Sparen, Stress und Schulden – unser Alltag mit Niedriglohn | Doku | exactly

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Arbeit in der Gastronomie, Logistik oder im Service heißt oft schuften für wenig Geld – die Jobs bringen kaum mehr als Mindestlohn. 3,6 Millionen Deutsche leben von Niedriglohn. Ist das fair oder müsste es mehr sein?

So viele Erwerbstätige gab es noch nie in Deutschland: 45,9 Millionen. Aber es gibt eine Schattenseite dieses Rekords: 3,6 Millionen Beschäftigte müssen mit einem Niedriglohn zurechtkommen - verdienen nur einen Stundenlohn zwischen 12,41 €, dem Mindestlohn, und 14 €. Während der Mindestlohn auch für Minijobs gilt, dürfen manche Gruppen wie zum Beispiel Menschen in der Ausbildung sogar unter Mindestlohnniveau bezahlt werden. In Ostdeutschland leben besonders viele Niedriglöhner - jeder 4. muss mit 1500 bis 1650 Euro netto klarkommen.

Exactly zeigt, was das im alltäglichen Leben heißt und fragt: Halten die Löhne mit der Inflation Schritt? Und ist dieses Lohnniveau fair?
Die Reporterin Katharina Vorndran reist dafür durch Ostdeutschland. Sie trifft den 24jährigen Kellner Max in Magdeburg, der beinahe Vollzeit in einem Restaurant arbeitet und berichtet „Ohne Trinkgeld würde ich den Job nicht machen “ und der versucht, trotzdem Schulden abzubauen. Die Küchenleiterin Yvonne arbeitet in einer KiTa in Chemnitz - Trinkgeld gibt’s hier nicht. Deshalb hat sie einen Zweitjob angenommen. Und im Vogtland lernt die Reporterin von der Lageristin Stefanie wie sie ihr Haushaltsbuch führt und vom kleinen Lohn sogar noch etwas sparen kann.

Die Reportage zeigt Menschen zwischen Stress und Zufriedenheit, Haushaltstricks und bescheidenen Träumen.

Ein Film von Katharina Vorndran.

#Job #Geld #mindestlohn

00:00 Intro
00:47 „Ohne Trinkgeld würde ich den Job nicht machen“ – Max (24) arbeitet als Kellner in Magdeburg
02:57 Mindestlohn, Niedriglohn, Mittleres Einkommen – was heißt das?
03:59 Prekärer Job als Lageristin – Stefanie (32) träumt von einem Urlaub in London
06:15 Essen bei den Eltern – Stefanie muss sparen
08:10 Der Alltag in der Gastronomie –freundlicher Service zahlt sich beim Kellnern aus
09:04 Paul (31) arbeitet neben dem Studium im Restaurant zum Mindestlohn
10:39 Max rechnet ab – wie hoch ist das Trinkgeld am Tisch?
12:33 Bürgergeld vs. Niedriglohn: Lohnt sich Arbeit noch? – Rückblick 2023
13:45 Ist der Mindestlohn fair? – Umfrage auf der Straße in Magdeburg
14:32 Mindestlohn vs. Bürgergeld – wie groß ist der Abstand?
15:03 Küchenleitung in der KiTa in Chemnitz – Yvonne (47) braucht trotzdem zwei Jobs
17:42 Frage an den Arbeitgeber: Preise für KiTa essen steigen – sind da auch höhere Löhne drin?
19:57 Max‘ Arbeitgeber findet seine Löhne fair und verweist auf das Trinkgeld
22:04 Wie errechnet sich ein fairer Mindestlohn? – Experteninterview in Düsseldorf
25:12 Stefanie kann sich trotzdem Hobbys leisten – durch ein sorgfältig geführtes Haushaltsbuch
27:44 Kassensturz bei Max – wie viel Trinkgeld hat die Schicht insgesamt gebracht?
29:03 Bummeln statt Shoppen – Max hat Schulden, aber auch einen großen Traum
30:38 Fazit

👍 Hat Dir hat der Film gefallen? Dann lass uns doch ein Like da.

