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PUTINS KRIEG: 'Habe meine Mutter aus Trümmern gezogen, dann stürzte die Decke ein' | WELT Reporter
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Die Ukraine hat Russland neuen Beschuss des Atomkraftwerks Saporischschja und die Blockade einer Mission der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) vorgeworfen. «Russland hat auf gefährliche Provokationen zurückgegriffen und selbst den Beschuss des Kernkraftwerks inszeniert», sagte der ukrainische Botschafter Serhij Kyslyzja bei einer UN-Sicherheitsratssitzung in der Nacht zum Freitag. Dagegen behauptete Russland, das den Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar begonnen hatte, für Sicherheit in Europas größtem Kernkraftwerk zu sorgen. Moskau lehnt eine Übergabe des AKW ab.
Vor allem streiten Moskau und Kiew um einen Besuch von IAEA-Expertinnen und Experten, die die Situation in dem Kernkraftwerk überprüfen sollen. Beide Seiten sind für eine Inspektion, stellen aber unterschiedliche Bedingungen. Zum einen gibt es bei den Vereinten Nationen Sicherheitsbedenken mit Blick auf die Kämpfe im Kriegsgebiet. Zum anderen gilt als politisch heikle Frage, ob die Experten von Russland aus oder von ukrainischem Gebiet anreisen.
IAEA-Chef Rafael Grossi sagte in der Sitzung in New York, dass es sich um eine riesige Anlage handele, die von russischen Truppen besetzt sei und nicht durch durchgängiges Reisen über ukrainisches Gebiet erreicht werden könne. «Wir haben mit den Behörden beider Länder gearbeitet und werden weiter pragmatisch arbeiten müssen, um für unsere Experten Zugang zu Saporischschja zu erhalten», sagte er. Seit Juni werde das versucht. «Aber leider, wegen politischer und anderer Faktoren war das nicht möglich.»
Ukraine warnt vor möglichem atomaren Zwischenfall
Die destruktive russische Position, ungerechtfertigte Bedingungen und der Beschuss hätten einen Besuch von IAEA-Expertinnen und Experten bislang verhindert, sagte der ukrainische Botschafter Serhij Kyslyzja. Gleichzeitig warnte er vor den möglichen Folgen eines atomaren Zwischenfalls. «Niemand von uns kann den Wind aufhalten, wenn er Radioaktivität verbreitet, doch wir können den Terrorstaat (Russland) gemeinsam aufhalten».
Kyslyzja forderte Russland auf, die Atomanlage zu entminen. Moskau solle zudem alle Soldaten, Waffen und Technik vom Kraftwerksgelände abziehen. Kiew sei bereit, die Sicherheit einer IAEA-Mission in ukrainisch-kontrolliertem Gebiet zu garantieren. Dieser müssten wegen der Situation auch Militärexperten angehören. Zuvor hatte Moskau mehrfach Kiew vorgeworfen, einen Besuch von IAEA-Experten im Kraftwerk zu verhindern.
Russland lehnt westliche Forderungen ab
Die Sicherheitsratssitzung war auf Russlands Antrag am Donnerstag einberufen worden. Zuvor war das Kraftwerksgelände erneut mit Raketen beschossen worden. Kiew weist zurück, für den Beschuss verantwortlich zu sein, und wirft Moskau vor, das Gelände als Schutzschild für die eigene Artillerie zu nutzen. Die auf dem gegenüberliegenden Ufer des Dnipro-Stausees liegenden Kleinstädte Nikopol und Marhanez waren zuletzt mehrfach von der russischen Armee beschossen worden.
Im Mai hatte die ukrainische Atomaufsicht einen kompletten Abzug Russlands als Bedingung für eine IAEA-Mission zum Kraftwerk gemacht. Das mit sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt größte Atomkraftwerk Europas wurde von russischen Truppen Anfang März besetzt. Kurz vorher war Russland in die Ukraine einmarschiert.
Russische Armee rückt im Donbass vor
Nach ukrainischen Angaben erzielte das russische Militär bei schweren Angriffen in der Ostukraine Fortschritte. «Beim Vorstoß in Richtung Horliwka - Sajzewe hatte der Feind teilweise Erfolg», teilte der ukrainische Generalstab am Freitag mit. Die Großstadt Horliwka nördlich von Donezk wird bereits seit 2014 von den prorussischen Separatisten kontrolliert. Nun wurden offenbar die stark befestigten ukrainischen Stellungen nördlich der Stadt im Donbass gestürmt.
