Hannah Arendt – Denken ohne Geländer

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Zu Ehren von Hannah Arendt (1906-1975) wurde 1972 in Toronto eine Konferenz abgehalten, bei der Freunde und Kollegen über Aspekte ihres Werkes kritisch diskutierten. Auch Hannah Arendt selbst kommt in den Tondokumenten zu Wort.
Hannah Arendts Werk basiert auf einem radikalen Neuansatz nach dem sogenannten Traditionsbruch. Hatte sie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg die „Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft“ untersucht, war ihre Arbeit im Folgenden auf die Bedingungen gerichtet, unter denen politisches Handeln zustande kommt. Ihr Politikbegriff ist gekennzeichnet vom „acting in concert“, wie sie das Handeln vieler, die Pluralität, bezeichnete.

„Das Glück des Öffentlichen“
In gewaltfreien Revolutionen sah sie eine Möglichkeit, „das Glück des Öffentlichen“ herbeizuführen. „Ich war immer der Meinung, dass man so zu denken anfangen müsste, als wenn niemand zuvor gedacht hätte. Und dann beginnen sollte, von den anderen zu lernen“, sagte Arendt.

Auf diese Weise war es ihr möglich, sich als unabhängige Denkerin auf philosophische Autoren des Abendlandes zurückzubeziehen, und ihre Gegenwart nach dem Holocaust kritisch zu begleiten. Was es bedeutet, im Zeitalter der totalitären Ideologien als Jüdin zu überleben und daraus Schlüsse für die Verfasstheit des Menschen in schwierigen Zeiten zu ziehen, ist nach ihrem Tod aktuell geblieben.

Aus dem Podcast „Lange Nacht” Von Christine Nagel · 28.11.2020, Deutschlandfunk Kultur.

Die Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner:

Ursula Ludz
Herausgeberin und Übersetzerin zahlreicher Werke von Hannah Arendt ins Deutsche

Wolfgang Heuer
Privatdozent am Otto-Suhr-Institut für Politische Wissenschaft, FB Politik- und Sozialwissenschaften der FU Berlin; Herausgeber zahlreicher Schriften von Hannah Arendt; verantwortlicher Redakteur des internationalen Hannah Arendt Newsletter; Publizistische Arbeiten für Rundfunk und Fernsehen.

Jerome Kohn
Philosophieprofessor, Direktor der New School University NYC und Verwalter des Hannah Arendt Blücher Literary Trust.

Allan C. Hutchinson
Distinguished Research Professor, Osgoode Hall Law School Dean & Associate Vice-President Graduate Faculty of Graduate Studies York University Toronto Ontario Canada.

Dr. Alice Lotvin Birney
Literary and Cultural Historian, Manuscript Division at The Library of Congress Washington, DC.

Alexander Bazelow
ehemaliger Student von Heinrich Blücher und Mitarbeiter von Hannah Arendt.

Roger Berkowitz
Direktor des Hannah Arendt Center am Bard College/Annandale on Hudson.

Jeoffrey Katz
Direktor der Universitätsbibliothek und Executive Director des Hannah Arendt Center am Bard College/Annandale on Hudson.
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