Resilienz | Psycho | ARTE

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Ein Leben ohne Schicksalsschlag gibt es nicht. Krankheit, Unfälle und der Tod treffen jeden Menschen irgendwann einmal. Wie wir aber mit solchen Katastrophen weiterleben, ist bei jeder und jedem einzelnen anders. Entscheidend ist, wie resilient wir sind. Darunter versteht die Psychologie die Fähigkeit, mit extremen Belastungen fertig zu werden, ohne seelisch zu erkranken.

Ohne den Anschlag ginge es Grégoire Chiche heute nicht so gut. Das klingt merkwürdig. Doch der Franzose ist heute ein anderer Mensch als vor dem Attentat. In seiner Wahrnehmung ist er heute glücklicher. Der Grund: Resilienz. Was aber ist das, und wie fühlt es sich an, resilient zu sein? Grégoire rannte um sein Leben. Am Strand von Tunesien erlebte der Franzose einen Terroranschlag. Danach kam die Leere. Und dann setzte ein Prozess ein, der Grégoire verändert hat. Er begann in die Bergen zu laufen, mit Hindernissen, immer höher. Mit jedem Kilometer ging es besser. Grégoire vergaß nie, was ihm passiert ist, aber er begann das Leben anders zu sehen. Der Augenklick wird wichtiger als die Zukunft, Erleben bedeutender als Besitzen. Marie Dasylva war nie in akuter Lebensgefahr und leidet dennoch. Die täglichen Diskriminierungen, denen sie als schwarze Frau im Berufsleben ausgesetzt ist, haben sie krankgemacht. Sie leidet an Depressionen, bis auch bei ihr der Prozess der Resilienz einsetzt: Marie kauft sich ein dickes Notizbuch, schreibt auf, was ihr widerfahren ist, mit einer Besonderheit: Sie erfindet neue Enden. Wie hätte die Geschichte ausgehen können, wenn sie sich gewehrt hätte?  Damit hilft sie heute anderen. Das ist es, was resiliente Menschen ausmacht: Sie finden einen Weg das Leid in ihr Leben zu integrieren. Das beobachtet Pierre Gagnepain aus Frankreich. Der Erinnerungsforscher und Neurowissenschaftler beschäftigt sich mit Überlebenden von Attentaten. Ihm ist klar: Resilienz ist ein dynamischer Prozess. Es ist die Fähigkeit, traumatische Ereignisse ins eigene Erinnern zu integrieren, sich anzupassen und auch nach dem Ereignis weiterzumachen.

Dokureihe, Regie: Marie Villetelle (D/F 2020, 26 Min)


#resilienz #trauma #psycho
Video auf YouTube verfügbar bis zum 22/11/2021

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Комментарии
Автор

"dass hat nichts mit mir zutun" ein guter Satz. Der hilft es gibt einfach viele schlechte Menschen und deren negatives Verhalten hat nichts mit mir zutun. Ich trage kein Schuld daran.

MichaTheLight
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Ich LIEBE diese psychologischen Themen. Bitte mehr davon!

whiteknight
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Meine gesamte Kindheit war ein traumatisches Erlebnis (bestätigt von meinem Psychotherapeuten xD). Denke, dass es vielen so geht in unserer kranken Gesellschaft, die keinen Bezug zu Gefühlen hat. Jetzt kann ich darüber lachen. Ich habe mein wahres selbst erkannt, der Raum in dem alles stattfindet, die Gegenwärtigkeit, die ich bin, und mein Leiden hat mich hier hingeführt.

farnhoune
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Der Vergleich am Anfang mit zerbrochenen und geklebten Vasen ist sehr gut gewählt finde ich. Allgemein ist die Doku visuell wirklich ansprechend, was irgendwie eine gewisse Atmosphäre schafft.

dianadurrbeck
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Ich leide selber an einer komplexen PTBS und bin nun seit ca einem Jahr in Therapie. Habe zudem mit Fibromyalgie zu kämpfen. Diese Doku macht so vieles richtig, trifft genau an den richtigen Punkten und gibt Hoffnung. Danke allen Beteiligten für diesen wichtigen Input.

grimheart
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Ich bin unendlich dankbar, mit viel Resilienz ausgestattet zu sein. Ich hatte eine traumatische Kindheit und leide unter kPTBS - aber ich habe es überlebt! Meine Schwester hatte weniger Glück gehabt und sich mit 13 Jahren das Leben genommen…

IZaubermausI
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Die Dame die jetzt Coachen tut, eine Perle! Die Menschen die über ihr Leben berichten, unschätzbare Schönheit. Das tut mir richtig gut, Danke an das Team und diese Dudes!

loschen
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Wieder eine tolle Doku und allen Schicksals-Beiträgen, welche hier zu lesen sind, alles Gute!

