filmov
tv
Kameraden, wann sehen wir uns wieder (Trink- u. Soldatenlied) G. Zierenberg um 1930
Показать описание
Kameraden, wann sehen wir uns wieder, auch: Die Kneipe am Moor
von Georg Zierenberg (um 1930)
Über den Verfasser dieses Liedchens können wir wenig bis gar nichts berichten. Über den Entstehungszeitpunkt des Liedes gibt es Spekulationen. Fest steht, dass es zum Liedgut der Wandervogel-Bewegung während und vor der Weimarer Republik zählte und in Klavier- und Gitarren-Versionen in Noten- und Textform in Liederbüchern ("Lieder der Schluckspechte") dieser Jugend-Bewegung der 0er, der 10er, und nach dem 1. Weltkrieg auch der 20er- sowie anfänglichen 30er Jahre des letzten Jahrhunderts vorkam.
Den Weg in ein militärisches Liederbuch schaffte es erst mit Entstehen der Bundeswehr 1956/57. Dort finden wir es in der 1. Ausgabe: "Hell klingen unsere Lieder". Aber wir finden es genauso in der nachfolgenden 2. Ausgabe von 1991, "Kameraden singt". Dort wurde es unter dem Oberbegriff: Balladen, Bänkellieder, Parodien sinnigerweise eingereiht. Ob es die letzte ideologisch motivierte Durchforstung eines immerhin offiziellen Soldatenliederbuches der bundesdeutschen Streitkräfte in 2017 überlebte - ("das Soldatenliederbuch der BW eine einzige Lachnummer", eine mit alten Zöpfen wider eines kosmopolitisch-aufgeklärten modernen Zeitgeistes und mit vielen Überbleibseln aus der NS-Zeit gespiekter Affront gegen den zeitkonformen internationalisierten Musikgeschmack. In den USA erhält jeder halbwegs anspruchsvolle neuzeitliche Künstler im Musik-Geschäftswesen bei Neuveröffentlichungen binnen einer halben Stunde eine halbe Mrd. Klicks. Bei der Bundeswehr singt man "Schwarzbraun ist die Haselnuß", "Der mächtigste König im Luftrevier", das "Westerwald- oder das Panzerlied") - ob also "Kameraden, wann sehen wir uns wieder" (aufgemerkt, ein Trinklied! Und Verklärungen eines um sich greifenden Alkoholismus tun Streitkräften in keinem Falle gut; es wäre demzufolge auch schwächerer Polemik kaum gewachsen) weiterhin in diesem Liederbuch der BW stehen bleiben darf, ist ungewiß. Vielleicht ist es bereits durch Überkleben der Seiten unkenntlich gemacht. Vielleicht erscheint es aber auch in einer "verbesserten" Version in einer abgespeckten Neuauflage eines Nachfolge-Liederbuches (so man Soldaten-Liederbücher in einer modernen, hochtechnisierten und digitalen, emotionslos-funktionalenen Armee überhaupt noch benötigt und man den Musikdienst der BW mit der künstlichen Am-Leben-Erhaltung eines abgehalfterten Nischenprodukts weiterhin Beschäftigungstherapie betreiben lassen muss); etwa so:
Kameraden, wann sehen wir uns wieder, im vollgestopften Café Viereck,
dort feiern wir auf zwei mal zwei Metern, auf keiner Pritsche ausgestreckt,
zum Klange martender Hirne und sind, anstatt Bürger- , trügerischer Sinne Schreck.
Kameraden, wann sehen wir uns wieder: auferwacht und neu erweckt.
Kameraden, dann sehen wir uns wieder, von all dem Neuen, Künftigen,
dem Zukunftsträchtigen auf das Schlimmste angesteckt.
Frei nach Wekipedia ohne Anspruch auf musikhistorische Richtigkeit.
von Georg Zierenberg (um 1930)
Über den Verfasser dieses Liedchens können wir wenig bis gar nichts berichten. Über den Entstehungszeitpunkt des Liedes gibt es Spekulationen. Fest steht, dass es zum Liedgut der Wandervogel-Bewegung während und vor der Weimarer Republik zählte und in Klavier- und Gitarren-Versionen in Noten- und Textform in Liederbüchern ("Lieder der Schluckspechte") dieser Jugend-Bewegung der 0er, der 10er, und nach dem 1. Weltkrieg auch der 20er- sowie anfänglichen 30er Jahre des letzten Jahrhunderts vorkam.
Den Weg in ein militärisches Liederbuch schaffte es erst mit Entstehen der Bundeswehr 1956/57. Dort finden wir es in der 1. Ausgabe: "Hell klingen unsere Lieder". Aber wir finden es genauso in der nachfolgenden 2. Ausgabe von 1991, "Kameraden singt". Dort wurde es unter dem Oberbegriff: Balladen, Bänkellieder, Parodien sinnigerweise eingereiht. Ob es die letzte ideologisch motivierte Durchforstung eines immerhin offiziellen Soldatenliederbuches der bundesdeutschen Streitkräfte in 2017 überlebte - ("das Soldatenliederbuch der BW eine einzige Lachnummer", eine mit alten Zöpfen wider eines kosmopolitisch-aufgeklärten modernen Zeitgeistes und mit vielen Überbleibseln aus der NS-Zeit gespiekter Affront gegen den zeitkonformen internationalisierten Musikgeschmack. In den USA erhält jeder halbwegs anspruchsvolle neuzeitliche Künstler im Musik-Geschäftswesen bei Neuveröffentlichungen binnen einer halben Stunde eine halbe Mrd. Klicks. Bei der Bundeswehr singt man "Schwarzbraun ist die Haselnuß", "Der mächtigste König im Luftrevier", das "Westerwald- oder das Panzerlied") - ob also "Kameraden, wann sehen wir uns wieder" (aufgemerkt, ein Trinklied! Und Verklärungen eines um sich greifenden Alkoholismus tun Streitkräften in keinem Falle gut; es wäre demzufolge auch schwächerer Polemik kaum gewachsen) weiterhin in diesem Liederbuch der BW stehen bleiben darf, ist ungewiß. Vielleicht ist es bereits durch Überkleben der Seiten unkenntlich gemacht. Vielleicht erscheint es aber auch in einer "verbesserten" Version in einer abgespeckten Neuauflage eines Nachfolge-Liederbuches (so man Soldaten-Liederbücher in einer modernen, hochtechnisierten und digitalen, emotionslos-funktionalenen Armee überhaupt noch benötigt und man den Musikdienst der BW mit der künstlichen Am-Leben-Erhaltung eines abgehalfterten Nischenprodukts weiterhin Beschäftigungstherapie betreiben lassen muss); etwa so:
Kameraden, wann sehen wir uns wieder, im vollgestopften Café Viereck,
dort feiern wir auf zwei mal zwei Metern, auf keiner Pritsche ausgestreckt,
zum Klange martender Hirne und sind, anstatt Bürger- , trügerischer Sinne Schreck.
Kameraden, wann sehen wir uns wieder: auferwacht und neu erweckt.
Kameraden, dann sehen wir uns wieder, von all dem Neuen, Künftigen,
dem Zukunftsträchtigen auf das Schlimmste angesteckt.
Frei nach Wekipedia ohne Anspruch auf musikhistorische Richtigkeit.
Комментарии