This is Media NOW - Folge 68: Mehr als das Sternchen – beim Gendern neu über Sprache nachdenken

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Wie gendersensible Formulierungen zu mehr Präzision in der Sprache führen können, warum das Gendersternchen im Singular nicht wirklich funktioniert und welche Rolle soziale Erfahrungen beim Gendern spielen.

Der Grundgedanke beim Gendern ist, dass Sprache die Vielfalt in unserer Gesellschaft abbilden soll. Einigen geht das aber zu weit. Sie reden von „Sprachverhunzung“ und argumentieren, dass zum Beispiel das Gendersternchen die Lesbarkeit von Texten verschlechtern würden. Oft wird die Debatte emotional geführt. Christine Olderdissen dagegen plädiert für mehr Sachlichkeit, wenn wir über das Gendern sprechen.

Olderdissen ist die Leiterin des Projekts „Genderleicht“ vom Journalistinnenbund und Autorin des Ratgebers „Genderleicht: Wie Sprache für alle elegant gelingt“. Für sie ist gendersensibles Formulieren eine Chance, Sprache präziser und auch schöner zu machen. Das generische Maskulinum rufe oft falsche Assoziationen hervor, sagt sie. Schließlich spielten nicht nur die Grammatik, sondern auch Kontext und soziale Erfahrungen eine Rolle. Bei „Bauarbeiter“ oder „Maurer“ denken die meisten ausschließlich an Männer, während die „Besucher“ eines Konzerts unspezifischer sind. Über die Möglichkeiten, die Gendern bietet, sprechen wir mit Christine Olderdissen in dieser Podcast-Folge.

Hinweis: Diese Folge wurde bereits am 17. Februar aufgenommen.
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Комментарии
Автор

Ich denke nicht, dass es hierbei in erster Linie um Inhalte geht. Wenn ich die Massen zum Gehorsam erziehen will, dann zwinge ich ihnen Verhaltensweisen auf, Sprach- und Denkschablonen. Wenn sie sich daran gewöhnt haben, mache ich einfach mit der nächsten Zumutung weiter. Dieses Spiel wird also nicht einfach aufhören, wenn/falls das Gendern durchgesetzt werden sollte.

cancelervalorum
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Wenn man den Titel ernst nimmt wäre es also in Zukunft nicht mehr möglich, dass eine Frau ein Mensch ist oder ein Mann eine Fachkraft ... Der Genus ist nicht einem Geschlecht vorbehalten, wer dies propagiert sollte sich bei seinen Unzulänglichkeitsgefühlen helfen lassen, denn das ist nicht das Problem der Sprache, wenn man meint, dass die Sexusformen überall präsent sein müssen.

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