Urlaub nur noch für Reiche? Wie die Niederlande die Preise erhöhen | WDR Doku

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650 Kilometer Küste, weite Strände und eine kurze Anfahrtszeit: Das niederländische Zeeland ist vor allem bei Menschen aus NRW beliebt. Manfred Bergstermann aus Duisburg kommt mit seiner Familie seit über 30 Jahren hierher. Auf dem Campingplatz „Duinrand“ in Burgh-Haamstede hat er einen Stellplatz gepachtet und ein kleines Holzchalet gekauft. Vor zwei Jahren erhielt er die Kündigung; der Besitzer des Campingplatzes will auf dem Gelände einen luxuriösen Park mit Villen errichten. Manfred Bergstermann und die anderen Bewohner des Campingplatzes wollen sich wehren und ziehen vor Gericht. Sie fordern eine Entschädigung und befürchten, dass diese Entwicklung auch an anderen Orten in Zeeland Schule macht.

Denn Prognosen gehen von drastisch steigenden Touristenzahlen in den kommenden Jahren an der niederländischen Küste aus. Bereits zu Pfingsten sind kaum noch Unterkünfte zu bekommen. Der Platz ist begrenzt, einfache Campingplätze verwandeln sich in Ferienhaussiedlungen, die Preise steigen.

Johanna Pladdet und Sjaco de Visser halten nichts von dicht bebauten Ferienparks, in denen jedes Haus gleich aussieht. Der Landwirt und seine Frau haben einen Bauernhof im Hinterland in Zoutelande renoviert - im ursprünglichen Stil für Gäste, die Ruhe und Entspannung jenseits der überlaufenen Touristenorte suchen. In diesem Jahr will das Ehepaar einen weiteren Hof renovieren und zu Ferienwohnungen umbauen. Sie versuchen, möglichst viel der ursprünglichen Architektur zu erhalten. Im Sommer soll alles fertig sein.

Ein Versuch, der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden und gleichzeitig die Natur zu schützen, ist das Projekt Waterdunen in der Nähe von Breskens. In dem Vogelschutzgebiet, in dem im Frühjahr tausende Möwen und andere Vögel brüten, entsteht ein Ferienpark mit bis zu 600 Unterkünften. Ökologe Marcel Klootwijk ist mit seinem Fernglas oft in dem Gelände unterwegs. Er hofft, dass das Konzept aufgeht und die Touristen die brütenden Tiere nicht stören.

In der so genannten Küstenvision ist gesetzlich geregelt, wo und wie entlang der Küste gebaut werden darf - ein Versuch, Tourismus, Nachhaltigkeit und die Interessen der Betreiber von Ferienparks, Hotels, Campingplätzen unter einen Hut zu bekommen. Doch im Laufe des Sommers zeigt sich: Wirtschaftliche Interessen und Klimaschutz lassen sich nur schwer vereinbaren.

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🎥 Ein Film für Die Story von Katja Stephan.
Dieser Film wurde im Jahr 2022 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
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Комментарии
Автор

Schön immer wieder wenn Leute monieren, es sei zu voll und nicht reflektieren dass sie selbst Teil von „zu voll“ sind.

fridakarlo
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Hätte auf so einen überfüllten und überteuerten Ort garkeine Lust .

JS-ednk
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Die Frau aus Osnabrück: "Und es muss auch ein bisschen so an Zuhause erinnern."

Bei vielen Menschen frage ich mich, warum sie überhaupt verreisen.

TheJacksnipe
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13:50
Hä? Mit welchem Grund wird hier geklagt? Man schließt einen Pachtvertrag für ein Jahr ab, verlängert diesen jedes Jahr um ein weiteres und nimmt einfach an, dass das für immer so weitergeht? Nun macht der Besitzer des Grundstückes nicht das selbe wie die Jahre zuvor, sondern trifft eine zu erwartende Entscheidungen und man reibt sich verwundert die Augen?

Wenn man dauerhaft dort hin möchte und sogar ein Haus bauen will, dann sollte man sich ein Grundstück kaufen und nicht mieten.

gotnoname
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Keine 5 km Landeinwärts sind die Unterkunftspreise auf einem absolut gutem Niveau und dafür ist es noch soviel ruhiger und idylischer. Es ist doch wie überall auf der Welt, Lage muss man bezahlen.

timgraf
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Ich kann verstehen, dass es ärgerlich ist, wenn man auf Pachtland baut, aber letztendlich ist es eigenes Risiko. Er soll froh sein, dass er dort überhaupt fest bauen durfte und über 30 Jahre lang sein Vertrag verlängert wurde. Irgendwelchen Anspruch hat er deswegen trotzdem nicht. Die Klage finde ich unnötig. Er hat sich das Land geliehen und will es jetzt nicht mehr hergeben. Das ist aber sein Problem (dass er traurig ist, kann ich voll verstehen), und nicht das des Besitzers des Grundstücks.

