Macht das moderne Leben einsam? | Sternstunde Religion | SRF Kultur

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Einsamkeit ist weit verbreitet und betrifft Menschen aller Altersgruppen. In Studien geben immer mehr Menschen an, sich oft allein zu fühlen, wobei die Corona-Pandemie diese Tendenz verstärkt hat. Doch Einsamkeit kann auch als Chance und Ressource gesehen werden. Wie gross ist das Problem wirklich?

Themen in dieser Folge:
00:00 Was unterscheidet Einsamkeit vom Alleinsein?
10:18 Wie fühlt sich Einsamkeit an?
19:20 Warum ist Einsamkeit aktuell so ein grosses Thema?
28:40 Wie ungesund ist Einsamkeit?
36:58 Kann Social Media gegen Einsamkeit helfen?
40:02 Was sind die positiven Aspekte des Alleinseins?
53:24 Astronauten-Tipps gegen Einsamkeit

«Kein Mensch ist eine Insel», schrieb der englische Dichter John Donne. Das stimmt. Und deshalb ist es erschreckend, was Studien seit Corona nahelegen: Einsamkeitsgefühle nehmen zu. Nicht nur die Älteren, sondern auch die Jungen zwischen 25 und 30 Jahren sollen am meisten darunter leiden. Von einer Epidemie der Einsamkeit ist die Rede, von einer Gesellschaft der Einsamen und davon, dass Einsamkeit so gesundheitsschädlich sei wie Rauchen.

Doch hat das zurückgezogene Leben, die Autarkie nicht auch ihre Vorteile? Macht es uns am Ende nicht sogar gesellschaftsfähiger? Immerhin gibt es unzählige spirituelle Praktiken, die den Rückzug lehren und in der stillen Meditation eine zentrale Übung sehen. Haben wir vielleicht nur verlernt, mit uns selbst, allein zu sein? Der Philosoph Odo Marquard sprach bereits 1983 vom Verlust unserer «Einsamkeitsfähigkeit».

Wie einsam sind die Menschen in unserer Gesellschaft wirklich und wie problematisch ist das? Wo liegen die Stärken des Alleinseins? Und was können wir bei alldem von der Weltraumpsychologie lernen?

Olivia Röllin fragt nach bei der Politikwissenschaftlerin Diana Kinnert und der Psychotherapeutin Alexandra de Carvalho.

Sternstunde Religion vom 29.09.2024
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✨ Wöchentlich neue Gespräche mit spannenden Gästen

Sendungsverantwortliche:
🎥 Regie: Monika Odermatt, Redaktion: Maurice Köpfli, Martina Kuhn, Produktion & Leitung: Judith Hardegger, SRF 2024
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Die grossen Fragen des Lebens, erörtert im Gespräch mit Menschen, die bewegen, verstehen, glauben und zweifeln. Das ist unser Ansatz. Wir führen gesellschaftliche Debatten und tiefgreifende Gespräche, die unterhalten und inspirieren. Religion kann vieles sein und sie reicht bis tief in die Mitte der Gesellschaft.

Von Zen Meditation bis zu kirchlichem Machtmissbrauch, vom Fussball-Fankult bis zur Genderdebatte: Wir nehmen uns mit kritischer Distanz dem breiten Themenfeld Religion, Glaube und Spiritualität an.
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Moderation:

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Social Media Netiquette von SRF:

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Комментарии
Автор

Liebe Community, welche Erfahrungen habt ihr mit der Einsamkeit gemacht?

srfkultursternstunden
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Wie sehr ich dieses Gespräch genossen habe. Wie vielschichtige Ansichten + Perspektiven von den beiden Gästen zu diesem Thema - so lebendig so bunt - so klug … Merci&Salut

RB-xwoo
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Es ist wichtig Alleinsein und Einsamkeit zu differenzieren. Ich liebe es allein zu sein und bin dann keineswegs einsam.

jemand-anders
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Sie sind drei Menschen, die viel mit anderen Menschen interagieren. Sie sind darin geübt und wahrscheinlich auch talentiert.
Einsame Menschen sind eher die, die nicht viel Übung haben, nicht sehr sicher sind im Umgang mit anderen Menschen. Weil sie auch kein Talent dafür haben, fällt es ihnen schwer, den Umgang mit anderen Menschen zu lernen.

