Angst, Depression: Warum nehmen psychische Erkrankungen zu? | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

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Immer mehr Menschen klagen über Erschöpfung, Ängste und Depressionen – auch angesichts der krisenhaften Weltlage. Wie können wir unsere Psyche besser schützen? Und wo muss sich die Gesellschaft verändern? Yves Bossart im Gespräch mit dem Psychiater und Philosophen Thomas Fuchs.

Themen in dieser Folge:
00:00 Woher kommt unsere psychische Erschöpfung?
12:01 Macht die Gesellschaft den Menschen krank?
28:59 Wie wichtig ist der Körper für den Geist?
44:35 Transhumanismus: Werden unsere Körper bald überflüssig?

Viele Menschen sind erschöpft, weil sie die natürlichen Kreisläufe des Lebens missachten, meint der Philosoph und Psychiater Thomas Fuchs. Wir sollten wieder lernen, die Rhythmen der Natur und des eigenen Körpers wahrzunehmen. Thomas Fuchs hat Medizin, Philosophie und Wissenschaftsgeschichte studiert und ist seit 2010 Karl-Jaspers-Professor für Philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie in Heidelberg.

Yves Bossart spricht mit ihm über die psychischen Belastungen der Gegenwart und darüber, was die Digitalisierung damit zu tun hat, warum junge Frauen besonders darunter leiden und was mögliche Auswege aus Erschöpfung und Entfremdung sein könnten.

Sternstunde Philosophie vom 07.01.24
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Sendungsverantwortliche:
Regie: Christine Rauschmeier, Redaktion: Jolanda Fazzone, Martina Kuhn, Produktion, Leitung: Judith Hardegger, SRF 2023
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Die «Sternstunde Philosophie» pflegt den vertieften und kritischen Ideenaustausch und geht den brennenden Fragen unserer Zeit auf den Grund.

Die «Sternstunde Philosophie» schlägt den grossen Bogen von der gesellschaftspolitischen Aktualität zu den Grundfragen der Philosophie: Wer ist wofür verantwortlich, worin besteht die menschliche Freiheit, was bestimmt unseren Lebenssinn? Zu Gast sind Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft – Stimmen, die zum Denken anregen und unser Zeitgeschehen reflektieren und einordnen.
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Moderation:
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#SRFKultur #SRFKulturSternstunden #SRFSternstunde #Philosophie #PsychischeGesundheit #Gesellschaft #Menschsein SRF #Kultur
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Комментарии
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Liebe Community, wie geht ihr mit psychischen Belastungen um?

srfkultursternstunden
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Es ist erschreckend zu sehen wie viele Menschen sich für ihren Körper schämen und wie wenige für ihren Verstand.

oscarwilde
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Wir sind vor einigen Monaten nach Schweden in die Natur gezogen. Ich war 25 Jahre Vollzeit als Sozialarbeiterin in der Schweiz tätig, ich hatte im betrieblichen Bereich zunehmend mit Burnout erkrankten Menschen zu tun, ich habe gesetzlichen Kontext und im Asylbereich gearbeitet. Dankbare Jobs müsste man meinen. Zunehnend kam das Gefühl von: was mache ich hier überhaupt. Reorganidationen, Personalmangel, Stress. Ich wusste, ich muss aufhören. Jetzt lebe ich in der Natur und mache etwas komplett anderes. In Schweden ist die Arbeitswelt nicht so gestresst unterwegs. Das stellen wir fest. Man lebt mit viel weniger Geld, geht aber auch. Mein Mann schläft wieder nachts durch. Spannender Beitrag, der das bestätigt, was ich erlebt habe und das ich glaub auf dem richtigen Weg bin.

ankedollase
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Viele die in Therapie gehen, sind herzliche integere Menschen, sie kommen in einem kranken System nicht mehr zurecht, welches ihre Rechtschaffenheit und Werte mit Füssen tritt.

antjeziesmer-coaching
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Ich will nicht lernen in zeitfressenden Fortbildungen, wie man mit Stress besser umgeht. Ich will einfach weniger Stress/Erschöpfung!!!

lani_laRose
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Danke für den spannenden Input.

Zum Thema Burnout denke ich, dass vor allem diejenigen gefährdet sind, die über eine lange Zeit im inneren Widerstand zur Tätigkeit stehen... da spielt sinnlose Arbeit, schlechte Kollegen, fehlende gesunde Verbindung zum Vorgesetzen, fehlende Identifikation zum "Ziel", fehlende Anerkennung der Leistung wohl eine große Rolle.

Warum immer mehr Menschen krank sind? Ein Blick auf die Straßen genügt. Das Konsumverhalten mit Smartphones ist die reinste Zwangsstörung und durch nichts schön zu reden.

Herr Fromm kannte ich vorher nicht aber seine Worte sind so dermaßen präzise - und wie wir heute sehen - zeitlos, dass man wohl behaupten kann, er war seiner Zeit voraus und seine Aussagen waren absolut zutreffend. Sehr stark.

Oft sehe ich Menschen und bekomme den Eindruck: "wow tolles Leben, toller Mensch, einfach Glück im Leben gehabt" und dann lernt man diese Menschen besser kennen und merkt; da stimmt was nicht... Es ist nicht alles wie es scheint und weitaus mehr Menschen als wir glauben sind betroffen von psychischen Anfälligkeiten.