Kämpfe wurden auch vor Donezk und südlich des Verkehrsknotenpunkts Bachmut gemeldet, der Teil des Verteidigungswalls um den letzten von Kiew kontrollierten Ballungsraum im Donbass, Slowjansk - Kramatorsk, ist. In beiden Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an, während sie an anderen Stellen zurückgeschlagen worden seien. Unabhängig lassen sich die Berichte nicht überprüfen.
#ukraine #russland #krieg
In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen.
Danke für Eurer Verständnis - das WELT-Team
Video 2022 erstellt
Vor allem streiten Moskau und Kiew um einen Besuch von IAEA-Expertinnen und Experten, die die Situation in dem Kernkraftwerk überprüfen sollen. Beide Seiten sind für eine Inspektion, stellen aber unterschiedliche Bedingungen. Zum einen gibt es bei den Vereinten Nationen Sicherheitsbedenken mit Blick auf die Kämpfe im Kriegsgebiet. Zum anderen gilt als politisch heikle Frage, ob die Experten von Russland aus oder von ukrainischem Gebiet anreisen.
IAEA-Chef Rafael Grossi sagte in der Sitzung in New York, dass es sich um eine riesige Anlage handele, die von russischen Truppen besetzt sei und nicht durch durchgängiges Reisen über ukrainisches Gebiet erreicht werden könne. «Wir haben mit den Behörden beider Länder gearbeitet und werden weiter pragmatisch arbeiten müssen, um für unsere Experten Zugang zu Saporischschja zu erhalten», sagte er. Seit Juni werde das versucht. «Aber leider, wegen politischer und anderer Faktoren war das nicht möglich.»
Ukraine warnt vor möglichem atomaren Zwischenfall
Die destruktive russische Position, ungerechtfertigte Bedingungen und der Beschuss hätten einen Besuch von IAEA-Expertinnen und Experten bislang verhindert, sagte der ukrainische Botschafter Serhij Kyslyzja. Gleichzeitig warnte er vor den möglichen Folgen eines atomaren Zwischenfalls. «Niemand von uns kann den Wind aufhalten, wenn er Radioaktivität verbreitet, doch wir können den Terrorstaat (Russland) gemeinsam aufhalten».
Kyslyzja forderte Russland auf, die Atomanlage zu entminen. Moskau solle zudem alle Soldaten, Waffen und Technik vom Kraftwerksgelände abziehen. Kiew sei bereit, die Sicherheit einer IAEA-Mission in ukrainisch-kontrolliertem Gebiet zu garantieren. Dieser müssten wegen der Situation auch Militärexperten angehören. Zuvor hatte Moskau mehrfach Kiew vorgeworfen, einen Besuch von IAEA-Experten im Kraftwerk zu verhindern.
Russland lehnt westliche Forderungen ab
Die Sicherheitsratssitzung war auf Russlands Antrag am Donnerstag einberufen worden. Zuvor war das Kraftwerksgelände erneut mit Raketen beschossen worden. Kiew weist zurück, für den Beschuss verantwortlich zu sein, und wirft Moskau vor, das Gelände als Schutzschild für die eigene Artillerie zu nutzen. Die auf dem gegenüberliegenden Ufer des Dnipro-Stausees liegenden Kleinstädte Nikopol und Marhanez waren zuletzt mehrfach von der russischen Armee beschossen worden.
Im Mai hatte die ukrainische Atomaufsicht einen kompletten Abzug Russlands als Bedingung für eine IAEA-Mission zum Kraftwerk gemacht. Das mit sechs Reaktoren und einer Nettoleistung von 5700 Megawatt größte Atomkraftwerk Europas wurde von russischen Truppen Anfang März besetzt. Kurz vorher war Russland in die Ukraine einmarschiert.
Russische Armee rückt im Donbass vor
Nach ukrainischen Angaben erzielte das russische Militär bei schweren Angriffen in der Ostukraine Fortschritte. «Beim Vorstoß in Richtung Horliwka - Sajzewe hatte der Feind teilweise Erfolg», teilte der ukrainische Generalstab am Freitag mit. Die Großstadt Horliwka nördlich von Donezk wird bereits seit 2014 von den prorussischen Separatisten kontrolliert. Nun wurden offenbar die stark befestigten ukrainischen Stellungen nördlich der Stadt im Donbass gestürmt.
Kämpfe wurden auch vor Donezk und südlich des Verkehrsknotenpunkts Bachmut gemeldet, der Teil des Verteidigungswalls um den letzten von Kiew kontrollierten Ballungsraum im Donbass, Slowjansk - Kramatorsk, ist. In beiden Fällen halten die Gefechte den ukrainischen Angaben nach an, während sie an anderen Stellen zurückgeschlagen worden seien. Unabhängig lassen sich die Berichte nicht überprüfen.
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