Wissenschaft ist nicht unfehlbar! | Gert Scobel

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Das #Vertrauen in die #Wissenschaften scheint zunehmend zu bröckeln. Die Pandemie-Jahre, zurückgehaltene Forschungsergebnisse oder solche, die sich im Nachhinein als falsch erwiesen haben, haben diesen Trend zusätzlich verstärkt. Dann noch #Populisten, die Zweifel sähen und gezielte #Desinformation betreiben. Wem soll man da noch glauben? Gert Scobel schaut sich in einem neuen Video an, wie es um das Vertrauen in Wissenschaften bestellt ist.

Quellen:
Naomi Oreskes: Merchants of Doubt. How a Handful of Scientists Obscured the Truth on Issues from Tobacco Smoke to Global Warming, 2011.
Naomi Oreskes: Why Trust Science? 2021.
Supreme Court of the State of New York, New York County, Present: Hon. Barry R. Ostrager, NYSCEF Doc. No. 567, Index No. 452044/2018, Received NYSCEF: 12/10/2019

Weitere Videos:

Kapitel
00:00 Einleitung
01:00 Knickpunkt Pandemie
03:12 Hypothesen & Nebeneffekte
04:17 Neue Erkenntnisse vs. alte Fakten
05:29 Der Vertrauensverlust durch Fälschungen
06:59 Sind Wissenschaften zu elitär?
08:21 Die Instrumentalisierung für einen Zweck
10:22 Exkurs Doku "Flucht vor dem Klima"
12:20 Klimakrise, Ölindustrie & Greenwashing
14:43 Meinung vs. Forschung | Naomi Oreskes
19:31 Alles Wissen ist hypothetisch
23:25 Demokratie & Wissenschaft
25:49 Fazit

Eine Produktion von objektiv media GmbH im Auftrag von ZDF/3sat
Autor & Host: Gert Scobel
Kamera: Michael Habermehl
Drehassistenz/Ton: Daniel Theo Giesen
Illustrationen: Claus Ast
Schnitt: Simon Voppmann / Max Steinbach
Thumbnaildesign: Jan Schattka
Producer objektiv media: Jennifer Lee
CvD objektiv media: Verena Glanos
Redaktion ZDF: Tanja Thieves, Christine Bauermann, Birgit Rethy, Darinka Trbic
Produktion ZDF: Daniel Born

Рекомендации по теме
Комментарии
Автор

"Ihr Wissenschaftler wisst auch nicht alles!" naja, wenn wir alles wüssten, gäbe es nichts mehr herauszufinden, und es gäbe keinen Grund mehr irdendetwas zu erforschen... :)

davidbonar
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Mir scheint auch ein wichtiger Aspekt zu sein, dass viele Menschen heutzutage wissenschaftliche Erkenntnisse und Meinung für gleichermaßen gewichtig halten.

bjorndehoust
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1799, Friedrich Schiller: "Wir irren uns empor"
Danke für dieses Video!

simoneschwarz
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Ich glaube Sie schätzen den Wert der Wissenschaft in der großen Masse der Bevölkerung als zu hoch ein. Den Vertrauensverlust hat meiner Meinung nach die Politik verursacht und tut es immer noch, sie richtet sich weitgehend nach der Wirtschaft aus und nach ihren jeweiligen Partei-Ideologien.

dlun
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Ich sage immer das wissenschaft die einzige "Glaubsenrichtung" ist, deren Inhalt, dessen Idee es ist, sich immer wieder selbst zu hinterfragen. Während es für alle anderen Religiösen und Kulturellen/ Politischen Richtungen es ist, sich auf Uhralte Ideen zu berufen. Das alleine macht die Wissenschaft so wichtig.

ahrrikies
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Sehr, sehr gut! Es ist immer wieder schön zu sehen, wie Sie solche Themen aufbereiten!

tempusvult
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Ich finde es gut, dass hier von Vertrauen gesprochen wird und nicht von Glauben!

berthildebrand
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Lieber Herr Scobel,

da fassen Sie ein Thema an, das mich schon lange umtreibt. Ich bin selbst Wissenschaftler und war lange Lehrer an Gymnasien. Sogenannten Gymnasien sag ich mittlerweile immer.