SuperKnudd
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Moin, also wir betreiben auf einer ostfriesischen Insel ein Jugendgästehaus und bieten auch Familien Appartements für bis zu sechs Personen zu 125 Euro in der Hauptsaison an. Das Haus befindet sich direkt hinterm Deich, vor dem es einen bewachten Badestrand gibt. Wir haben einen schönen Spielplatz in den Dünen, die Halbpension kostet bei uns 15 Euro für die Erwachsenen ... also eigentlich alles was es für einen preiswerten entspannten Urlaub mit der Familie braucht. Trotzdem wird das durchweg ältere Team von den Gästen in respektloser Weise angemault und mit Sonderwünschen traktiert. Es ist nie genug und vor allem wird erwartet dass zu jeder Tages und Nachtzeit jemand ansprechbar ist. Diese latente Unzufriedenheit und Aggression führt dazu dass wir nach 70 h Wochen im Sommer einfach nicht mehr können und natürlich auch niemanden mehr finden der sich so etwas noch antun möchte ... und so denken auch wir darüber nach die Appartements als FeWo zu verkaufen. Leute wacht auf! Wenn die Wertschätzung ehrlicher Arbeit, Anstand und Höflichkeit in der Gesellschaft weiter verloren gehen, dann wird nicht nur der Traum vom bezahlbaren Urlaub bald ausgeträumt sein. Ich könnte jetzt hier noch eine längere Abhandlung darüber schreiben wie sich das Verhalten von Schulkindern auf Klassenfahrt in den letzten dreißig Jahren verändert hat ... da sind selbst wir immer wieder schockiert und haben den Glauben an eine bessere Zukunft längst verloren. Wir versuchen den normalen Menschen und Schulkindern mit viel Herzblut und ohne jede Förderung eine schöne Zeit an der Nordsee zu ermöglichen. Aber ohne Unterstützung, Mitmachen und vor allem Wertschätzung wird es das auch bei uns bald nicht mehr geben.

anitahonsch
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Gerade bei einem Pachtgrundstück kann man doch nicht davon ausgehen, es ewig nutzen zu können.. es verändern sich ja immer wieder die Umstände, der Besitzer möchte das Gelände anders nutzen, es wird verkauft, etc.. da was drauf zu bauen, das sich nicht so einfach wegfahren lässt, halte ich für maximal ignorant. Trotzdem halte ich auch die Pläne für den Campingplatz im Beitrag für nicht gut, zwar wird der Platz effizienter genutzt, aber die schöne Natur verschandelt durch eine künstliche Dünenlandschaft, in der dann nur reiche willkommen sind..

avlrion
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Mein dreiwöchiger Urlaub neulich im Juli 2022 war von meiner Mietwohnung zwischen Freiburg und Offenburg aus, d.h. keine zusätzlichen Unterkunftskosten, mit Tagestouren oder auch nicht, einfach relaxen, mal was lesen, mal was aufräumen, mal für ne Tagestour wegfahren nach Frankreich, Schweiz oder einfach Deutschland - war echt schön, vielseitig, abwechslungsreich, mit vielen neuen Eindrücken. Gesamtpreis für drei Wochen Urlaub, d.h. zusätzlich zu dem, was ich monatlich sowieso bezahlen muss: etwa 400 Euro. Aber 2.500 Euro ausgeben für ne Woche Pferde putzen? Nie im Leben! Oder 1.500 Euro für drei Nächte Häuschen am Strand? Nie und nimmer. Das soll machen, wer will. Und sooo schön ist es dort auch nicht. Stress, Hin- und Herfahren, Reklamationen usw., nee, da ist es schöner günstig zu Hause.

sharegreats
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So lange die Leute noch diese Preise zahlen können, ist die Not nicht wirklich da.

tiggi
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Alle drehen durch. Ich mag die Welt nicht mehr, wie sie aktuell ist

MaunzesKarton
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Also ich war jetzt in den letzten Jahren dreimal in Zeeland. Auch im Sommer und ich fand es dort bisher nie überlaufen. Einfach wunderschön dort. Es bleibt zu hoffen das die Behörden sich dem Bau von Monsterhotels verweigern.

