Das Gender*sternchen: Sinnvoll oder Unsinn?

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Kaum etwas sorgt momentan für so hitzige Diskussionen wie die Frage, ob es sinnvoll ist, zu gendern oder nicht. Für die einen sind Konstruktionen wie Schüler*innen absolut notwendig - andere lehnen das Gendern grundsätzlich ab. Wie werden die Positionen jeweils begründet? Und: Welche Schlüsse kann man daraus ziehen? Darum geht es in diesem Video.

Korrektur: In diesem Video sage ich in Bezug auf die Studie "Yes I can! Effects of gender fair job descriptions on children’s perceptions of job status, job difficulty, and vocational self-efficacy.": "Und andersherum war das genauso. Bei weiblich konnotierten Berufen haben die Jungs gesagt, könnt ich mir vorstellen, wenn das auch entsprechend männlich beschrieben war.“ Das ist allerdings falsch - ein solches Ergebnis weist die Studie nicht aus.

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Thumbnail-Designer: David Weber

Schnitt und Animationen: Christopher Hesse

Producerin: Judith Peschges
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*Die überarbeitete Version:*

Einige fühlen sich durch das generische Maskulinum sprachlich ausgegrenzt. Die einen sagen _„Sprache schafft Wirklichkeit“, _ die anderen sagen, dass dem ein viel zu großer Wert beigemessen wird. *Sprache sollte nicht verkompliziert werden, sondern sollte praktisch und effizient sein.* Gegen ein kurzes „Bürgerinnen und Bürger“ bei der Anrede ist nichts einzuwenden, aber kommt die Phrase mehrfach vor, werden Sätze länger und unverständlicher, wodurch die Botschaft des Gesagten untergeht. *Wiederholtes Gendern stört den Lesefluss und lenkt vom Inhalt ab.*

Erschwerend kommt hinzu, dass es *keine einheitlichen Regeln* gibt. Es gibt das Gendersternchen, den Doppelpunkt, den Unterstrich, den Schrägstrich, das Binnen-I, die Paarverwendung, substantivierte Partizipien und geschlechtsneutrale Formulierungen.

*Das Gendersternchen* nehme ich als sprachlichen Stolperstein wahr. Es führt auch zu obskuren Formen, wie z.B. _Bürger*innenmeister*innen, Führer*innenschein, Freund*innenkreis, Nachbar*innenschaft, Fußgänger*innenweg_ und _Kund*innenservice._ Die Sprechpausen hören sich wie ein Schluckauf an.

*Der Glottisschlag* ist in der normalen Sprache kaum merkbar. Er wird gerade so lange gestaltet, dass man zwischen „vereisen“ und „verreisen“ akustisch unterscheiden kann. *Dagegen werden Genderzeichen stets überbetont - mit einer längeren Pause - was sehr unnatürlich klingt.* Die Mehrheit wird sich nicht an die holprig und unelegant klingenden Sprechpausen gewöhnen.

*Das Problem mit dem Gendersternchen beschränkt sich nicht nur auf Substantive. Artikel, Adjektive und Pronomen werden auch mitgegendert.* _„Ich will eine*n nette*n Freund*in“_ funktioniert nicht in der Schriftsprache vernünftig, geschweige denn in der gesprochenen Sprache.

*Es ist teils nicht mit der deutschen Grammatik kompatibel, * z.B. kann der Dativ bei "Sie gab den Reporter*innen recht" nicht gebildet werden. Normalerweise heißt es _"Sie gab den ReporterN recht"_, aber beim Gendern wird das „n“ weggelassen. Auch beim Genitiv stoßt man bei “Die Meinung des*der Autor*in” an seine Grenzen, weil das “s” bei _"des AutorS"_ weggelassen wird. Es führt auch zu Problemfällen, wie z.B. bei Ärzt*innen, Kund*innen und Kolleg*innen. Was sind _„Ärzt“, „Kund“_ und _„Kolleg“?_

Werden wir Sprichwörter wie „Der Kunde ist König”, „Übung macht den Meister” und „Der Klügere gibt nach” durch _„Der/Die Kunde/in ist König/in“, „Übung macht den/die Meister/in"_ und _„Der/Die Klügere gibt nach“_ ersetzen?

