Motivationscoaches: Das Problem mit dem Selbstoptimierungswahn

#ToxicSelfHelp #Motvationscoach #Selbstoptimierung

Inspirierende Zitate, Tipps, wie man sein Leben besser gestalten kann und die besten Strategien zum Erfolg – das ist die große Welt der Motivationscoaches. Wir finden sie auf Instagram, in Büchern, Online-Kursen, Seminaren, Podcasts und wer weiß, wo sonst noch. Aurora hat sich davon ganze fünf Jahre lang nicht nur motivieren, sondern auch in einen riesigen Wust des Selbstoptimierungswahns ziehen lassen. Sie konnte nicht mehr aufhören und war wie besessen davon. Diese Erfahrungen will sie heute teilen und spricht darüber, wie sie quasi süchtig danach geworden ist, warum Motivations-Content allein nichts bringt und wie die „Self-Help“-Industrie es geschafft hat, sie immer wieder zum Geld ausgeben zu animieren.
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Aurora auf Instagram:
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Unsere Playlist:
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Videokapitel:
00:00 Auroras Weg in die "Self Help"-Welt
02:37 Der Hintergrund des Themas
03:52 Sucht und Illusion
07:23 Die "Self Help" - Industrie
11:57 Toxic Positivity
14:37 Enttäuschende Erkenntnis
16:28 Endcard
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Quellen:

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WAS IST BRUST RAUS?

Hier reden Wir! Frauen! Ohne unterbrochen zu werden! - über Rap, Brüste, Bäuche, Insta Roboter, die “Bitch Bibel” und “Brust raus” - Momente, die zeigen, was in uns Frauen steckt.

[BRUSTRAUS]

Wer von euch ist noch ein Meerschweinchen? 😅

[jojolive]

wir haben heute im Unterricht über dieses Video geredet und es hat hat mir gezeigt, dass ich ganz unbewusst langsam in kleinen schritten darein rutsche. Euer video hat mir die augen etwas geöffnet. Als ich heute nachhause kam hab ich in den Spiegel geschaut und fand, dass ich absolut perfekt bin so wie ich bin und das ich mich nicht verändern muss um ein gesellschaftliches ideal zu sein. Danke

[MsRenesmeeSwan]

Ich bin Medizinstudentin und habe die kompletten ersten beiden Semester damit verbracht Videos bei YouTube darüber zu gucken, wie man am besten lernt, wie man sich motiviert, wie man früher aufstehen kann, produktiver ist und dabei auch noch glücklich. Das hat mich gestresst und deshalb habe ich danach Informationen gesucht, wie man den Stress reduziert, wie man am besten meditiert und wie und wo man Yoga anfangen kann.
Gelernt habe ich kaum, ich war unkonzentriert, habe kein Yoga gemacht, nicht meditiert usw.
Dementsprechend fielen dann die Prüfungen aus. Aber auch vor meiner Nachprüfung habe ich mich nicht hingesetzt und gelernt, sondern mich wieder einmal informiert, wie ich hätte lernen sollen. Im Endeffekt ist alles „gut“ ausgegangen, aber nicht toll. Jetzt bin ich im dritten Semester und habe beschlossen damit aufzuhören alles optimieren zu wollen. Ich habe mich einfach hingesetzt und gemacht und mir geht es soooo viel besser, weil ich mein Verhalten nicht dauernd damit vergleiche, was ja angeblich besser wäre :)

[schnurrsulak.]

Erst durch Therapie habe ich gelernt wie wichtig es ist, dass Gefühle gefühlt werden wollen und sollen, vor allem die unangenehmen. Es ist nicht nur ok, mal traurig oder wütend zu sein, sondern langfristig auch wichtig, das zuzulassen. Niemandem geht es nur gut und alles ist perfekt, und diese Mentalität, dass man nur positiv denken muss ist schrecklich toxisch, weil es von vornherein zum scheitern verurteilt ist.

[alinsche]

Irgendwann kommt der Punkt an dem man merkt, dass es einfach reicht Mensch zu sein. Nicht gut genug zu sein ist ein Gefühl, was mich lange begleitet hat. Erst mein 30er Geburtstag hat mir Erlösung gebracht. Was genau sich in meinem denken geändert hat weiß ich um ehrlich zu sein nicht ganz genau, aber ich genieße es von diesen Gedanken frei zu sein und hoffentlich nie wieder betroffen zu sein. Und wenn ich mir ein Tier aussuchen darf, dann wäre ich gerne die Ente.

