Mein Kind lebt im Heim | WDR Doku

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Jenny ist Mutter und 39 Jahre alt. Sie konnte nicht gut für sich und ihre Tochter sorgen. Vor dreieinhalb Jahren wurde ihr das Sorgerecht deshalb für die damals neunjährige Emily entzogen. Es war ein harter Schlag. „Ich hatte Angst, dass der Kontakt zu meinem Kind dann irgendwie abbricht“, erzählt Jenny. Doch es kam anders. Ihre Tochter Emily zog nach Düsseldorf in eine Wohngruppe, die Eltern weit mehr einbezieht, als vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Gruppenleiter Heribert Seidl hat mit seinen Kollegen ein integratives Konzept entwickelt: „Ich habe begonnen mit dieser Grundhaltung: besser ohne Eltern, wir machen das alleine. Aber es hat nie funktioniert“, so begründet er seine Entscheidung. Vor sieben Jahren haben er und seine Kollegen angefangen, die Eltern verstärkt in den Alltag der Kinder miteinzubeziehen. In der Wohngruppe gibt es sogar ein Eltern-Gästezimmer, damit diese auch in der Wohngruppe übernachten können.

Mehr als 140.000 Kinder und Jugendliche leben in Deutschland im Heim. Obwohl in den Familien häufig einiges schief gelaufen ist, wollen vor allem die Mütter weiter am Leben ihrer Kinder teilhaben. So auch Claudia. Ihre Tochter Laura lebt ebenfalls in der Düsseldorfer Wohngruppe. Claudia wurde mit 17 schwanger und war als junge Mutter überfordert. Sie musste sich von ihrer Tochter trennen, als Laura 5 war. Laura kam zunächst in ein Heim mit sehr eingeschränkten Besuchszeiten. Das führte dazu, dass sich Mutter und Kind fremd wurden. „Ich kannte mein Kind nicht mehr“, sagt Claudia rückblickend. Seit Laura in Düsseldorf ist, kommen sich die beiden wieder näher.

Natalie sorgte selbst dafür, dass ihr Sohn Sascha (Name von der Redaktion geändert) ins Heim kam. Als dieser 11 Jahre alt war, hatte sie große Probleme mit ihm und wendete sich ans Jugendamt. Sascha wurde aus der Familie herausgenommen und lebte zuletzt einige Jahre in einer Wohngruppe in Wipperfürth. Auch hier hat man sich vorgenommen, die Eltern stärker in die Heimerziehung miteinzubeziehen und den Müttern und Vätern zu helfen. Seit zwei Jahren gibt es dort einen Pädagogen, der einzig und allein für die Eltern da ist. Sein Credo lautet: „Die beste Mutter ist die, die gut für sich sorgt.“

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🎥 Ein Film für Menschen hautnah von Sybille Schultz.
Dieser Film wurde im Jahr 2023 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
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Комментарии
Автор

Es sollte keine Schande sein, zuzugeben, dass man es alleine nicht schafft. Gut, dass es inzwischen so gute Projekte gibt.

katrinanoire
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Respekt vor den Müttern die dazu öffentlich stehen. Dazu gehört eine Menge Mut! ❤

patriciafantasy
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Emily's Mutter kennt ihre Grenzen, akzeptiert sie und tut, was sie kann, damit Emily das beste mögliche Leben und die beste mögliche Zukunft hat. Das kann man nur respektieren.

Katharina-rpiq
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Hallo ihr lieben. Meine Tochter wohnt seit 1 Woche in einer Wohngruppe.! Ich bin totunglücklich genau wie meine Tochter. Aber es geht ihr dort sehr gut. Dort gibt es auch einen Bauernhof mit Tieren. Es blutet mir das Herz wenn ich sie nach einem Wochenende wieder hinbringen muss.! Durch meine phychische Erkrankung habe ich es allein einfach nicht mehr geschafft. Ich arbeite selber in einer Klinik an mir im Umgang mit meiner Erkrankung. ❤❤

cardinalcopiaghostb.c.
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Es ist so schön zu sehen, wie die Mütter weiterhin für ihre Kinder da sind und die Unterstützung annehmen. Alles erdenklich Gute für Kinder, Eltern und natürlich auch die Pädagogen.

hushhush
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Einen grossen Respekt vor der tollen Arbeit der Erzieher. Ohne euch ginge es nicht. Dankeschön.

bettinaszczukowsky
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Die Eier musste erstmal haben als Mutter bei so einer Dokumentation mitzumachen. Stark

lizaengelbrecht
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Finde ich gut, dass man den Eltern den Raum gibt an der Erziehung, trotz aller Probleme, aktiv teilzunehmen.

