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Luftschadstoffe innen und außen
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Welche Schadstoffe belasten unsere Luft – draußen und in Innenräumen? Wo lauern die größten Gefahren? Wie sicher sind Grenzwerte? Antworten gab Dr. Hermann Kruse, Umwelttoxikologe der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, in seinem Vortrag beim 23. Lübecker hoT-Workshop.
• 05:40 Außenluftschadstoffe
• 08:00 Butan & PAN
• 09:45 Vorsicht bei Grenzwerten – Feinstaub, NO2 & Arsen
• 26:10 Carbonröhrchen – Risiko der Zukunft?
• 33:40 CO2-Speicherung im Meeresboden?
• 41:10 Gerüche
• 44:00 Luftschadstoffe in Innenräumen
🔎 *Außenluft-Schadstoffe – Stäube, Arsen, Stickstoffdioxid, Photosmog*
• Luftschadstoffe atmen wir nicht nur ein, sie gelangen auch über Tiere und Pflanzen in unsere Nahrungskette.
• Durch Wechselwirkungen an der Luft können wesentlich giftigere Schadstoffe entstehen; wie z.B. Butan, aus dem sich durch Licht hochtoxische Peroxyacylnitrate (PAN) bilden (Photosmog).
• Besonders kritisch sind nitrose Gase und Stäube. Dazu Kruse: „Die Stäube halte ich für die größte Gesundheitsgefahr aus der Luft!“
• Grenzwerte sind immer auch pragmatisch und geben nicht unbedingt einen sicheren Bereich an. Für viel zu hoch hält Kruse die Grenzwerte für
_Feinstaub (PM10)_ – statt 40 fordert er 10 µg/m3. Selbst das wäre noch kein sicherer Wert, zumal bei diesem Jahresmittelwert die Spitzenwerte unbeachtet bleiben.
_Stickstoffdioxid (NO2)_ – sollte bei 20 statt bei jetzt 40 µg/m3 liegen.
_Arsen_ – statt 6 fordert Kruse 0,23 ng/m3.
• Stickstoffdioxid schädigt Immun- und Nervensystem.
• Ultrafeine Partikel (PM0,1, also Nanoteilchen mit einem Durchmesser bis zu 0,1 µm) sind besonders gefährlich. Hauptquelle ist der Straßenverkehr.
• Immer häufiger werden Carbonröhrchen zur besseren Stabilisierung in Zement verwendet. Bei ihrer Verarbeitung und Zerkleinerung könnten wie bei Asbest kleine, kanzerogene, lungengängige Teilchen entstehen.
• Stäube können weit transportiert werden und an sie angelagerte Gifte wie Arsen und Dioxine verbreiten. Stäube verursachen Husten und Bronchitis und verschlimmern Asthma. Sie fördern Entzündungen, schwächen das Immunsystem und erhöhen das Krebsrisiko. Je kleiner die Teilchen und je giftiger die angelagerten Teilchen, desto größer ist das Risiko.
• Pro Jahr sterben bei uns ca. 30.000–40.000 Menschen an Stäuben!
• Gerüche wirken bereits in kleinsten Konzentrationen. Geruchsstoffe können reizen, giftig wirken und Stresshormone im Körper freisetzen. Mögliche Folgen sind Kopfschmerzen, Erschöpfung, Blutdruckanstieg, Leistungsbeeinträchtigungen, Angst und Depression.
👉 *Tipp*
• In jedem Bundesland gibt es „Boden-Dauerbeobachtungsflächen“, die alle 5 Jahre auf Belastungen untersucht werden.
🔎 *CO2-Speicherung im Meeresboden?*
• Weltweit sind sich alle ernstzunehmenden Meteorologen einig, dass der sprunghafte CO2-Anstieg zu kleinklimatischen Veränderungen führt.
• CO2 in der Atmosphäre muss gesenkt werden. Aber: CO2 Abscheidung und Transport sind sehr aufwändig. Ein solches System aufzubauen, würde 10–20 Jahre dauern. Hinzu kommen noch unerforschte Probleme bei der Speicherung.
• Primär muss es darum gehen, natürliche CO2-Senken zu nutzen (Wälder/Moore) und Emissionen zu vermeiden.
• In zweiter Linie könnten die (noch ineffiziente) Wasserstofftechnik und E-Mobilität helfen. Keine Option sind synthetische Kohlenwasserstoffe, deren Herstellung – wie physikalische Berechnungen belegen – viel zu energieaufwändig wäre.
🔎 *Innenluftschadstoffe*
• Schadstoffe in Innenräumen können krank machen: Sick-Building-Syndrom
• Überaus kritisch sieht Dr. Kruse Bau-/Ortschäume, die heute wieder als Isolierstoffe verwendet werden, obwohl sie vor 20 Jahren schon verboten waren. In Kontakt mit Wasser setzen sie Formaldehyd frei, das schon in kleinster Konzentration immunotoxisch, kanzerogen und extrem schleimhautreizend wirkt.
• Tunlichst vermeiden sollte man Pyrethroide zur Bekämpfung von Insekten in Innenräumen.
• Ein zunehmendes Problem sind Schimmelpilze.
• Jedes Jahr sterben 1000-2000 Menschen an krebserregendem Asbest. Besonders kritisch ist es in Kombination mit Rauchen und Dieselabgasen.
• Rund 1900 Todesfälle pro Jahr durch Lungenkrebs gehen auf Radon in Innenräumen zurück.
• Wie empfindlich wir auf Schadstoffe reagieren, hängt auch vom individuellen Stoffwechsel ab.
👉 *Tipps für gute Innenluft*
• Bei Verdacht auf Belastungen hilft eine Raumluftanalyse.