Sie sprechen es selbst an: Bildung beginnt in der Schule und damit hat sie massiven Einfluss darauf, wie die später Erwachsenen über Wissenschaft denken. Meine Erfahrung und nicht nur meine, hat aber gezeigt, dass Bildung schon lange nicht mehr das eigentliche Ziel ist, das Schulen und Universitäten verfolgen. Einzelne Personen dort mit Sicherheit, also nicht falsch verstehen, aber die Organisationen im Ganzen wurden seit spätestens den Achzigern nach einer neoliberalen Idee komplett umgeformt. Und damit einher geht ein immer deutlicher werdender Verlust von Fähigkeiten der Absolventinnen und Absolventen (Ich meine immer alle Gender, egal ob ich schriftlich gendere!). In meiner Zeit als Lehrer war es sogar verboten, Leistungsvergleiche zwischen Bundesländern anzustellen. Warum macht Politik sowas, wenn nicht um etwas zu verschleiern? Mittlerweile sind die Leistungsfähigkeiten der Abiturienten (Alle Gender) so weit abgestürzt, dass die meisten von Professorinnen und Professoren, die ich persönlich kenne, als nicht mehr als studierfähig eingeschätzt werden. Während sie gleichzeitig aber beste Noten im Abitur vorweisen können.

Leider scheint diese Entwicklung aber im Zusammenhang zu stehen mit den von Ihnen genannten Desinformationskampagnen. Denn wer hat denn ein Interesse daran, dass echte Bildung nicht mehr stattfindet? Die Antwort liegt auf der Hand: Organisationen, die damit nicht nur Millionen sondern Milliarden verdienen. Wenn man z.B. die Medizin dazu nimmt und dann mal schaut, welche Organisation in Deutschland sowohl im Gesundheitswesen als auch im Bildungswesen unfassbar viel zu sagen hat, dann stößt man schnell auf die Bertelsmannstiftung. Und wenn man die Bertelsmann Verlagsgruppe anschaut, dann sieht man, dass sie in den letzten Jahren ihren Umsatz im Bereich Bildungswesen vervielfacht hat. Und das sind nicht die einzigen Player, die aktiv Hand anlegen an zuvor weitgehend von der Privatwirtschaft unabhängigen Institutionen. Man sieht sie überall. Im Verkehrswesen, der Verwaltung im Allgemeinen, der Bauwirtschaft und und und. Universitäten sollten weitgehend frei forschen können. Geht aber nicht mehr. Die Jagd nach Drittmitteln wurde immer wichtiger, Veröffentlichungen und Forschungsgelder werden teils schon mit nach Schlagworten forschenden KI vergeben (Versuchen Sie mal ein Paper zu veröffentlichen, das "spezielle Relativitätstheorie" und "Alternative" als Schlagworte enthält.). Die Unis und Schulen selbst müssen sich Rankings stellen, deren Items mit der Bildungsidee an sich nichts mehr zu tun haben.

Wie in der Dialektik der Aufklärung schon deutlich gesagt, verkommt jede Aufklärung irgendwann zum Mythos und wird politischen wie wirtschaftlichen Interessen untergeordnet. Ein Ergebnis sehen wir heute. Was wirkliche Aufklärung sein soll, weiß kaum einer mehr, aber wenn man ein Abi hat dann ist man doch staatlich geprüft aufgeklärt. Und dann zählt doch jede Meinung gleich viel. Auch im Mathestudium. Was glaubt den der Onkel da vorn, wer er ist? (Oder Tante, aber die sind immer noch selten.) Aber Geld lässt sich damit verdienen wie Heu, wenn man erst den Master hat.

Und dann kommen die Medien dazu. Die funktionieren mehr und mehr nach dem Prinzip "Klick schlägt Wahrheit". Und das sogar im ÖRR, leider. Wenn ein für die Wahrheit gebuchter Professor im öffentlich rechtlichen Fernsehen offensichtlich wissenschaftlichen Unsinn verzapft, dann macht das was mit der Glaubwürdigkeit der Medien im Allgemeinen. Und es ist katastrophal für die öffentlich rechtlichen Sender. Hierfür gibt's massenhaft Beispiele von TerraX, aber auch Funkformate und viele andere Sendungen. Man merkt das meist dann, wenn man sich selbst in einem Thema besser auskennt. Und ich rede nicht von didaktischer Reduktion sondern offensichtlicher Fehlinformation. Als Beispiel führe ich mal zahlreiche Dokus zum Mittelalter von TerraX an.

