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Sport erklärt: So viel verdienen Olympiasieger | SWR Sport
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Wer bei den Olympischen Spielen in Paris an den Start geht, hat es geschafft. Sportlich, aber nicht finanziell. Zumindest nicht in Deutschland. „Sport erklärt“ über die Bezahlung Deutscher Top-Athletinnen und Athleten.
Der finanzielle Wert von Gold, Silber und Bronze ist abhängig von der Herkunft der Sportlerinnen und Sportler - zwischen den Nationen gibt es große Unterschiede. Polnische Medaillengewinner etwa haben das Recht auf eine lebenslange, steuerfreie Rente ab dem 40. Lebensjahr von circa 2600 Zloty, umgerechnet rund 620 Euro. Italiens Goldmedaillengewinner erhalten einmalig 150.000 Euro und anschließend vier Jahre lang noch jeweils 30.000 Euro. Und in Deutschland? Die Deutsche Sporthilfe zahlt für Gold 20.000 Euro, bei Silber 15.000 und bei Bronze 10.000 Euro. Auch Platz 4 - 8 gehen nicht leer aus. Wirklich viel ist das im internationalen Vergleich aber nicht und im Verhältnis zum Invest „Trainig, Fleiß und Schmerz“ erst recht nicht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Athlet:innen in Deutschland ausschließlich von ihrem Sport leben können ist gering. Eine Studie der Deutschen Sporthilfe zeigt, dass bei 35 Prozent der befragten Spitzensportlerinnen und -sportler, „ihre finanzielle Lage es ihnen nicht ermöglicht, sich hinreichend auf den Sport zu konzentrieren“. Bei Olympiateilnehmern sind es immer noch 21 Prozent. Leistungssport ist ein Full-Time-Job, lukrativ ist dieser Job aber nicht für alle. Athlet:innen in Deutschland verdienen im Durchschnitt 1.560 Euro brutto im Monat.
Die meisten Spitzenathletinnen und Athleten werden über die Deutsche Sporthilfe unterstützt. Gefördert werden Athlet*innen aus olympischen, paralympischen und deaflympischen Sportarten mit aktueller Nominierung in den Bundeskader sowie ausgewählte Athlet:innen nicht-olympischer Sportarten. Die Stiftung fördert pro Jahr rund 4000 Athlet*innen je nach Status, Leistung und Potenzial. Wer wie viel bekommt, ist klar geregelt, im Schnitt sind es monatliche Beträge zwischen 300 und 800 Euro.
Von der Sporthilfe allein leben ist unmöglich, es braucht andere Mittel und Wege. Beispielsweise eine sogenannte Sportförderstelle des Bundes – also ein Job bei der Bundeswehr, der Polizei oder dem Zoll. Speerwerfer Julian Weber, der EM-Silber in Rom geholt hat, beispielsweise ist Sportsoldat und auch die EM-Silbergewinnerin im Hindernislauf Gesa Felicitas Krause ist ausgebildete Sportsoldatin. Der Deal? Die Sportler:innen können sich nach der Grundausbildung komplett auf ihren Sport konzentrieren und werden nicht eingezogen. Der Vorteil? Ein festes Gehalt zwischen 1.600, - € und 3.400, - € brutto zuzüglich 300 bis 400 Euro von der Deutschen Sporthilfe. Da wird genau hingeschaut: wer bei einer Sportförderstelle des Bundes ist, bekommt weniger Geld von der Sporthilfe. Sportförderstelle plus Sporthilfe – das reicht dann fürs hier und jetzt, aber weder für große Sprünge noch für eine sichere Zukunft.
Völlig entspannt trainieren und leben, sich ausschließlich auf den Spitzensport konzentrieren, kann in Deutschland also eigentlich nur, wer Sponsoren hat. Ob nun die Familie oder Konzerne. Im internationalen Vergleich kommt Deutschland damit nicht gut weg. In den USA beispielsweise wird Sport intensiv über die Universitäten gefördert. Davon können auch deutsche Athletinnen profitieren.
In Deutschland soll die Spitzensportförderung reformiert werden. Das Ziel: Ein Sportfördergesetz. Was das bewirkt? Abwarten. Immerhin, es tut sich was. Und vielleicht ist es ja auch an den Verbänden Spitzenleistung besser zu entlohnen. Etwa nach dem Vorbild von World Atheltics. Der Leichtathletik Weltverband hat entschieden bei den Spielen von Paris erstmals eine Olympia-Prämie zu zahlen: 50.000 Dollar für Gold.
+++ Sport erklärt +++
Der Name ist Programm. "Sport erklärt" gibt Antworten auf komplexe Fragen der Sportwelt, veranschaulicht durch eindrucksvolle Grafiken. Die Themenfelder reichen von Ernährung und Wissenschaft über Finanzen bis hin zu politischen Fragen. "Sport erklärt" schaut hinter die Kulissen oder in die Archive, um spannenden Phänomenen aus der Welt des Sports auf den Grund zu gehen.
