Neustart der Energiepolitik: Der Ökologische Realismus - Vortrag von Dr. Björn Peters

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Neustart der Energiepolitik: Der Ökologische Realismus - Vortrag von Dr. Björn Peters

Die Energiepolitik Deutschlands steckt in einer tiefen Krise. Deutschland hat die höchsten Strompreise der Welt, eine wenig umweltfreundliche Stromproduktion und viele ungelöste Fragen zu beantworten, wie der gesamte Energieverbrauch auf kohlenstoffarme Energieträger umgestellt werden könnte. Die Vortragsveranstaltung bot dem Referenten erstmals die Gelegenheit, seine Strategie für einen Neustart der Energie- und Rohstoffpolitik, den Ökologischen Realismus, zusammenhängend darzustellen.

Dr. Peters ist von Beruf Physiker und hat sein Berufsleben in der Finanzwirtschaft verbracht, vor allem als Spezialist für Rohstoff- und Energiefinanzierung. Hierdurch kam er auch zu politischen Fragestellungen. Im Jahr 2016 gründete er das unabhängige Forschungs- und Beratungsinstitut Peters Coll., mit dem er Unternehmen und Regierungen bei der Ausgestaltung ihrer Energiestrategie berät.

Peters stellte zunächst die inneren Widersprüche der „Energiewende“ vor. Sie wurde eingeführt, um eine umweltfreundlichere Stromversorgung einzuführen. Die Kosten sollten stabil bleiben, weil sie nach einer Übergangszeit mit hohen Investitionen durch volkswirtschaftliche Gewinne kompensiert werden sollten, da Importkosten für Energierohstoffe wegfallen würden. Peters zeigte auf, dass keine der Versprechungen der „Energiewende“ eingehalten wurden. Sämtliche Strategien, um mit der wetterbedingt stark schwankenden Stromeinspeisung aus Solar- und Windkraftwerken umzugehen, sind noch wenig durchdacht, führen zu erhöhtem Rohstoffverbrauch, Landschafts- und Naturverbrauch, erfordern eine zentrale Planwirtschaft, reduzieren die Importabhängigkeit nicht und führen dennoch zu einer Mangelwirtschaft. Zudem bieten sie keine Perspektive, den Energiesektor komplett zu dekarbonisieren. Er schloss diesen Abschnitt mit der Feststellung, dass die „Energiewende“ teuer und im Hinblick auf die Umweltziele nahezu wirkungslos sei, in Teilen sogar schädlich.

Im zweiten Abschnitt seines Vortrags führte Peters die Zuhörer einen Schritt zurück und beschäftigte sich mit der Frage, welche Rolle Energie für die menschliche Zivilisation einnehme. Er legte dar, dass jeder kulturelle Sprung der Menschheit seit der Zähmung des Feuers in der Altsteinzeit durch die Beherrschung neuer Energiequellen ermöglicht wurde. Auch im „fossilen Zeitalter“ seit etwa 200 Jahren hat sich das Leben der Menschen auf nahezu allen humanistischen Dimensionen stark verbessert. Die Menschen sind heute wesentlich älter, zahlreicher, gebildeter, wohlhabender und gesünder als vor 200 Jahren. Sie leben sogar häufiger selbstbestimmt in Demokratien. Preisgünstige, kompakte Energien vor allem aus Kohle, Öl und Erdgas haben diesen massiven Sprung ermöglicht, und Peters mahnte an, dieses Faktum im öffentlichen Diskurs anzuerkennen.

Dieses Plädoyer führte in den dritten Abschnitt, in dem Peters aufzeigte, dass eine preisgünstige, umweltfreundliche und stabile Energieversorgung auf nahezu alle 17 UN-Entwicklungsziele einzahlt, während die mit der „Energiewende“ verbundenen Strategien der Verteuerung und des intensiveren Natur- und Ressourcenverbrauchs die Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele erschweren. Heute wie vor 50 Jahren stammt etwa 80% der Energie, die die Menschheit verbraucht, aus fossilen Energieträgern. Auch der Rio-Prozess der vergangenen drei Jahrzehnte hat zu keiner Änderung dieser Quote geführt.

