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Weinberg - Cellokonzert c-Moll | Andris Poga | Edgar Moreau | WDR Sinfonieorchester
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Mieczysław Weinbergs Cellokonzert c-Moll op. 43, gespielt von Cellist Edgar Moreau und dem WDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Andris Poga. Live aufgenommen am 23.09.2022 in der Kölner Philharmonie.
Mieczysław Weinberg - Cellokonzert c-Moll op. 43
00:00:00 I. Adagio
00:07:43 II. Moderato
00:13:34 III. Allegro
00:23:54 IV. Allegro
Edgar Moreau, Cello
WDR Sinfonieorchester
Andris Poga, Leitung
Werkeinführung
Lange Zeit war der Komponist Mieczysław Weinberg so gut wie unbekannt. Erst in den letzten Jahren finden seine Werke mehr und mehr in das Repertoire von Solist:innen, Orchestern und Opernhäusern. Eine Initialzündung war die Uraufführung der Oper "Die Passagierin" 2010 bei den Bregenzer Festspielen. Weinberg, jüdischer Herkunft, wurde in Warschau geboren und studierte auch am dortigen Konservatorium, bevor er 1939 vor dem deutschen Überfall auf Polen in die Sowjetunion nach Minsk floh. Seine Eltern und Schwester hingegen fanden den Tod. Später, beim deutschen Angriff auf die Sowjetunion, wurde Weinberg von der Roten Armee ins usbekische Taschkent evakuiert. Von dort aus schickte er die Partitur seiner ersten Sinfonie an Dmitrij Schostakowitsch, der davon so angetan war, dass er ihn nach Moskau einlud, wo Weinberg sich dauerhaft niederließ.
Sein Stil ist oft mit demjenigen von Schostakowitsch verglichen worden – was zugleich nicht von der Hand zu weisen ist, aber doch auch in die Irre führt. Denn Weinbergs Musik hat stets einen tröstenden Unterton, und bei allen dramatischen Zuspitzungen schimmert immer ein Funken Hoffnung durch.
So auch in seinem 1948 entstandenen Cellokonzert op. 43. Es ist Weinbergs erstes großes Konzert überhaupt. Durch die politischen Verhältnisse in der Sowjetunion war an eine Uraufführung nicht zu denken. Denn als er an dem Werk schrieb, wurde Weinberg – wie Schostakowitsch auch – öffentlich wegen sogenannter "formalistischer Tendenzen" kritisiert. Und nach dem Tod von Diktator Stalin 1953 dauerte es noch einmal vier Jahre, bis das Cellokonzert in der sogenannten Tauwetterperiode der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Es wurde schließlich Anfang 1957 aus der Taufe gehoben, mit dem phantastischen Solisten Mstislaw Rostropowitsch und den Moskauer Philharmonikern unter Samuil Samosud, der etwa auch Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" und dessen "Leningrader " Sinfonie uraufführte. Trotz – oder vielleicht gerade wegen? – der grüblerischen Stimmung des Anfangssatzes hatte Weinbergs Cellokonzert direkt großen Erfolg. Heute zählt es zu seinen meistaufgeführten Stücken.
(Text: Otto Hagedorn)
Mieczysław Weinberg - Cellokonzert c-Moll op. 43
00:00:00 I. Adagio
00:07:43 II. Moderato
00:13:34 III. Allegro
00:23:54 IV. Allegro
Edgar Moreau, Cello
WDR Sinfonieorchester
Andris Poga, Leitung
Werkeinführung
Lange Zeit war der Komponist Mieczysław Weinberg so gut wie unbekannt. Erst in den letzten Jahren finden seine Werke mehr und mehr in das Repertoire von Solist:innen, Orchestern und Opernhäusern. Eine Initialzündung war die Uraufführung der Oper "Die Passagierin" 2010 bei den Bregenzer Festspielen. Weinberg, jüdischer Herkunft, wurde in Warschau geboren und studierte auch am dortigen Konservatorium, bevor er 1939 vor dem deutschen Überfall auf Polen in die Sowjetunion nach Minsk floh. Seine Eltern und Schwester hingegen fanden den Tod. Später, beim deutschen Angriff auf die Sowjetunion, wurde Weinberg von der Roten Armee ins usbekische Taschkent evakuiert. Von dort aus schickte er die Partitur seiner ersten Sinfonie an Dmitrij Schostakowitsch, der davon so angetan war, dass er ihn nach Moskau einlud, wo Weinberg sich dauerhaft niederließ.
Sein Stil ist oft mit demjenigen von Schostakowitsch verglichen worden – was zugleich nicht von der Hand zu weisen ist, aber doch auch in die Irre führt. Denn Weinbergs Musik hat stets einen tröstenden Unterton, und bei allen dramatischen Zuspitzungen schimmert immer ein Funken Hoffnung durch.
So auch in seinem 1948 entstandenen Cellokonzert op. 43. Es ist Weinbergs erstes großes Konzert überhaupt. Durch die politischen Verhältnisse in der Sowjetunion war an eine Uraufführung nicht zu denken. Denn als er an dem Werk schrieb, wurde Weinberg – wie Schostakowitsch auch – öffentlich wegen sogenannter "formalistischer Tendenzen" kritisiert. Und nach dem Tod von Diktator Stalin 1953 dauerte es noch einmal vier Jahre, bis das Cellokonzert in der sogenannten Tauwetterperiode der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte. Es wurde schließlich Anfang 1957 aus der Taufe gehoben, mit dem phantastischen Solisten Mstislaw Rostropowitsch und den Moskauer Philharmonikern unter Samuil Samosud, der etwa auch Schostakowitschs Oper "Lady Macbeth von Mzensk" und dessen "Leningrader " Sinfonie uraufführte. Trotz – oder vielleicht gerade wegen? – der grüblerischen Stimmung des Anfangssatzes hatte Weinbergs Cellokonzert direkt großen Erfolg. Heute zählt es zu seinen meistaufgeführten Stücken.
(Text: Otto Hagedorn)
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