Mehr von SWR Sport gibt es hier:
Der finanzielle Wert von Gold, Silber und Bronze ist abhängig von der Herkunft der Sportlerinnen und Sportler - zwischen den Nationen gibt es große Unterschiede. Polnische Medaillengewinner etwa haben das Recht auf eine lebenslange, steuerfreie Rente ab dem 40. Lebensjahr von circa 2600 Zloty, umgerechnet rund 620 Euro. Italiens Goldmedaillengewinner erhalten einmalig 150.000 Euro und anschließend vier Jahre lang noch jeweils 30.000 Euro. Und in Deutschland? Die Deutsche Sporthilfe zahlt für Gold 20.000 Euro, bei Silber 15.000 und bei Bronze 10.000 Euro. Auch Platz 4 - 8 gehen nicht leer aus. Wirklich viel ist das im internationalen Vergleich aber nicht und im Verhältnis zum Invest „Trainig, Fleiß und Schmerz“ erst recht nicht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Athlet:innen in Deutschland ausschließlich von ihrem Sport leben können ist gering. Eine Studie der Deutschen Sporthilfe zeigt, dass bei 35 Prozent der befragten Spitzensportlerinnen und -sportler, „ihre finanzielle Lage es ihnen nicht ermöglicht, sich hinreichend auf den Sport zu konzentrieren“. Bei Olympiateilnehmern sind es immer noch 21 Prozent. Leistungssport ist ein Full-Time-Job, lukrativ ist dieser Job aber nicht für alle. Athlet:innen in Deutschland verdienen im Durchschnitt 1.560 Euro brutto im Monat.
Die meisten Spitzenathletinnen und Athleten werden über die Deutsche Sporthilfe unterstützt. Gefördert werden Athlet*innen aus olympischen, paralympischen und deaflympischen Sportarten mit aktueller Nominierung in den Bundeskader sowie ausgewählte Athlet:innen nicht-olympischer Sportarten. Die Stiftung fördert pro Jahr rund 4000 Athlet*innen je nach Status, Leistung und Potenzial. Wer wie viel bekommt, ist klar geregelt, im Schnitt sind es monatliche Beträge zwischen 300 und 800 Euro.
Von der Sporthilfe allein leben ist unmöglich, es braucht andere Mittel und Wege. Beispielsweise eine sogenannte Sportförderstelle des Bundes – also ein Job bei der Bundeswehr, der Polizei oder dem Zoll. Speerwerfer Julian Weber, der EM-Silber in Rom geholt hat, beispielsweise ist Sportsoldat und auch die EM-Silbergewinnerin im Hindernislauf Gesa Felicitas Krause ist ausgebildete Sportsoldatin. Der Deal? Die Sportler:innen können sich nach der Grundausbildung komplett auf ihren Sport konzentrieren und werden nicht eingezogen. Der Vorteil? Ein festes Gehalt zwischen 1.600, - € und 3.400, - € brutto zuzüglich 300 bis 400 Euro von der Deutschen Sporthilfe. Da wird genau hingeschaut: wer bei einer Sportförderstelle des Bundes ist, bekommt weniger Geld von der Sporthilfe. Sportförderstelle plus Sporthilfe – das reicht dann fürs hier und jetzt, aber weder für große Sprünge noch für eine sichere Zukunft.
Völlig entspannt trainieren und leben, sich ausschließlich auf den Spitzensport konzentrieren, kann in Deutschland also eigentlich nur, wer Sponsoren hat. Ob nun die Familie oder Konzerne. Im internationalen Vergleich kommt Deutschland damit nicht gut weg. In den USA beispielsweise wird Sport intensiv über die Universitäten gefördert. Davon können auch deutsche Athletinnen profitieren.
In Deutschland soll die Spitzensportförderung reformiert werden. Das Ziel: Ein Sportfördergesetz. Was das bewirkt? Abwarten. Immerhin, es tut sich was. Und vielleicht ist es ja auch an den Verbänden Spitzenleistung besser zu entlohnen. Etwa nach dem Vorbild von World Atheltics. Der Leichtathletik Weltverband hat entschieden bei den Spielen von Paris erstmals eine Olympia-Prämie zu zahlen: 50.000 Dollar für Gold.
+++ Sport erklärt +++
Der Name ist Programm. "Sport erklärt" gibt Antworten auf komplexe Fragen der Sportwelt, veranschaulicht durch eindrucksvolle Grafiken. Die Themenfelder reichen von Ernährung und Wissenschaft über Finanzen bis hin zu politischen Fragen. "Sport erklärt" schaut hinter die Kulissen oder in die Archive, um spannenden Phänomenen aus der Welt des Sports auf den Grund zu gehen.
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