TiestoG
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Nathalie ist eine richtig tolle Mama und starke Frau. Sie lässt ihren Sohn nicht im Stich egal was ist oder er anstellt 💜

blackpearl
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Ich auch über 10 Jahre im Heim, meine Mama war trotzdem für mich immer da 😊. Die Einrichtung hat auch alles getan das die Eltern mit einbezogen werden. Super dankbar dafür. Und trotzdem eine wunderschöne Kindheit gehabt ❤

chrissi_thx
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Was für unglaublich starke Frauen! Ich bin so froh um jeden Elternteil, der sich Hilfe holt!

bemde
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Sehr mutig, dass diese Familien sich öffentlich hier zeigen und begleiten lassen! Das ist sicher kein einfacher Schritt! Hut ab und alles Liebe den Familien

annnnnanas
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Emily ist Klassensprecherin und hat eine 2 in Mathe! Wow, wie toll! Eine großartige Leistung besonders in ihrer Situation. Jenny kann so stolz auf sie sein und auf sich auch 😍

christiane
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Grossartig! Bitte bitte mehr von solchen Projekten. Das ist auch ein Weg der möglich ist. Wie schön zu sehen
Danke für die Offenheit - das wird vielen Menschen Mut machen!

septembersonne
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Ich möchte den betroffenen Müttern an dieser Stelle mal folgendes sagen: Ihr müsst nicht perfekt sein und alles richtig machen. Ihr müsst eurem Kind nur zeigen, dass es euch aufrichtig leid tut und ihr sie trotzdem lieb habt und für sie da seid.
Ich hätte zu meiner Mutter sicherlich auch ein besseres Verhältnis, wenn sie sich für so einiges entschuldigt hätte oder man wenigstens mit ihr vernünftig reden könnte. Leider ist sie sofort beleidigt und die anderen sind immer schuld. Interesse ist nur oberflächlich.
Ich habe erst 10 Minuten angeschaut, aber so herzlich wie die Mütter mit ihren Kindern hier umgehen, hab ichs bei meiner leider nie erlebt.
Gesteht euren Kindern offen eure Fehler ein und zeigt ihnen, dass es euch leid tut und dass ihr euch für sie interessiert und sie ernst nehmt. Dadurch allein entsteht schon ein Band, dass sich nicht so leicht trennen lässt. Das wichtigste ist, dass eure Kinder euch vertrauen können.

diedeko
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Ich finde es so toll von Herrn Seidl und dem Herrn Stengert das sie die Mamas ihrer Schützlinge mit integrieren.Ich wünsche Nathalie und ihrem Sohn das sie wieder zueinander finden.Allen Beteiligten aus der Dokumentation alles Liebe und Gute weiterhin .

nikita
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Oh Gott, dass Laura für die Mama zum Muttertag gebastelt hat und die dann nicht kommt, bricht mir das Herz 💔 😢

katiwollle
Автор

Für die Mama von Sascha hoffe ich dass ihr Sohn die Kurve bekommt. Dem Sascha wünsche ich, dass er begreift das er eine letzte Chance hat um nochmal durchzustarten. Hoffe für beide Teile das sie glücklich werden

Geheimagent
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Meine autistische Tochter hat auch fast 6 Jahre zur Stabilisierung im Heim gewohnt, ich hatte aber die ganze Zeit über volles Sorgerecht und da ich sie freiwillig abgegeben habe, hätte ich sie auch jederzeit zurück holen können, das wollte sie aber bis sie 14 war gar nicht. Wir haben extrem eng mit der Wohngruppe zusammengearbeitet, heute ist sie 18 Jahre alt, macht eine Berufsausbildung und wird irgendwann ein selbstständiges Leben führen, das hätte sie ohne diese Einrichtung nicht geschafft und auch ich musste erstmal lernen wie man am besten mit einer Autistin zurechtkommt, ich war ja auch am Ende meiner Kräfte

dannikatrede
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liebe Mamas, großen Respekt dafür, wie sehr ihr an euch arbeitet und es für eure Kinder jetzt besser macht. Das schafft nicht jeder. Wirklich schön zu sehen. Außerdem, großen Respekt dafür, offen mit diesem sehr schwierigen Thema umzugehen. Das hilft vielen.

mael