Wird die Deutsche Bahn jemals besser?

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Die Deutsche Bahn befindet sich in einem katastrophalen Zustand. Wird sie jemals besser werden?

Vielen Dank an Philip Banse für das spannende Interview!

Am Sonntag (9. Juni 2024) ist Europawahl:

@simplicissimusyt

@simplicissimusyt

@simpliYT

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Quellen:

Musik:

Epidemic Sound
The Detective - Christoffer Moe Ditlevsen
Homebody - Tour Bus
Guy Copeland - Formalities
Waiting and Hoping - Lance Conrad
Charles Holme - Reiteration
Enigmanic - Dragging Me Down
Charles Holme - Blurred Reflections
Charles Holme - Meanwhile in Clearwater
Guy Copeland - Second Chance at Daylight
Max Anson - Airglow
Guy Copeland - Timeline
Ava Low - Chaos Theory
Eden Avery - Enter the Facility
Jon Björk - From the Dust
Charles Holme - Tarnishing Memories
Christian Andersen - Hacks
Charles Holme - Forward, Return

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Schön, verständlich, kritisch und fundiert. Wir machen Essays zu Fragen, die du dir noch nie, oder viel zu oft gestellt hast.
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Комментарии
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Es ist das Jahr 2024, du kommst am Hauptbahnhof 15 min vor Abfahrt an, weil du ganz genau weißt, dass die vorherige Bahn 45 min zu spät ist und die nächste ausfallen wird

rebin_cgn
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Ich arbeite als Fachreferent bei der DB InfraGO und dort in der Abteilung zur Verbesserung der Leistung der sogenannten Korridorstrecken. Unsere momentanen Probleme bestehen durch eine Kombination von maroder Infrastruktur und der viel zu hohen Auslastung.

Nehmen wir als Beispiel die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim: hier kommt es täglich zu fünf oder mehr Störungen an der Leit- und Sicherungstechnik. Diese Störungen führen dazu, dass händisch nachgeholfen werden muss. Zusammen mit der Arbeitszeit für die Entstörung kommt es zu Zugfolgeverspätungen. Diese dauern dann deutlich länger an als die Störung an sich. Warum ist das so? Es sind die fehlenden Puffer - zu verantworten hat diese vor allem die Politik und der Vertrieb der DB. Zur Nutzung des Fahrwegs ist eine sogenannte Trasse notwendig. Dort ist genau geplant, wo und wann der Zug genau fährt. Daraus ergeben sich für jeden einzelnen Streckenabschnitt Besetzungszeiten. Stabil wäre ein System dann, wenn zwischen der Besetzungszeit des ersten Zuges und der des nachfolgenden Zuges ein gewisser Puffer wäre, aber der ist schlichtweg nicht da, sodass die Züge auf Kante geplant werden. Der gesamte durchführende Betrieb schreit danach entweder die Besetzungszeiten zu verlängern und so Puffer entstehen zu lassen oder aber die Zeiten zwischen zwei Zügen zu erhöhen. Solche Ideen wurden auch schon in den oberen Ebenen besprochen, allerdings scheitern sie an der Bundesnetzagentur - sie sagen, dass sämtliche Trassen genutzt werden müssen. Oftmals schauen wir auf Fahrpläne und wissen: das wird die nächsten drei Wochen zu Verspätungen und Zugausfällen führen, aber wir fahren voll in die Misere rein. Woher die hohe Streckenauslastung kommt? Jedes Jahr kommen mehr Fern- und mehr Regionalverkehre hinzu - alles um die Verdoppelung der Fahrgastzahlen zu erreichen. Dieses politisch gewollte Ziel klappt so aber nicht - solange das Netz in diesem Zustand ist können wir nicht mehr Züge fahren!

