Populismus einfach erklärt – was ist Populismus eigentlich?

Wer «Populismus» sagt, meint dies meistens abwertend. Der Begriff ist zum Schimpfwort geworden, Politiker verwenden ihn oft als Kampfbegriff. Doch was bedeutet Populismus im ursprünglichen Sinn?

Populismus ist eine Ideologie, die einen Gegensatz konstruiert zwischen der Bevölkerung und der Elite. Populisten argumentieren, dass die Elite den Kontakt zur Bevölkerung verloren hat und nicht mehr im Sinn des Stimmbürgers handelt. In den Augen der Populisten verfolgen Politiker in erster Linie ihre eigenen Interessen.

Das Volk ist für Populisten eine homogene Masse, die geschlossen gegen das Establishement kämpft. Wer den Populisten nicht folgt, gehört nicht zum Volk und wird ausgeschlossen.

Populismus ist im Grunde keine rein rechte Idee. Seine Kernthemen kommen sowohl von rechts, als auch von links. Populistische Parteien lassen sich auch oft nicht im klassischen links-rechts-Schema verorten. Das Movimento Cinque Stelle richtet sich beispielsweise gegen die politische Klasse, gegen die Politiker und schafft es mit ihrem politischen Programm sowohl linke als auch rechte Wähler zu mobilisieren.

Obwohl das Wort "Populismus" meist im negativen Sinn gebraucht wird – im Wort selbst steckt eigentlich gar kein Werturteil. "Populus" heisst auf lateinisch "Volk". Ein Populist ist nach reiner Wortdefinition demnach jemand, der Politik fürs Volk macht.

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