Whistleblower deckt Apothekerskandal auf | Lokalzeit MordOrte

Es ist einer der größten Medizinskandale Deutschlands: Der Bottroper Apotheker Peter S. verkauft jahrelang unterdosierte Krebsmedikamente. Dabei setzt er nicht nur das Leben von Tausenden krebskranken Menschen aufs Spiel, sondern betrügt auch Krankenkassen um mehrere Millionen. #Apothekerskandal

Aufgedeckt wird der Skandal erst durch zwei aufmerksame Mitarbeiter, denen das Verhalten des Apothekers komisch vorkommt. Einer von ihnen ist Martin Porwoll. Er wird zum Whistleblower. Porwoll forscht in der Apotheke nach und sammelt Beweise gegen Peter S. Dann stellt Porwoll Strafanzeige und riskiert dabei auch seine eigene Zukunft.

Unsere Host Alina möchte wissen, was genau damals in der Apotheke passiert ist und wie der Betrug nach so vielen Jahren auffliegen konnte. Dafür spricht sie auch mit dem Whistleblower Martin Porwoll. Außerdem trifft Alina Christiane Piontek. Sie war eines der Opfer des Medizinskandals und erzählt uns, inwiefern der Apotheker ihr Leben verändert hat und wie es ihr heute geht.

Whistleblower-Gesetz
Die Regierung hat 2022 ein Gesetz entworfen, in dem es vor allem um den besseren Schutz für hinweisgebende Personen geht. Der zentrale Bestandteil des Entwurfs ist ein neues Stammgesetz - das Hinweisgeberschutzgesetz. Auch Whistleblower-Gesetz genannt. Der Bundesrat hatte dem Entwurf zunächst nicht zugestimmt. Nach ein paar Anpassungen hat das Gesetz im Mai dann das Go des Bundesrates erhalten. Im Juli tritt es in Kraft.
Das Gesetz soll Beschäftigte, die auf Missstände in ihrem Unternehmen oder einer Behörde aufmerksam machen, vor Entlassung und anderen negativen Konsequenzen schützen. Es schreibt unter anderem vor, dass Behörden und Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern eine interne Meldestelle einrichten müssen, bei der Missstände berichtet werden können. Die Identität der hinweisgebenden Personen müssen geschützt werden und die DSGVO-Vorgaben eingehalten werden.
Unternehmen, die die neuen Vorgaben nicht umsetzen, müssen laut Gesetzesentwurf mit einer Geldstrafe von bis zu 50.000 Euro rechnen. Im ersten Entwurf waren es noch 100.000 Euro.
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Inhaltsverzeichnis:
0:00 Intro
1:30 Der Apotheker Peter S.
2:46 Der Verdacht bestätigt sich
4:58 Der Schritt zum Whistleblower
7:11 Razzia in der Apotheke
8:10 Die betroffenen Krebspatienten
9:00 Doppelleben Whistleblower
12:27 Die Opfer des Apothekers
16:17 Der Prozess
19:47 Das Urteil
22:56 Fazit
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Wenn man sich Crime Stories vor dem Schlafengehen anhört, ist man da schon ein Freak? Hi, ich bin Alina und schuldig im Sinne der Anklage! Angefangen hat alles mit Medical Detectives, damals noch, als meine ältere Schwester mich heimlich hat mit schauen lassen. Und jetzt steh ich hier als eins der Gesichter für das True Crime Format. Unglaublich! Ich freu mich euch über wahre Fälle und ihre Hintergründe aus unserer Region zu berichten.
Eure Alina

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Produziert mit ❤ und deinem Rundfunkbeitrag. #WDRLokalzeit

[Lea-hxtu]

Was läuft denn bitte in der Gesellschaft falsch, dass er keinen Job mehr bekommen hat? Er hat bestimmt vielen Leuten damit das Leben gerettet und wird dann dafür bestraft. Das kann doch nicht sein!

[jordanhugi]

Gott sei Dank gibt es noch Menschen die den Mut zur Wahrheit haben. Respekt vor diesem Herrn!!!!

[annalila]

Dass der Mann keinen Job mehr gefunden hat, zeigt, worum es in unserer Wirtschaft geht und welche Prioritäten die meisten Arbeitgeber haben. Aus diesen Gründen, weil es den Unternehmen eben nur ums Geld geht, möchte ich mich auch selbstständig machen. Der Mann und die PTA aus dieser Apotheke sind Helden.

[leonoraaa]

Bin selber Chemotherapie Patientin gewesen und es hat mir das Leben gerettet. Wenn ich sowas sehe macht es mich so wütend, man spielt mit Menschenleben das tut weh

[DeeManson]

Der Mann ist kein Whistleblower... der ist ein HELD! 🥰

[tanithlow]

Ich danke dem Whistleblower für sein ethisch korrektes Handeln. Es ist nicht leicht gegen Vorgesetzte vorzugehen. Wir brauchen solch mutige Menschen in unserer Gesellschaft.

