Endlich Aufräumen? Keine Motivation, zu wenig Platz... | WDR Doku

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„Wenn ich aufräume, habe ich das Gefühl, mein Leben unter Kontrolle zu haben“, sagt Julian Schwirtz (31). Im Küchenschrank steht kaum Geschirr, auf einer Stange hängen wenige, akkurat gefaltete Kleidungsstücke. Julian Schwirtz lebt allein in einer Zweizimmerwohnung in Köln. Alles hat seinen Platz und jedes Zimmer hat ein Farbthema. Er liebt es minimalistisch und ordentlich und liegt damit voll im Trend: Auf Social Media Kanälen tummeln sich Aufräum-Coaches. Pubertierende filmen sich beim Putzen oder machen „Minimalismus Challenges“. Woher kommt dieser neue Drang zur Ordnung?
„Wir erleben die Welt um uns herum gerade als sehr brüchig und uns selbst als ohnmächtig“, sagt Psychologin und Marktforscherin Birgit Langebartels. „Vielen hilft die Ordnung zu Hause gegen das Chaos da draußen.“

Zu denen gehört Nicole Jacobs (46) allerdings nicht. „Ich könnte zwar aufräumen, aber ich finde immer Besseres zu tun,“ sagt sie. Im Wohnzimmer ihrer fünfköpfigen Familie stapeln sich Bücher, Spiele, Bastelsachen. Der Kamin wurde seit 18 Jahren nicht benutzt, weil er zugestellt ist. Für die Mutter ist es wichtiger, dass sie mit den Kindern Hausaufgaben macht oder spielt, als dass sie Ordnung hält. „Und wem das nicht gefällt, der kommt eben nur einmal zu Besuch und dann nicht mehr. Ich muss niemanden beeindrucken mit einem aufgeräumten Haus.“ Ihr Mann hat sich ein paar Ordnungs-Inseln im Haus erobert, wo niemand etwas abstellen darf. Aber er stört sich nicht am heimischen Durcheinander. „Das war noch nie ein Streitthema zwischen uns, dazu ist es einfach zu unwichtig“, findet er. Professionelle Aufräumer:innen lehnt die Familie ab.

Familie Vogel aus Köln sieht das ganz anders. Sie wohnen noch zu dritt auf 64 Quadratmetern, bald zu viert. Die Wohnung ist voller Dinge, die keinen Platz haben, das soll sich vor der Geburt des zweiten Kindes ändern. Weil sie sich keine größere Wohnung in Köln leisten können, haben sie eine Wohnungs-Optimiererin beauftragt, die für mehr Stauraum und Klarheit sorgen soll.

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🎥 Ein Film für Menschen hautnah von Ulf Eberle
Dieser Film wurde im Jahr 2021 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seit dem nicht aktualisiert.
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#Aufräumen #Chaos #WDRDoku
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Комментарии
Автор

Wenn es bei mir zu unordentlich wird, bekomme ich auch Chaos im Kopf. Geht bei mir dann voll auf die Psyche. Ich habe nun keine sterile Wohnung, es liegen schon ab und an noch Sachen rum. Aber allzu viel davon ist dann nicht gut für mich :)

SchafiliSchaf
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Unordnung gut und schön, aber bei dem Kaninchen in Einzelhaft in dem zugemüllten Käfig mitten im Wohnzimmer blutet mir einfach das Herz. Wer Haustiere nicht artgerecht halten kann, sollte sich keine anschaffen. Punkt.

franziska
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Wenn ich eine aufgeräumte Wohnung habe, gibt mir das inneren Frieden, es fühlt sich einfach gut an. Man muss ja auch nicht krass ordentlich sein, aber in was für Messihäusern manche leben, ist echt nicht schön. Vor allem kann man Kindern auch beibringen, hinter sich her zu räumen und nicht das maximale Chaos zu hinterlassen. So ein gewisser Standard lässt sich schon aufrecht erhalten

emilymeyer
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„Die Leute mögen mich, weil sie mich mögen…“ Ich finds so toll, vorbildliche Einstellung

lieselotte
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9:03, ,Ich könnte mir das nicht vorstellen, mich wegen Unordnung aufzuregen"
Meine Mutter: Hold my Glasreiniger

dieeinzigwaaahre
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"Hier sind die Plastiksachen..!"
"Hier sind auch....Sachen...." 🤣🤣🤣❤️

Prfct.Peaches
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Ich finde interessant, dass bei Familie Jacobs der Ehemann gefragt wird, wie er mit der Unordnung zurecht kommt. So als wäre es allein die Unordnung von Frau Jacobs. Der Grundtenor ist, dass er es schon okay findet, dass seine Frau das Haus nicht so ordentlich hält, wie es andere tun würden. Beide, Herr und Frau Jacobs, sind berufstätig. Frau Jacobs hat als Krankenschwester sogar den körperlich deutlich fordernderen Job als ihr Mann, der im Home Office am Computer sitzt. Dass ihr dennoch unterschwellig die alleinige Verantwortung für den Haushalt zugeschrieben wird, stößt bei mir auf.

anja
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Wir haben es bei uns so etabliert, dass abends vor dem Zubettgehen der Kinder alle Familienmitglieder anpacken und 15 Minuten aufräumen. Jeder das was er kann. Es gibt für alles einen Platz, sodass auch schon der kleinste weiß, wo was hingehört. So fühlt sich niemand erschlagen und die Wohnung ist (fast perfekt) aufgeräumt.