Poetnsen
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Chapeau an arte. Diese psychologischen Themen sind wahnsinnig wichtig und sehr interessant gemacht 😊

IrieSanny
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Danke ARTE, dafür dass es euch gibt und ihr euch schon so viele Jahre treu bleibt! Bitte macht weiter so und ändert euch nicht für irgendwelche Algorithmen, gesellschaftliche oderwirtschaftliche Trends. Besonders zu diesen Zeiten braucht es “resiliente” Beiträge.

WoWasWieWarum
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Als Traumatherapeutin kann ich über diese Dokumentation nur den Kopf schütteln. Sport und das Hinterfragen von negativen Gedanken kann die Traumaheilung unterstützen, aber das alleine bewirkt sehr selten und nur unter optimalen Voraussetzungen (keine vorherigen Traumata, gutes Umfeld, gute Gesundheit usw.) eine Traumaintegration.

kmtclnc
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Danke🙏
Ich bin selbst traumabehaftet.
Mir gefällt die Zuordnung von Leben,
Überwindung und wieder Aufstehen zur Resilienz.
Toller Beitrag ❤

nadandayogainthebox
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Danke ... Ich bin gerührt und Dankbar! Es ist ein sehr langer und schwieriger Weg aber es lohnt sich. 🙏🏽❤️

marocco
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Habe ich letztens schon auf der ArteHD Webseite angeschaut.
Unglaublich starker Beitrag!

nichtInteressant
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Mein Trauma war auch so schlimm, dass ich nicht mehr „normal“ weiter leben konnte.
Nachdem ich mein Trauma überwunden und verarbeitet habe, habe ich mich selbstständig gemacht und lebe einfach ganz genau so, wie es mir gefällt und denk nicht mehr drüber nach was andere denken oder was nach der Meinung der Gesellschaft richtig ist.

Ich hätte mein Trauma aber zb wesentlich schneller überwinden können oder es wär gar nicht zur Diagnose PTBS gekommen, hätte ich mehr Unterstützung bekommen.
Aber auch dadurch wurde ich sehr sehr stark.

jolonabon
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So absurd es vielleicht klingen mag, meine Traumatas haben mich überleben lassen. Heut bin ich unendlich dankbar, überlebt zu haben. Es hat 6 Jahre gedauert, um mich aus der PTBS heraus zu kämpfen.

michip
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Bei meinem Großvater wurde Magenkrebs diagnostiziert und nach nur 2 Wochen war er tot. Er war mein größtes Vorbild und eine Vaterfigur in meinem Leben. Er war sehr resilient und behielt auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf. In seinen letzten Tagen hat er extrem gelitten und es brach mir das Herz ihm dabei hilflos zuzuschauen. Es war eine sehr traumatisierende Zeit, weil man Ihn während der Corona Zeit nur 1 Stunde am Tag besuchen konnte und ihn anschließend alleine leidend zurückzulassen musste. Mir wurde bewusst, dass sein Tod nun unumgänglich sein wird und man das beste daraus machen müsste.Während des Prozesses begann ich nach positiven Sachen darin zu suchen. Das klingt natürlich hart und unverständlich für die meisten, doch ich war der Meinung, dass es besser wäre, wenn man versucht sich darin positiv zu konditionieren. Ich redete mir ein, dass er ein hohes Alter erreicht hat und ein gutes Leben gelebt hat. Es war an der Zeit zu gehen und man kann sich die Art und Weise wie man geht nun mal nicht aussuchen.. Dadurch das er in meinen Augen ein sehr starker Mensch war, musste der Tod ihn mit voller Wucht treffen. Ich bin dankbar dafür, dass der Kampf nur zwei Wochen dauerte und sich sein Leiden nicht über Jahre hinweg zog. Ich bin dankbar dafür, dass mir dadurch die Endlichkeit des Lebens bewusst wurde. Ich werde meine Lebenszeit effektiv nutzen, sodass ich an meinem letzten Tag mit ruhigen gewissen von mir behaupten kann, dass ich ein gutes Leben gelebt habe. Harte Zeiten und die vielen Herausforderungen die mich in Zukunft heimsuchen werden, werde ich mit offenen Armen empfangen, weil ich gelernt habe, durch diese stärker zu werden.

VideoMaker
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Arte greift immer wieder wesentliche/wichtige und interessante Themen auf. Der Informationsgehalt ist dann aber meist etwas dünn, offenbar setzt die Redaktion mehr auf Stimmungen. Bei diesem Thema hätte es sich gelohnt, die Arbeit ihre Ansätze von Menschen wie Dr. Peter A. Levine, Dr. Bessel van der Kolk und Dr. Gabor Maté miteinzubeziehen, bzw sie zu Wort kommen zu lassen.

gregorfaust
Автор

Das Jetzt mit seiner Intensität, hat immer das Potential, alles Vergangene zu überlagern. Das nimm ich von dieser Doku mit.

andentisch
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wirklich eine sehr gute Doku. Hat mir wieder etwas Hoffnung gegeben. Auch wenn es nicht leicht ist.
Danke dafür.

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