Ihre Lösungsansätze für Einsamkeit bestehen darin, Menschen zusammenzubringen. Bei Menschen wie ihnen klappt das, weil sie dann spontan anfangen, miteinander zu reden.
Bei schüchternen, Kommunikations ungeübten Menschen passiert fast nichts. Es werden maximal einige Formalien ausgetauscht und dann herrscht Schweigen, Frust, Scham und Rückzug.

Also gibt es Menschen, denen erst das Interagieren mit anderen Menschen gelehrt werden müsste, bevor sie unvorbereitet fremde Menschen treffen.

ralfkieschnick
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Das ist die erste Sternstunden-Sendung, die ich problematisch finde: Es fehlt die Perspektive auf ungute Beziehungen: Es wird ausgerechnet, dass Einsamkeit 15 Lebensjahre kostet, aber es wird nicht berücksichtigt, wie viele Lebensjahre es kostet, wenn Menschen in problematischen Beziehungen verharren. Indem der Fokus auf das gelegt wird und darauf, dass Menschen angeblich unbedingt physische Begegnungen / Resonanz benötigen, steigt der Druck auf diejenigen, die Angst haben, aus belastenden Beziehungen auszusteigen. 
Es wird betont, dass nicht der einsame Mensch minderwertig sei, aber es wird die autarke Lebensform als solche als minderwertig dargestellt. Alleinsein wird nur dann als positiv gesehen, wenn man parallel Beziehungen aufweisen kann. 
Ich selbst habe jahrzehntelang unter "Kontaktstress" gestanden und mich nach einem Leben auf einer einsamen Insel gesehnt. Indem betont wird, dass der Mensch ein soziales Wesen sei, wird die Identität von Menschen, die keine Kontakte wünschen, infrage gestellt. Es gab (bisher) in meinem Leben nur wenige Menschen, zu denen ich ich eine emotional wichtige Beziehung hatte (abgesehen von meinen Kindern). Das ist weder gut noch schlecht.
Auch die Arbeitsform betreffend finde ich die Aussagen der Sendung problematisch: Für mich ist das Homeoffice eine Befreiung: ich muss mich nicht mehrmals täglich in überfüllte Bahnen quetschen und mich mit anderen Passagieren streiten (komme aus Berlin...). Ich leide nicht mehr darunter, mir täglich bewusst zu machen, dass ich 9 Stunden am Tag mit Menschen zusammen bin, deren Gegenwart ich mir nicht ausgesucht habe.
Ich fühle mich alleine wohl und fühle mich meinen (erwachsenen) Kindern, meinen Tieren und der Natur verbunden, und ich habe Hobbys. Wenn sich dazu andere Menschen gesellen, ist das okay, und wenn das nicht geschieht, ist das auch okay.

yvonnedohle
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Sehr interessantes und inspirierendes Gespräch, jeder Satz mit Tiefsinn👌🏻

spiritbeauty
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Einsamkeit und Selbstwertgefühl, sehr wichtig, dass man diese Verbindung herstellt, aus meiner Sicht.