Einige *geschlechtsneutrale Formulierungen* können sich im Laufe der Zeit durchsetzen, wie z.B. „Pflegekraft“ statt „Krankenschwester/Pfleger“, „Redepult“ statt „Rednerpult“, aber andere wiederum nicht, wie z.B. „Flaniermeile“ statt „Fußgängerzone“ oder „Fahrzeugführende“ statt „Fahrer“.

*Substantivierte Partizipien* funktionieren nicht immer, weil die Form nur den augenblicklichen Zustand beschreibt und keine generelle Tatsache. „Studierende“ sind ausschließlich Menschen, die gerade in diesem Augenblick aktiv studieren. Studenten hingegen können auch Menschen in den Semesterferien sein, die gerade 0, 0 studieren. Zur Gruppe der „Lernenden” gehören nur diejenigen, die just in diesem Moment beispielweise vor einem Buch sitzen und lernen. Die Frau, die auf dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnimmt, kann man als „Radfahrende“ beschreiben, allerdings nur bis sie zur _„an-der-Ampel-Stehenden“_ wird.

Einige Menschen versuchen sogar „man“ in „mensch“ umzuwandeln, weil es nach „Mann“ klingt. Statt „jemand“ sagen sie _„jemensch“._ Genauso absurd wäre es, das Siezen abzuschaffen, weil die Höflichkeitsform „Sie" weiblich klingt.

*Wenn das generische Maskulinum unser Denken so stark prägt, warum ist die Verteilung der Berufe in Ländern mit genuslosen Sprachen ähnlich wie in Deutschland?*

Häufig werden Studien genannt, die aufzeigen, dass Berufe im generischen Maskulinum formuliert eher mit Männern assoziiert werden. *Es stimmt, dass man bei Handwerker, Elektroniker, Berufskraftfahrer und Klempner eher an Männer denkt, aber genauso denkt man bei Kindergärtner, Kosmetiker, Floristen und Friseure eher an Frauen.*

Im Englischen denken die meisten Menschen bei dem Wort „engineers" auch erst an männliche Ingenieure, weil der Großteil der Ingenieure männlich ist, obwohl das Wort geschlechtsneutral ist. Das greift nicht nur bei Geschlechtern. Bei "Hochschullehrer" dürften die meisten Menschen eher ältere Personen im Kopf haben und bei "Straßenkünstler" eher jüngere Personen.

Waren in unserem Kindergarten nur Frauen als Erzieher tätig, so stellen wir uns darunter aller Voraussicht und der Kognitionspsychologie nach primär Frauen vor. Waren wir jedoch selbst in einem Kindergarten, in dem sowohl Frauen als auch Männer die Rolle des Erziehers übernommen haben, so koexistieren beide Geschlechter in unserer mentalen Repräsentation der Kategorie.

Dass wir bestimmte Berufsgruppen eher mit Männern und bestimmte Berufsgruppen eher mit Frauen verbinden, obwohl in beiden Fällen das generische Maskulinum verwendet wird, zeigt Folgendes auf: *Es ist nicht die Sprache, die unser Denken maßgeblich beeinflusst, sondern unsere Erfahrungen und die in unserer Lebenswirklichkeit vorherrschenden realen Beispiele.*

*In erster Linie schafft Wirklichkeit Wirklichkeit.* Ob wir bei Berufen eher Männer oder eher Frauen denken, hängt davon ab, wie viele Frauen und Männer diesem Berufsstand angehören. Und wenn doch Mädchen durch das generische Maskulinum immer eingebläut wurde, dass sie kein Arzt werden können, warum sind dann heute > 60 Prozent der Medizinstudenten Frauen? 70 Prozent der Apotheker sind weiblich, obwohl einem gesagt wird, dass man bei Risiken und Nebenwirkungen den Arzt oder Apotheker fragen soll.

