Erzieherin Caro arbeitet bis zum Zusammenbruch | TRU DOKU

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Mit 24 Jahren hat Caroline einen Burnout. Sieben Monate lang geht gar nichts mehr bei ihr. Die alltäglichsten Dinge, wie Essen und auf Toilette gehen, sind für sie eine enorme Belastung.

Caroline wollte schon immer Erzieherin werden. Mit voller Leidenschaft und Perfektion hängt sie sich in die Ausbildung und gibt immer 150%. Sie denkt an alles, springt für kranke Kolleg*innen ein und behält dabei stets ihre gute Laune.

Im September 2020 aber beginnt Carolines perfekte Fassade zu bröckeln. Sie vergisst Termine, sucht nach Worten und kann irgendwann Gesprächen nicht mehr folgen. Sie wird unsicher, möchte lieber gar nicht sprechen, als zu stottern. Obwohl die Symptome immer gravierender werden, nimmt Caroline sie nicht ernst. Bis zu einem Streit mit ihrem langjährigen Partner. Die Diskussion darüber, in welchem Zimmer der Pflegehund schlafen soll, eskaliert. Caroline schreit, weint, wirft Stühle und sinkt letztlich völlig aufgelöst in sich zusammen. Zusammengekauert sitzt sie auf dem Küchenboden und versteht sich selbst nicht mehr.

Die sonst so aktive und fröhliche Caroline wird insgesamt 7 Monate krankgeschrieben. Die alltäglichsten Dinge, wie Essen, Trinken und auf Toilette gehen, sind für sie eine enorme Belastung. Mit Hilfe ihrer Therapeutin kämpft sie sich mit kleinen Schritten zurück in den Alltag. Sie ist immer noch dabei, sich kennenzulernen, ihre Grenzen zu setzen und zu wahren, aber sie ist auf einem guten Weg!

#Burnout #trudoku #funk

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Ein Film von: Rabea Rahmig
Kamera:Georg Gilstein
Ton: Florian Biehler
Schnitt: Andreas Jacob, Kristin Scherlitz-Hofmann
Redaktion ZDF.reportage: Lisa Borgemeister, Leo Spors

DRIVE beta
Head of Documentary: Catherine Harwardt
Redaktionsleitung: Nico Reimer
Produktion: Florian Fimpel, Vera Bogner
Community Management: Moritz Steinacker
Mediaproducing: Isabel Rudek, Vicky Janke
Executive Producer: Hannes Jakobsen, Johannes Middelbeck
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Kategorie: Doku, Reportage
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Комментарии
Автор

Was belastet dich so richtig bei der Arbeit?

TRUDOKU
Автор

Ich bin selbst Erzieherin an einer Förderschule. Das was Caro ausspricht betrifft mindestens 3/4 meines Kollegiums, inklusive mir.
Es ist mitunter ein absolutes Problem des Systems. Der Personalmangel macht es eben 0, 0 besser. Dieser Job ist wahnsinnig fordernd, die Lautstärke geht teilweise ins unermessliche und du musst trotzdem immer zu 100 Prozent leisten. Mal kurz die Augen schließen oder Beine vertreten? Geht nicht! Du hast Menschenleben in der Hand, die deine ungeteilte Aufmerksamkeit fordern.
Wer möchte eine Ausbildung machen, die unbezahlt ist und selbst nach "Erwerb" nicht angemessen bezahlt ist?
Mal eben mit Kindern spielen ist es definitiv nicht!! Arbeiten am Kind, Analysieren, Lernentwicklung dokumentieren, mögliche Fördermaßnahmen festlegen, Elternarbeit (die nicht zu unterschätzen ist!!), enorm enge Zusammenarbeit im Team, ...
Durch die absolute Überlastung haben wir im Kollegium einen riesen Krankheitsstand, viele Kolleg*innen überlegen zu kündigen, andere Wege einzuschlagen, da es so wahnsinnig auf die psyche und aufs physische geht.
Die Verzweiflung ist riesig und ich wette mit euch, fast jede*r Erzieher*in die dieses Video schaut, fühlt sich angesprochen.
Traurig

lny
Автор

Ich bin auch Erzieherin und musste an manchen Stellen schlucken und dabei an mich denken. Ich versuche auch immer gut gelaunt zu sein und alles zu geben, das würde mich auf Dauer auch kaputt machen. Der Beitrag hat mich zum Nachdenken gebracht, danke dafür 🙏🏼

nathimm
Автор

Wir alle als Gesellschaft sollten uns dafür in Grund und Boden schämen, dass wir es seit Jahrzehnten nicht schaffen, anständige Arbeitsbedingungen für Menschen wie Caro zu schaffen. Profit, Effizienz, Leistung ist das Einzige, was zählt. Ekelhaft!
Kopf hoch, Caro! Licht im Herzen und liebe Menschen um dich herum sind das Wichtigste im Leben.