Cosmicx
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Einsamkeit ist Ausdruck der gefühlten Absenz von sich selbst, unabhängig davon, ob andere Menschen anwesend sind oder nicht.

melissaglueckskind
Автор

Ein sehr spannendes Gespräch! Insbesondere auch die Einbettung des Themas in einen größeren politischen Kontext!
Ich arbeite seit einiger Zeit vorwiegend im Homeoffice und stelle fest, dass ich inzwischen selbst die Spielplatzbesuche mit meiner Tochter zum Smalltalk nutze und so die typischen "Pausengespräche" am Arbeitsplatz kompensiere... 😊

MirjamLeuzinger
Автор

Danke, ein sehr wichtiger Beitrag! Eine "Überlebende".

evasa
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ich bin jetzt erst zur hälfte mit dem video durch, aber möchte direkt sagen ich hätte so gerne einen menschen wie Alexandra als meine psychologin, denn ich fühle mich von ihr so gehört ohne jemals mit ihr gesprochen zu haben. und auch meine meinung gegenüber diana hat sich im laufe dessen was ich bisher gehört habe sehr geändert hatg, denn ich kenne sie bisher nur als cxu politikerin. beide sehr interessante menschen die mir persönlich wieder etwas mehr lebenswillen eingehaucht haben, einfach nur in der hoffnung selbst mal auf solche menschen zu treffen. danke dafür.

tba-
Автор

Sich mit einer Sache beschäftigen ungestört wann und wie lange ich will, zu beobachten wie mein Selbst immer mehr zum Vorschein kommt, das sind Glücksmomente

FranzHuber-dk
Автор

Ja, ich muss zugeben ich fühle mich zunehmend einsamer, tief drinnen, auch wenn äußerlich alles gut läuft. Als unfreiwilliger Single, Generation Babyboomer, Eltern beteits verstorben, Freunde in ihren eigenen Familien gebunden, da wird es sehr eng.
Vielen Dank für den interessanten Austausch zu diesem Thema. Ich stimme zu, dass es ein kapitlistisch gesellschaftliches Phänom geworden ist. Die unpersönliche, überflutende digital virtuelle Welt trägt maßgeblich dazu bei. Was hilft um nicht zu resignieren? Ich arbeite mit Senior*innen im nachbarschaftlichem Kontext. Aber die eigene Einsamkeit bleibt. Trotz ausgleichender Begenungen & Unternehmungen besonders in die Natur. Hm.

barbaraschleich
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Hochaktuelles Thema mal wieder, spannende Gäste und Einspieler, merci vielmals!

samuelegiuseppelongo
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Hallo
Ich würde mir auch einen Mann in so einer Gesprächsrunde wünschen.
Möglicherweise kämen da auch noch andere Aspekte .
LG

stefaneble
Автор

Das Einsamsein bedeutet für mich, den Samen des Einsseins in mir zu sääen und ihn langsam und stetig wachsen zu sehen :)

Marc
Автор

Eine unfassbar inspirierende Folge! Vielen Dank!

lkkjjhjmnbhg
Автор

Einsamkeit fühlt sich ein bisschen an wie Hunger. Nur leider hilft essen kaum dagegen.

mona
Автор

Auch ich finde das Alleinsein toll - ich kann die Zeit und Energie so nutzen wie es gerade richtig anfühlt. Die kreativen Momente, Träume, Reflektion, sich selbst kennenlernen, sich pflegen - finden bei mir meistens alleine statt. Aber natürlich liebe ich die Momente, wenn ich unter anderen Menschen sein kann. Dort schöpfe ich Inspiration, zB um später kreativ zu werden (wenn ich etwas sehe, was andere machen oder haben, was irgendwo anders existiert). Auch für sie eigene Reflektion, wie auch hier gesagt wurde, brauchen wir die Resonanz von anderen. So kann ich mich positionieren, meine Werte abgleichen.
Obwohl ich gerne mir anderen zusammen bin, bin ich doch alleine. Auch wenn andere mir schon oft gesagt haben: "Such dir einfach paar Freunde" oder "Du musst lernen Freundschaften richtig zu pflegen", was alles richtig ist, habe ich es irgendwie nicht geschafft. Das ist ja nicht sodass wie sich einen Haustier anschaffen.
Also, frage ich mich oft, was stimmt nicht?! 🤔

triinluik
Автор

Sehr gut erklärt. Gut, dass es so differenziert betrachtet und diskutiert wird.

regulamuhlethaler