Das Leben nach dem Kinderheim: Warum ist es so schwer? | WDR Doku

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Der Film begleitet vier junge Menschen an einem kritischen Wendepunkt ihres Lebens. Sandra und Pascal, Alica und Takicha haben einen großen Teil ihres Lebens in Kinderheimen verbracht. In ihren Ursprungsfamilien ging vieles schief. Da war das Kinderheim kein Wunschtraum, aber Rettung, sorgte für Ordnung und eine gewisse Sicherheit. Mit 18 müssen die Jugendlichen raus dem Heim und eine eigene Wohnung suchen.

Pascal prüft sehr genau, welchen Menschen er vertrauen kann. Der 21-Jährige ist in verschiedenen Heimen und Pflegefamilien aufgewachsen. Zum Vater gab es noch Kontakt, doch seitdem der gestorben ist, sagt Pascal: „Jetzt gibt es niemanden mehr, den ich stolz machen kann.“ Pascal ist ehrgeizig und hat große Ziele. Er träumt von einem Eigenheim mit weißem Gartenzaun. In seiner ersten eigenen Wohnung bekommt er noch Unterstützung durch seine Erzieher. „Wir können nicht Mama und Papa ersetzen“, sagt Sozialpädagoge Jens Ruske. „Aber wir können verlässlichen Halt bieten und da sein, wenn wir gebraucht werden.“

Takicha haut mit ihrer Power alle um, sogar die Jury einer großen Castingshow in Berlin. Die 18-Jährige rappt und singt selbstgeschriebene Texte. Gerade die Musik ist es, die ihr in Stresssituationen hilft, denn Takicha hat häufig mit psychischen Probleme zu kämpfen. Die Erzieher im Heim bewundern ihr Können, raten aber auch dazu, neben der Musik noch etwas „Solides“ zu lernen. Also besucht Takicha die Berufsschule, hofft aber weiter auf eine Karriere im Musikbusiness.

In ihrer kleinen Mietwohnung kommt die 21-jährige Sandra schon ganz gut zurecht. Dafür scheitert sie oft an ihrer eigenen Aufregung vor Prüfungen und ihrem mangelnden Selbstbewusstsein. Sie möchte Erzieherin werden und geht jede Woche zur Nachhilfe in ihrem ehemaligen Heim. Ihr fällt es bis heute schwer, mit Fachtexten umzugehen und diese zu lernen. Sandra stammt aus Kamerun, ihre Mutter starb kurz nach ihrer Geburt.

Alica traut sich das Leben außerhalb des Heims nicht richtig zu. Vieles im Alltag ist eine große Herausforderung. Die 18-jährige Alica kämpft gegen depressive Phasen und fühlt sich manchmal schon von Vorgaben in ihrem Mädchenheim überfordert. Auch mit den Betreuern zu sprechen ist eine Hürde. Doch einige Mitbewohnerinnen im Heim geben ihr Halt. Schritt für Schritt arbeitet sich Alica voran.

Der Film erzählt den unsicheren, aber auch hoffnungsvollen Weg der vier jungen Menschen über den Verlauf von zwei Jahren. Raus aus dem Kinderheim - rein ins selbstbestimmte Leben.

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🎥 Ein Film für Menschen hautnah von Jule Sommer und Udo Kilimann.
Kamera: Udo Kilimann
Schnitt: Jule Sommer
Sprecherin: Rebecca Madita Hundt
Tonmischung: Philipp Menzel
Produktion: Christine Troeder
Redaktion: Dorothee Pitz
Eine Kilimann TV-Produktion (Essen) im Auftrag des ©WDR 2024

Dieser Film wurde im Jahr 2024 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
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#Kinderheim #Jugendliche #WDRDoku
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Комментарии
Автор

Ich habe den allerhöchstens Respekt vor den jungen Erwachsenen die solch einen harten Weg bewältigt haben. Gebt niemals auf, ihr seid auf dem richtigen Weg. Ich drücke Euch die Daumen.

sebbo
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Ich war früher auch im Heim. Ich bin so froh, dass ich jetzt erwachsen bin und das alles hinter mir habe! Kein Jugendamt, keine WG, keine Schule. Eigene Wohnung, Job und meine Ruhe. Das ist so toll!

goldigoldfisch
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Mich macht es so traurig, dass Kinder die im Heim aufwachsen quasi sich entschuldigen müssen, dass sie auch mal eine schlechte Phase haben könnten, wie Alicia am Anfang erwähnte. Nein, Ihr müsst euch nicht entschuldigen. Ihr habt das Recht euch mal nicht gut zu fühlen. Es ist nicht eure Schuld im Heim aufwachsen zu müssen.

seelenfee
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Takicha, Sandra, Pascal, Alicia… Ihr seid bewundernswert!
Versucht euch selbst stolz zu machen, nicht andere!🙏🏻
Ich kam mit 16 in eine Wohngruppe, davor unter schlechten Bedingungen bei meiner Mutter „gelebt“…
Allein sein kann Angst machen, aber es kann auch unsere größten Stärken hervorrufen… Beschäftigt euch mit euch selbst, ihr könnt alles schaffen!
Ihr seid wunderschöne, starke und sympathische junge Menschen, die Welt steht euch offen - auch wenn es manchmal nicht so erscheint 😢

honert
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Pascal - du bist ein prima Kerl ❤ sei positiv&fleißig - mach dich selber stolz und alles kommt gut 👍