[Lena-iwfj]

Ich hatte eine beste Freundin die in diese Szene “abgerutscht” ist und mir immer ein schlechtes Gefühl vermittelt hab. Dabei fing es so an das ich ihr ein Buch empfohlen habe was ich inspirierend fand. Ich selber neige schon dazu Perfektionistisch zu sein. Mache viel Sport und lerne viel. Naja sie hat nur noch davon geredet größer denken zu müssen, mir erzählt das sie jetzt schon um 4:00 aufsteht und hat nur noch links zu Büchern und Podcasts geschickt. Ich hab versucht mit ihr darüber zu reden, sie ist nicht drauf eingegangen. Und ich glaube Sie dachte ich möchte Ihren “Erfolg” verhindern. Das war wirklich toxisch positiv. Ich erzähl ihr was mich belastet, sie sagt offensichtlich genervt, was ich daraus aber positives mitnehmen kann. Die Doppelmoral war halt das sie aber trotzdem auch sich über Sachen ausgekotzt hat. Was normal ist, aber auf der anderen Seite spielte sie den Moralapostel. Ich habe die Freundschaft beendet, weil ich unter Depressionen leide und für mich ist es schlimm wenn man meine Gefühle nicht ernst nimmt.

[kritzelfuchs]

Liebe Aurora, sooo schön nun einmal deine persönlichen Erfahrungen zu dem Thema zu hören. Habe die anderen Videos von dir, die in diese Richtung gingen, extrem gefeiert und gerade das "That Girl"-Video war ein großer Augenöffner. Habe eine ähnliche Reise wie du hinter mir. Damals vor einigen Jahren war bei mir eine Trennung daran Schuld, dass ich extrem in diese gerutscht bin, damals mit dem Ziel, wieder glücklich zu werden. Auf Dauer ist jedoch das genaue Gegenteil passiert. Man hat plötzlich das Ausgangsproblem PLUS noch 1000 neue "Probleme" dazu, von denen man vorher gar nichts wusste, auf einmal hab ich gemerkt, dass ich neben meinem Selbstvertrauen auch noch an meiner Kommunikation, meinen Beziehungen, meiner Selbstliebe, meiner Gelassenheit, meiner Ausdauer, meiner Spiritualität, meiner Fitness, meiner Ernährung (könnte die Liste unendlich fortsetzen) arbeiten müsste. Mir geht es so viel besser, seit ich mit diesem ganzen Wahnsinn aufgehört habe und habe das Gefühl, mehr zu wachsen, wenn ich mich einfach auf meine eigentlichen Fähigkeiten und Tätigkeiten im Alltag konzentriere. Und es ok zu finden, an freien Tagen mal bis 11 Uhr im Bett zu liegen oder gelegentlich auch mal eine Tiefkühlpizza in den Ofen zu schieben... Eine Zeit lang habe ich mir das selber verboten.
BTW: Du bist eine total authentische und hübsche Frau, man kann euch beiden unglaublich gut zuhören:)

[Labliequan]

Vor ein paar Monaten habe ich den Begriff 'mittleres Perfektionsstreben' kennengelernt. Das bedeutet, ich muss nicht immer mein Bestes geben. An manchen Tagen ist es genug, wenn ich nur mittelmäßig arbeite oder auch mal unterdurchschnittlich. Ich hab meinen Anspruch an mich selbst runtergeschraubt und dadurch viel mehr Gelassenheit erlernt.

[nadinej.]

Coaching hat schon oft seine Berechtigung, aber grundsätzlich kochen die auch alle nur mit Wasser. Meine Leitsätze sind: Es muss nicht leicht sein. Wissen reicht nicht, man muss es auch tun. Anfangen nicht (nur) reden. Ich finde eure Beiträge super, danke und bitte weitermachen.

[anniem]

Ich bin Coachin.
Und ich stimme dir zu 100% zu! Ach Quatsch, 200%!
Ja man kann einiges verändern. Und ich unterstütze dabei gerne.
Die von dir angesprochenen Coachings stellen bei mir sämtliche Nackenhaare auf 🥴🥴🥴 sowas ist so schlimm!

Schon alleine weil Coaching niemals sein sollte: „ich toller Guru gebe die total tolle Tipps!“ weil ja genau, diese „tollen Tipps“ aka Kalender Sprüche verändern doch kein Leben!

Deswegen halte ich auch nichts von konkreten „Programmen“. Menschen sind doch individuell!