Wenn die Konzepte der „Energiewende“ dermaßen erfolglos sind, stellt sich die Frage, warum sie sich so lange so dominant im politischen Diskurs halten können. Peters zeigte im vierten Abschnitt seines Vortrags, dass dies an sehr wirkmächtigen Narrativen liegt, die die politische Diskussion durch irreführende Begriffe prägen. Präzises Denken benötigten aber präzise Begriffe, und unpräzise Begriffe führten zu falschen Schlussfolgerungen. In diesem Sinne seien wir alle aufgefordert, weder von „erneuerbaren“ Energien noch von „dezentraler Energieversorgung“ zu sprechen. Peters ging auch auf viele andere Moden ein, wie die Behauptungen, dass Erdgas eine valide Brückentechnologie zu einer voll dekarbonisierten Energieproduktion sei, oder dass Wasserstoff ein einfach handhabbarer Energieträger mit vielen Anwendungsmöglichkeiten sei. Auch hinterfragte Peters die Narrative, die zum deutschen Atomausstieg geführt haben, kritisch, und berichtete kurz zum Stand der Wissenschaft in diesen Fragen.

Im letzten Abschnitt führte Peters dann ...

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Комментарии
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Wir kennen nicht die Statistik des Wetters, Wir kennen aber die Statistik des Klimas!? Alles klar?

michaelschulze
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Professor Sinn hat das schon vor Jahren besser erklärt ... woher kommt die plötzliche Erkenntnis, daß Prof. Sinn Recht hatte?

nickratterton
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Olaf schneider
Meines Erachtens die Problematik der zukünftigen Stromversorgung sehr gut zusammengefasst. Gerne hätte ich zu dem physikalisch dargelegten Ansatz mal einen Verfechter der volatilen Stromerzeugung inkl. stichhaltiger Argumente gehört. Jedoch: mein Glaube schwindet, dies jemals zu erleben. Vielleicht kann Herr Mösl dazu etwas beitragen...
Ups, leider nein, der Kommentar enthält wie immer nichts aussagekräftiges...

olafschneider
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die bewertungen der diagramme und statistiken sind einseitig, nicht nachvollziehbar und zumindest gewagt.
Ist es wirklich so, daß hohe Lebenserwartung immer gesund aussieht? Und ist eine möglichst grosse möglichst alte Weltbevölkerung ohne Rücksicht auf Ressourcenzerstörung wirklich eine positive Zielsetzung?

toledo
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Kernkraft, Beispiel Frankreich aus der Praxis:
Der Baubeginn war am 3. Dezember 2007, EDF prognostizierte ursprünglich eine Fertigstellung 2012 und Baukosten in Höhe von 3, 3 Milliarden Euro für das AKW-Flamanville-3.
Nach Stand Juli 2020 haben sich die Kosten weiter erhöht, sodass die Anlage rund 19, 1 Milliarden Euro (11.718 € pro installiertes Kilowatt, bei 1630 MW netto) kosten soll.

Fakten auf der nuklearen Seite:

Billig bei 11.718 €/kW AKW Leistung ?
Konstant bei bereits 12 Jahren Bauzeitüberschreitung ?

Okay,
bei PV kommt nur jeden Tag von ca. Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Srom aber vom AKW kommt 17 Jahre lang null an Strom, was ist besser ?
Und eine PV-Anlage ist ist in 1 bis 5 Tage errichtet.
.

wernermuller
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Ein kWh von meiner über 25 Jahre alten PV-Anlage verursacht
Kostet von unter 0 Cent/kWh (-4 Cent) und es
kommen immer noch leicht über 1000 kWh von jeden kWp im Jahr.
Wir haben so ca. von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, also
an 3500 bis 4000 Stunden im Jahr habe ich PV-Strom.
Das kann kein Kernfusionsreaktor kein Kernkraftwerk oder
Kohlekraftwerk zu dem Preis an meine Steckdose liefern.

*Solarstrom ist für den Bürger und auch Betrieb die günstigste Energiequelle, aber nicht die einzige.*

.

wernermuller
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Was mache ich sonst so?

Schlechte Vorträge halten.

🙄🙄🙄

UUU