Die Wirkung der Macht erklärt von Sozialphilosoph Martin Saar | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

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Wo Macht ist, lauert Missbrauch. Und Macht ist überall. Vielleicht wirkt sie gerade da am stärksten, wo wir sie nicht spüren. Wer also soll Macht haben – und wieviel? Und wie können wir uns vor Missbrauch schützen? Darüber spricht Yves Bossart mit dem Philosophen und Machtexperten Martin Saar.

Mächtige Personen tendieren zu Selbstüberschätzung und Rücksichtslosigkeit. Das zeigen neuere Studien. Der Missbrauch lauert überall. In der katholischen Kirche ebenso wie in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Ist Macht also böse? Wie müsste sie verteilt sein? Und wo ballt sich derzeit die Macht der Welt? Martin Saar ist Professor für Sozialphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt an Main und einer der führenden Experten, wenn es um Fragen der Macht geht. Im Gespräch mit Yves Bossart erläutert er, was wir von grossen Denkern wie Friedrich Nietzsche, Michel Foucault oder Hannah Arendt über das Wesen der Macht lernen können.

Literatur:

Martin Saar: «Die Immanenz der Macht. Politische Theorie nach Spinoza», Suhrkamp Verlag Berlin 2013.

Andreas Anter: «Theorien der Macht zur Einführung», Junius Verlag Hamburg 2012.

Sternstunde Philosophie vom 10.03.2019
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Die «Sternstunde Philosophie» pflegt den vertieften und kritischen Ideenaustausch und geht den brennenden Fragen unserer Zeit auf den Grund.

Die «Sternstunde Philosophie» schlägt den grossen Bogen von der gesellschaftspolitischen Aktualität zu den Grundfragen der Philosophie: Wer ist wofür verantwortlich, worin besteht die menschliche Freiheit, was bestimmt unseren Lebenssinn? Zu Gast sind Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kultur, Politik und Wirtschaft – Stimmen, die zum Denken anregen und unser Zeitgeschehen reflektieren und einordnen.

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#SRFKultur #SRFSternstunde #Philosophie #Macht #SRF #martinsaar
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Комментарии
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ganz tolle sendung! da merkt man wie beide Spass an der Diskussion und Ausarbeitung des Begriffes hatten. Sternstunde Philosophie ist (fast) immer sehr gut, aber hier waren Gast und Moderator einfach top unterwegs.

yannicko.
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Das klarste was ich seit langem gehört habe. Yves Bossart - btw, absolut sympathisch und mit toller Macht ausgestattet. So auch in der Spiegelung / wie so oft bei Herrn Bossart - der Gast! - Bravo.

MrBosum
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Vielen Dank für das interessante und lehrreiche Gespräch! Schaue es gerade (isoliert/ Quarantäne) in Zeiten von Corona. Mit diesem Hintergrund auch besonders interessant. 🤔. Vor allem zum Ende hin, wo es um „Vertrauensverlust in Politik und Institutionen“ geht.

sufi
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Im Jahr '20/21 wurde mir bewusst, wie ohnmächtig ich die ganze Zeit war und bin, als durchschnittlicher Bürger und das ist ein grässliches Gefühl.

Es führt dazu, dass ich komplett aussteigen will und das Vertrauen in jedwede Institution, in die Medizin, in mein Land, in die Gesellschaften, verloren habe.
Ich wünsche mir viele kleine, freiwillige Systeme und mehr Individualität und dass wir über freundliches Wohlwollen verbunden und vernetzt sind und durch nichts anderes.

Gemäß den Büchern von Rutger Bregman: "Im Grunde gut" und "Utopien für Realisten".

Den könnt ihr gerne auch mal einladen. Er beschreibt, was ich meine, sehr sachverständig und gut recherchiert. 💞

hulbumbes
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Vielen Danke SRF Kultur wertvolle Gespräche, Einblicke die fordern und deshalb bereichernd sind.

andreaskerle
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Das erkenntnisreichste Gespräch in letzter Zeit. Es ist faszinierend nach dem Wesen der Macht zu fragen, auch im Alltag. Ist nicht das kollektive Gefühl der Machtlosigkeit des Individuums in unserer Gesellschaft auch nicht das Resultat einer Macht, die offenbar die Fähigkeit besitzt die ganze Gesellschaft zu konditionieren?