Ich glaube die größte gesellschaftliche Aufgabe der Gesellschaft die nächsten zwanzig Jahre wird sein, wieder zurückzufinden auf gesunde Wege. Menschlichkeit, Natur, Ruhe, Geselligkeit, Familie, gute alte traditionelle Werte (denn entgegen der woken Bewegungen heutzutage; es war nicht alles schlecht in den Zeiten unserer Großeltern... und vieles sogar sehr gut im Sinne von Stabilität herstellen und aufrechterhalten.)

mementomori
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Zu dem Punkt "Berührung". Ich bin jetzt 71; in den letzten 20 Jahren denke ich oft an einen Moment zurück, den ich als kleines Kind erlebte. Als ich etwa zwei oder drei Jahre alt war, trug mich unser damaliges Kindermädchen auf dem Arm, die Kellertreppe hinunter, um Kohlen in den großen Heizungsofen zu schaufeln. Sie sagte "mein kleines Feuermännchen" zu mir und berührte mich sanft. Diese "Sekunde" ist mir bis heute in meinem Gedächtnis geblieben 👨‍🚒☺

AndreasHelberg
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Ich finde, das Problem der Sinnlosigkeit wird oft, auch hier, etwas umgangen durch den Fokus auf rein persönliche Symptome. Es ist doch so, dass das, was in früheren Zeiten Sinn stiftete, nämlich die Religion bzw. die Idee des ewigen Fortschritts (eine Art Ersatzreligion), für viele Leute einfach nicht mehr tragbar ist, sodass die Zivilisation insgesamt ohne Ziel vor sich hin existiert. Man hat oft nicht mehr das Gefühl mit seiner Arbeit irgendeinem größeren Zweck zu dienen.

Das ist ein tieferes Problem, dass letztendlich auch nicht durch soziale Medien, steigende Berufsansprüche oder Einsamkeit verursacht wird (eher umgekehrt). Der Selbstoptimierungskult wird dabei auch nicht helfen.

milkenjoyer
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Ein sehr angenehmes Gespräch über ein wichtiges Thema. In meinem Team von 20 Mitarbeitenden bemühe ich mich, den Stress so weit wie möglich zu reduzieren und ein angenehmes sowie psychologisch sicheres Arbeitsumfeld zu schaffen. Obwohl dies nicht immer einfach ist, halte ich es für äußerst wichtig. Ich wünschte, mehr Führungskräfte würden ähnlich handeln, um die Arbeitssituation generell zu entspannen. Es muss schließlich nicht überall und ständig stressig sein.

sunridder
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In täglicher Stiller Zeit, Bibel lesen und Gebet finde ich immerwieder neue Orientierung, Trost und Befreiung von Sorgen und belastenden Gedanken. Ohne dieser wertvollen Zeit könnte ich das Weltgeschehen weder einordnen noch verkraften. Danke für dieses Thema und sympathischen Interview.

Vinylistin
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Sehr interessantes Gespräch. Die Geschwindigkeit in unserer Gesellschaft überfordert viele Menschen. Ein Zitat von Karl Valentin : "Früher war nicht alles besser, aber die Zukunft war besser"

involved
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Dieser Beitrag macht mich glücklich. Er spricht mir aus der Seele. Herzlichen Dank dafür!!

e.p.
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Ich habe 25 Jahre in einem Betrieb gearbeitet, die letzten 15 Jahre leitend. Mir ging es von Jahr zu Jahr schlechter. Digitalisierung, die nicht funktioniert, immer mehr Menschen, die Verantwortung nicht ernst nehmen, sodas die Personen, die Verantwortung noch sehen noch mehr aushalten müssen. Als ich gemerkt habe, das ich selber immer sarkastischer in meinem Alltag wurde ( Vorstufe des Burnouts) habe ich die Reißleine gezogen. Ich zähle die Tage bis zum Sommer, wenn ich den Betrieb verlassen kann. Ich habe einen wesentlich entspannteren Arbeitsplatz gefunden und freue mich so unfassbar darauf !

bolonkajo
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Der Gastgeber ist sehr gut vorbereitet auf seinen Gast. Finde ich klasse! Weiter so

acivi
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Wir leben in einer Gesellschaft, in der wir bereits von Kindesbeinen an gegaslightet und zu unseren Mitmenschen in Konkurrenz gesetzt werden. Da wundert es einem nicht, wenn die Gesundheit der Menschen, die darin leben, den Bach runtergeht.
Ein Libertärer Fiebertraum, wenn ich das mal so sagen darf!

Herbstlub
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Danke Thomas Fuchs für die sehr gute Analyse, verständlich und auf den Punkt gebracht, kein hochpsychologisches Geschwafel sondern sehr verständlich und nachvollziehbar vorgetragen.
Meinen Respekt

miketrommelschweinfaust
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Großartiges Interview, würde mich freuen wenn ihr Herrn Fuchs nochmal interviewt in Zukunft!

JurinoJr
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Schade, dass dieser Mann erst jetzt interviewt wird. Hätte ihn gerne seit Jahren in sämtlichen Talkshows und Interviews gesehen

olivenbaum
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Sehr gute Sendung. Endl7ch jemand der die Bedeutung d3s Körpers betont. Wir qind verkörperte Wesen und keine Kopfmaschinen, wie uns immer weis gemacht wird. Wir sind Natur und das ist auch gut so😊😊😊

lemer
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Das Wort Verdichtung beschreibt unser aktuelles Lebensgefühl ganz gut.

michaelkunz