*Bei Lehrer, Politiker, Schauspieler, Musiker und Journalisten hat hingegen man eine geschlechtergemischte Gruppe im Kopf hat.* Das Gleiche gilt auch für „Das Konzert hatte 5.000 Zuschauer”, „Deutschland hat 83 Millionen Einwohner”, „WhatsApp hat zwei Milliarden Nutzer“ und „Alle Teilnehmer der Konferenz hörten aufmerksam zu”. Ein weiteres Beispiel aus der Lebenspraxis: Wenn es "Heute Abend ist eine Party für Studenten” heißt, denkt keiner, dass das eine reine Männerparty ist.

Mir ist auch aufgefallen, dass viele Befürworter *häufig nur bei positiv bis neutral besetzten Wörtern gendern.* Bei Klimaleugner, Querdenker, Impfgegner, Verkehrssünder, Steuerhinterzieher und Reichsbürger wird häufig weiterhin das generische Maskulinum verwendet.

Wer gendern möchte, soll das tun, aber das darf nicht von oben verordnet werden, sondern muss auf natürlichem Weg passieren. *Sprache ist immer im Wandel, aber der Wandel sollte von der Gesellschaft ausgehen* und nicht von einer oder auch mehreren zentralen Entscheidungsinstanzen. Wer an Universitäten nicht in Hausarbeiten gendert, kann Punkte abgezogen bekommen. Da kann man schon von Zwang reden. Gendersprache wird auch von Behörden, Institutionen etc. verordnet. Es handelt sich um eine Top-down-Veranstaltung.

Wer nicht gendert, wird von Befürwortern häufig als reaktionär oder sogar sexistisch bezeichnet. *Laut einer neusten Umfrage von Infratest dimap lehnen es 65 Prozent der Deutschen ab. Frauen wie Männer. Die Ablehnung ist sogar im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Man gewöhnt sich nicht dran, sondern ist davon genervt.* Das ist eine _akademisch-elitäre Elfenbeinturm-Diskussion, _ die an der Lebensrealität vieler Menschen vorbeigeht. Gendern ist in journalistischen Kreisen weit geläufiger als im Bevölkerungsdurchschnitt.

_„Wir sprechen auch anders, als es Menschen vor 100 Jahren getan haben“_ ist *kein Argument dafür, dass jede Form der Veränderung ein Fortschritt ist. Sie kann auch ein Rückschritt sein.* Gendern ist keine natürliche Sprachveränderung. Sprachentwicklung wird nicht von „oben” verordnet, sondern kommt aus der Mitte der Gesellschaft, durch alltäglichen Sprachgebrauch. Eine lautstarke Minderheit von Sprachaktivisten versucht das der Mehrheit aufzudrücken.

Die Änderung von Alt-, zu Mittel- zu Neuhochdeutsch und die vermehrte Verwendung von Anglizismen unterliegen einem natürlichen Sprachwandel. Das ergab sich im Laufe der Zeit. Es setzt sich das durch, was in der Alltagssprache dauerhaft genutzt wird. Meistens entwickelt sich Sprache in eine Richtung, die die Kommunikation vereinfacht. *Sprachökonomie ist hierbei ausschlaggebend - also die Bestrebung, sich mit wenig Sprachaufwand kurz, einfach und verständlich auszudrücken.* Das Gendern widerspricht dem Prinzip.

*Ein weiteres Gegenargument:* Man erschwert Ausländern die deutsche Sprache zu erlernen. Gegenderte Sprache wird auch umso weniger verstanden, je schwacher der soziale Hintergrund ist. Es ist ebenfalls eine Hürde für Menschen mit Lese- und Rechtschreibschwäche, weswegen Macron das schriftliche Gendern an Schulen verboten hat. Gendern gibt vor, “inklusiv” zu sein, aber hängt andere Bevölkerungsgruppen sprachlich ab.

*Fun Fact:* Die Sprachen in den Ländern Georgien, Armenien und der Türkei besitzen kein grammatisches Geschlecht. Dort geht es aber nicht gleichberechtigter zu als bei uns. Es hat keinen nennenswerten Effekt und ändert nichts an den realen Umständen. Respekt und Anerkennung lassen sich nicht über Sternchen und Striche bewerkstelligen. Wer glaubt, man könne das mit einer Wortendung herstellen, betreibt nur Kosmetik.