Und warum das alles? Weil der Staat seit Jahrzehnten auf dem Rückzug ist und Politik immer mehr zum Theater verkommt. Damit privatwirtschaftliche Interessen hemmungslos verfolgt werden können. Gemeinwohl wurde zum Schimpfwort erklärt und Transparenz gibt's nur dort, wo der Staat den kleinen Bürger durchleuchten will.


Ich hab wenig Hoffnung für's Abendland und für's Morgenland noch viel weniger.

ralfp
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Wie immer toll und anschaulich erläutert. Eine mit seherin hat es schon erwähnt, durch Ihre Arbeiten wird mein Horizont immer weiter. Vielen Dank für Ihre Arbeit.
Mir fällt dazu ein :
"Die Blinden Männer und der Elefant"
Wir lassen uns allzu gern von bequemeren, (wo mir selbst nicht viel tun müssen), Wahrnehmungen oder Sichtweisen beeinflussen.
Doch es ist komplexer und alles muss im ganzen gesehen werden.
🙏🕉

moegenalleglueklichsein
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8:55 hier möchte ich anmerken, dass eine Studie nicht "gescheitert" ist, nur weil sie nicht das erhoffte oder erwartete Ergebnis liefert. "Negativ" ist hier wohl im Sinne von "schlecht für unser Geschäft" gemeint. Im wissenschaftlichen Sinne kann aber auch gemeint sein, dass schlicht keine signifikanten Zusammenhänge zwischen Faktoren gefunden wurden. Leider klingen derartige Studien nicht sehr aufregend und gehen daher leicht unter oder werden gar nicht erst veröffentlicht, obwohl sie mitunter genauso interessant und relevant sein können.

PortCharmers
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Gerade wollte ich einen Kommentar schreiben bezüglich mangelnder Bildung - ganz am Ende des Videos wird dann aber eh erwähnt, dass die Bildung in einem schlechten Zustand ist.
Der Fokus in der Bildung sollte gerade darauf liegen, dass die Menschen eine wissenschaftliche Denkweise verinnerlichen, dann hätten Demagogen etc. auch kaum eine Chance auf Aufmerksamkeit.
Ob jemand einen Text schnell auswendig lernen kann ist für unsere Zeit beispielsweise völlig uninteressant - trotzdem wird beim Bildungsweg viel mehr Zeit in auswendig lernen investiert als in die Grundlagen der wissenschaftlichen Denkweise.

lellarar
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Noch ein Gedanke: eine oft genannte These ist „der Markt weist die richtige Richtung.“ und Politik solle sich zurückhalten. Aber wenn das so ist, warum gilt das nicht auch für Markt und Wissenschaft?

hans_f
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Wissenschaft? Wiederholbares bleibt wiederholbar.

dellekom
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Team Scobel, wie immer in Hochform! Ein sehr wichtiges Video, mit klaren Fakten und korrekten Schlüssen.
Was macht man gegen die Lüge?
Das bleibt die Frage!

rolfgall
Автор

MINT-Wissenschaften ({Mathematik}, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) führen meist zu sichtbaren, und damit interagierbaren Ergebnissen . . .aber beginnend mit Medizin, über Psychologie, Soziologie, Philosophie, bis hin zu Religion (?) wird Wissenschaft immer diffuser, vielleicht weil die Komplexität zunehmend nicht mehr systematisch erfassbar wird, und sich das Beobachtbare in stetiger Evolution befindet . . .

kgspollux
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Ich vermisse vorausschauendes denken bei uns allen, weil Kritik an sich im jetzigen modernen Zeitgeist nicht mehr funktioniert.

