Kindheitsnarben: Haben deine Eltern dir geschadet? | Terra Xplore mit Psychologe Leon Windscheid

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Eltern machen Fehler – ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt. Diese Fehler können Spuren hinterlassen: emotionale Wunden, die unsere Persönlichkeit massiv prägen oder sogar zu großen psychischen Problemen führen können. #LeonWindscheid will in dieser Folge herausfinden, was es mit Menschen macht, wenn die Kindheit von negativen Erfahrungen geprägt ist.

Er besucht Noah und Elias. Die beiden Brüder erheben schwere Vorwürfe gegen ihre Eltern. Der Verdacht: Ihre Mutter leide am Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom – auch bekannt als Münchhausen-by-proxy Syndrom - und habe Noah und einen jüngeren Bruder im Kindesalter systematisch krank gemacht, um Mitleid und Aufmerksamkeit zu generieren. Das Wissen darüber, von den eigenen Eltern so schlecht behandelt worden zu sein, belastet die Brüder auch als Erwachsene noch extrem. Auch Elias, der zwar körperlich keinen Schaden genommen hat, leidet bis heute psychisch unter den Folgen seiner negativen Kindheitserlebnisse.

Leon will wissen, ob so tiefe Wunden wieder heilen können, und trifft Prof. Eva Asselmann, die den Einfluss unserer Kindheit auf die Persönlichkeitsentwicklung erforscht. Wie können wir besser mit unseren Kindheitsnarben umgehen? Und wie schafft man es, im Erwachsenenalter ein glückliches Leben zu führen, auch wenn man keine Bilderbuch-Kindheit hatte?

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KAPITEL:
00:00 Intro: Schönes Leben trotz schwieriger Kindheit?
00:41 Elias und Noah erzählen ihre Geschichte
02:57 Was ist das Münchhausen-by-proxy-Syndrom?
03:40 Noah: Krank sein, um Liebe zu bekommen
06:32 Prof. Asselmann, wie groß ist der Einfluss meiner Eltern auf meine Psyche?
08:20 Sozialexperiment: Erzähle mir von deinen Wunden!
13:45 Prof. Eva Asselmann, wie kann ich meine emotionalen Wunden heilen?
15:07 CTA
15:25 Kontaktabbruch – Darf ich das als Kind?
15:56 So geht es Elias und Noah heute
19:03 Sozialexperiment: Perspektivwechsel
23:17 Das gibt Elias und Noah Hoffnung
26:45 Leons Fazit: Ran an die Wunden!
27:20 Endcard

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UNSERE QUELLEN

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IM VIDEO
Elias und Noah
Prof. Dr. Eva Asselmann, forscht zu und lehrt Persönlichkeitspsychologie

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CREDITS
Buch + Regie: Laila Keuthage
Kamera: Pascal Garbrecht, Jens Groenewold, Jan Tegethoff
Ton: Sascha Carbin, Adrian Schwegler
Mischung: Timo Lindemann
Montage: Stefan Wiesner
Grafik: Yannick Burkard
Produktion: Ulrike Römhild, Zoe Wingenfelder, Moritz Bömicke, Yvonne Kalinowski
Redaktion: Martina Sprengel, Veronica Pieper, Philipp Gölter, Susanne Hoß
Рекомендации по теме
Комментарии
Автор

Was macht für dich eine gute Kindheit aus?

TerraXplore
Автор

Für mich die wichtigste Aussage im Beitrag: "Dass wir unseren Eltern überhaupt etwas schulden, mag ein Gefühl sein, ist dann aber ein Trugschluss. Dass ich lebe, das haben meine Eltern zu verantworten. Das war ihr Handeln, ihre Entscheidung. Dafür muß ich nicht zeitlebens dankbar sein, sondern darf schauen: Wie gestalte ich mein Leben, so dass ich mir selbst nichts schuldig bleibe?"

