Willensfreiheit & Determinismus bei Kant verständlich erklärt! (Ethik-/Philosophie-Abitur)

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In diesem Video erkläre ich, wie Immanuel Kant zum Thema Determinismus & Willensfreiheit steht. Dafür werde ich seine Konzepte der praktischen Freiheit und der transzendentalen Freiheit beleuchten. Für die Einordnung dieser Konzepte, werde ich außerdem seine Unterscheidung von der Erscheinungswelt (auch: Sinnenwelt, phänomenale Welt) und der Welt der Dinge an sich (auch: Vernunftwelt, noumenale Welt) erläutern sowie deutlich machen, dass der Mensch nach Kant ein Bürger dieser zwei Welten ist. Wenn man weiß, was es diesen Konzepten auf sich hat, kann man Kants Position zum Determinismus und der Willensfreiheit besser verstehen und einordnen.

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▬▬ 📖 Quellen ▬▬
Kants Thesen zur Willensfreiheit sind hier nachzulesen: Kritik der reinen Vernunft (KrV), A532/B560-A558/B586.
✅ Gebauer, Dietmar; Kres, Ludwig; Moisel, Joachim (2017): Philosophische Ethik. 2., ergänzte und bearbeitete Auflage. Freising: Stark (Abitur-Wissen Ethik).
✅ Steinbach, A. (2020): Abitur Skript. Ethik Gymnasium Bayern, Stark Verlag.

▬▬ ⏱️ Inhalt ▬▬
00:00 | Einleitung
00:26 | Vorwort
01:03 | Determinismus bei Kant
03:25 | Willensfreiheit bei Kant?
04:31 | Praktische Freiheit
05:53 | Mensch als Bürger zweier Welten
06:17 | Die Erscheinungswelt
07:01 | Die Vernunftwelt
09:47 | Transzendentale Freiheit
12:46 | Kritik an Kant

▬▬ 👨 Social Media ▬▬

▬▬ 🎓 Mein Hintergrund ▬▬
✅ Ich habe einen Bachelor in Soziologie und Philosophie abgeschlossen. Zum Zeitpunkt dieses Videos befinde ich mich im Masterstudiengang Soziologie.

🔴 Wichtig: Ich gebe mir beste Mühe für jedes Video gründlich zu recherchieren. Dennoch kann ich für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte keine Haftung übernehmen. Lest für das Ethik Abitur/sonstige Prüfungen bitte selbst noch mal in euren Unterlagen nach.
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Комментарии
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🔴 *Eine inhaltliche Anmerkung dazu, wie man Kants Position zum Determinismus einordnen/nennen kann:* Es gibt einmal harte Deterministen. Das sind Inkompatibilisten, die also Willensfreiheit und Determinismus für unvereinbar (inkompatibel) halten und an den Determinismus glauben. Kant ist kein harter Determinist. Dann gibt es die weichen Deterministen. Das sind Kompatibilisten, die Willensfreiheit und Determinismus für vereinbar (kompatibel) halten und dementsprechend von beidem überzeugt sind. Kant ist jedoch eher dem Lager der Lager der Libertarier nahe als dem der weichen Libertarier sind wie harte Deterministen auch Inkompatiblisten, die im Gegensatz zu den harten Deterministen aber Determinismus für falsch und Willensfreiheit für plausibel halten. Dadurch, dass Kant von einer durchgängigen Determiniertheit der Erscheinungswelt ausgeht, passt er aber auch nicht zu 100% ins Lager der Libertarier.

SamuelJalalian
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Philosophie Abi in zwei Stunden und du rettest mir das Leben :)

mXtapemusix
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Danke für das tolle Video! Sehr wertvoll für mein Ethik Abi

paulas
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ich habe angefangen, deine Sprache zu lernen 2019 und, trotz der Wortschatzt deiner Videos schwer ist, ich geniesse so viel die Themen wovon du sprichst und ich wollte nur dir danken

fabianquintanar
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Ich bin absolut baff. Ich habe noch nie ein Philosophie Video gesehen, welches so gut gegliedert und die einzelnen Gliederungen genau erklärt wurden. Wirklich einfach nur super!!! :)

swappyfappyjemal
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In 1h habe ich mein Philo Abi, danke für die Infos!

helin
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Sehr gut und verständlich erklärt, weiter so!

bigf
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Das prinzip der Fähigkeit eine neue Kausalkette zu erschaffen, spricht doch für den Determinismus. Ganz einfach dadurch, dass die erste Ursache auf die wirkung gezeigt wird (und damit die neue Kausalkette entsteht) ebenfalls einen grund hat, was sie mit der allgemeinen Kausalkette wieder verbindet. So hat Kant gesagt, dass wir keinen Ursprungsgrund der Kette finden würden.

kannibale
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Viele verwechseln Willensfreiheit mit Handlungsfreiheit.
Wir können entsprechend unserem Willen frei handeln, wir haben aber keinen Einfluss darauf was wir wollen.

