Suchtklinik wegen Cannabis | reporter

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Zweieinhalb Millionen Menschen in Deutschland kiffen regelmäßig. Für die meisten ist es das perfekte Mittel zum Entspannen und Runterkommen. Was viele aber nicht wissen: Das Cannabis von heute hat sich durch die Züchtung stark verändert. In den letzten zwei Jahrzehnten ist der Wirkstoffanteil in Cannabis, also der THC-Gehalt, von knapp 5 Prozent auf fast 15 Prozent angestiegen. Die gleiche Menge Cannabis wirkt also dreimal so stark wie noch vor 20 Jahren. Dadurch steigt auch das Risiko gesundheitlicher Folgeschäden oder einer Abhängigkeit.

Was Cannabis-Abhängigkeit bedeutet, weiß die 19-jährige Julia. Was bei ihr ganz harmlos als nettes Beisammensein mit Freunden begonnen hat, endete damit, dass sich ihr ganzes Leben nur noch um Gras gedreht hat. Julia ist nur bekifft oder überhaupt nicht mehr zur Schule gegangen – am Ende ist sie drei Mal sitzen geblieben und von der Schule geflogen. Doch nicht nur in der Schule, auch privat hat es gekracht. Durch den ständigen Cannabiskonsum war ihre Wahrnehmung benebelt, ihr war „einfach alles total egal!“. Schon die Spülmaschine auszuräumen oder den Müll rauszubringen hat sie überfordert. Auch ihr Kurzzeitgedächtnis war beeinträchtigt. Nur wo sie ihr Gras gelagert hat oder wo der nächste Dealer ist, daran konnte sie sich immer ganz genau erinnern. Doch bis Julia sich eingestanden hat, dass sie tatsächlich abhängig ist, hat es ganz schön lange gedauert. Auf Familie oder Freunde wollte sie damals nicht hören.
Erst jetzt im Entzug merkt sie, wie abhängig sie tatsächlich von der Droge war. Sie ist sogar nachts mehrmals aufgestanden, um am nächsten Joint zu ziehen. Alles hat sich nur um Cannabis gedreht. Genau das will Julia jetzt ändern. Dass das kein einfacher Weg ist, ist ihr bewusst. Doch sie hat schon Pläne für die Zeit nach ihrem Entzug: Julia will ihr Abitur machen und vielleicht sogar studieren.

Musik:
Pixies – Where Is My Mind
Angus & Julia Stone – Babylon
Klovn - McKlaren
Tunng - Woodcat

Team: Saadet Czapski , Sarah Sanner, Jens Barlag, Frank Strätker, Juliane Vari, Tim Schrankel

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Комментарии
Автор

Vielen Dank, dass du deine Geschichte mit uns geteilt hast, Julia! Ich muss ehrlich gestehen, dass ich vor dieser Reportage überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, welche Nebenwirkungen und besonders auch welchen Suchtfaktor Cannabis haben kann. Wie siehts das bei euch aus, kanntet ihr die Konsequenzen schon vorher?

Saadet
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3:49 Der Typ im Hintergrund denkt sich nur so "Bruder muss los"

ItzZCEHkay
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3:50 wenn Freunde deiner Mutter in der Küche sind.

inwjzif
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Mich hätte Julias Meinung zum Thema Cannabis Legalisierung interessiert. ;)

CaliforniaLighthouse
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Würde mich interessieren, ob es in dieser Klinik die Zimmernummer 420 gibt. :D

linolium
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6g rauchen und nichts spüren ? Was raucht die denn ? Brokkoli? 😂

pako
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Alles was einem Spaß macht kann einen süchtig machen...

bearhapps
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legalisiert es und baut es kontrolliert an.

carlostrato
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Ich selbst habe auch schon an einem Joint gezogen, jedoch hat es mich nie wieder gereizt und ich habe seit dem nicht mehr Cannabis konsumiert. Dennoch finde ich, als “Nicht-Kifferin”, dass man es legalisieren sollte. Allein um einen bewussteren Umgang damit zu schaffen, es “kontrollierbarer” zu machen.

janageier
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Und genau deswegen muss man es entkriminalisieren, auch um durch die Einnahmen wiederrum Entzugskliniken zu finanzieren. Restliche Dinge wie bessere Herstellung etc. zähle ich nicht mehr auf, kennt ihr alle ja.