Invincibility
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Wohne seit 4 Jahren in den Niederlanden und teuer war es hier imho schon immer, wenn man Burger im Strandrestaurant essen gehen möchte. Man muss seine Ecken leider schon finden und so vermeide ich mit der Rechnung in meinem Kopf "In Spanien oder Bulgarien könnte ich 2-3x essen gehen" die niederländische Gastronomie und beschränke den Konsum i.d.R. auf Getränke und Bitterballen. Bin hier deshalb irgendwo auch zum Selbstversorger geworden, weil alles etwas teurer ist und ich den Service in Restaurants dafür auch nicht so überragend finde. Dann gieße ich mir meinen Tee ohne Wartezeit lieber selbst aus der Thermoskanne ein und sitze trotzdem am Strand.
Dafür sind digitale und physische Infrastruktur top in Schuss. Lebenswerte Städte, moderne Unis, pünktliche Bahn, wunderbare Radwege, Autobahnen Einfach ein funktionierendes Land. Gehälter sind höher und auch Papierkram lässt sich ohne Probleme digital erledigen. Werde trotzdem wieder nach Deutschland ziehen. Zu stark ist meine Motivation, Deutschland auf ein ähnliches Level zu bringen und wieder in einem diverserem Land zu leben. Der Geheimtipp für Urlaub in NL (und überall mit hoher Bevölkerungsdichte) ist: Auto irgendwo außerhalb der Stadt abstellen, wo es nicht voll ist und mit dem Rad/ÖPNV weiterfahren. Gibt z.B. Parkhäuser wo das Parkticket auch gleichzeitig ein ÖPNV-Ticket ist. Jeden Meter mit dem Auto zurücklegen zu wollen und so auch bis zum letzten Stück Beton vor dem Strand fahren zu wollen ist typisch deutsche Dorfgewohnheit (man sieht auch vor allem 2-3 stellige deutsche Kennzeichen^^ (Die Rechnung geht aber leider nicht auf, wenn dort 10.000 Leute hinwollen und entsprechend wurden die Preise angepasst um auch den Verkehr in der Innenstadt zu entlasten) Lastenrad schnappen, Kind und Kegel vorne rein und los geht's. Macht viel mehr Spaß.

PhlW
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Ich find es so schade daß es heutzutage nur noch um immer mehr, immer schneller und immer mehr Profit geht.
Die Menschen sollten sich mal wieder besinnen und zum wesentlich zurück finden.

doggie
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Sehr interessanter Beitrag - gerade weil ich selber sehr oft nach Burgh-Haamstede gefahren bin und gerade das Naturschutzgebiet "Westenschouwen" zum Wandern inkl. Wildpferde sehr genoßen habe. Gerade die Natur usw. hat mich immer sehr begeistert in Zeeland. Früher wurden schon immer mehr Ferienparks dort gebaut und da dachte ich schon immer, wieder ein schönes Stück Natur weniger. Auch wie es Renesse aktuell macht, finde ich sehr gut. Die Balance ist halt total wichtig. Deswegen finde ich auch das künstlich angelegte Vogelschutzgebiet Waterdunen einfach vorbildlich.

Hundeurlaubde
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Die Preise für Ferienunterkünfte in den Niederlanden sind schon seit Jahren stetig angestiegen. Ich bin knapp 20 Jahre 1 bis 2 Mal im Jahr in die Niederlande gefahren um dort Urlaub zu machen. Die Ferienhäuser wurden immer teurer, die Ausstattung immer bescheidener und die Sauberkeit am Ende einfach nur noch Note 6. Das war letztendlich mein Ausstieg aus "Ferien in den Niederlanden".

yourpainisagift
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Wie Leute immer wieder überrascht sind das ein Unternehmer kein Samariter sondern Profitmaximierer ist.

lasseandus
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Sehr sehr gute Doku, interessantes Thema. Sehr erschreckend

fripa
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Finde immer, in den Niederlanden ist die Qualität ziemlich fragwürdig (in "älteren" Unterkünften regelrecht verwohnt) und dafür sind die Preise extrem hoch. Passt nicht zusammen und kann so nur funktionieren, weil die Touristen des bevölkerungsreichen NRWs verzweifelt genug ist, sich damit abzufinden...

claudiab.
Автор

Ich mache kein Urlaub mehr - wenn ich frei habe mache ich Tagesausflüge oder mal ein Wellness-Wochenende in einer schönen Therme. Dieser Stress um dann gemeinsam mit anderen Menschen zwanghaft eine Woche Spass oder Erholung irgendwo anders zu haben erinnert mich an Karneval und das gebe ich mir nicht mehr.

SparketDog