Annika Schleu erlebt Shitstorm nach Kontrollverlust beim Reiten

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#Fünfkampf #Pentathlon #Пятиборье

Die Berlinerin Annika Schleu lag nach zwei Disziplinen im Modernen Fünfkampf bei den Olympischen Spielen auf Goldkurs. Dann kommt das Springreiten, das Pferd verweigert, der Lauf bekommt keine Punkte. Damit nicht genug, Schleu erlebt einen Shitstorm.
Annika Schleu saß mit Tränen überströmt auf dem Rücken des Pferdes "Saint Boy" und konnte gar nicht fassen, was ihr da gerade passierte. Das ihr beim Springreiten zugeloste Pferd verweigerte sich ihrer Kontrolle und ließ sich erst über eine Minute nach Beginn ihres Laufs dazu bewegen, in den Parcours zu starten. Auf dem Abreiteplatz habe man sich "sehr gut verstanden", erklärte Schleu nach dem Wettkampf: "Es gab keinen Fehler." Doch als es im Reiterstadion losgehen sollte, blockte das Tier ab: "Ich war kurz davor, abzugrüßen, bevor es losging, weil ich gemerkt habe, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt", sagte Schleu.

Davor waren die Bilder, die nun für heftige Netzreaktionen sorgen, allerdings schon über die Bildschirme gelaufen. Angefeuert von der Bundestrainerin Kim Raisner schlug die Berlinerin das sichtlich verängstigte Pferd mit der Gerte. "Hau mal richtig drauf! Hau drauf!", rief Raisner deutlich hörbar ihrem Schützling zu - und Schleu tat wie ihr geheißen.

Max Rendschmidt, Ronald Rauhe, Tom Liebscher und Max Lemke / picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Kirsty Wigglesworth
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Olympia-Starter aus der Region
Hinze und Kanuten auf Kurs
Shitstorm im Netz wegen "Tierquälerei"
Die Reaktionen auf diese Bilder ließen nicht lange auf sich warten. Im Netz entbrannte direkt nach dem Lauf, den Schleu ohne Punkte auf Rang 31 beendete, ein regelrechter Shitstorm. Auf Twitter und Instagram trendeten am Freitag die Hashtags "Schleu" und "Tierquälerei". Darunter wird Athletin nun Tierquälerei vorgeworfen und ihrer Trainerin Verantwortungslosigkeit. Die weist allerdings jegliche Schuld von sich und ihrer Atheltin. "Es ist nicht ihre Schuld. Das Pferd wollte immer nur zur Tür", sagte sie anschließend und erklärte, dass sie versucht hätten das Pferd zu wechseln.

Die Regeln sehen vor, dass die Athletin das Pferd wechseln kann, wenn es zuvor vier Mal den Sprung verweigert hat. Saint Boy hatte tatsächlich auch vorher schon Probleme. Das Pferd wollte wenige Minuten zuvor bei Gulnas Gubaidullina vom Team des Russischen Olympischen Komitees nicht über die Hindernisse, verweigerte allerdings "nur" drei Mal. Ein Tierarzt erklärte das Pferd für einsatzbereit. Schleu musste auf Saint Boy. Dass sich weder Pferd noch Reiterin wohl fühlten, spielt den Regularien zufolge keine Rolle.

Déjà-vu für die Modernen Fünfkämpferinnen
"Ich kann es kaum glauben, dass uns das zwei Olympische Spiele hintereinander passiert", gestand Bundestrainerin Raisner in der ARD und fing selbst an zu weinen. Ein komplett misslungener Ritt und null Punkte im Springreiten hatten 2016 auch die Träume vom zweiten Olympia-Gold nach 2008 von Lena Schöneborn beendet. "Es kann fast keiner besser nachempfinden als ich. Es war die gleiche Situation wie in Rio", sagte Schöneborn, die auf der Tribüne saß und die bitteren Momente ihrer langjährigen Trainingspartnerin miterlebte: "Es ist der worst, worst case, der jetzt eingetreten ist. Mit allen anderen Punktzahlen hätte man Annika keine Medaille mehr nehmen können."