Danke, Herr Windscheid.

e.s.
Автор

Habe einfach nur riesigen, riesigen Respekt vor allen, sich vor die Kamera zu stellen und so offen über Traumata und verletzende Erfahrungen sprechen zu können. Danke für euren Mut und alles Gute!

prove
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Respekt an alle, die aus so einer Kindheit stark rausgekommen sind und seinen Weg gemacht haben!!

aname
Автор

Mir wurde erst wirklich bewusst, als ich Mama wurde, wie schlecht und traurig meine Kindheit und Jugend war. Ich werde immer wieder von meinen Kindern getriggert und dann wird mir erst bewusst, wie mit mir in dieser Situation umgegangen wurde. Alleine das bringt mir die Stärke, es bei meinen Kindern anders mache❤ Meine Kinder sollen später nicht so viele Probleme mit ihrem späteren Innerenkind haben❤❤

josiehonigkuchenballchen
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Puh, Paul tut mir so leid. Ich kann es so nachempfinden. Es macht mich so wütend, dass homophobie noch immer so ein großes Thema ist. Fühl dich umarmt. Du bist nicht allein 🧡

xXAddueXx
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Wie schön ist es doch zu sehen, wie die Brüder zusammenhalten und sich gegenseitig bestärken. Alles Liebe für euch.

gelis.
Автор

Ich bin heute 60 Jahre alt und arbeite immer noch an meinen Kindheitstraumatas. Es ist eine lebenslange Aufgabe. Zum einen ist das anstrengend und nicht leicht, zum Anderen ist es aber auch so erleichternd und ermutigend, das man ein Leben lang etwas tun kann damit es einem besser geht. Selbstermächtigung ist für mich der Schlüssel.

Tanguy
Автор

Vielen Dank an Ilias und Noah, der Beitrag hat mich sehr berührt. Ich habe selber eine grauenvolle Kindheit gehabt und habe mit Hilfe meiner Therapeutin den Kontakt zu meiner Familie abgebrochen, genauso meine Schwester. Mein großer Bruder ist bei meinen Eltern geblieben. Es tat mir gut zu sehen, dass es Menschen gibt, die ihre Kindheitsverletzungen offen zeigen. Das nimmt mir etwas das Gefühl immer stark sein zu müssen.