naable
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Bis auf 3 Punkte, eine sehr gute Folge und vor allem zu einer guten Zeit 💪😎
1.) Bücher sind keine adäquate Quelle. Dies hier so darzustellen, als sei das ein Fehler, stellt einen Fehler dar. Die Geisteswissenschaften sind eine Ausnahme, was sich auch gut und verständlich begründen lässt. Sie stellt keinen Beweis dafür dar, dass es falsch ist, Bücher als schlechte Quellen zu sehen. Als Beispiel gebe ich hier mal die Bücher der Wissenschaftler*innen, die empfehlen, Kindern Bleichmittel zu geben, um sie von bspw. Authismus zu heilen. Es fehlt die Prüfung, die bei Papern im Review Prozess das einzig gute Mittel ist, um das Meiste an schlechten Arbeiten an der Veröffentlichung zu hindern. Bei Büchern fehlt das komplett. Da Bücher auch im wissenschaftlichen Bereich aus diesem Grund nicht mit einbezogen werden, fehlt also auch hier der Mechanismus, schlechte Bücher zu erkennen, wie es bei Papern der Fall ist. Wie schon Eingangs gesagt, stellen Geisteswissenschaften als einzige eine Ausnahme dar.
2.) Alte Theorien/Modelle, die verworfen wurden, waren nicht "falsch". Sie waren für ihre Zeit richtig. Das beruht auf dem Wissensstand der Zeit. Wir haben uns mehr und mehr Wissen erschlossen und dadurch festgestellt, dass Theorien/Modelle zu einfach waren oder Dinge, die damals unbekannt waren, nicht mit einbezogen, wodurch sie sort of "falsch" wurden. Aber per se "falsch" waren sie nicht. Auch wurde Einsteins Relativitätstheorie nicht als "richtig" ermittelt. Die Wissenschaft verifiziert nicht, sie falsifiziert. Das bedeutet, nach heutigem Wissensstand ist diese Theorie noch immer gültig. Mehr nicht.
3.) Wissenschaftler(*innen), in Klammer, da es erst seit kurzem weibliche Personen in der Wissenschaft gibt, kamen und auch heute noch zum größten Teil kommen sie, aus "reichem Haus". Die Wissenschaft war nie zugänglich für "das gemeine Volk", dieses war "dumm" und die "Gelehrten" wurden auf ein Podest gehoben und ließen sich das nur zu gern gefallen. Den Elfenbeinturm haben Wissenschaftler selber gebaut. Es ist auch heute noch so, dass es viele gibt, die sich als abgegrenzt zu den nicht Wissenschaftler*innen sehen. Selbst an Universitäten, wo Dozierende mit Studierenden arbeiten müssen, spürt man das oft sehr. Zudem sind Wissenschaftler*innen entweder nicht in der Lage oder wollen nicht, eine gute Kommunikation mit Personen außerhalb der Wissenschaft zu führen. Also "public relations" betreiben. Das sorgt dann auch noch mal für eine Kluft und Unverständnis. Dass dann einige gut darin sind, mit der Öffentlichkeit zu sprechen und gut nach außen zu kommunizieren, ist meist eher ein Nachteil, siehe R. D. Precht.

Die Formulierungen der Punkte, die hier im Vid verwendet wurden, sind Öl im Feuer der Kritiker*innen. Das ist bedauerlich. Ansonsten ein wirklich gutes Video 🌹

annaj.
Автор

Pet peeve meinerseits, die Gleichsetzung von " Theorie" und "Hypothese" in der Umgangssprache, ne wissenschaftliche Theorie ist kein Raten sondern ein Erklärungsmodell, was ganz anderes als "ich hab da ne Theorie..."

AllHailDiskordia
Автор

Unsere Gesellschaft lehrt in Schule und Ausbildung, dass es Wahrheit gibt und man diese nur lernen müsste und dann kann man das ewig nutzen. Die Idee, dass es für alles eine richtige Antwort gäbe welche man nachlesen könnte wird erst an Unis (und dann im Leben) aufgelöst - lange nachdem man es anders verinnerlicht hat und der große Teil der Menschen nicht mehr den Luxus hat über das Denken nachzudenken.
Wir lernen Fakten, denn diese lassen sich gut abfragen und messen. Wir üben damit aber eben nicht das Denken und was mich aufregen könnte: Kinder tun das intuitiv wissenschaftlich, wir trainieren es ihnen nur zuverlässig ab.

matthis
Автор

Richtig, ehrlich und insbesondere mutig wäre es gewesen, wenn das Herr Scobel in der Pandemiezeit gesagt hätte, als auf all die Kritiker und Zweifler eine Hexenjagd durchgeführt wurde....

fevzidal