Marie-Luise Vollbrecht - Sex, Gender und warum es in der Biologie nur zwei Geschlechter gibt.

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Das Freiberger Forum präsentiert ein Interview mit Marie-Luise Vollbrecht.
Doktorandin der Biologie aus Berlin

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Sensationelle wissenschaftliche Wiederentdeckung - es gibt zwei Geschlechter

Rund 100 Zuhörer erlebten im Städtischen Festsaal, wie die Biologin Marie-Luise Vollbrecht an den Grundfesten des postfaktischen Dogmas der Vielgeschlechtlichkeit rüttelte. Eingeladen vom Freiberger Forum hielt sie einen "Metavortrag", einen Vortrag über ihren an der Humboldt-Universität abgesagten Vortrag [1].
Nachdem sie sich und ihre persönliche Geschichte vorgestellt hatte, betonte sie, dass sie niemals berühmt werden wollte, dass sie sich für Biologie interessiert und für Frauenrechte einsetzt. Ihren "verbotenen Vortrag"  wiederholte sie an diesem Abend in komprimierter Form. Dabei rief sie nicht nur Biologieschulkenntnisse in Erinnerung, sondern stellte Bezüge zu neuen Forschungsthemen her. Wie erwartet, lieferte sie die wissenschaftliche Begründung für die Zweigeschlechtlichkeit des Menschen. Sie erklärte, dass es nur zwei Keimzellen und entsprechend zwei Geschlechter gibt. Die aktuellen Debatten zur Vielgeschlechtlichkeit ordnete sie im Anschluss wissenschafts- und gesellschaftspolitisch ein. So steht die Wissenschaftlichkeit der Vielgeschlechtlichkeit auf tönernen Füßen, konkret auf einem Artikel [2] und dessen populärwissenschaftlicher Version [3], die als Beweis herhalten müssen. Dabei handelt es sich größtenteils um Fehlinformationen, die niemals als Fakten propagiert oder als Druckmittel auf Politik und Wissenschaft hätten verwendet werden dürfen. Welche seltsamen Blüten diese Entwicklung treibt, zeigt das Beispiel einer begutachteten Fachpublikation, in der für Kiwis fälschlicherweise der Begriff des sozialen Geschlechts (Gender) verwendet wird. Um derartige Verwirrungen zu vermeiden, fordern inzwischen viele wissenschaftliche Verlage die Einhaltung begriffsbestimmender Richtlinien [4].
Marie-Luise Vollbrecht betonte in diesem Zusammenhang das altbekannte Muster, dass unter wohlklingenden Überschriften und im Rahmen sinnvoller Forderungen (geschlechterspezifische Unterschiede in der Medizin "Frauenherz", "Frauenleber", ...) ideologisch motivierte Falschbehauptungen zur objektiven Wahrheit erhoben und durch Wiederholung zementiert werden sollen. Wohin dies letztendlich führt, erklärte sie am Beispiel des erst kürzlich verabschiedeten sogenannten Selbstbestimmungsgesetzes, das sympathisch klingt, dessen vollumfängliche Konsequenzen für Kinder und Jugendliche nur den Wenigsten bewusst sind.
Am Ende des Vortrags berichtete die engagierte Biologin von den Vorwürfen - von Schwurblerin bis zum Nazi -, denen sie sich aufgrund ihrer wissenschaftlichen Arbeit und ihrer Meinung ausgesetzt sieht. Bis heute versteht sie nicht, warum ein Grundlagenvortrag in Biologie so heftige Reaktionen auslöst.

Zusammenfassend handelte es sich um einen biologisch informativen und gesellschaftspolitisch erschütternden Vortrag. Wir erfuhren, wie die uns vertraute Normalität unter ideologischen Beschuss gerät und unter dem Deckmantel vermeintlicher Wissenschaft aufgelöst wird. Eine Zuschauerin meinte, die Auflösung des Geschlechterbegriffs in der Beliebigkeit sei ein Kampf gegen das Leben.

[1] donnasdottir: Uni cancellt Evolutionsvortrag von Biologin

[2] Claire Ainsworth; Sex redefined; Nature 518 (2015)

[3] Claire Ainsworth; Sex Redefined: The Idea of 2 Sexes Is Overly Simplistic; Scientific American (October 2018)

[4] Shirin Heidari, Thomas F. Babor, Paola De Castro, Sera Tort, Mirjam Curno; Sex and gender equity in research: rationale for the SAGER guidelines and recommended use; Research Integrity and
Peer Review 1 (2016)

FreibergerForum
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Schon irre, dass an unseren Universitäten so etwas möglich ist … und „Wissenschaftler“ mitmachen. Bei Politik und Medien … hmmm… 🎉😂
Ich komme aus der Zukunft (DDR), es lebe die DDR 2.0!

dorrgacher