Es sei tragisch, sagte die grenzenlos enttäuschte Schleu: "Ich werde wohl eine Weile brauchen, um darüber hinwegzukommen." Dabei ging es glänzend los. Zum Auftakt im Fechten hatte die Weltranglisten-Dritte ihre Ambitionen unterstrichen und sich am Donnerstag souverän an die Spitze gesetzt. "Ich bin plötzlich in einer Situation, in der ich noch nie war", sagte sie ungläubig darüber, am Finaltag die Gejagte zu sein. Nach einer guten Leistungen im Schwimmen blieb die WM-Vierte vorne. Dann begann das Drama.
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Комментарии
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Bitte bitte Leute, lasst doch die Tiere in Frieden😢 macht einfach einen Sport ohne andere Lebwesen zu quälen

marafeister
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Man stelle sich vor, Frau Schleu wäre abgestiegen, hätte das Pferd vorsichtig beruhigt und freundlich aus dem Parcours geführt. Es wäre ein wundervolles Sinnbild für einen guten Umgang des Menschen mit seinen Mitlebewesen gewesen, das um die Welt geht und hätte Frau Schleu und ihrer Mannschaft Ruhm gebracht.

dumena
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Shitstorm soll sie ruhig weiter bekommen!

silvanaderosa
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Trainerin und Reiterin haben sich damit bei Tierschützern in aller Welt sehr unbeliebt gemacht. "Hau mal richtig drauf"....die Trainerin ist wirklich ein Haudrauf-Typ!

Senter
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Das einzige Opfer ist das Pferd und es hat absolut alles richtig gemacht

tomk
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Das Pferd hat Schmerzen.
Ich reite seit 40 Jahren und züchte Pferde.
Warum sieht das keiner.
Man sollte der Trainerin selbst die Peitsche geben

ferdinandstraeten
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0:39 hau richtig drauf..sehr vorbildlich. Dank diese Beiden wurde diese Tierquälerei bei Olympia ein Ende gesetzt.

Tanja_Summer
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Und selbst jetzt sieht sich eine Frau Schleu noch im Recht, und sagt, ich darf hier zitieren: "Ich bin nach bestem Gewissen mit dem Pferd umgegangen."
Alles was mit elitärem Reitsport nicht stimmt. Ich sitze auf dem Pferd, ich will gewinnen, also darf ich tun und lassen was ich will.
Wiederlich.

nodarlingart
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Mir gefällt Kommentar von Dumena sehr gut, Absteigen, Pferd beruhigen, Abbrechen zu Gunsten des Tieres

ruthbaumann
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Dass die Trainerin das Tier auch noch öffentlich, vor laufenden Kameras schlägt sagt alles!

leonardoiglesias
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Wäre sie abgestiegen und hätte abgebrochen zum Tierwohl dann hätte sie Grösse bewiesen .
So ist das einfach armselig.
Weg von der Bildfläche .
Beide !

ferdinandstraeten
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Trainerin und Reiterin sollte auf Lebzeiten verboten werden, zu reiten. Der Trainerin sollte die Lizenz als Trainerin dauerhaft entzogen werden.

bonsherah
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Achtet auf die Zunge, die im Geschirr oberhalb festsitzt, das ist nicht normal. Sowas müssen die auf dem Platz erkennen. Das Tier tut mir einfach nur leid. Geschädigt bis aufs letzte, zum kotzen...

dannybr.
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Sie war sich keiner Tierquälerei bewusst...sagte sie anschließend...oh je, es wird ja immer schlimmer... was war das denn bitte sonst, wenn nicht Tierquälerei? und sie weint bestimmt nicht, weil ihr das Tier so leid tut, ...eher, weil sie nun keine Medaille bekommt...
Wie bitter....

bibiostsee
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Olympia reitsport sollte verboten werden!

mariatschabanov
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Pferd prügeln, rum heulen wie ein klein Kind, und das soll unsere Nation repräsentieren? Sorry aber das war eine Schande.

Dragonseye
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Hat die wirklich geglaubt, dass ein Pferd unter Schmerzen gefügig wird? Widerstand vorprogrammiert!

Serendipity
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Ich finde es abartig, wie sie mit dem Pferd umgeht und wie die Trainerin sich verhält, aber noch abartiger, wie einige "Profis" hier behaupten, es sei doch nachvollziehbar, das sie so reagiert hat, nach all dem Training. Anscheinend vergessen einige, dass dieser Sport ohne das Pferd nicht möglich wäre, und das Pferd es ist, welches ihr die Medaille beschafft. Das Pferd ist in dem Fall ein Teamkamerad, und in jedem anderen Sport werden diese respektiert und gehen zusammen durch den Wettkampf, also was macht diese Situation anders? Noch dazu hat das Pferd sich diese Situation nicht ausgesucht und würde es auch nicht. Allgemein sollte man als Profi besser damit umgehen können und nicht im Angesicht einer Medaille komplett die Fassung verlieren und die Signale eines Pferdes schlichtweg ignorieren und sich darüber hinwegsetzen.

evas
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Bis heute hat sich diese ekelhafte Person nicht für ihr unsportliches Verhalten entschuldigt und wird es wohl auch nie tun. Ein ❤️ für Saint Boy!

karlguffmeyer
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Hoffentlich werden sie und ihre Trainerin nie wieder irgendwo Fuß fassen.

tomtoweli