HartmutMoller
Автор

Meinem Vater kann ich wohl im Gegensatz zu Paul nicht vergeben. Er hat meinen Bruder, der nicht sein eigener Sohn war, ständig geschlagen, „schwul“ als Beleidigung genannt oder ihn mit dem Namen seines leiblichen Vaters angesprochen. Er wusste immer, wo sein wunder Punkt ist. Einmal war es so schlimm, dass mein Bruder im T-Shirt mit nur einem Hausschuh im Winter zur Oma gelaufen ist. Ich sehe im Winter immer noch seine Fußspuren auf dem Gehweg im Schnee. Aus diesem Grund hatte ich bei Pauls Aussage, dass er als Strafe draußen stehen gelassen wurde, sofort dieses Bild vor Augen.
Was Paul sich wünscht können ihm seine Eltern wohl niemals geben. Ich hoffe trotzdem, dass er so viele Menschen findet, die ihm diese Liebe in all ihren Farben geben können. ❤ Ich steuere schon mal GRÜN 💚bei. Er muss ein wirklich herzlicher liebenswürdiger empathischer Mensch sein.
Ein anderes Mal hat mein Vater meinen 7 Jahre älteren Bruder wieder verprügelt, aber diesmal hab ich mich auf den Rücken meines Vaters geworfen und ihn auch geschlagen, damit er endlich aufhört. Er packte mich am Ohr und schleuderte mich an die Wand. Ich habe nach einer Art Pappe gegriffen, um es aufzuschreiben. Ich wollte das, was er uns angetan hat in diesem Moment nicht vergessen und für den Rest meines Lebens nicht verzeihen. Mein Bruder nahm sich mit 18 Jahren das Leben und ich bin sicher, dass dieser Mensch einen großen Anteil daran hat.
Verzeihe ich meinem Vater, dann verrate ich meinen Bruder. Mein Bruder hat die Rolle eines Vaters für mich eingenommen. Ich habe meinen großen Bruder über alles geliebt.
Es gab oft Situationen, wo mein Vater mich vor anderen bloßgestellt hat. Einmal hat er meine Mutter von hinten gepackt und ihr ein scharfes Messer an die Kehle gedrückt. Ich hatte solche Angst, dass er meine Mutter tötet. Er konnte ihr auch beim Autofahren ins Gesicht schlagen, wenn sie die Kupplung seiner Meinung nicht richtig gedrückt hat. Meine Mutter wollte ins Frauenhaus, aber dann hätten wir alles, was wir uns aufgebaut haben, zurücklassen müssen und das ging auch nicht auf Dauer. Sie wollte sich auch etliche Male scheiden lassen, aber er drohte sich umzubringen und andere mit in den Tod zu reißen. Wie soll man dann mit Kindern gehen?
Letztendlich hat er sich umgebracht. Eine Woche vor meinem 18. Geburtstag. 5 Tage vor Heiligabend. Das letzte, was er gesagt hat: man müsse sich vor Weihnachten versöhnen. Das hat er nur gesagt, um meiner Mutter Schuldgefühle einzureden.
Aus diesen Gründen sehe ich Versöhnung nicht als Muss und schon gar nicht diesem Menschen zuliebe. Wenn dann für sich und auch nur, wenn man das braucht und will. Vielleicht hege ich Groll gegen ihn, aber es ist für mich eine Art Schutzschild. Wie damals das Stück Pappe- ich verzeihe nicht, um nicht im Teufelskreis zu landen aus Verzeihen- Vertrauen- Gewalt- Angst- Verzeihen- Vertrauen usw. Darin waren wir als Familie lange genug gefangen. Nur ich wollte es von Anfang an nicht.
Er wollte mir mit seinem Suizid den Geburtstag verderben. Soviel ist sicher. An meinem 18. Geburtstag habe ich aber keine Trauer gespürt. Es war ein Aufatmen. Freiheit. Ein Krieg, der zu Ende war. Nun kann es einen Neuanfang geben. Zwei Jahre später habe ich immer noch eine unheimliche Anspannung gegen 18:00Uhr gespürt. Es war die Zeit, in der er nach Hause kam. Man wusste nämlich nie wie er drauf ist. Einmal hatte ich ihm etwas gekocht und das Ganze mit Kräutern am Tellerrand dekoriert. Er schrie nur, was der Scheiß solle.
Erst so lange danach habe ich überhaupt verstanden, warum ich immer um diese Zeit so verängstigt und nervös bin. Holt euch unbedingt Hilfe. Aus so einem Geflecht kommt man alleine nicht heraus.❤

MariaMark.T
Автор

Ich kenne die Geschichte der Brüder schon.
Es ist unfassbar, dass die Mutter einen Verein gegründet hat und immernoch ihr Unwesen treibt. Die Öffentlichkeit belügt und Menschen weiterhin schadet.

Ihr lieben ihr seid unglaublich stark. Danke, dass Ihr eure Geschichte erzählt und anderen Kraft gebt.

l.s.
Автор

Ich habe vor kurzem den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen und gerade den kurzen Einspieler in der Mitte zum Thema Kontaktabbruch fand ich sehr hilfreich formuliert. ❤️
Ich kämpfe seit dem Kontaktabbruch auch mit Schuldgefühlen. Eure Worte, dass man seinen Eltern nichts schuldig ist und nach sich selbst schauen darf und wie man das weitere Leben gestaltet, um sich selbst nichts schuldig zu bleiben, ist so gut formuliert. Man bricht den Kontakt ja gerade auch deswegen ab, weil man sich selbst schützen und nach vorne schauen will, nicht aus Böswilligkeit den Eltern gegenüber.