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Team:
Autorin: Katharina Vorndran
Kamera: Dirk Meinhardt, Torsten Hektor, Benedikt Fitzke
Schnitt: Thomas Hansen
Grafik: Jonas Juckeland
Redaktionsassistenz: Rebecca Lukasch, Laura Krodel
Redaktion: Anja Riediger

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Комментарии
Автор

Unfassbar. Ein Unternehmer, der ernsthaft Trinkgelder als Begründung heranzieht, keine höheren Löhne zahlen zu müssen. Trinkgeld ist eine Würdigung der Serviceleistung über den Lohn hinaus und nicht der Finanzierungsanteil von Firmengewinnen. Ganz abgesehen davon, das Trinkgeld nicht Rentenwirksam ist.

davidkrajan
Автор

Eine Frechheit mit den Trinkgeldern zu argumentieren… solche Personen wie Herr Riegger sollten keine Unternehmen führen dürfen

dirki
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Mit den Jahren ist mir aufgefallen, dass die Diskussion um den Mindestlohn oft am eigentlichen Problem vorbeigeht:
Den extremen Lebenshaltungskosten in gewissen Regionen.
Strom, Miete, Heizung sind teuer. Der Staat hat da jahrzehntelang fast tatenlos zugesehen.

iloveblender
Автор

Also extrem frech was dieser Geschäftsleute da vom Alex erzählt.... er bezahlt zu wenig und rechnet einfach das Trinkgeld als so geil an, dass die Angestellten umsonst arbeiten würden.... ich lache mich kaputt. Alle Servicekräfte sollten kündigen bei solchen Ansichten der Chefetage.

nilsholgerfurchheim
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Wenn der Kellner "ihr Lieben" sagt dann wärs bei mir schon vorbei. Und das Geschleime mit dem "süß" finde ich völlig unprofessionell.

fraubrezner
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€ 403, - fiktive Miete xD wo? im Donbass?

danielzilla
Автор

Unverschämtheit zu behaupten es gäbe Leute in der Gastro die auch wegen ihres vielen Trinkgeldes auf Lohn verzichten würden ; ich mache seit 34 Jahren den Job in den unterschiedlichsten Bereichen und so einen UNSINN hab ich noch nie gehört

robertbauer
Автор

„eine fiktive Miete von 403€“ in der Gegenüberstellung von Arbeit vs. Bürgergeld ist wirklich fiktiv 😂 ich kann nur aus meiner Erfahrung sagen, dass man in meiner Heimatstadt dafür nicht mal ein WG Zimmer findet.

vicdotdevelop
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Ich kann die Argumentation, dass man nur deshalb von seinem Lohn nicht bescheiden leben kann, weil man keinen „anständigen“ Beruf erlernt hat, überhaupt nicht nachvollziehen. Es scheint, als würde man annehmen, eine Welt könne ohne Tätigkeiten wie Kellner, Straßenreiniger oder Kassierer existieren – was schlichtweg unmöglich ist.

duranttchoma
Автор

Wenn man dem Riegger zuhört, dann fragt man sich, warum all die Gastrochefs ständig rumjammern bzgl. Arbeiterkräftemangels 😂 scheint ja alles super zu sein, soll sich keiner mehr über die Wiederherstellung der ursprünglichen Höhe der MwSt beschweren und sich freuen, dass Kellner auch für Mindestlohn Schlange stehen.

saitenbacher
Автор

Ich bin Fachkraft für Schutz und Sicherheit, im Objektschutz.
Ich fahre zur Arbeit und muss nicht arbeiten sitze auf Stühlen die 3500-4500€ kosten, habe einen Anzug an, Krawatte und begrüße alle freundlich am Morgen 😅..
Wir bekommen dafür sage und schreibe 19, 37/std.
Sonntags 50% steuerfrei obendrauf, feiertags 100% Zuschlag..
Wenn ich dann mal aufs Konto schaue wenn ich Gehalt bekomme frage ich mich oft warum ich soviel Geld bekomme ..
Ich Vermittle lediglich das Gefühl der Sicherheit in einer Bundesbehörde durch meine Anwesenheit..
Wenn ich sehe wie hart und viel andere Arbeiten müssen, ist mein Lohn nicht gerecht.
Ich habe früher auch im Niedriglohnsektor gearbeitet und weiß den goldenen Käfig, in dem ich sitze sehr zu schätzen ..
Bildet euch !