• Mind. alle 2 h stoßlüften – soweit die Fenster nicht auf eine stark befahrende Straße öffnen.
• 05:40 Außenluftschadstoffe
• 08:00 Butan & PAN
• 09:45 Vorsicht bei Grenzwerten – Feinstaub, NO2 & Arsen
• 26:10 Carbonröhrchen – Risiko der Zukunft?
• 33:40 CO2-Speicherung im Meeresboden?
• 41:10 Gerüche
• 44:00 Luftschadstoffe in Innenräumen
🔎 *Außenluft-Schadstoffe – Stäube, Arsen, Stickstoffdioxid, Photosmog*
• Luftschadstoffe atmen wir nicht nur ein, sie gelangen auch über Tiere und Pflanzen in unsere Nahrungskette.
• Durch Wechselwirkungen an der Luft können wesentlich giftigere Schadstoffe entstehen; wie z.B. Butan, aus dem sich durch Licht hochtoxische Peroxyacylnitrate (PAN) bilden (Photosmog).
• Besonders kritisch sind nitrose Gase und Stäube. Dazu Kruse: „Die Stäube halte ich für die größte Gesundheitsgefahr aus der Luft!“
• Grenzwerte sind immer auch pragmatisch und geben nicht unbedingt einen sicheren Bereich an. Für viel zu hoch hält Kruse die Grenzwerte für
_Feinstaub (PM10)_ – statt 40 fordert er 10 µg/m3. Selbst das wäre noch kein sicherer Wert, zumal bei diesem Jahresmittelwert die Spitzenwerte unbeachtet bleiben.
_Stickstoffdioxid (NO2)_ – sollte bei 20 statt bei jetzt 40 µg/m3 liegen.
_Arsen_ – statt 6 fordert Kruse 0,23 ng/m3.
• Stickstoffdioxid schädigt Immun- und Nervensystem.
• Ultrafeine Partikel (PM0,1, also Nanoteilchen mit einem Durchmesser bis zu 0,1 µm) sind besonders gefährlich. Hauptquelle ist der Straßenverkehr.
• Immer häufiger werden Carbonröhrchen zur besseren Stabilisierung in Zement verwendet. Bei ihrer Verarbeitung und Zerkleinerung könnten wie bei Asbest kleine, kanzerogene, lungengängige Teilchen entstehen.
• Stäube können weit transportiert werden und an sie angelagerte Gifte wie Arsen und Dioxine verbreiten. Stäube verursachen Husten und Bronchitis und verschlimmern Asthma. Sie fördern Entzündungen, schwächen das Immunsystem und erhöhen das Krebsrisiko. Je kleiner die Teilchen und je giftiger die angelagerten Teilchen, desto größer ist das Risiko.
• Pro Jahr sterben bei uns ca. 30.000–40.000 Menschen an Stäuben!
• Gerüche wirken bereits in kleinsten Konzentrationen. Geruchsstoffe können reizen, giftig wirken und Stresshormone im Körper freisetzen. Mögliche Folgen sind Kopfschmerzen, Erschöpfung, Blutdruckanstieg, Leistungsbeeinträchtigungen, Angst und Depression.
👉 *Tipp*
• In jedem Bundesland gibt es „Boden-Dauerbeobachtungsflächen“, die alle 5 Jahre auf Belastungen untersucht werden.
🔎 *CO2-Speicherung im Meeresboden?*
• Weltweit sind sich alle ernstzunehmenden Meteorologen einig, dass der sprunghafte CO2-Anstieg zu kleinklimatischen Veränderungen führt.
• CO2 in der Atmosphäre muss gesenkt werden. Aber: CO2 Abscheidung und Transport sind sehr aufwändig. Ein solches System aufzubauen, würde 10–20 Jahre dauern. Hinzu kommen noch unerforschte Probleme bei der Speicherung.
• Primär muss es darum gehen, natürliche CO2-Senken zu nutzen (Wälder/Moore) und Emissionen zu vermeiden.
• In zweiter Linie könnten die (noch ineffiziente) Wasserstofftechnik und E-Mobilität helfen. Keine Option sind synthetische Kohlenwasserstoffe, deren Herstellung – wie physikalische Berechnungen belegen – viel zu energieaufwändig wäre.
🔎 *Innenluftschadstoffe*
• Schadstoffe in Innenräumen können krank machen: Sick-Building-Syndrom
• Überaus kritisch sieht Dr. Kruse Bau-/Ortschäume, die heute wieder als Isolierstoffe verwendet werden, obwohl sie vor 20 Jahren schon verboten waren. In Kontakt mit Wasser setzen sie Formaldehyd frei, das schon in kleinster Konzentration immunotoxisch, kanzerogen und extrem schleimhautreizend wirkt.
• Tunlichst vermeiden sollte man Pyrethroide zur Bekämpfung von Insekten in Innenräumen.
• Ein zunehmendes Problem sind Schimmelpilze.
• Jedes Jahr sterben 1000-2000 Menschen an krebserregendem Asbest. Besonders kritisch ist es in Kombination mit Rauchen und Dieselabgasen.
• Rund 1900 Todesfälle pro Jahr durch Lungenkrebs gehen auf Radon in Innenräumen zurück.
• Wie empfindlich wir auf Schadstoffe reagieren, hängt auch vom individuellen Stoffwechsel ab.
👉 *Tipps für gute Innenluft*
• Bei Verdacht auf Belastungen hilft eine Raumluftanalyse.
• Mind. alle 2 h stoßlüften – soweit die Fenster nicht auf eine stark befahrende Straße öffnen.
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