Wieso ein Tesla (derzeit) mehr C02 freisetzt als ein Diesel und mit 100% Kohlestrom fährt

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#Elektroautos (#Tesla) sind nicht so #CO2 -sparend wie man denkt: Neuere Studien rechnen dem Elektromotor eine CO2-Ersparnis zu, die aus logischen Gründen nicht zugerechnet werden darf. Das Video erklärt den logischen Fehlschluss, der dahintersteht. Die Argumentation gilt allerdings beim derzeitigen Strommix, und die Situation ändert sich schnell. Daher holen die Elektroautos auch aus Umweltsicht schnell auf.

Wer eine kritische Reportage hierzu ansehen möchte (auf Englisch): Michael Moores neue Dokumentation. Ich verlinke das hier, ohne mir die Inhalte zu eigen zu machen - obgleich da interessante Gedanken drin sind. Aber machen Sie sich Ihr eigenes Bild:

Das kritische Buch zur Elektromobilität eines Zuschauers von mir (trotz des etwas reißerischen Titels inhaltlich sachlicher als man erst denkt - aber Vorsicht: sehr kritisch):

Und hier das Buch für alle Elon-Musk-Fans (übrigens sehr lesenswert):
Die Tesla-Story: Wie Elon Musk die Automobilbranche auf den Kopf gestellt hat

Zwei der neueren Studien, die einen Vorteil für Elektrofahrzeuge ermitteln (allerdings aufgrund der hier dargelegten fehlerhaften Zuordnung):

Dort sind auch ein paar andere Produkte, die ich empfehle (ich bin Buch- und Technik-Junkie;-)
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Комментарии
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Ein Zuschauer ist Autor eines kritischen Buches über Elektromobiltität und hat mich auf sein Buch hingewiesen, in dem dieses Argument ebenfalls bereits ausführlich behandelt wird. Zudem geht er dort auf viele der hier in den Kommentaren genannten Gegenargumente ein. Ich verlinke das Buch daher hier einfach einmal, auch wenn meine Schlussfolgerung eine andere ist als seine:


Dies sind Affiliate-Links, durch die beim Kauf auch an mich einige Cent Provision gezahlt werden.

ProfRieck
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1. Der "CO2-Kontostand" bei E-Autos wird idR nur gegen die CO2 Produktion beim Betrieb eines Verbrenner-Autos gegengerechnet. Das ist aber unehrlich, denn ein Verbrenner-Autos erzeugt bei der Produktion fast genauso viel CO2 wie die Produktion eines E-Autos. Rechnet man das korrekt gegen, ist der CO2-Kontostand bei beiden Technologien am anfang fast identisch.

2. Bei solchen Vergleichen wird meist die "graue Energie" vernachlässigt, die bei der Benzin/Diesel Herstellung anfällt (Förderung, Raffinerie, Transport), daher erzeugt ein Verbrenner deutlich mehr CO2 als direkt aus dem Auspuff kommen. Das kann bis zu 30% ausmachen.

Wenn man diese Punkte berücksichtigt, sind E-Autos im Vergleich noch deutlich besser als Verbrenner und lohnen sich paraktisch "vom ersten Kilometer" und nicht erst ab 30000. Es gibt allerdings noch

3. Die Produktion von Strom aus Kohle erfolgt mit höherem Wirkungsgrad als im Verbrennungsmotor, daher spart ein E-Auto bei gleichen Fahrleistungen selbst mit Kohlestrom CO2 ggüber ICEs.

4. E-Autos verursachen keine Abgase und deutlich weniger Bremsabrieb. Damit wird die Luft in den Städten besser, wenn viele E-Autos fahren. Das hat zwar nichts mit CO2 zu tun, ist aber dennoch positiv (man denke an die ganzen Diskussionen über Feinstaub, Stickoxide usw).

5. E-Autos können als Energie-Puffer dienen, um Schwankungen bei der Energieproduktion auszugleichen. Das ist gerade in den Ausbauphase wichtig, weil es Kosten für Speichersysteme sparen hilft.

Aber nun kommt der Strom aus Kohle, wo dann Ihr Argument zum Tragen kommt. Also doch vieles hinfällig?

Nicht, wenn man den Zeitfaktor berücksichtigt:

 Die Energieproduktion wird ja weltweit schrittweise umgebaut. Das dauert noch und kostet momentan mehr CO2 als es einspart. Aber: Das liegt daran, dass wir da noch ziemlich am Anfang stehen. In dem Sinne wird bei steigener Elektrifizierung des Verkehrs natürlich erst mal das eintreten, was Sie beschreiben, nämlich das der Mehrbedarf an Strom primär aus Kohle kommt und daher effektiv kein CO2 gespart wird. Allerdings gilt das nur am Anfang, solange der Ausbau der Energieproduktion noch nicht so fortgeschritten ist. Das wird aber jedes Jahr besser und wenn zB in 10 Jahren der break-even erreicht ist, sparen E-Autos tatsächlich CO2 ein und es wird dann jedes Jahr besser.