Danke an alle, die ihre Geschichte geteilt haben und an Leon für die Begleitung und Herangehensweise an das Thema. 🙏

Uschi-qqwg
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Paul, du musst ein sehr empathischer, liebevoller Mensch sein, dass du so viel Liebe zeigst, obwohl du in dieser Hinsicht offensichtlich leider sehr schlechte Vorbilder hattest. Bitte bewahr dir das und sei stolz auf dich ❤

tinuviel
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Mein Gott, was sind das für starke Persönlichkeiten! Hut ab vor dem Mut an die Öffentlichkeit zu gehen und alles so offen und reflektiert zu erzählen!

marionfischer
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Meine emotionalen Wunden:
- Ich habe im Elternhaus nicht gelernt gesund Konflikte auszutragen. Sie waren immer geprägt von Wut, Gewalt und Rückzug und daher immer endgültig und bindungsschädigend.
- Außerdem habe ich versucht durch Leistung Anerkennung und Liebe zu bekommen, weil Aufmerksamkeit der Eltern anders nicht zu kriegen war. Jeder war für sich und hat alleine gekämpft. Gefühle wurden nicht benannt und Zuneigung nicht gezeigt.

Meine späte Vergebung:

Ich habe irgendwann verstanden, dass sie auch nur ein Produkt ihrer Erziehung sind und es einfach auch nicht besser wussten. Seit ich weiß, dass sie keine "Schuld" haben und sich auch heute auf ihre Weise wirklich um einen gesunden Umgang bemühen, ich mich aber auch gleichzeitig besser abgrenzen/behaupten und einfordern kann, ist das Verhältnis besser geworden.

Wie hat sich das Vergeben angefühlt und sind die emotionalen Wunden jetzt geheilt? Es erleichtert mich, sie nicht mehr immer als Ursache abzustempeln. Ich kann die Vergangenheit nicht mehr ändern. Ich habe gelernt meine Narben zu lieben, denn sie machen mich zu der Person, die ich heute bin und nur durch viel Reflexion und Erkenntnis über die Tiefe der Dinge kann ich so auch offener auf andere zugehen und verstehe viele auch besser. Dadurch fühle ich mich vielen Mensch auch gleich nah.
Geheilt sind die Wunden nicht, sie reißen auch immer wieder auf, wenn meine Resilienz nachlässt oder mich jemand auf dem falschen Fuß erwischt. Aber ich sehe sie auch als Superpower, Kontakt zu meinem Innersten, Frühwarnsystem und ich habe immer Mittel aus meinem imaginären Notfallkoffer parat, um sie gut zu handeln oder sogar einzusetzen.

Fruchtzwergfamilie
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Ach Paul, du scheinst so ein wunderbarer Mensch zu sein.
Ich wäre glücklich, einen liebenden Sohn zu haben. Bleib stark und fühle dich gedrückt.

angelikagehrmann
Автор

Danke, dass du nochmal betont hast, dass niemand seinen Eltern etwas schuldig ist. Bei mir hat es lange gedauert, dies zu verstehen bzw. den Gedanken anzunehmen, aber seit es mir gelungen ist, geht es mir viel besser.

marieme
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Ich habe soviel Liebe von meinen Eltern bekommen, vor allem von Mutter und Oma, obwohl ich bin mit 5 Geschwistern in einem Haus aufgewachsen. Mein Vater war Geschäftsmann, deshalb hatte er weniger Zeit für uns. Zum Glück hat unsere Oma mit uns zusammen gelebt.

Ich bin so dankbar dafür ❤❤❤❤

LemyAng
Автор

Ich verstehe, dass meine Eltern ihr eigenes unheilbares Trauma haben, trotzdem ist es keine Entschuldigung mich immer geschlagen zu haben, aggressiv zu mir zu sein und alles an mir zu kritisieren. Ich habe deswegen seit 11 Jahren keinen Kontakt mehr zu meiner Familie. Obwohl ich täglich an meine Eltern denke und sie vermisse, weiß ich, dass es mir immer schlechter geht, wenn ich sie sehe.

liewskincare
Автор

Ich bin emotional missbraucht und geschlagen worden. Von Mutter und Stiefvater. Trotz Therapie bin ich emotional instabil und sehr sensibel. Es ging mir sehr schlecht. Ich habe in allen Lebensbereichen Schwierigkeiten. Bin jedoch stolz darauf, dass ich einen Studienabschluss geschafft habe und mir gerade eine DJ-Karriere aufbaue. Viel Liebe und Kraft an alle, denen es ähnlich ergangen ist. Wir schaffen das! ❤

oliverbuettner