*PS:* Ich halte den Begriff "gendergerechte Sprache" für falsch, weil er schon eine Wertung beinhaltet. Dadurch wird ausgedrückt, dass Menschen, die nicht gendern, ein Gegner von Gleichberechtigung seien, weswegen ich grundsätzlich von "Gendersprache" spreche.

gossip
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Sehr interessant! Beschäftige mich schon länger mit dem Thema und kann die Argumente beider Seiten nachvollziehen. Ein Kontra Argument, was mir noch sehr sinnvoll vorkommt: Gendern kommt nicht, wie die meisten Sprachveränderungen, aus der Mitte der Gesellschaft, sondern eher von "oben", also von Akademikern und Menschen mit hohen Bildungsabschlüssen. Sprache "von oben" obligatorisch zu verändern, kann die Gesellschaft stark spalten. Solang es bei Berufsbezeichnungen bleibt, ist es ja noch recht einfach. Wenn man aber soweit geht auch Artikel, Pronomen und stellvertretende Nomen, etc. zu gendern, kann es, gerade für Deutsch Lernende, sehr komplex werden. "Der/Die Moderator*innen fordern jede*r Zuschauer*in auf..."

Ich glaube eher, dass das generische Maskulinum langfristig bleiben wird. Pronomen und Artikel im Plural und im Femininum Singular sind ja auch gleich, hier beschwert sich kaum jemand. Es heißt ja DIE Ärzte.

Aber natürlich bin ich offen für alles, was die Zukunft bringt...

AliciaJoe
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Ich glaube was viele auch nicht checken ist halt das man meistens von dem Beruf/Laden spricht als über die Person die dort arbeitet. Ich sage immer ich gehe zum Friseur oder Bäcker. Wenn ich aber über die Person mit anderen spreche dann sage ich halt "Meine Friseurin kann das echt gut" (sofern es denn eine Frau ist die mir die Haare schneidet). Wenn ich zum ersten Mal zum Augenarzt gehe, dann sage ich, ich gehe zum Augenarzt. Wenn sich dann wärend meines Besuchs herausstellt, dass es sich um eine Augenärztin handelt, dann werde ich das danach immer so sagen weil ich diese Praxis halt mit dieser Frau asoziiere. Wenn ich Augenarzt oder Bäcker sage weil ich nicht weiß wer dort arbeitet oder beim Beispiel Bäcker es mich auch nicht interessiert wer oder was mir die Tüten Brötchen in die Hand drückt, dann tue ich das nicht um absichtlich Frauen zu diskreditieren. Bei öffentlichen Formulierungen ist für mich auch OK aber da mag ich "Polizisten und Polizistinnen" mehr als den Gender Stern.

xGravityONEx
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Richtig ist: Sprache entwickelt sich. ABER Zwang ist keine Entwicklung und bringt eher das Gegenteil hervor.

BenitoF
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Mach bitte eine Umfrage in der Community-Funktion zu dem Thema

DrippingBoyy
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ich als Frau fühle mich ehrlich gesagt auch nicht "benachteiligt", wenn das generische Maskulin benutzt wird. Ich finde es geht dort zu weit, wo Unis bei Hausarbeiten Punktabzug durchführen, wenn nicht gegendert wird. what???

curly
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Ich mag das generische Maskulin. Ich finde es am unkompliziertesten und ich habe mich bis jetzt immer mit angesprochen gefühlt.

an
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Ich finde nicht, dass ich ein Gegner von geschlechtergerechter Sprache bin nur weil ich nicht auf diese Art gendern möchte. Für mein Empfinden ist unsere Sprache geschlechtergerecht und es gibt nun mal Worte die so heißen, wie sie halt heißen. Ich sage doch nicht "Bauarbeiter" um jemanden zu diskriminieren, sondern um eine Berufsgruppe zu bezeichnen. Ist für mich ein Wort wie "Auto" oder "Essen". Einfach und auf den Punkt präzise beschrieben.