Nun sind Autos kein schnelllebiges Wirtschaftsgut und werden ca. 15 Jahre gefahren. Es bringt daher nichts, erst zu warten, bis die Stromerzeugung komplett CO2-neutral ist und dann umzusteigen, sondern es sollte parallel geschehen, damit keine Zeit vertrödelt wird. Sonst haben wir in vielleicht 20 Jahren zwar eine weitgehend CO2-neutrale E-Infrastuktur, aber da die Menschen weiter mit Verbrennern rumfahren dauert es noch mal 15 Jahre, bis der Verkehr das überhaupt nutzen kann - mal ganz abgesehen davon, dass ja der ganze Netzausbau nicht "vorgezogen" erfolgen kann, sondern auch parallel stattfinden sollte, was aber nicht in dem Maße passieren wird, wenn keine E-Mobilität den Verbrauch erhöht.

Sie haben also prinzipiell recht, aber nur in Bezug auf den Status-Quo, nicht bezogen auf den Prozess als Ganzen. Allerdings haben E-Autos ggü Verbrennern noch mehr Vorteile als nur CO2 (siehe oben), daher können die IMO nicht früh genug kommen.

Kah
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Was solche Rechnungen gerne vergessen ist, dass die Herstellung von Diesel und Benzin für 100km Reichweite schon alleine so viel elektrische Energie benötigt, dass damit ein Elektroauto 100km weit fahren könnte - ohne dann noch Benzin und Diesel zu verbrennen. Nagelt mich nicht auf den letzten Kilometer fest, aber die Richtung ist in etwa so. Und selbst wenn man das außer Acht lässt, wäre es immer noch effizienter, das geförderte Öl zu verstromen und damit ein Elektroauto anzutreiben als es erst zu raffinieren und dann in ein Auto zu pumpen, das sind einfach Fragen der Wirkungsgrade. In diesem Fall hätte man einen 1:1 Ersetzung und dann ergibt Elektromobilität natürlich Sinn. Leider wird beim Elektrofahrzeug gerne die gesamte Lieferkette bei der Betrachtung herangezogen, beim Verbrenner hört diese Betrachtung aber an der Tankstelle auf und das ist schlichtweg falsch.

Korkinator
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Endlich ein Professor bei dem ich mir nicht wünsche die Geschwindigkeit auf 1, 25 stellen zu wollen :D

niklasmas
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Viele Tesla-Besitzer oder ganz allgemein viele Elektroautobesitzer lassen sich eine Solaranlage auf's Dach bauen, um damit das Auto zu laden, das heißt, ohne Elektroauto gäbe es die Solaranlage nicht, weil sie sich sonst nicht gelohnt hätte.

Das gleiche gilt für die Fabrik, man muss immer bedenken, dass die Solaranlage gar nicht gebaut worden wäre, weil die Motivation, eine Solaranlage zu bauen, natürlich eine ganz andere ist, wenn man den Strom selbst benutzen kann und ihn nicht zu einem geringen Entgelt an das öffentliche Netz abgibt.

Das Argument mit der "Scheinkausalität" ist also falsch, denn Strom für sich selbst erzeugen bringt finanziell viel mehr Vorteil als Strom für das öffentliche Netz zu erzeugen, also nur, weil es sich lohnt, eine Solaranlage für sich selbst zu bauen, heißt das noch lange nicht, dass man diese Solaranlage auch für die Allgemeinheit gebaut hätte.

A
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Ich würde mir gerne eine Debatte zwischen Prof. Dr. Christian Rieck und Horst Lüning zu dem Thema wünschen. ⭐️⭐️⭐️

AA-ztpl
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Das Beispiel, dass nur weil ich mit dem Fahrrad zu einer Konferenz fahre für mich jetzt kein Baum gepflanzt werden soll, fand ich super! :) Insgesamt ein sehr gutes Video! :)

MrsTravellady
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Herr Rieck, hier liegt ein grundlegender Denkfehler vor: bei Elektromobilität haben wir grundsätzlich die Möglichkeit die notwendige Energie sauber zu produzieren. Bei konventionellen Verbrennern existiert diese Möglichkeit nicht.

cybertubeful
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Noch ein paar Gedanken.
1: Auch ein Verbrenner startet mit einem ordentlichen negativen Kontostand.
2: Das co2 welches für Produktion und Transport von Kraftstoffen emittiert wird wird oft nicht berücksichtigt da es schwierig ist genaue Werte zu berechnen. Aber Forschung in die Richtung deutet darauf hin dass die Menge nicht vernachlissigbar ist.
3: Selbst wenn ein e-Auto mit “Kohle” fährt emmitiert es weniger co2 als ein vergleichbarer Verbrenner.

