Papa, Mama, Pendelkinder - Wie geht's weiter nach der Trennung? | SWR Doku

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Am Wochenende heißt's für viele Kinder: Kofferpacken. Denn nach der Trennung ihrer Eltern pendeln sie regelmäßig zwischen Mama und Papa. Wie kommen Sie damit klar und welche Modelle gibt es, diese schwierige Familiensituation zu meistern?
Florian, Hanna und Luna haben jeweils zwei Zuhause, zwei Kinderzimmer, zwei Familien. Sie leben eine Woche bei Papa und eine Woche bei Mama, seitdem sich ihre Eltern getrennt haben.

Lunas Papa passt auf, dass sie Hausaufgaben macht und ihr Zimmer aufräumt. Er ist kein Vater der Bespaßung, der mit ihr nur an Besuchswochenenden tolle Ausflüge macht. Sie teilen den Alltag, kaufen ein, kochen. Aber manchmal kommt Luna doch ins Schleudern und grübelt, warum ihre Eltern nicht mehr zusammenleben wollen.

Auch Hannah und Florian schultern die Trennung ihrer Eltern, denn sie wollen keinen der beiden verletzen und packen deshalb jeden Freitag wieder die Reisetasche.

Mehr als ein Drittel aller Ehen in Deutschland werden derzeit geschieden. Drei Millionen Kinder wachsen bei einem Elternteil auf, überwiegend bei der Mutter. Den Vater sehen sie häufig nur alle vierzehn Tage am Wochenende, bestenfalls. Residenzmodell nennt sich das. Mama betreut - Papa zahlt. Nur wenige Kinder, gerade mal fünf Prozent, leben im sogenannten Wechselmodell, also abwechselnd bei beiden Eltern, so wie Luna, Florian und Hannah.

Wie kommen die Kinder damit zurecht, am Ende der Woche in die Mama-Welt oder Papa-Welt einzutauchen? Wie ist es für sie, ihr Köfferchen zu packen, darauf zu achten, nicht den Lieblingspullover zu vergessen, nicht das spannende Buch und den Ausweis für den Schulbus? Und was ist in der Zwischenzeit bei Mama passiert, als sie bei Papa waren - und umgekehrt? Kann der neue kleine Bruder laufen? Sind sie eifersüchtig, weil das "neue" Kind von Papa oder Mama immer ein festes Zuhause hat? Und wie schaffen es Eltern, so souverän mit ihrer Trennung umzugehen, dass sie Trauer, Wut und Schmerz aus der beendeten Beziehung nicht ihren Kindern aufhalsen, diese nicht immer hin- und hergerissen sind?

Es gibt auch Eltern, die ihren Kindern dieses Wechseln nach der Trennung ersparen wollen. Also wechseln die Eltern: Die Kinder bleiben in der bisherigen gemeinsamen Wohnung und am Ende der Woche heißt es: Mama kommt, Papa geht. Das Ganze nennt sich Nestmodell, aber wie funktioniert das?

Trennung hat viele Gesichter, vor allem für die Kinder. SWR Autorin Rita Knobel-Ulrich beobachtet Jungen und Mädchen, die zwischen Papa und Mama pendeln und fragt, wie sie damit zurechtkommen. Sie wirft aber auch einen Blick auf jene Eltern, die sich nach einer Trennung schwertun, den ehemaligen Partner:innen die Kinder zu überlassen.

Diese SWR Doku von Rita Knobel-Ulrich gab es bereits als 30-minuten-Fassung im Januar 21 in der Reihe "Echtes Leben", jetzt zeigen wir die 45-minuten Fassung, die den Originaltitel trägt: Papa, Mama, Pendelkinder - Wie geht's weiter nach der Trennung?, Ausstrahlungsdatum: 3.11.21. #swrdoku #swr
Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.

Mehr Dokus finden Sie in unserem Kanal oder in der ARD Mediathek unter
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Комментарии
Автор

"Wir haben es verbockt : wir packen die Reisetaschen, nicht die Kinder" - finde ich super ehrlich und richtig! 👍

crocus
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Unglaublich, wie die junge Luna sich artikuliert und auch diffenziert mit dem sicherlich für sie schmerzlichem Thema umgeht.

ellenprieto
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Wahnsinn wie eloquent Luna sich ausdrückt und wie reflektiert sie ist. Das schaffen manche Erwachsene nicht.

powidel
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Die Eltern von Florian scheinen sehr vernünftig und zivil miteinander umzugehen. An der Tür nimmt der Vater das Baby der Mutter liebevoll auf den Arm damit Florian seine Mutter richtig knuddeln kann.
Eine bezaubernde Geste.

bosedohne
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Wenn man den kleinen Nicolai sprechen hört, dann kommen einem die Tränen.. so ein süßes Kind, was er in seinen jungen Jahren schon auf sich nehmen musste, nur um den Papa zu sehen. Einfach wahnsinn.

ca
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"Ich hab Kontakt zum Vater, wir verstehen uns super, und ich will auch, dass das so bleibt." Was für eine starke Aussage! Genau so sollte es sein! Keiner muss "wegen den Kindern" zusammenbleiben, aber ich finde, wenn man es geschafft hat, gemeinsam Kinder in die Welt zu setzen, sollte man es auch schaffen, gemeinsam für sie da zu sein - auch trotz Trennung. Wir sind schließlich die Erwachsenen und sollten uns so verhalten - ohne Geschrei, ohne Schlechtmachen etc. Das schadet sonst nur den Kindern.