Weitere Probleme sind:
- veraltete Systeme: Fahrplanänderungen müssen händisch in die Leitsysteme der Betriebszentralen eingegeben werden. Dies führt teilweise dazu, dass Disponenten nicht wissen, wann der Zug eigentlich fahren sollte und das führt zu Verspätungen.
- falsche Planungsparameter: Wenn ein Fernverkehrszug zur Minute 8 abfahren soll, dann sieht der Fahrplan vor, dass das Ausfahrsignal erst zur Minute 8 stehen soll. Wenn nun das Signal auf Ausfahrt steht, muss der Zug aber noch abgefertigt werden und das dauert eine Minute. Der Zug startet also eine Minute später als im Fahrplan vorgesehen und gleichzeitig ist aber schon die Einfahrt eines anderen Zuges zur Minute 9 im kreuzenden Gleisbereich geplant. Das kann nicht funktionieren - alle wissen davon, aber die Änderung dauert ewig. Was diese Minute bewirkt sehen wir jeden Tag in Bahnhöfen wie Frankfurt.
- fehlendes Personal: Wir haben kein Personal mehr! Keine Fahrdienstleiter, keine Disponenten, keine Techniker, keine Lokführer. Täglich fallen dutzende Züge allein im Bereich Mitte aus, weil Personal fehlt und dort wo das Personal fehlt wird auch nicht repariert bzw. Gebaut. Woran das liegt? Einerseits kommen kaum Personen nach (zu geringes Gehalt, Arbeiten in teuren Ballungsgebieten und Schichtarbeit) und andererseits fischen sich andere Bereiche die betrieblichen Mitarbeiter ins Büro - Kannibalismus im eigenen Unternehmen.
- falsche Haltezeiten: wieder ein Thema der Kapazität. Um möglichst viele Züge fahren zu lassen, hält man die Haltezeit am Bahnhof bewusst gering, auch wenn es durch immer mehr Reisende und neue Technik (Trittstufen, Klemmschutz, etc.) nicht möglich ist diese Zeit einzuhalten. Ergebnis: Zugfolgeverspätungen
- kaputte Züge: der Fuhrpark ist gelinde gesagt der letzte Mist. Teilweise fahren Züge rum, die eigentlich schon lange ausrangiert hätten werden sollen (dennoch sind sie natürlich noch sicher), aber um die politisch gewollte Erhöhung der Fahrgastzahlen zu erreichen, braucht man jedes rollende Rad. Kaum ein ICE ist momentan mit 100% Antriebsleistung unterwegs.

Es gäbe noch so viel mehr, aber um es auf den Punkt zu bringen: als jemand der das System Eisenbahn liebt und es von der Pike aus gelernt hat, tut es weh zu sehen, wie es in Deutschland behandelt wird - vor allem wenn man im Ausland sieht, wie toll es sein könnte. Die Politik muss verstehen, dass die Verkehrswende momentan nicht funktioniert. Reduziert die Auslastung des Streckennetzes und lasst uns unser Netz unter Kontrolle kriegen. Für unsere Kunden, für das System Bahn und lasst uns nicht am kleinen Finger verhungern.

P.S. Die Anzahl an Generalsanierungen wurde übrigens schon nach unten korrigiert und es herrscht Ausgabensteuerung…

castlehighschool
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Ich lese gerade einfach nur diesen Titel während ich mitten im nirgendwo in der Bahn sitze und auf die Weiterfahrt warte. Ironisch

Klesl
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Ich bin Schweizerin die ihr ganzes bisheriges Leben mit überpünktlichem öffentlichen Verkehr verwöhnt wurde. Vor Kurzem bin ich nach Deutschland gezogen und musste täglich mit der Bahn ins Büro pendeln. Ich meine es vollkommen ernst wenn ich sage ich bin in 8 Monaten maximal 4mal pünktlich und ohne Probleme im Büro oder zuhause angekommen. Die Deutsche Bahn ist ungelogen der Nummer 1 Grund warum ich wieder in die Schweiz zurückziehen will.

JMexistingvorever
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Mein Lieblingssatz des Videos:
"Wir haben vor fünf Jahren bereits ein Video zur Deutschen Bahn gemacht, seit dem ist sie noch schlechter geworden" 😂😂

sera-chan
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Ich bin Fahrdienstleiter beim neuen Tochterunternehmen DB InfraGo und ich hatte erst einen shitstorm erwartet aber dieses Video ist das beste was ich bisher gesehen habe zum Thema Bahn und deren Probleme. Ich finde das ganze sehr gut recherchiert, großes Lob von meiner Seite aus!

Givi_tivrusky
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Ich bin ebenfalls als Fahrdienstleiterin für die DB InfraGo tätig und gebe jeden Tag mein bestes den Betrieb so reibungslos wie nur möglich am laufen zu halten, trotz der widrigen Umstände. Ich finde euer Video sehr konstruktiv und wieder einmal sehr gut recherchiert.

souli_chan
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Ich saß letztens in der Bahn und es kam die Durchsage: "Unsere Weiterfahrt verzögert sich um unbestimmte Zeit wegen einer unerwarteten Brückensanierung" Das hat dann für mich bedeutet, 10 € fürs Ticket und trotzdem nicht am Ziel und außerdem stellt sich da die Frage wie auch immer eine Brückensanierung unerwartet sein kann.

