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Hochwasser- und Katastrophenschutz: Säuft Deutschland ab? | Possoch klärt | BR24
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Flutkatastrophe in Deutschland: Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern.
Unfassbare Bilder von Hochwasser, Überschwemmungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gesagt: Die deutsche Sprache kennt kaum Worte für die Verwüstung, die hier angerichtet ist. Und die Fragen, die nach der Flut gestellt werden: Haben die Behörden zu spät gewarnt? Oder nicht umfassend genug? Hat der Katastrophenschutz versagt? Haben wir zu wenig dafür getan? Brauchen wir ein SMS-Warnsystem, das sogenannte Cell Broadcast in Deutschland? Possoch klärt!
INHALT
00:00 Flutkatastrophe in Deutschland
00:42 Wie konnte das überhaupt passieren?
01:28 Das Europäische Flutwarnsystem EFAS
03:04 Was muss die Politik jetzt tun?
04:31 Klimawandel und Hochwasser
05:07 Warum klappt das Warnsystem nicht?
05:45 Die vier Säulen des bayerischen Warnsystems
07:35 Brauchen wir Cell Broadcast in Deutschland?
08:34 Sind wir vor künftigen Extremereignissen sicher?
"Auf ganzer Linie gescheitert" sei das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). So formuliert es Jörg Schindler, Bundesgeschäftsführer der Linken. Und stellt die Frage in den Raum, ob die Hochwasserkatastrophe in Deutschland hätte verhindert oder abgemildert werden können.
Allein in Rheinland-Pfalz wurden bis Montag nach Polizeiangaben 117 Unwetter-Tote gezählt. Aus Nordrhein-Westfalen waren zuletzt 47 Tote infolge der Unwetter bekannt.
Auch die FDP fordert "schonungslose Aufarbeitung". Die Meteorologen hätten frühzeitig gewarnt, sagt Michael Theurer, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, und fragt: "Warum kam die Warnung bei den Menschen nicht an?" Auf Bundesebene habe offensichtlich niemand einen Überblick, wo Sirenen sind und ob sie ausgelöst wurden, so Theurer im BR24-Interview. Die FDP hat eine Sondersitzung des Innenausschusses im Bundestag beantragt und fordert, dass daran auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), der Präsident des BBK, Armin Schuster, und das Technische Hilfswerk teilnehmen.
Seehofer hingegen verteidigt den Katastrophenschutz und bezeichnet manches der Kritik als "ganz billige Wahlkampfrhetorik". Nach seinen Informationen hätten die Meldewege des Bundes funktioniert, sagt Seehofer. Der Bevölkerungsschutz in Deutschland ist zwischen Bund, Ländern und Kommunen aufgeteilt. Der Bund stelle beispielsweise eine umfangreiche "Warn-Infrastruktur" bereit, erklärt das Innenministerium. Ob ein Alarm aber ausgelöst wird, entscheiden die Verantwortlichen vor Ort – die Verantwortung für den Katastrophenschutz liegt bei Ländern und Kommunen.
Daran wächst Kritik. Die Grünen-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Annalena Baerbock, fordert, der Bund müsse eine "stärkere koordinierende Rolle" spielen und schlägt vor, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz zur zentralen Katastrophenschutzbehörde ausgebaut wird.
Seehofer hingegen hält die föderale Struktur für richtig. "Wir sollten daran nicht rütteln. Zentralismus verbessert hier gar nichts", sagt der Bundesinnenminister. Gleichzeitig räumt das Innenministerium ein, das Hochwasser habe gezeigt, dass man noch mehr tun und besser werden müsse. Vor zehn Monaten fand ein sogenannter Warntag statt. Dort sollte der Ernstfall geprobt und die Bevölkerung in ganz Deutschland vor einer Katastrophe gewarnt werden. Der Warntag ging gründlich schief. Seitdem arbeiten Innenministerium und BBK daran, den Katastrophenschutz umzubauen. So gibt es Pläne für ein Kompetenzzentrum beim Bundesamt für Katastrophenschutz, in dem Bund und Länder zusammenarbeiten sollen.