Stefan-
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Die Textgrundlage für die Diskussion in diesem Video ist Kritik der reinen Vernunft (KrV) aus dem Jahr 1781. In die KrV habe ich noch nicht eingelesen. Aber in Grundlegung der Metaphysik der Sitten (GMS) aus dem Jahr 1785 hält Kant die objektive Realität der Willensfreiheit für zweifelhaft und stellt dementsprechend das Problem der Willensfreiheit als ungelöst dar: Einerseits setzt die Moral einen freien Willen voraus, andererseits kann Kant keine zufriedenstellende Antwort darauf geben, wie der freie Wille in die Naturgesetze einzuordnen ist. Nicht umsonst redet man in der modernen Willensfreiheitsdebatte von mysteriöser Herkunft der handelnden Subjekte, unter denen auch die noumenalen Selbste, die Kant in seinem Lösungsversuch in KrV darstellt, fallen.
Kant ist ein Kind seiner Zeit. In seiner Zeit herrscht die Vorstellung von einem deterministischen Weltbild. Er ist scheinbar nicht auf die Idee gekommen, wie die Welt indeterministisch sein kann. Der Indeterminismus und die darauf basierte hoffnungsvolle Erklärung für die Willensfreiheit (wie z. B. ereigniskausaler Libertarismus bei Robert Kane) kommen schließlich erst nach der Etablierung der Quantenphysik im 20. Jahrhundert richtig in Schwung. Dass Kant dem Indeterminismus nicht genug Aufmerksamkeit schenkt, mag auf den Wissensstand seiner Zeit zurückzuführen sein. Dennoch kann man Kant zumindest die Schuld geben, dass er die Diskussion über das Problem der Willensfreiheit ins nirgendwo führt. So wie er es in GMS formuliert, darf der Wille unter dem kategorischen Imperativ nichts Empirisches als Beweggrund haben. Ist der besagte Wille denn ein metaphysisches Dasein, das außerhalb der Naturgesetzen fungiert? Das passt auch nicht, denn “Auf der anderen Seite ist es eben so notwendig, daß alles, was geschieht, nach Naturgesetzen unausbleiblich bestimmt sei…” Kein Wunder, dass für Kant der autonome Wille einen Widerspruch in sich zu haben scheint.

lesterjack
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Sehr tolles Video. Wären mehr sich dem bewusst könnten wir vielleicht eher erkennen wie heutzutage man versucht den Menschen die transzendentale Freiheit zu rauben.

burningventus
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Kant hat nicht verständlich geschrieben, weil er meiner Meinung nach, diese Welt erst nicht verstand, sich weltfremd fühlte und dadurch als eine Art "Beobachter" sich und uns diese Welt erst einmal selbst verständlich erklären musste und somit einen relativ objektiven Gesichtspunkt auf das Wesen Mensch zu erstellen in der Lage war 👍 Nur leider verstehen es die Betroffenen selbst kaum und darum gehört es zu unserer Aufgabe es dem Allgemeingemüt für das Verständnis zu übersetzen. Vielen lieben Dank für deine tolle
Arbeit 🤗

milanfarsiegfriedson
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Auf dem Thumbnail ist nicht Kant zu sehen, sondern Friedrich Heinrich Jacobi. Das habe ich selbst in einem meiner Videos verwechselt. Wollte nur kurz Bescheid geben, damit nicht noch mehr Leute in diese Google-Bildersuche-Falle tappen 😀.

EthikAbibyBOE
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Wenn man nach Kant geht, muss nach echten Prinzipien der Sittlichkeit also man fängt bei Heteronomie des Willens in einer allgemeinen Gesetzgebung. Also der menschlichen Vernunft.
Übergang in die Metaphysik- Freiheit muss als Eigenschaft des Willens Voraussetzung wird.

Madox
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Solange es Höflichkeit gibt, solange gibt es auch Kausalketten.

Rahoorkhuitable
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Ich hab die transzendentale Freiheit glaub ich noch nicht so ganz verstanden … Ist es einfach unsere Kreativität neue Überlegungen zu entwickeln? Aber wenn das so ist, braucht man doch die Phänomena (Voraussetzung für die noumena)- ah ich bin verwirrt

youarejamless
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Aber die Vernunft ist auch angelernt, wieso sollte sowas wie transzendentale existieren?
Jeder Mensch wird sozialisiert und baut auf diese seine Moral Vorstellungen auf.

nick
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Gerade, wenn die Vernunftwelt einen Einfluss auf uns hat, kann sie uns ja auch determinieren, oder?🤔

leopardenrobbe
Автор

Kausalität ist kein Synonym für Determinismus.

Die wissenschaftliche Erklärung eines konkreten oder typischen Verhaltens, ist nicht automatisch eine sogenannte Determinante.

Wir leben nicht in einem vorbestimmten Universum.

Wir leben in einem regelgeleiteten Universum, in dem das jeweils Wahrscheinlichste, höchstwahrscheinlich auch tatsächlich eintritt.
Aber eben niemals mit mechanischer Sicherheit.

skhi
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Bei dem Abschnitt mit der Vernunftwelt muss ich widersprechen. Nach Kant können wir nichts über die Dinge, wie sie an sich sein mögen, wissen. Wir können nicht mal wissen, dass es sie überhaupt gibt. Erst die praktische Philosophie gibt uns laut Kant den Beweis, dass Subjekte eine „an sich“-Seite haben.

lendrestapas