[mmimicus]

Mein Papa ist mit 53 Jahren an Krebs gestorben und so was macht mich unfassbar wütend

[keepXonXrockin]

Ich versteh nicht so ganz, warum er als Whistleblower keinen job mehr bekommt. Das würde ja heißen, dass alle Betriebe, wo er sich beworben hat, in ähnlicher Größenordnung Dreck am Stecken haben... Allen anderen Firmen sollte doch daran gelegen sein, einen prinzipientreuen, ehrlichen Menschen einzustellen.

[ZwennyWise]

Schrecklich - bin selber gelernte PTA, aber arbeite seit Jahren nicht mehr in der Apotheke. Ja, es gibt die Apotheker, die Porsche fahren aber jammern, dass kein Geld da sei. Es gibt aber auch unzählig viel pharm. Personal, dass sich auch heute trotz aller Widrgkeiten aufopferungsvoll um kranke Menschen kümmert 😢 dieser Beitrag hat mich daher besonders getroffen!!! Respekt für Herrn Prowoll💪

[julimay]

Ich habe früher selbst in einer Apotheke die Zytostatika herstellt gearbeitet. Wenn man im Wareneingang sieht was für hohe Geldbeträge (in zwei Wochen /500.000€) tagtäglich hin und her geschoben werden, da die Medikamente sehr teuer sind, sollte es mehr externe Kontrollen geben die den Ein- und Ausgang beaufsichtigen. Ein wirklich schrecklicher Skandal und viel Kraft für alle Betroffenen. 😢

[jessicanippes]

Herr Porwoll, Sie sind ein feiner Mensch ❤

[jolinealbertz]

ich habe zu der zeit in der stadt gewohnt und hatte auch eine angehörige, die diese Zytostatika erhalten hat. Das ist ein wahnsinniger Fall und auch in meiner ausbildung zur pharmazeutisch technischen assistentin wurde dieser fall als negativbeispiel aufgezeigt. sowas darf nie niemals wieder passieren. Danke, fürs aufmerksam machen auf das thema 🙏🏼

[theresia.p]

Unfassbar wie man so gierig und kalt mit Menschenleben gespielt hat, da fehlen einem, wie so so, die Worte...

[Blackrider]

Ich komme aus Bottrop und eine Freundin meiner Mutter ist durch die falsche Behandlung gestorben.
Es ist immer wieder erschreckend wie skrupellos manche Menschen mit den Leben anderer Umgehen.

[juliaf.]

Ich frage mich, wovor hatten andere Apotheken Angst, dass sie den Mann, der alles aufgedeckt hat, nicht einstellen wollten? Für mich wirft das die Frage auf, ob nicht vielleicht mehr Apotheker als gedacht, ein falsches Spiel spielen und die Krankenkassen und damit den Steuerzahler beschei55en....oder schlimmeres.... Wenn er sein Glück in der Selbstständigkeit gefundenen hat und seinen Erfolg, umso besser. Nichtsdestotrotz sehr suspekt

[eehr]

Ich bin so froh, dass meine Oma damals zu einer anderen Apotheke gegangen ist.

[Jazzyfissle]

Das er danach keine Anstellung gefunden hat ist doch der Beweis dafür dass mehrere Leute Dreck am Stecken haben. Das der Inhaber einfach dazu schweigt & die Betroffenen ahnungslos zurücklässt ist auf alle Fälle ein dreister Abschluss.

[serapU.]

sehr schwierig sowas hören zu müssen! Kann mir nicht vorstellen wie Patienten, Hinterbliebene und ehrliche Mitarbeiter darunter leiden müssen-

[turkishoneonyoutube]

Ich habe 1 Jahr in dieser Apotheke als PTA gearbeitet. Am Tag der Razzia war ich ebenfalls dabei gewesen. Für alle Betroffenen tut es mir wirklich unendlich Leid. In das Reinraumlabor, hatte nur bestimmtes Personal Zutritt. Als ich dort anfing, war das besagte Labor noch in der Apotheke, dann wurde es aber gegenüber in das Gebäude eingebaut, er sagte, dass er 1, 5 Millionen Euro dafür investierte. Ich hatte ihn auch einmal per Zufall gesehen wie er mit seinem Sakko in das Labor ging. Als ich Mitarbeiter darauf ansprach, machte man sich nur lustig darüber. Geschockt war ich als ich hörte dass sein Hund ab und an das Labor wohl betrat.

[ulidabedosa]

Großartige Arbeit, sehr mutig und verantwortungsvoll gehandelt von Martin Porwoll und Maria Klein ! Hut ab! 👍