Tipitopi
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So eine Freundin wie die von Alica wünsche ich jedem! Einfach Hilfe angeboten und das alles total ohne Wertung. Also zumindest das was man in dem Videoausschnitt gesehen hat 😊

pakohupk
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Hab auch Alles durch: früher Tod der suchtkranken Eltern, Heim, Pflegefamilie, Jugendwohnung…….bin aber immer am Ball geblieben. Ich wollte anders sein. Besser. Und die Familienehre retten. Trotz heftiger, auch insbesondere seelischer, Widrigkeiten habe ich mich durchgekämpft. Bis zu einem sehr guten Fachabitur und zwei abgeschlossenen Ausbildungen. Heute, mit fast 50, bin ich angekommen: Tolle Ehe, tolles Kind, Traumjob, liebe Freunde. Für mich das perfekte Leben. Also Leute: nicht verzweifeln- WEITERMACHEN! Es kann Alles gut werden.❤

biancajestrzembski
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Wundervolle junge Erwachsene die alle sicherlich ihren eigenen großartigen Weg gehen werden 🙏🏻
Ihr seid stark, ihr seid wertvoll!

honert
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Alle gezeigten jungen Menschen sind auf ihre Art beeindruckend. Ich hoffe für alle dass Sie ihr Glück im Leben finden werden. Menschen denen Sie uneingeschränkt vertrauen können und von denen sie aufrichtig geliebt werden.

a.k.
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Ich denke, Sandra wird eine sehr gute Erzieherin werden. Das sie selber hart arbeiten musste und Hürden bewältigen musdte, um das zu erreichen, wird ihr helfen Einfühlvermögen für andere an den Tag legen zu können. Ich glaube fest, sie wird es alles schaffen!

moonhunter
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Was das an Kraft kosten muss, sich quasi alleine auf die eigenen Füße zu stellen, mit so viel emotionalem Gepäck.Ich wünsche den Vieren und allen anderen, denen es ähnlich ergeht, dass sie genau die richtige Unterstützung erhalten, um ihr Leben eigenständig gestalten zu können und verbindliche, warmherzige Beziehungen knüpfen können. Sie haben verdient, dass es ihnen gut und hoffentlich immer besser geht.

patti
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Also eune Ärztin die einem nackten Mädchen, nach kurzem Anblick eine Diagnose um die Ohren haut, hat jede Sensibilität verloren und ist zwischenschl8ch abgestumpft. Ich frage mich, ob die in den Kliniken Supervisor für die Ärzte habe, um sowas zu verhindern.

katikeller
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Als die erste Frau meines Mannes kurz nach der Geburt des Sohnes gestorben war, brach mein Mann zusammen und das Kind sollte in eine Pflegefamilie oder ein Heim. Mein Mann hat sich dann gerappelt und dafür gekämpft, dass seine Eltern den Kleinen adoptieren durften. Trotz des Alters. War ein harter Kampf, hat sich aber gelohnt.
Wenn wir uns vorstellen, der Kleine (heute 28) wäre in ein Heim gekommen, graut uns. Vor allem meinem Mann. Heute leben wir alle auf einem Haufen. Mit Eltern, Kindern, Schwiegertochter und Enkeln bzw Urenkeln. Es geht nichts über Familie!

Trotzdem finde ich es richtig klasse, dass die jungen Leute hier ihre Leben gegen alle Widerstände meistern. Viel Kraft weiter und viele gute Erfahrungen weiterhin!

jollymalefiz
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Liebe Sandra, sie sind eine tolle Junge Dame, ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute für Ihre Zukunft. 😊

anjalew
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Super, zu sehen, dass es (auch) diese guten Pädagogen gibt, wie Jens. Alle Achtung! Eine wertvolle Arbeit, die geleistet wird.

moonhunter
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Es tut mir so leid, dass ihr so einen schweren Weg hattet und nicht eure Kindheit in Schutz und Liebe führen konntet, wie es eigentlich selbstverständlich wäre. 😢Ich wünsche euch den besten Weg für eure Zukunft ❤

geno
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Liebe Takicha, sie haben eine tolle Stimme, große klasse, ich habe Gänsehaut bekomme.❤😊

anjalew
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Ich hab so Respekt vor diesen jungen Leuten, die trotz so vielen Schicksalsschlägen jeden Tag weitermachen und versuchen ihren eigenen Weg zu finden. Nicht jede Psyche hält sowas aus, deswegen sollten Menschen mehr Mitgefühl zeigen, wenn sie nicht immer stark sein können und darunter leiden und auch mal "abrutschen". Menschen sind keine Roboter.
viel Liebe an Takicha, Pascal, Sandra, Alica. Ihr seid tolle Menschen.

nlynly-kj
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Ich kann so mit Alicia mitfühlen und ich wünsche ihr so sehr, dass der nächste Klinikaufenthalt besser wird. So eine Ärztin, wie ihr begegnet ist, wünscht man niemanden.
Ich bin auch psychisch seit Jahren sehr krank. Viele Diagnosen. Ein gutes ambulantes Hilfenetzwerk ist Gold wert!

hannahs
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Ihr schafft das! Glaubt an euch! Ihr könnt was und seid tolle junge Leute 🍀🤍

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