MDmalle
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Was mir zu häufig fehlt:

Gendern verstärkt zwangsläufig Gruppendenken durch Trennung nach Gender

Gendern ist für Personen mit Lese- oder Sprachschwäche enorm benachteiligend.
Gleiches gilt für nicht-Muttersprachler.

Das Ziel von mehr Inklusion ist nett gemeint. Im Ergebnis führt Gendern aber zu mehr Spaltung.

nussbert
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Ich glaube man spricht für viele wenn man sagt, dass die Sprechpause einfach ätzend ist.

Warum nicht einfach z.B. "Nutzerinnen und Nutzer" zumindest einmal pro Sachverhalt benutzen, um den Einschluss aller klarzumachen, so wie es auch auf diesem Kanal gut gehandhabt wird?

yt
Автор

Stimmt, Sprachen verändern sich (außer bei den Franzosen 😂). Aber letztlich verändert sich eine Sprache natürlich, indem sich andere Schreibweisen oder Worte durchsetzen. Von ganz alleine. Und nicht, weil eine Änderung erzwungen wird. Und das wird sie in diesem Fall.

RavineLP
Автор

Ich bin gegen das Gendern, da ich gerne und viel lese und auch anfange selbst zu schreiben. Bei 200 gelesenen Seiten am Tag fällt die Sprache sehr wohl ins Gewicht, das generische Maskulinum sorgt für einen guten Lesefluss. Meiner Meinung nach wäre eine Sprache optimal, in der das Geschlecht eine deutlich kleinere Rolle spielt, in meiner aktuellen Geschichte wird es eine solche auch geben. Durch das gendern wird jedoch viel mehr der Augenmerk auf das Geschlecht gelegt, das halte ich für kontraproduktiv. Ich finde, Sprache betrifft alle und sollte nicht von den Unis aus verändert werden.

MR-kfhd
Автор

Mal unabhängig von meiner eigenen Meinung zum Thema "*", das Video war überraschend ausgeglichen und differenziert, was bei dem Thema leider selten ist. Dafür meinen Daumen👍

florasarkastika
Автор

Sprache ist im Wandel und ändert sich konstant - aber ungezwungen! Jemandem aufzuzwingen seine Sprache zu ändern ist nicht das gleiche wie wenn sie sich im Laufe der Jahre von alleine verändert.

iliketrains
Автор

Ich persönlich finde, dass es sich besser anhört, wenn man Schülerinnen und Schüler, statt Schüler*(pause) innen sagt.

zottligerbar
Автор

Inzwischen krieg ich schon Ausschlag, wenn ich das tatsächliche Wort "innen" höre.

Dialga-Palkia
Автор

@MrWissen2GO Wann kommt ein Beitrag über unsere Altersversorge wie die Rente in 20-30 Jahren aussehen wird? Weil der Generationsvertrag nicht mehr funktionieren wird. Ein Vergleich zu Schweden wäre mal nice. Die community wartet darauf schon sehr lange

kimimaro
Автор

Ich finde deine Methode tatsächlich mit am besten Zuschauer und Zuschauerinnen hört sich deutlich besser an als Zuschauer*Innen

sillanew
Автор

Hier mal ein Kommentar eines nicht binären Menschen

! Das Folgende sind lediglich meine Gedanken und Gefühle !

Ich persönlich muss sagen, dass ich mich, seit sich das gendern immer mehr durchsetzt, einfach noch ausgegrenzter fühle. Früher konnte ich z.B. im Bezug auf mich noch das generische maskulinum verwenden und hatte mich dabei eigentlich auch immer eingeschlossen gefühlt. Seit jüngerer Zeit geht dies jedoch nicht mehr. Ständig muss man sich entscheiden welche Form man verwenden will. Ständig wird einem aufgedrückt, dass es diese zwei Gruppen gibt, als wären es zwei verschiedene Spezies.
Auch durch das in dem Video hauptsächlich thematisierte Gendersternchen fühle ich mich absolut nicht mit angesprochen. Für mich klingt es eben einfach wie die weibliche Form mit einer komischen Pause, zumal der erste Teil oft nicht die männliche Form darstellt. Und wo da der nicht binäre Teil sein soll, hab ich sowieso noch nie verstanden. Wenn man ein generisches femininum einführen will, meinetwegen. Aber so finde ich nicht, dass die Sprache inklusiver wird.