Debiii
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An alle, die bei der Bahn arbeiten und sich hier quasi verteidigen: Ihr macht nen guten Job unter schwierigen Bedingungen. Ich mach euch auf jeden Fall keinen Vorwurf und bin froh, dass ihr uns so gut es eben geht von A nach B bringt 🚆.

whatthefu
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Ich saß grade in der Bahn. 40 Minuten standen wir mit der Aussage "Es geht in kürze weiter" an einem Halt. Dann sagte der Lokführer, dass auf seine Nachfragen wann es weiter gehen kann nicht mehr reagiert wird. Gut. Nach etwas über einer Stunde ging es dann weiter.

PokemeisterSarabicum
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Als Fahrdienstleiter kann ich nur dazu sagen das wir uns genauso über den Zustand der "Bahn" ärgern. Wir geben immer unser bestes, so sicher und pünklich wie möglich, zu jeder Zeit, an jedem Tag die Züge durch unseren Bereich des Netzes zu bekommen. Dabei Nutzen wir alles was zur verfügung steht. Aber wenn Gleise fehlen für Überholungen, Techniker fehlen zur Wartung, Die Züge langsamer fahren müssen durch fehlende Sanierung, oder auch Personen sich der Bahn gegenüber respektlos und Lebensmüde verhalten (Personen im Gleis) können wir da auch nur bedingt was tun. WIr halten alles so gut es geht am Laufen und das so sicher wie möglich. Aber durch die Jahrzehntelange Vernachlässigung der Schiene fällt das auch immer schwerer. Dennoch... bin ich stolz darauf diesen Beruf erlernt zu haben. Vorher hatte ich nie wirklich was mit der Bahn zu tun. Aber durch die Ausbildung merkt man erstmal wie verzahnt alles ist, und wie schwierig es ist alles am laufen zu halten. So hab ich jetzt einen ganz anderen Blick auf die Bahn, und bin auch deutlich verständnissvoller wenn mal was nicht so klappt wie geplant. Einfach weil ich weiß das da gerade Kollegen alles dafür geben damit es nicht kompltett zum erliegen kommt.

SoulMster
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Klasse, dass ihr Philip Banse interviewt habt! Ich höre seinen und Ulfs Podcast "Lage der Nation" sehr gerne und kann es jedem nur wärmstens empfehlen! :)

mane
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"Es gibt viel zu tun! Also lassen wir es..." - jeder Bundesverkehrsminister seit den 90ern

daysgrace
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Ich hab das Privatisierungsargument der Bahn in den 90ern noch nie verstanden "die Bahn hat Schulden". Wieso muss eine Infrastruktur Geld erwirtschaften? Sie dient doch dazu Gewinne in anderen Bereichen der Wirtschaft zu ermöglichen.

yirannara
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Die DB ist wie mein Physikstudium, ich mache die ganze Woche nichts, um dann am Donnerstagabend vor der Abgabe dazustehen und mir zu denken: Scheiße.

magicman
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Der fakt das ich als ich auf der Jobsuche war mehrmals bei verspätungen zu den Bewerbungsgesprächen mit: Musste mit der Bahn fahren, durchgekommen bin sagt alles.

fabiopauli
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Ich hätte die Lösung:
Es muss ein Gesetz her, dass ab jetzt Politiker nur noch mit der DB fahren dürfen (keine Limousinen/keine Autos mehr)

YT-Statistics
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Als angehender Lokführer tu ich in Zukunft trotzdem alles dafür, dass es pünktlich in unserem Land läuft. Ich bin stolz darauf!

SMOOTHxtreme
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Es fühlt sich so an, als hätte man den Abwasch aufgeschoben und müsste jetzt ne halbe stunde in der Küche stehen. Einfach scheiße

wraynzz
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Die DB ist so wie das eine Kind in der Schule das NIE seine Hausaufgaben macht. Er sagt zwar immer das er sie machen wird, aber eigentlich weiß die ganze Klasse inklusive Lehrer das er seine Hausaufgaben wieder nicht machen wird.
Das ist das einzige worauf man sich bei der DB verlassen kann, das sie nicht ihre Hausaufgaben machen wird.

pyr
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