zu seinem Tod, schrie er fast in jeder Nacht :" die Russen kommen!!! im Traum.
Es muss schlimm gewesen sein.
Ich spüre einen schlimmen Schmerz wenn ich daran denke und dass die Geschichten dieser Menschen am aussterben sind.

emomaedchen
Автор

Finds stark das du das zum Thema machst! Danke dafür! Wie wenig das im öffentlichen Bewusstsein steckt ist ganz schön deprimierend.

BaddLizzart
Автор

Mein Vater gehörte damals zu diesen Leuten, über die du redest. Er kam aus Oberschlesien.
Meine Oma erzählt mir immer wieder über die Vorfälle, die sie in ihrer Heimat erleben durfte.
In Polen galten die nicht als Polnisch, und sobald sie nach Deutschland gekommen sind, galten sie auch nicht als Deutsche.
So was ist sehr frustrierend.

Danke, dass du dieses Unrecht mal ansprichst. Daumen Hoch

kevindylla
Автор

Finde deine Videos sehr informativ, regen zum Nachdenken an.
Meine Oma ist auch geflüchtet und erzählt immer mal wieder von wenn wir Fragen.
Ich finde es traurig, dass Deutschland so gut darin ist wichtige Themen zu ignorieren oder zu verdrängen.

Nopelios
Автор

Ich habe die Erinnerungen meiner Mutti aufgeschrieben. Nun lebt sie nicht mehr, aber ihr war es sehr wichtig, dass das alles nicht vergessen wird. Sie hatte sich damit abgefunden, hat sogar die neuen polnischen "Brsitzer" ihres Elternhaus es besucht, Frieden geschlossen. Sie sagte immer: Krieg ist etwas Schreckliches, das darf nie wieder passieren! Sie war bei der Flucht 16 Jahre jung❣️

gyenesilona