Salam Aleykum und herzlichen Dank für den Beitrag.

gogelclein
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Sehr coole Folge. Danke. Bei dem Satz (in etwa) "Freiheit hat man, wenn man sich in der Freiheit beschneidet" hat mich etwas an Kierkegaard erinnert. Der meint nämlich, dass wenn man sich beschränkt, man intensiver leben kann und dass extensives Leben (oder auch die exzessive Zerstreuung) einen in die gähnende Langeweile blicken lässt und einen nicht das finden lässt, was man eigentlich sucht; das klingt ja auch erst wie ein Paradoxon, aber ich kann mir schon mit der aktiven Beschneidung von Freiheit vorstellen (also im Kontext mit den Sitten, Mustern etc. in einer Gesellschaft), dass da was dran ist. Auch ist mir da Peter Kruse in den Kopf gekommen, der über Kulturmuster spricht und der Wertedynamik dieser. Oder Simone de Beauvoir, die über Frauenclubs redet: die sich von der Gesellschaft getrennt in Räumlichkeiten treffen, sich abgrenzen, aber damit wieder die Gesellschaft bestätigen indirekt. Vielleicht sind meine Assoziationen etwas durcheinander, aber die Folge regt mich zum denken an.

SonnenbergzuFu
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Macht im konkreten Kontext von Lebenswirklichkeiten zu analysieren, ist ein gutes Stichwort. Dann nämlich wird einem erst die Dekadenz bildungsbürgerlicher Redepositionen bewusst. Warum sollte ausgerechnet ein bräsiger Herr Saar, der immer zu den Privilegierten in unserer Gesellschaft gehört hat, dazu prädestiniert sein, über " Macht" zu sprechen? Jemand, der von unserer Gesellschaft teuer dafür ausgehalten wird, dass er sich gemütlich morgens um 10 vor unterwürfigen (weil abhängigen) Studenten über die Raffinessen der Nietzsche-Exegese auslassen darf?

Macht, das sind keine verquasten Foucault-Definitionen. Das ist die Sachbearbeiterin im Job-Center, die mir meine Leistungen kürzt; das ist der Chef, der mir noch eine Schicht beim Paketdienst aufdrückt; das ist die Investmentgesellschaft, die mich aus meiner Wohnung drängt, in der ich seit 50 Jahren lebe.

petermischler
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Endlich sitzt ein Philosoph am Tisch bei Sterstunde Philosophie! Tiefgruediges und gutes Gepraech ist immer eine Freude!

deegdalantai
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Ich finde es irgendwie lustig wie Herr Saal den Anschein macht, als komme er zum schlussendlichen Ergebniss erst während er darüber spricht. So unter dem Motto Analyse durch das Gespräch ☺️ ich mag es aber wenn Menschen so überlegt im Gespräch sind. Ich finde es sympathisch da sie dich involvieren und damit auch ernst nehmen 😊

peggyslifeart
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Super erklärt und mit Leben gefüllt. Dankeschön!

katrinthiele
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Eine schöne Übersicht von " Macht".
Mittel, Formen, Arten, Wirkungen.
Ausgesprochen interessant. Vielen Dank für die neuen Einsichten.

horstburmeister
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Ich finde es unglaublich dass der Interviewer Macht zu einem Axiom Macht nur zum Machterhalt

TheMihilization
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"Die macht ist überall, auch in dir" - Star Wars

benitobonito
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Interessant wenn sich die Historie wiederholt denn dadurch werden Strukturen nochmals klarer sichtbar!

TheMihilization
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Melanie Klein meinte, daß die Macht, die Männer suchen ist Kompensation dafür daß die Frauen Kinder gebären können. Das ist eine ganz besondere Macht oder Fähigkeit.

sabinepalmer
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Hab Macht über dich selbst und du hast all Macht die du brauchst.

elisabetsalzer
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Zu 41:54 würde ich noch sagen, dass man keine Macht über die eigene Freiheit hat, denn wenn ich sozusagen meine Freiheit aufgebe, lasse ich zu, dass jemand anderes über mich verfügt und somit muss der andere erst tun bevor meine Freiheit tatsächlich beschnitten ist.

Tzubazaah
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Wie wärs den mit ergebnisoffenem Austausch der nicht nur die eigene Wirkung, im Sinne der genannten Definition, im Sinn hat sondern der andere auch wirken darf? Macht hat doch auch mit dem Willen zu Einfluß und Kontrolle zu tun? Der Verzicht auf eigene Macht, Wirkung, Einfluß hat doch etwas mit Vertrauen zu tun und zwar Vertrauen darauf, dass der andere zu meinen Gunsten auf mich wirken möchte und das evtl. auch tut evtl. auch gegenseitig, auch im Sinne von Beziehung und Ergänzung?

SAXloungeEF
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Saar ist ein wahrer Philosophenkönig 👍

dr.jekyll-occult_Legacies