PUTINS KRIEG: Eine Mutter berichtet von der Hölle in Mariupol – Theo zieht aus München in den Kampf

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Die einen fliehen innerhalb ihres Landes vor den Bomben. Andere Ukrainer kommen ins Land, um zu helfen. Welt-Reporter Max Hermes hat eine Mutter aus Mariupol getroffen, die jetzt Schutz in Lwiw gefunden hat. Und mit einem deutschsprachigen Studenten gesprochen, der der Armee hilft, Waffen zu beschaffen.

Nadiya empfängt mich unweit ihres neuen Zuhauses. Die 39-Jährige: nach tagelanger Flucht mit ihren drei Kinder aus dem zerbombten Mariupol entkommen. Seit dem 6. März hatten sie weder Strom, noch Wasser oder Handyempfang. Überall in der Stadt tobten die Kämpfe.

„Mein fünfjähriger Sohn fragte mich: warum müssen wir uns den ganzen Tag lang verstecken? Und warum fallen ständig Schüsse? Ich sagte ihm, dass das feierliche Schüsse seien, und alle würden das gerade so machen. Ich tat so, als sei das alles ein Spiel.“

Um so den Krieg in der Welt des 5-Jährigen möglichst klein zu halten. Wie die Erinnerung an die Kälte, weil sie nicht heizen konnten. Und an das, was auf den Straßen nach den Bomben zurückblieb.

„Am Anfang gab es noch Fahrzeuge, die rumgefahren sind, um Leichen aufzusammeln. Aber später hat das niemand mehr gemacht. Umherstreunende Hunde, die hungrig waren, haben die Leichen angenagt. Überall in der Stadt lagen menschliche Überreste herum.“

Putin, sagt mir Nadiya, sei ein Tier. Niemand habe ihn gebeten, herzukommen. Er und seine Soldaten sollten einfach verschwinden.

Weil das nicht so schnell passieren dürfte, braucht das Land Unterstützung. Unterstützung von Menschen wie Theo. Der 18-jährige Ukrainer studiert Politikwissenschaften in München. Zwei Tage vor Kriegsbeginn reiste er in sein Heimat – im Gepäck: eine Mission.

„Bevor ich in die Ukraine gekommen bin, wusste ich, dass es einen schweren Krieg geben könnte. Ich wollte in dieser schweren Zeit in meinem Land sein und helfen.“

Zunächst bringt er seine Mutter und die kleinen Geschwister außer Landes. Jetzt hilft er dabei, Material für die Armee zu beschaffen.

„Grundsätzlich brauche ich einfach nur einen Laptop, um zu arbeiten. Dann leite ich die Dinge dahin, wo sie gebraucht werden.“

Er wolle so lange in der Ukraine bleiben, wie er gebraucht werde, versichert mir Theo.

Nadiya versucht sich jetzt in Lwiw von den Kriegserlebnissen zu erholen. Sie zeigt mir ein Video aus Tagen, als das Leben in Mariupol noch unbeschwert war. Anderthalb Jahre ist die Aufnahme alt. Sie will mit ihren Kindern auf jeden Fall in ihre Heimat-Stadt zurückkehren. Falls das irgendwann möglich ist.

#ukraine #mariupol #krieg

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Video 2022 erstellt
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