012 - Post Covid Fatigue - Was bringt eine Reha?

„Also man kann schon sehen, dass der Fatigue-Zustand, also der Ausprägungsgrad veränderbar ist“ (Nora Müller, Sportwissenschaftlerin).

Fatigue gilt als eines der häufigsten Symptome bei Long- bzw. PostCovid. Für die Betroffenen bedeutet die pathologische Erschöpfung häufig eine deutliche Einschränkung ihrer Lebensqualität.
In unserer 12. Folge der Frühbesprechung gehen wir der Frage nach, ob und wie die Post-Covid Fatigue behandelbar ist und welchen Nutzen eine Rehamaßnahme für die Betroffenen haben kann.

Inhalt:
• Was ist Fatigue?
[TC 00:04:30]
• Studie: Rehaerfolg bei Post-Covid-Fatigue. Untersuchungsaufbau & Ergebnisse
[TC 00:09:36]
• Der neuropsychologische Therapieansatz
[TC 00:20:46]
• Pausieren, Prioritäten setzen und planen. Die drei P’s gegen Fatigue.
[TC 00:24:03]
• PEM (Postexertionelle Malaise) – Überbelastung bei Fatigue
[TC 00:27:03]
• Übungen für Fatigue-Betroffene
[TC 00:36:50]
• Was kann Reha bei PostCovid Fatigue leisten? [TC 00:42:21]

Gäste:
Christian Häussler, Neuropsychologe Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik
Nora Müller, Master-Studentin (Sportwissenschaften)
Moderation: Rebecca Jung, Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Dr. Becker
Klinikgruppe

Shownotes

• IPN Ausdauertest

[claudiahartmann]

Wunderbarer Podcast - spricht mir als - voll aus dem ❤. Vielen, vielen Dank dafür. Ich werde ihn auch an andere Erkrankte weiter leiten... Leider wurde meine beantragte Reha bei den Dr. Becker-Kliniken nicht genehmigt, weil sie zu weit von meinem Wohnort entfernt sind. Und ich bin durch Fatique seit mehr als 1 Jahr so krank, dass ich nur noch max. 10 min. mit meinem Auto fahren kann, an guten Tagen... Inzwischen war ich für 4 Wochen bei einer Reha-Kur in der Nähe. Und seit dem geht es mir deutlich schlechter als vor der Kur, wahrscheinlich durch die Überlastung /Uberanstrengung während der Kur. Und dieser Zustand hält nun schon mehr als 2 Monate an 😢. Inzwischen habe ich von einer Uniklinik in Sachsen Prednisolon für 4 Monate verordnet bekommen, welches zeitlich in Tagen und Wochen ru ter dosiert wird. Gott sei Dank haben sich dadurch meine unerträglichen Schmerzen gemildert, doch ich vertrage es insgesamt schlecht... Allen gleichfalls Erkrankten wünsche ich "Gute Besserung" und gebt die Hoffnung nicht auf... Ich versuche es selbst auch 😊.

[fine]

Diese Haltung: "So ein paar mal eine kleine PEM das sind die Erfolgserlebnisse doch wert." zeugt davon, dass Sie die Gefahr von PEM noch nicht verstanden haben. Ich selbst habe noch nicht erlebt, dass ich aus einer PEM nicht wieder heraus kam. Aber das Problem besteht zunächst darin, dass man nach der PEM nicht mehr auf das Level von vorher kommt. Die Symptome die man vor der PEM hatte haben sich verschlechtert. Und das ist das Problem was sich sehr schwer zurückdrehen lässt. Man wird also von PEM zu PEM immer ein Stück kranker. Bei Fällen von schwerer PEM landet man durchaus direkt im Rollstuhl oder im Pflegebett. Diese Fälle gibt es. Man findet Schilderungen davon in verschiedenen Publikationen, auch Video-Reportagen. Erkrankte die nicht mal mehr sprechen oder selbstständig essen können. Zwar geht die PEM vorbei, aber die Folgen von PEM nicht.

Es widerspricht dem Pacing sich ein Trainingsziel zu setzen (torpediert es geradezu). Das Ziel des Pacings ist es, ein Gefühl für die eigenen Grenzen und die Disziplin um sie einzuhalten, zu erlernen. Trainingsziele kann es erst geben, wenn eine erhebliche Besserung der Belastungsintoleranz erreicht wurde (etwa durch eine Therapie mit der Kältekammer, eine Blutwäsche [Vorsicht! Sie hilft nicht jedem. Beratung beim Arzt ist ja sowieso Voraussetzung], oder bestimmte Off-Label-Anwendungen) und durch konsequentes Pacing, denn auch dadurch kann man über lange Zeit eine Besserung erreichen.