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„Die Freihandelsidee in Zeiten des Neoprotektionismus“, Prof. Dr. Stefan Kooths
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Aufzeichnung des Vortrags beim 47. Treffen des Hayek-Clubs Frankfurt am Main , 27. Januar 2020 (aus technischen Gründen leider ohne die letzten 5 Minuten).
Dem freien Handel eine Bresche zu schlagen, ist seit jeher ein mühsames Unterfangen. So verlaufen die in der Doha-Runde geführten WTO-Verhandlungen zum Abbau von Handelshemmnissen seit fast zwei Jahrzehnten im Sande. Das wird zu Recht vielerseits beklagt. Aber immerhin war mit der Hauptstadt des Wüstenemirats der Namenspate treffend gewählt. Auch deshalb, weil Multilateralismus letztlich bedeutet, immer auf das langsamste Kamel in der Karawane zu warten. Der grassierende Neoprotektionismus speist sich aber nicht nur aus dem immer schon bremsend wirkenden Reziprozitätsdenken in der Außenwirtschaftspolitik. Mit dem Aufstieg der VR China und eine Generation nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Ostblocks hat sich in den westlichen Ökonomien auch eine bedrohliche Verunsicherung über die Quellen ihres Wohlstands breit gemacht. Protektionistische Reflexe, die die Menschen gegenüber vermeintlichem Ungemach von außen schützen sollen, bergen so das Risiko, die westliche Welt von innen zu zersetzen. Den Verfechtern freier Marktwirtschaften bietet sich als Alternative zur Retorsionspolitik ein radikal anderer Weg, um neoprotektionistischen Tendenzen zu begegnen. Er heißt: unilateraler Freihandel und Anpassung – das Erfolgsrezept der kleinen Schnellbote der Weltwirtschaft, die mit dieser Strategie zu beträchtlichem Wohlstand gelangt sind. Das bedeutet im Kern: Marktöffnung für jedermann, unabhängig davon, was die übrige Welt macht. Dieser Gedanke ist gewöhnungsbedürftig, widerspricht er doch zunächst allen politischen Reflexen. Warum man dieser Idee aus liberaler Sicht gleichwohl viel abgewinnen kann, und weshalb es dabei nicht nur um freien Außenhandel, sondern nicht zuletzt um den Schutz der freiheitliche Wettbewerbsordnung im Inneren geht – darum geht es in diesem Vortrag.
Prof. Dr. Stefan Kooths:
Leiter des Prognosezentrums im Institut für Weltwirtschaft, Kiel
Professor für Volkswirtschaftslehre an der University of Applied Sciences Europe, Berlin
Vorsitzender der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft
Dem freien Handel eine Bresche zu schlagen, ist seit jeher ein mühsames Unterfangen. So verlaufen die in der Doha-Runde geführten WTO-Verhandlungen zum Abbau von Handelshemmnissen seit fast zwei Jahrzehnten im Sande. Das wird zu Recht vielerseits beklagt. Aber immerhin war mit der Hauptstadt des Wüstenemirats der Namenspate treffend gewählt. Auch deshalb, weil Multilateralismus letztlich bedeutet, immer auf das langsamste Kamel in der Karawane zu warten. Der grassierende Neoprotektionismus speist sich aber nicht nur aus dem immer schon bremsend wirkenden Reziprozitätsdenken in der Außenwirtschaftspolitik. Mit dem Aufstieg der VR China und eine Generation nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Ostblocks hat sich in den westlichen Ökonomien auch eine bedrohliche Verunsicherung über die Quellen ihres Wohlstands breit gemacht. Protektionistische Reflexe, die die Menschen gegenüber vermeintlichem Ungemach von außen schützen sollen, bergen so das Risiko, die westliche Welt von innen zu zersetzen. Den Verfechtern freier Marktwirtschaften bietet sich als Alternative zur Retorsionspolitik ein radikal anderer Weg, um neoprotektionistischen Tendenzen zu begegnen. Er heißt: unilateraler Freihandel und Anpassung – das Erfolgsrezept der kleinen Schnellbote der Weltwirtschaft, die mit dieser Strategie zu beträchtlichem Wohlstand gelangt sind. Das bedeutet im Kern: Marktöffnung für jedermann, unabhängig davon, was die übrige Welt macht. Dieser Gedanke ist gewöhnungsbedürftig, widerspricht er doch zunächst allen politischen Reflexen. Warum man dieser Idee aus liberaler Sicht gleichwohl viel abgewinnen kann, und weshalb es dabei nicht nur um freien Außenhandel, sondern nicht zuletzt um den Schutz der freiheitliche Wettbewerbsordnung im Inneren geht – darum geht es in diesem Vortrag.
Prof. Dr. Stefan Kooths:
Leiter des Prognosezentrums im Institut für Weltwirtschaft, Kiel
Professor für Volkswirtschaftslehre an der University of Applied Sciences Europe, Berlin
Vorsitzender der Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft
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