TheZerberus
Автор

Ich wollte auch Erzieherin werden. Es hat mir viel Spaß gemacht mit den Kindern in der Ausbildung zu interagieren und bei ihren täglichen Erfolgen dabei zu sein. Jedoch habe ich recht schnell gemerkt, welch eine große emotionale Belastung sich hinter diesem Beruf verbirgt. Als Erzieher möchte man das Kind individuell fördern, doch leider klappt das meist nicht, da der Personalmangel alles stressiger macht.
Was ich am traurigsten daran finde ist, dass wir die Menschen verheizen, die das beste für die Kinder wollen und die Kinder jeden Tag diesen Stress erleben und unter den räumlichen und personellen Einschränkungen leiden. Selbst der beste Erzieher kann unter diesen Umständen nicht gut erziehen. Wenn sich bald nicht etwas ändert machen wir unsere Gesellschaft kaputt.

Minimonito
Автор

Das ist fast 1 zu 1 meine Geschichte, die ich aktuell durchlebe, ich habe mich ein wenig erschrocken 😅
Man unterschätzt die Arbeit in den sozialen Berufen so sehr, kaum einer kann nachvollziehen wie es einem geht und alle sagen immer „Im Kindergarten kann das doch gar nicht so schlimm sein, da ist doch immer alles gut“ ..
Tatsächlich habe ich Anfang diesen Jahres auch den Entschluss getroffen mich beruflich umzuorientieren :)
Viel Kraft an alle, denen es genauso oder ähnlich geht! Habt den Mut um etwas Neues zu beginnen ☀️

LisaBck_
Автор

Ich hatte auch ein Burnout und zwar letztes Jahr im August -ich arbeite übrigens auch im Kindergarten - ich wurde auch viel geschämt in meinem Umfeld, dass ich "schwach" bin oder "nichts aushalte". Da muss man ziemlich viel Kraft haben, um bei sich zu bleiben und vor allem einmal ZUZUGEBEN : "Ja mir geht es nicht gut - und ich muss nichts aushalten, was ich nicht möchte und wenn ich nicht MEHR KANN."
Man darf sich Hilfe holen, auch wenn in einem anderen Land Krieg ist oder wenn es Leuten auf der Welt schlechter geht als mir.
Jetzt war ich insgesamt fünf bis sechs Monate im Krankenstand und durfte vor 3 Monaten mit weniger Stunden anfangen.
Supertoller Beitrag, was ich auch klasse finde ist, dass ihr das mit der älteren Generation angesprochen habt. Viele von ihnen finden es lächerlich, dass junge Menschen von Burnout betroffen sein können, nur weil sie selbst es jahrelang ausgehalten haben. Es gibt aber natürlich auch viele aus der älteren Generation, die das gut verstehen und einen unterstützen.

karolina
Автор

Bin auch Erzieher und mir ging es ähnlich. Dachte sehr lange, dass es nur mir so ging. Meine ehemalige Chefin hat mich nur belächelt und das Problem heruntergespielt. Gut, dass das Problem hier angesprochen und thematisiert wird.

mominimonster
Автор

Ich bin ebenfalls Erzieherin und bin erschrocken wie vielen von uns es so geht. Viel Kraft und Mut euch alles ❤

kimdominique
Автор

Wie gut, dass Caro so früh so ehrlich darüber spricht und vielen damit bestimmt auch den Mut macht, offen darüber zu sprechen! So gut, dass sie therapeutische Hilfe bekommen hat 👏

pulsreportage
Автор

Bin Elektrotechniker und arbeitete in einem großen Betrieb. Jeden Tag viel Stress und Druck. Habe mit der Zeit gemerkt daß es mir psychisch nicht gut ging. Nach 10 Jahren dann hab ich gekündigt und arbeite jetzt Teilzeit in einem kleinen Betrieb. Zwar nicht das große Geld wie vorher aber dafür menschlicher. Ich fühle mich auch wieder normal und lebensfreudig!