HansTheGeek
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Danke für diese für mich neue Sicht auf Elektromobilität, hier ein paar Gegenargumente:
- Elektroautos werden oft Nachts geladen, wo anderer Verbrauch zurück geht, hier können z.B. Spitzen der Windenergie verwendet werden.
- Elektromobilität schafft Nachfrage für erneuerbare Energie. Ein neuer Kunde auf dem Markt, mehr nachfrage, das fördert doch auch den Ausbau der Erneuerbaren Kraftwerke.

BalancedMentality
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Zwei kleine Punkte dagegen:
Insgesamt wird der Strommarkt verändert - es wird in Teilen mehr Strom verbraucht - das stärkt den Anreiz weiter in und stärker in Technologien zu investieren und zu forschen die im Bestfall dann den Strom noch effitienter und möglicherweise auch "sauberer" erzeugen.

Ein weiterer Punkt sind viele einzelne E-Autofahrer, die einen besonderen Anreiz spüren (ausgelöst ggf. durch das E-Auto) das Auto mit mindestens anteilig "Eigenen" Strom zu laden. Diese Kunden hätten häufig sonst nicht in diese Stromerzeugungsanlagen investiert.

wilkeclaus
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Die Theorie macht schon Sinn. Hier muss man sorgsam zwischen den Zeilen lesen. Die Aussage ist ja nicht, das E-Mobilität grundsätzlich Quatsch wäre, sondern lediglich, dass dies im momentanen Energiemix zunächst dazu führt, dass durch den Mehrverbrauch die schädlichen Energieerzeugungsformen langsamer abgeschaltet werden können als dies ohne E-Mobilität der Fall wäre. Denkt man diese Richtung zu Ende, heißt das aber auch, dass nach dem kompletten Wechsel zur klimafreundlichen Energieerzeugung der Nutzen des E-Mobils über den Diesel schon existiert - nur eben erst unter der Prämisse, dass alle benötigte Energie (also auch die zusätzliche für die E-Mobilität) klimafreundlich erzeugt werden kann. Anstatt also so schnell wie möglich alle Fahrzeuge auf E-Mobilität umzurüsten/auszutauschen, wäre es also zunächst logisch richtiger, die Energieerzeugung insgesamt auf klimaneutrale Energieträger umzustellen, um überhaupt die Grundvorraussetzung zu schaffen, unter der die E-Mobilität CO2-sparend funktionieren kann.
Um das Steuerbeispiel vom Anfang aufzugreifen: die zusätzlichen 1000.- EUR kann ich erst dann komplett für mich vereinnahmen, nachdem Steuern als "Grundübel" komplett überwunden wurden (jaja, unrealistische Wunschvorstellung :-))

christophluette
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Einverstanden, wenn man das Substitut-Argument auf der Seite der Stromerzeugung nimmt. Ein Elektroauto substituiert jedoch auch den sonst benötigten Verbrennungsmotor, dessen Verbrennung von Erdöl-Produkten zugunsten der CO2 Bilanz eingespart wird. Elektromobilität wird auch nicht allein wegen Klimaschutz und CO2 eingeführt. Wir haben das Thema der Abgase und Lärm und den der Kosten: auch die Autohersteller begreifen, dass ein Elektromotor zwar noch nicht in puncto Leistung, aber hinsichtlich anderer Eigenschaften erhebliche Vereinfachung der Antriebe bieten kann.

TheJulietteCharlie
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Endlich jemand der das differenziert betrachtet und auch rüber bringen kann. Weiter so.

johannkirschner
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Klasse Vid ohne wirkliche veritable Gegenargumente, kann man sogar noch einfacher zusammenfassen. Jeder neue E-Verbraucher, den ich zusätzlich in Betrieb nehme, wird mit 100% Kohlestrom gespeist, da die regenerativ erzeugte E-Energie derzeit und auch in 20 Jahren nicht für die schon vorhandenen Verbraucher ausreicht. Die wenigen Stunden pro Jahr mit 100% reg. E-Energie sind zu vernachlässigen, zumal in der Mittagszeit nur wenige E-Autos geladen werden.