Weitere Links zum Thema Hochwasser- und Katastrophenschutz:
Presenter: Dominic Possoch
Videoproduktion: Simon Bachhuber
Grafik: Multimedia Design
Recherche und Text: Dominic Possoch, Adrian Dittrich
Redaktion BR24: Jürgen P. Lang
© BR24
#hochwasser #flutkatastrophe #cellbroadcast #ueberschwemmung #ahrweiler #klimawandel #katastrophenschutz #bevoelkerungsschutz #smswarnung #flut #unwetter #unwetterwarnung #warnapps #br24 #possochklaert
Unfassbare Bilder von Hochwasser, Überschwemmungen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat gesagt: Die deutsche Sprache kennt kaum Worte für die Verwüstung, die hier angerichtet ist. Und die Fragen, die nach der Flut gestellt werden: Haben die Behörden zu spät gewarnt? Oder nicht umfassend genug? Hat der Katastrophenschutz versagt? Haben wir zu wenig dafür getan? Brauchen wir ein SMS-Warnsystem, das sogenannte Cell Broadcast in Deutschland? Possoch klärt!
INHALT
00:00 Flutkatastrophe in Deutschland
00:42 Wie konnte das überhaupt passieren?
01:28 Das Europäische Flutwarnsystem EFAS
03:04 Was muss die Politik jetzt tun?
04:31 Klimawandel und Hochwasser
05:07 Warum klappt das Warnsystem nicht?
05:45 Die vier Säulen des bayerischen Warnsystems
07:35 Brauchen wir Cell Broadcast in Deutschland?
08:34 Sind wir vor künftigen Extremereignissen sicher?
"Auf ganzer Linie gescheitert" sei das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). So formuliert es Jörg Schindler, Bundesgeschäftsführer der Linken. Und stellt die Frage in den Raum, ob die Hochwasserkatastrophe in Deutschland hätte verhindert oder abgemildert werden können.
Allein in Rheinland-Pfalz wurden bis Montag nach Polizeiangaben 117 Unwetter-Tote gezählt. Aus Nordrhein-Westfalen waren zuletzt 47 Tote infolge der Unwetter bekannt.
Auch die FDP fordert "schonungslose Aufarbeitung". Die Meteorologen hätten frühzeitig gewarnt, sagt Michael Theurer, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion, und fragt: "Warum kam die Warnung bei den Menschen nicht an?" Auf Bundesebene habe offensichtlich niemand einen Überblick, wo Sirenen sind und ob sie ausgelöst wurden, so Theurer im BR24-Interview. Die FDP hat eine Sondersitzung des Innenausschusses im Bundestag beantragt und fordert, dass daran auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), der Präsident des BBK, Armin Schuster, und das Technische Hilfswerk teilnehmen.
Seehofer hingegen verteidigt den Katastrophenschutz und bezeichnet manches der Kritik als "ganz billige Wahlkampfrhetorik". Nach seinen Informationen hätten die Meldewege des Bundes funktioniert, sagt Seehofer. Der Bevölkerungsschutz in Deutschland ist zwischen Bund, Ländern und Kommunen aufgeteilt. Der Bund stelle beispielsweise eine umfangreiche "Warn-Infrastruktur" bereit, erklärt das Innenministerium. Ob ein Alarm aber ausgelöst wird, entscheiden die Verantwortlichen vor Ort – die Verantwortung für den Katastrophenschutz liegt bei Ländern und Kommunen.
Daran wächst Kritik. Die Grünen-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl, Annalena Baerbock, fordert, der Bund müsse eine "stärkere koordinierende Rolle" spielen und schlägt vor, dass das Bundesamt für Bevölkerungsschutz zur zentralen Katastrophenschutzbehörde ausgebaut wird.
Seehofer hingegen hält die föderale Struktur für richtig. "Wir sollten daran nicht rütteln. Zentralismus verbessert hier gar nichts", sagt der Bundesinnenminister. Gleichzeitig räumt das Innenministerium ein, das Hochwasser habe gezeigt, dass man noch mehr tun und besser werden müsse. Vor zehn Monaten fand ein sogenannter Warntag statt. Dort sollte der Ernstfall geprobt und die Bevölkerung in ganz Deutschland vor einer Katastrophe gewarnt werden. Der Warntag ging gründlich schief. Seitdem arbeiten Innenministerium und BBK daran, den Katastrophenschutz umzubauen. So gibt es Pläne für ein Kompetenzzentrum beim Bundesamt für Katastrophenschutz, in dem Bund und Länder zusammenarbeiten sollen.
Weitere Links zum Thema Hochwasser- und Katastrophenschutz:
Presenter: Dominic Possoch
Videoproduktion: Simon Bachhuber
Grafik: Multimedia Design
Recherche und Text: Dominic Possoch, Adrian Dittrich
Redaktion BR24: Jürgen P. Lang
© BR24
#hochwasser #flutkatastrophe #cellbroadcast #ueberschwemmung #ahrweiler #klimawandel #katastrophenschutz #bevoelkerungsschutz #smswarnung #flut #unwetter #unwetterwarnung #warnapps #br24 #possochklaert
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