DeimosDusko
Автор

Wir Eltern sollten viel mehr mit den Erzieher zusammen arbeiten.. mehr verdtändniss haben. Keiner von uns hat 25 Kinder zuhause im Alter von 3 bis 5 . Das würde keiner wollen. Und verdammt bringt euer Kindern Respekt bei gegen über Erwachsen.

anneangelovki
Автор

Ich kann sie so sehr verstehen. Ich bin selbst Erzieher, habe jedoch meist im stationären Wohnbereich für Menschen mit einer Behinderung gearbeitet. Personalmangel, unzählige Überstunden und die Unregelmäßigkeiten im Schichtdienst haben mir letztendlich den Boden unter den Füßen weggezogen. Auch meine Persönlichkeit passt einfach nicht zum sozialen Bereich. Ich brauche viel Ruhe und Zeit für mich, zwischenmenschliche Kontakte laugen mich aus. Mittlerweile mache ich eine Umschulung zum Fachinformatiker und hoffe im neuen Berufsfeld zufrieden zu werden. Caro, ich wünsche dir alles Gute! Schaue nach dir und gib dir die Zeit, die du brauchst!

TheTofuworscht
Автор

Ich fühle so mit, danke für die Doku 🙏🏽🙏🏽 bin ebenfalls Erzieherin und hab die letzten 2 Jahre bis zur Erschöpfung gearbeitet, Personalausfälle aufgefangen, mir keine Pause gegönnt außer mein Körper hat die Reißleine gezogen durch COVID, Grippe, Rückenschmerzen etc. Denke jetzt darüber nach, Stunden zu reduzieren um nicht komplett kaputt zu gehen 🙆🏼 dazu sei gesagt, dass ich erst seit 2½ Jahren ausgelernt bin. Die Rahmenbedingungen sind einfach komplett realitätsfern, da muss sich dringend was tun, sowohl für die Kinder, als auch die Erzieher*innen und Eltern!

johannaw
Автор

Super mutig und ein wichtiges Zeichen, dass man auch als junger Mensch von Burnout betroffen sein kann, und es definitiv ernst zu nehmen ist!👏🏼

Samira-kley
Автор

Ich möchte hiermit alle aufrufen, diese Berufe (auch alle anderen sozialen Berufe) zu verlassen und sich etwas anderes zu suchen! Ich habe mit Mitte 30 noch angefangen zu studieren und es war die beste Entscheidung meines Lebens. Der Gedanke, den Beruf des Erziehers noch bis zu Rente machen zu müssen, hat mich gelähmt und dadurch habe ich die Reißleine gezogen. Erst wenn KEINER mehr da ist diesen Beruf zu machen, wird sich etwas ändern (oder Eltern müssen wieder Zuhause bleiben). Lasst euch das nicht gefallen! Ihr und eure Gesundheit seit viel mehr wert, als man euch weiß machen möchte!! Grüße aus Japan, von einem ehemaligen Erzieher, der Mut machen möchte <3.

isaza
Автор

Ich bin auch Erzieherin in einer Kita. Meinen Burnout und mittelschwere depressive Episode hatte ich mit 32 Jahren. Ich brauchte über einem Jahr und Therapie, ehe ich mich wieder fit genug zum Arbeiten fühlte. Ich liebe die Arbeit mit den Kindern, doch die Rahmenbedingungen (zu viele Kinder auf einen Erzieher; immer häufiger Kinder die eigentlich mehr Aufmerksamkeit bräuchten; immer mehr Sprachen, was u.a. die Elternarbeit erschwert; sehr laute Umgebung; hoher Mangel an Personal; etc.) machen krank und ich denke nicht, dass ich noch lange in dem Beruf bleiben kann ohne meine eigene Gesundheit wieder mit Füßen zu treten...

Tina.S.
Автор

Vielen Dank für diesen Beitrag. Für mich als Erzieherin ein Grund, über gewisse Dinge mal nachzudenken. Danke für deinen Mut!!!!

xxsbpunktxx
Автор

Iwann ist einfach auch mal gut, wir leben alle wie Roboter und sind keine. Das Thema muss noch viel mehr in der Gesellschaft ankommen!!! Big up Caro

hannaschneider
Автор

Es ist so furchtbar, es gibt so viele Menschen in sozialen Berufen, die völlig am Ende sind und es ändert sich einfach nichts. Die Anzahl der Menschen, die mit mir in ambulanter Therapie waren, die aus dem sozialen Bereich kamen (vor allem Erzieher*innen) fällt wirklich auf. Ich wünsche allen Kraft und Stärke, die gerade zu kämpfen haben.

LaZebraCrossing