googlenutzer
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Meine Mutter meinte immer:"Alles, was man innerhalb von 5 Minuten wegräumen oder reinigen kann, dass sollte man sofort machen."
Es ist erstaunlich, was man alles in 5 Minuten schafft 🤓

SOCIAL_MEDIA_CREEPS
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Ich fühle mich in Häusern/Wohnungen, die mit allem möglichen "Kram" vollgestopft sind absolut unwohl. Vieles steht da einfach nur als Staubfänger herum. 100te Figürchen, Geschirrsets, Vasen, Zeitschriften...bei so vielen Sachen finde ich verliert man auch die Wertschätzung gegenüber seinem Besitz. Und Besitz kann im Endeffekt belasten. Vor allem, wenn man Sachen behält, die man mal geschenkt bekommen hat, man aber eigentlich total hässlich findet. Viele haben das in Lockdown-Zeiten erlebt, wie sehr sie zuhause von ihren Sachen regelrecht "erdrückt" werden. Im normalen Alltag musste man sich ja nicht damit auseinandersetzen. Weniger Besitz und fixe Plätze für die Sachen erleichtern auch sehr den Hausputz und das Ordnung halten.

mithlenfinlass
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Die 40 Stunden Arbeitswoche wurde primär für Männer erfunden, die fleißige Hausfrauen zuhause hatten und sich nach der Arbeit nicht noch um Haus und Hof kümmern mussten - Hausarbeit ist Arbeit. Man sollte sich nicht schämen, wenn man seine Zeit mit schöneren Sachen verbringt. Hat man am Ende des Lebens auch mehr von.

MissOwlMyGod
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Ich finde den wilden Vorgarten bei Familie Jacobs sehr sympathisch - heimeliger als so ein "sauberer" Vorgarten und zudem ein Lebensraum für kleine Tiere.

verena
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Ich mag Aufräumvideos - es ist einfach meditativ, wenn etwas erst unordentlich ist und dann wieder an seinem Platz. Auch Austmistvideos. Ich bin zwar keine extreme Minimalistin (wie Julian - dafür habe ich im Gegensatzzu ihm auch zu gerne Gäste), aber es inspiriert mich schon, immer mal wieder zu schauen, was ich wirklich besitzen möchte und was eigentlich weg kann, bzw auch nicht zu viel zu konsumieren. Ich empfinde zu viel Zeug einfach als Ballast. Außerdem findet man Dinge leichter wieder, wenn alles seinen Platz hat und man behält eher den Überblick über das, was man hat.

norah.
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Alle Protagonisten, ob ordentlich oder unordentlich waren super sympathisch. Ich finde es total interessant, wenn Leute Einblicke in ihr Leben geben, das würde sicher nicht jeder machen. Von daher sollte man die jeweiligen Lebensstile nicht bewerten, jeder soll es so machen, wie er /sie sich am wohlsten fühlt. Darauf kommt es doch am Ende an. Einen Satz von Frau Jacobs fand ich besonders schön: „die Leute mögen mich, weil ich ich bin und nicht weil ich ein tolles aufgeräumtes Haus habe.” besser geht es doch gar nicht.

Holy-Guacamoly
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Single-Mann vs. Familie ist auch nicht wirklich zu vergleichen. Wir damals als Studenten und jetzt mit 2 Kindern.... da hat sich auch viel verändert.

sabineu.
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Julian ist ja echt mega sympathisch, wie zerstreut er beim Kochen ist 😄 und dann auch so herzlich ehrlich gesteht, dass ihn das alles etwas überfordert 🙈😅. Eine echt tolle Doku, die mich sofort nach dem Angucken dazu animiert hat, meine ganze Wohnung auszumisten 👍🏻😊.

Melli
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Tut mal gut Leute zu sehen, die nicht extrem minimalistisch sind. Man fühlt sich häufig schlecht, wenn man diese vermeintlich perfekten Räume überall sieht.

jines
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Dass es in einer Familie mit drei Kindern unordentlicher und voller ist als in einer Single-Wohnung wundert mich jetzt ... nicht! 😀

ulliperhonen
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Wie schön ist es, wenn man eine gewisse Reife im Leben erreicht, kein Schuldgefühl mehr zu haben wenn man ein Geschenk was man nicht mag oder nicht benutzen kann, weiter gibt. Besonders wenn man etwas von Leuten geschenkt bekommt, die entweder einem lieb sind oder die merken könnten, dass man es nicht mehr hat. Ich habe schon seit meiner Jugend gelernt, gut zu überlegen was ich schenke, denn ich möchte eine Freude bereiten und nicht jemand das Leben komplizieren. Grüße aus Mexiko!

karinmeffertbormann
Автор

"Sobald man hier drei Monate wohnt und es nicht gleich richtig gemacht hat, sieht man es irgendwann nicht mehr. " Kann ich unterschreiben. Mir ist erst kürzlich mal wieder aufgefallen, dass nach nunmehr fast drei Jahren im Bad immer noch nur eine provisorische Glühlampe mit Kabel hängt. Lampe? Wer braucht schon ne Lampe. Das style 🤣

kreativeReise