Ich verstehe Coaching als Fitnesstraining für den Kopf. Der coachee setzt sich ein Ziel, das er wirklich intrinsisch motiviert erreichen will, das realistisch ist usw.
Und dann wird der Coachee dabei unterstützt sein Ziel auf seinem Weg umzusetzen.

Und an oberster Stelle im Coaching steht: wir haben KEINE Kompetenz für psychische Krankheiten. Das kann und darf nur ein Arzt!

Aber es gibt einen schaurig schwierigen Markt damit. Deswegen hat es ewig gedauert eine gute Ausbildung zu finden.
Deswegen kann ich jeden, der Interesse an Coaching hat, nur ermutigen, lange zu recherchieren und einen seriösen Coach zu finden. Die erzählen dann auch nichts von Löwen usw :)

[krii]

Motivationlehrer: " Negativität ist eine Wahl."
Mein Gehirn: "heute sind wir *depressed*

[thorim]

Wir sind Menschen und keine Maschinen. Wir können uns nicht bis ins Unendliche optimieren und irgendwann übersteigen die Kosten der Optimierung den Nutzen.
Wir müssen nur lernen unsere Zeit gut einzuteilen, das machen, woran wir Freude haben und wenn wir uns schlecht fühlen, jemanden zum reden finden.

[lenah]

Tausend Dank für dieses Thema von mir als Psychologin 🙌

[ladyh]

Eins eurer besten Videos wie ich finde 👍 ich beschäftigte mich auch gerade mit diesen ganzen Selbstoptimierungthemen und bin oft richtig geschockt was manche Coaches da vom Stapel lassen. Vor allem so Sachen wie „du bist an allem, was dir im Leben passiert, selbst schuld, weil du es mit deinen negativen Gedanken oder Gefühlen selbst anziehst oder verursachst“ - sag das mal Leuten die zb in der Kindheit Traumata erlebt haben 🙄 und auch dieses „jeder kann alles schaffen was er will, wenn er nur fest genug daran glaubt „ - tja und wenn du halt kein 1, 0er Medizinstudium abschließt, nicht immer gesund und happy bist, und keinen Millionär abkriegst, haste halt einen Fehler beim manifestieren gemacht. Argh.
Und wie du sagst, der Hinweis auf Psychotherapie für Leute mit ernsthaften Problemen fehlt sehr oft komplett, was ich wirklich fahrlässig finde.

[lauraw]

Das ganze was du beschreibst hat mich auch ziemlich krank gemacht. Ich wollte in jederzeit Hinsicht perfekt sein. Schule, Ernährung, Sport, Aussehen, Finanzen usw. Das hat ne zeitlang funktioniert, bis ich zusammengebrochen bin. Mittlerweile ist es besser geworden, aber solche Videos und ähnliches sind schon noch ziemlich triggernd.
DANKE FÜR DIESES VIDEO!

[FairyGirlMagic]

Super gutes Video.

In meinem Freundeskreis ist es zum Glück vollkommen normal, dass wenn eine Freundin Probleme hat, auch einfach zu sagen: "Schau, ob du nicht eventuell wirklich Hilfe brauchst oder eine Therapie, weil du es alleine nicht mehr schaffst." Und das ist dann weder abwertend gemeint noch wird es als persönlicher Angriff aufgefasst.

[Julie-gd]

Ich hab gerade gestern einen schönen Spruch gelesen "Was, wenn du nie ankommen wirst und deshalb hier und jetzt zufrieden sei kannst"

[dunkelbuntewelt]

Ich nehme mir immer wieder vor, meinen Alltag besser zu strukturieren. Inzwischen hatte ich die Erkenntnis, dass es genauso gut funktioniert, mir Pläne zu schreiben, um mich dann nicht daran zu halten.

[katuschka]

Omg, das erinnert mich an die Zeit, als ich in der Kirche ging und unbedingt "super religiös und so nah wie möglich zu Gott zu kommen". Dazu habe ich unglaublich viele Podcasts, Bücher, Videos etc gehört. Vorsicht: Religion ist nicht schlecht. Ich habe zu der Zeit ein unglaubliches Problem in Selbstwertgefühl. Und so wurde die Selbstoptimierung (u.a. auch in Sport, Studium etc) toxisch.

[sieliestschonwieder]

Das beste echte Coaching für mich ist die Arbeit mit Tieren (konkret mit Pferden) . Nirgendwo sonst kann ich so meditieren, entspannen, ruhig sein, mich verbessern, ohne zu viel Druck aufzubauen. Kommt dort ganz von alleine.