Nacy-
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Der Vater hat meiner Meinung genau so viel Recht, darauf sein Kind aufzuwachsen zu sehen wie die Mutter.

angelamerte
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"Diese Woche haben wir die 8 gelernt und nächste Woche lernen wir wohl die 9" 😂😂😂 der war ja unglaublich niedlich in dem Alter

rose-znff
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Ich bin erschüttert wie erwachsen und reflektiert das Mädchen ist. Statt einer geschützten Kindheit muss sie die Probleme der sogenannten Erwachsenen verstehen. Ich könnte weinen.

GGHP-mwxt
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„Wir haben es verbockt - Wir packen die Sachen.“

Bravo!
Das ist die einzig richtige Einstellung.
Kinder können nie etwas für eine Trennung.
Das Leid für sie so klein wie möglich zu halten ist Aufgabe der Eltern.
Wunderbar, dass dieses Paar es einsieht.

elenaducalis
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“Wir habens verbockt, wir packen die Sachen” find ich ein sehr gut gewählten Satz

annachillt
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700 Kilometer zum neuen Partner gezogen, das Kleinkind darf pendeln, echt unglaublich.

SK-zhgt
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Kinder, die zwangsläufig durch die Scheidung erwachsen werden müssen, sprechen oftmals sehr reflektiert.
Das mag zunächst toll wirken, ist aber meines Erachtens nicht wirklich gut, weil ihnen durch das frühe Erwachsenwerden ein Stück heile Kindheit genommen wird.

alexandrakriesinger
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Ich war 14 als sich meine Eltern getrennt haben... Meine Schwester und ich haben uns selbst für das Wechselmodell entschieden und sind damit immer gut klargekommen (wahrscheinlich auch durch das Alter und mehr Selbstständigkeit) Unsere Eltern waren zwar kein Paar mehr, haben aber als Eltern toll funktioniert und uns immer alle Entscheidungen offen gehalten, ohne Streit oder Machtspiele... Dafür bin ich ihnen unendlich dankbar 😇

carid.
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Grossen Respekt an Luna. Es ist so kras wie Reif sie! Sie hat immer Sachlich geredet und sie hat auch einen Grossen Wortschatz und ihr Wortwahl war auch immer Top. Sie kann so gut mit dem Thema umgehen

shortyfish
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Wie kann man denn mit dem Kind 700 (!) Kilometer vom Vater des Kindes wegziehen, bloß weil man mal den Ort wechseln wollte? Das ist purer Egoismus.

JoSch
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Also sorry aber wie blöd ist denn die Mutter die den Vater nicht erlaubt dass die Kinder die Spielsachen und Kleidung von der Mutter bei ihm anziehen oder spielen dürfen! Sorry, aber kindischer geht es wohl kaum! Also von einer Lehrerin hätte ich mir schon mehr gribs und Charakter erwartet. Also wie Kindisch manche Elternteile sind, ist ja kaum noch zu ertragen. Das muss man sich mal bildlich vorstellen... Da dürfen die Kinder die Kleidung die sie bei der Mutter haben, nicht zum Vater mitnehmen oder müssen es gleich ausziehen beim Vater und dort die Sachen anziehen. Und das obwohl die Mutter Unterhalt vom VATER bekommt! Sollte die Dame das lesen: schämen Sie sich! Aber sowas von! Erwachsen werden gute Frau!

natiilein
Автор

Ich bin gerade völlig buff, wie erwachsen und reflektiert Luna für ihr Alter bereits über die familiäre Situation spricht und denkt. Aber gleichzeitig finde ich es sehr traurig, da sie ja keine andere Wahl hatte, als sich mit der Situation zu arrangieren...😔 mir fällt es selber schwer, mich in ihre Lage hineinzuversetzen, weil ich aus einer intakten Familie komme. Meine Eltern halten immernoch Händchen, wie am ersten Tag und ich bin fast 34😅🙈 aber dafür bin ich sehr dankbar denn ich habe gelernt, dass es nicht selbstverständlich ist! In meinem Freundeskreis wurde mir meine "heile Welt" / "Puppenhausfamilie" oft negativ angekreidet 🤷‍♀️ ich bin mittlerweile selbst seit 5 Jahren verheiratet und die Ehe meiner Eltern ist ein grosses Vorbild für mich🥰

jazzyblue
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Hab erst ein paar Minuten geguckt und finds jetzt schon unendlich traurig für die Kinder 😢

M.e.l.i
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Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 7 Jahre alt und mein Bruder 4 Jahre alt war. Wir sind 1x im Monat übers Wochenende zum Papa gefahren. Diese Regelung ging aber nicht von meiner Mutter aus sondern von meinem Vater. Auf Grund seiner Arbeit ging es für ihn wohl nicht anders.
Schade fand ich nur, dass ich nie die Möglichkeit hatte einfach mal so zu ihm zu fahren weil er in käffern wohnte wo es keine Buslinien gab.
Als ich 15 war ist mein Papa 3 Straßen weiter bei uns im selben Ort gezogen. Mein Bruder und ich freuten uns sehr darüber. Endlich nicht mehr so weit fahren. Da verkündete mein Vater, wir sind jetzt groß genug und brauchen ab jetzt kein Papawochenende mehr. Von da an fand nie mehr eine Übernachtung statt. Das hat mich wirklich sehr getroffen.

Mein Bruder und ich fanden die Papawochenenden immer sehr schön.

Privat-jbsn