TimTula
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Bezüglich der Umfrage: Gut ein Drittel sind der Meinung, dass him und wieder ein Joint nicht ok ist. Ich hoffe, diese Menschen haben dieselbe Einstellung gegenüber einem Alkoholrausch bzw. Zigaretten. Beides Drogen die dem Körper mehr schaden und ein höheres Suchtpotenzial haben.

nohandle
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Polizei: Sind sie high?
Er: Was?
Polizei: High.
Er: Hi.

lorenz
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An das Redaktionsteam:
Wie sucht ihr die Leute aus die ihr interviewt?
Irgendwie fehlen mir in solchen reportagen immer die Leute wie mich.
Ich hab mit 11 1/2 das erste mal an eine tüte gezogen.
Mit grade mal 12 Jahren war ich richtig richtig abhängig, ich habe vor der Schule geraucht, während den Pausen und danach sowieso. Ich war quasi bis zu meinem 15 Lebensjahr dauerbreit und quasi keinen einzigen Tag nüchtern.
Mit 15 bin ich dann rausgeschmissen worden, im Nachhinein war es das beste.
Durch ein soziales Netz von Pädagogen bin ich dann aus dem Strudel herausgekommen.
Ich habe mir vorgenommen eine Woche nicht zu rauchen und plötzlich habe ich alles realisiert, von gar keinem Abschluss zum FOR Q.
Über Jahre habe ich dann nicht gekifft.
Vor paar Jahren wieder angefangen. Nur dran gezogen, und siehe da ich brauch es nicht. Wieder ca. 3/4 Jahre nicht geraucht.
Mittlerweile kann man zwei drei mal ziehen und gut ist. Wenn überhaupt einmal im Monat, vielleicht auch mal ein halbes Jahr gar nicht.
Dieser Rauschzustand ist lustig und entspannt und nicht wie Damals, damals hatte er mir alles gegeben. Ich war jung, naiv und vielleicht auch psychisch nicht so stabil wie heute als Erwachsener Mensch.
Wäre es damals nicht so verteufelt und heimlich gewesen, hätte man offen drüber sprechen können. Man hätte mir helfen können.
Prävention gab es damals schon, von der Polizei.
Das letzte was jemand machen würde, der illegal was konsumiert, ist zur Polizei zu gehen und sich dort Hilfe zu holen.
Präventionsarbeit für jugendlich gleich null.
Dadurch das ich damals kein richtigen Ansprechpartner hatte bin Ich so tief in den Strudel geraten das ich plattenweise Hasch in den Händen hielt, mit 13/14.
Heute bin ich 32 und erfolgreich selbstständig.
Zum Thema Stärke, damals Mitte Ende der 90er Jahre habe ich Tüten und Köpfe on Mass geraucht. Wir haben zu dritt ca. 20 gramm weg geraucht, an einem Abend wohlgemerkt.
Heute ziehe ich 2-3 mal und bin im Delirium.
Wenn wir wirklich was dagegen machen möchten dann muss der Verkauf und die Aufzucht von Cannabis in staatliche Hände genommen werden und es muss aufgehört werden so rigeros mit den Konsumenten ins Gericht zu gehen. Steurgelder zu verscherbeln von 18.000 Euro nur ums sich zu feiern das man 20/26 gramm gefunden hat.
Solchen Leuten wie in der reportage könnte man durch Legalisierung frühzeitig erkennen, den Menschen in der Apotheke oder in Coffeeshops jeweilige Flyer mitgeben und so weiter.
So eine sucht entsteht nicht durch den Stoff sondern durch die psychisch labile Menschen die sich dadurch locken lassen.

Mir geht dieses Pro und Contra, diese ewige Diskussion so dermaßen auf den Sack.
Wenn ich mich heute Abend betrinken würde habe ich drei Tage was davon, würde ich mir heute Abend einen rauchen wäre ich morgen früh topfit.
Die langzeitwirkung von Alkohol sieht man jeden Tag an den Hauptbahnhöfen.
Ich bin mittlerweile an dem Standpunkt Cannabis zu legalisieren und den Alkohol zu verbieten.

schneider
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Cannabis selber kann abhängig machen aber meistens liegt es wie bei allen Drogen an den Zuständen der Menschen und nicht an der Droge selber.

gockelxxxxxl
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Es gibt nunmal Menschen, die sollten nicht konsumieren

karlranseier
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wie zur hölle hat sie das finanziert als schülerin?? 6g und nicht dicht werden...dicka dann hast du das schlechteste ott der welt

MelissaM-qgyv
Автор

Das Problem ist nicht Cannabis, sondern die fehlende Selbstbeherrschung einiger Kinder...

ricardorouladendieb
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Das mit den Schuhen ist eine richtig schöne Metapher für einen hoffentlich, positiven Neuanfang! Ich wünsche Julia alles gute für die Zukunft

janageier
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Man kann halt echt von allem was man konsumiert abhängig werden, nicht unbedingt von Cannabis, aber ja klar kann es wenn man dafür anfällig ist, und es dann auch noch mit fünfzehn Jahren bekommt abhängig machen, sowas ist halt zu früh gerade was die Entwicklung angeht. Deswegen Jugendschutz ab 18 oder 21 Jahren und sowas wäre eventuell nicht passiert. In diesem Falle ist eindeutig das Verbot das Problem, denkt mal drüber nach. Nicht Cannabis ist gefährlich, sondern der riskante Umgang damit.

ParksCoaster
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#legalizeit
Trotzdem nicht verharmlosen.
ABER Legalisieren

rich