BalkanAllStars
Автор

😂die wertschätzung der Kinder macht aber nicht satt. Und dann mal weiter gedacht das sind die zukünftigen Rentner die Pfandflaschen suchen müssen 😢

sylvip
Автор

Man merkt es sind viele junge Leute hier die gar nicht mehr die Alten guten Zeiten kennen.

Da wo Leute mit einem Job/ Ausbildung gut verdient haben.

Meine Eltern waren beide Vollzeit arbeiten + uns Kinder (2)

Wir waren 2 mal im Jahr im Urlaub. Sommer + Ski fahren. Dazu zwei Autos.

Ganz ehrlich... Heute ist das kaum noch möglich.



Dann kommen Leute um die ecke hier und gönnen der kein Auto. Unfassbar obwohl das Standard sein sollte wenn man Vollzeit arbeitet.

razyberlin
Автор

Die leute haben sowas von keinen bezug zum Geld ... Die 700 euro von damals waren aber auch eine ganze menge mehr wert 🙃

jonnyfromtheblock
Автор

Der Mindestlohn wäre gar nicht mal das Problem, wenn nicht alles andere drumherum so absurd teuer ist. Will man mal halbwegs gesund essen und nicht den billigsten Kram- 100€ fort für einen Einkauf. Auch bei allem anderen- ich bekomme nur noch Briefe oder Mails, wo dieses oder jenes teurer wird oder man für den gleichen Preis weniger Geld bekommt.
Einzig, weil meine Frau und ich Vollzeit arbeiten, kommen wir relativ gut über die Runden. Würde mein Verdienst als Hauptverdiener im Haushalt ausfallen, müssten wir das Haus verkaufen, weil wir es dann nicht mehr halten können.

corsa
Автор

Wäre auch mal gut darüber zu sprechen, wie hoch unsere Abgabelast an Steuern und Sozialabgaben ist. Jeder redet immer nur von mehr Lohn, aber was am Ende davon übrig bleibt ist doch signifikant.
Die Mieten steigen immer mehr, die Lebenshaltungskosten auch, man kann sich kaum noch etwas leisten, von Eigentum nur träumen.

lissy
Автор

403€ fiktive Miete ist viel zu wenig gerechnet. Nur wenn man absichtlich so eine kleine fiktive Miete anrechnet, lohnt sich arbeiten. Realistisch wären eher 650€

Bruna.cianam
Автор

Bürgergeld sollte zum Leben reichen, viel mehr aber auch nicht. Es soll ja eine Übergangslösung sein und kein Dauerzustand. Das gilt natürlich für die gesunden, arbeitsfähigen Bürgergeldempfänger. Sobald Krankheit oder Alter dazu kommen, sollte das anders aussehen.

Jemand der Vollzeit arbeitet sollte immer genug haben, um jeden Monat auch mal ein paar Hundert Euro zur Seite legen zu können für Hobbies, große Anschaffungen oder Urlaube.

Viele dieser Probleme würden nicht bestehen, wenn die Lebenshaltungskosten nicht immer weiter stark steigen würden.
Mit der aktuellen Politik ist da aber keine Besserung in Sicht, im Gegenteil.

Dem Chef vom Alex muss man aber auch irgendwo teilweise Recht geben. Max hat 40€ Steuerfreies Trinkgeld an einem Tag bekommen, das ist schon sehr ordentlich und drückt den Brutto-Stundenlohn natürlich stark nach oben.

Dass Stefanie sich mit knapp über Mindestlohn eine Auto für 22.000€ leistet, ist aber auch wirklich wild :D

tixxi
Автор

Das finde ich als Frechheit, dass das Trinkgeld in die Lohnkalkulation einfließt.

Roma
Автор

Trinkgeld ist aber kein Lohn. Das man damit argumentiert ist sehr armselig. 😡

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