joachimschmidt
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Das "Fazit" am Ende hinkt.
Man darf nicht vergessen, in den meisten fällen wechselt der werdende Elektroauto Fahrer vom Verbrenner auf das Elektroauto. Das Elektroauto verbraucht 20 KWh, die in unserem Fall in Deutschland, der Schweiz oder Österreich hergestellt werden, weswegen unser Stromverbrauch steigt (und steigen wird), wenn wir Wärmepumpen, Elektroautos und anderes elektrisch betreiben (oder mit Wasserstoff). Hier darf man nicht vergessen, dass Benzin und Diesel nicht an Bäumen wächst. Die einzigen Daten, die man von der Herstellung von Diesel und Benzin hat sind 7 KWh pro L, wie eine Studie aus Amerika(?) ergeben hat, die soweit ich weiß auch nur geschätzt war, es sich aber sehr realistisch anhört, jenachdem woher der Treibstoff kommt. Wenn wir jetzt von 7l Verbrauch im Durchschnitt ausgehen sind das 49KWh, die wir auf 100Km brauchen und damit 1, 5 mal soviel wie für das Elektroauto. Diese 49KWh verlagern wir quasi nach Deutschland und halbieren sie ungefähr. Somit würde dort wo das Diesel oder Benzin hergestellt wird der Stromverbrauch sinken. Und die Einsparung könnte dann für Fabriken genutzt werden, jenachdem.

Ich glaube das ist uns manchmal nicht klar. Es kann auch sein, dass sich die 7KWh auch zum Teil aus dem Heizwert zusammensetzen.

jonsboy
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Das Argument ist gut. Aber es trifft nicht in jedem Fall. Weil die Praxis aus Regeln besteht, die den Fakt konterkarieren. Auch ist es aus meiner Sicht nicht der Hauptgrund gegen BEV. Also: Viele aktuelle Fahrer von BEV haben ein eigenes Haus. Denn nur so ist der persönliche Vorteil optimal, man spart Tankstellenbesuche. Auch haben Innovator und Early Adopter höheres Einkommen und eine höhere Investitionsbereitschaft. Am eigenen Haus ist eine eigene Solaranlage schnell installiert. Dabei wird die Einspeisung indessen nicht mehr ausreichend vergütet. Speicher werden dagegen günstiger, Skaleneffekt durch die BEV. Also speichert man die Überproduktion und speist damit das BEV. Dann ist die kausale Verknüpfung vorhanden. Ohne Auto hätte man weniger Solarmodule und einen kleineren Speicher gekauft. Auch ist Strom aus Kohle, Öl und Gas aktuell nicht abschaltbar, er ist das Notstromaggregat, wenn Wind und Sonne schwächeln. Insofern muss man zumindest die letzten 20% dieses Stroms allen Verbrauchern anteilig zurechnen, keinesfalls nur den zusätzlichen. Er ist die Versicherung für alle. Das Kohlekraftwerk“ der Zukunft ist der Großspeicher. Und dazu zählt das eingestöpselte Elektroauto. Man entlastet also die Umwelt von zu vielen Großspeichern, wenn man sein Auto „freigibt“, was sich pekuniär auszahlen wird. Gegen das BEV spricht eher, dass es nicht die Verkehrswende ist. Es ist ein PKW. Es wird somit statistisch nur zu 5% der Zeit benutzt und dann mit 20% der Kapazität. Und steht im Stau, den es selber generiert. P.S.: Ich besitze ein BEV.

rggb
Автор

Gegenargument: Kohlekraftwerke sind bei weitem effizienter als die miniatur-Verbrennungsmotoren in Dieselautos.
Negativer CO2-Kontostand ist in Wahrheit auch viel kleiner als behauptet (Tesla Gigafactory ist solarbetrieben, LiIon-Batterien wurden inzwischen viel weiterentwickelt)

Das Verdrängungsargument ist allerdings eine wichtige Erkenntnis, super Beitrag!

larsfroelich
Автор

Moment mal!!
Soll das heißen, dass ich damals durch das ganze Krombacher-Saufen gar keinen Regenwald gerettet habe!??
Man hätte die Bäume auch einfach so schützen können??
Aber die brauchten doch mein Geld dafür?

toyfabrik
Автор

Die Argumentation im Video ist eine Milchmädchenrechnung. Es wird z.B. nicht berücksichtigt, dass auch Verbrenner-Autos enorn viel Strom verbrauchen.
Die Föderung von Rohöhl, Pipelines & Raffinerien verbrauchen für die Produktion von fossilem Kraftstoff für 100 km mehr Strom, als ein BEV zum Fahren der gleichen Strecke braucht.

Ausserdem hält eine BEV viel länger, 1 mio km sind heutzutage kein Problem. Ein BEV ersetzt dadurch 3-4 Verbrenner-Autos über die nächsten 15 Jahre.

fabi