Ich finde wir sollten einfach mal darüber hinweg kommen das Geschlecht überhaupt andauernd zu thematisieren anstatt jetzt zu versuchen ständig drei Formen für Männer, Frauen und nicht binäre Menschen überall einzubauen. Denn das Problem ist nicht die Sprache, sondern die Menschen mit ihren fest verankerten Geschlechterrollen und veralteten Ansichten.

Das Problem ist aber halt, dass die deutsche Sprache einfach nicht für das gendern ausgelegt ist. Um das Problem zu lösen müsste man sie komplett neu erfinden.
Letztlich habe ich also leider auch keinen guten Vorschlag um das Problem zu lösen.

Es stört mich nur zunehmend, dass man, zumindest hier an der Uni, zum gen*dern gezwungen wird, vor allem wenn man sich dadurch selbst ausgegrenzt fühl.

stardust
Автор

Ich möchte zwei Punkte zu der angesprochenen Studie "Yes I can!" anmerken:

1. Die Studie zeigt zum einen, dass sich Mädchen durch das generische Maskulinum nicht augeschlossen, sondern sehrwohl angesprochen fühlen, denn Begriffe wie
- Blumenverkäufer
- Babysitter
- Zahnarzthelfer
- Raumpfleger
- Kosmetiker
- Sänger
- Sportler
- Schriftsteller
wurden von den Mädchen völlig problemlos als Berufswünsche ausgewählt. Das waren die Begriff, die von den Wissenschaftlern als weiblich bzw. neutral kategorisiert waren. Hätte die Grammatik des Wortes wirklich den behaupteten Einfluss, hätte die Mädchen keinen dieser Berufe ausgewählt, mit der Begründung, damit seien ja nur Männer gemeint. Damit widerlegt diese Studie also die Behauptung der Gender-Befürworter.

2. Was hat es nun aber mit dem Effekt auf sich, dass die Mädchen die Begriffe, die von den Wissenschaftlern als männlich kategorisierten wurden, in der generischen Form weniger auswählten, als wenn ihnen die Begriffe in Doppelnennung genannt wurden?
Nun, vielleicht könnte der Grund sein, dass in dieser Kategorie eben nicht nur GENERISCHE Begriffe eingefügt wurden, sondern ganz klar GESCHLECHTSSPEZIFISCHE Begriffe:
- Feuerwehrmänner und
- Geschäftsmänner.
Die generischen Begriffe wären hier "Feuerwehrleute" und "Geschäftsleute" gewesen. Was soll daran überraschend sein, dass sich Mädchen bei diesen - von niemanden bestrittenen - ganz klar geschlechtsspezifischen Begriffen nicht angesprochen fühlen, sondern erst durch "Feuerwehrfrauen" und "Geschäftsfrauen"? Wo ist da die wissenschaftliche Erkenntnis? Dass geschlechtsspezifische Begriffe wie "Mütter", "Väter", "Schwestern", "Brüder", "Frauen", "Männer" eben geschlechtsspezifisch verstanden werden, hat in der Diskussion nie jemand bestritten. Es ging immer um die GENERISCHEN Begriffe und dass diese eben generisch verstanden werden, hat die Studie, wie ich bereits in Punkt 1 schrieb, gezeigt.

Warum haben die Wissenschaftler ihre Studie so schlecht aufgebaut und ihre Untersuchung über GENERISCHE Maskulina durch GESCHLECHTSSPEZIFISCHE Maskulina kontaminiert und damit ihre Messergebnisse entwertet?

Und warum wird dieser Sachverhalt nicht von Journalisten aufgezeigt?

martinhedler