PUTINS KRIEG: Vorstoß - Bis zu 10.000 Mann ukrainische Kämpfer in der Region Kursk | WELT LIVESTREAM

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PUTINS KRIEG: Vorstoß - Bis zu 10.000 Mann ukrainische Kämpfer in der Region Kursk | WELT LIVESTREAM

Der Überraschungsangriff ukrainischer Truppen mit Panzern und anderen gepanzerten Fahrzeugen begann am 6. August. Die Soldaten attackierten die Region Kursk aus verschiedenen Richtungen. Wenngleich es auch zuvor bereits Grenzübertritte ukrainischer Kräfte gab, ist die aktuelle Offensive wegen ihres Ausmaßes, ihrer Geschwindigkeit, der Beteiligung kampferprobter Einheiten und der Dauer, die sich die Soldaten bereits auf russischem Territorium befinden, bemerkenswert.

Bis zu 10 000 ukrainische Soldaten sind nach Einschätzung westlicher Militäranalysten beteiligt. Es ist das erste Mal seit dem Vormarsch Nazi-Deutschlands im Zweiten Weltkrieg, dass ausländische Truppen das Gebiet angegriffen und gehalten haben.

Der Angriff stieß an der russischen Grenze nur auf geringen Widerstand. Obwohl die Region Kursk in der Vergangenheit Ziel ukrainischer Drohnenangriffe war, war die Grenze nur wenig bewacht - und dies überwiegend von schlecht ausgebildeten Wehrpflichtigen und Einheiten der russischen Nationalgarde. Mehr als 120 000 Einwohner wurden nach Angaben russischer Behördenvertreter evakuiert.

Auf den Angriff bereitete sich die Ukraine im Verborgenen vor. Sie informierte auch nicht ihre Unterstützer, etwa die USA oder Polen, über den Plan, wie aus diesen Ländern verlautete. US-Vertreter haben den Einsatz amerikanischer Waffen in der Region Kursk nicht beanstandet.

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben 74 Städte und Ortschaften in dem Gebiet unter ihrer Kontrolle, auf einer Fläche von etwa 1000 Quadratkilometern. Mehr als 100 russische Soldaten seien als Kriegsgefangene genommen worden - zudem sei ein russischer Kampfjet des Typs Su-34 zerstört worden, der genutzt worden sei, um ukrainische Frontstellungen und Städte zu bombardieren.

Das russische Verteidigungsministerium vermeldet Zusammenstöße mit ukrainischen Streitkräften in der Nähe von etwa 25 Kilometer von der Grenze entfernten Siedlungen. Nach Angaben eines russischen Kommandeurs dauern die Kämpfe in Sudscha, dem Verwaltungszentrum des von der Ukraine angegriffenen Gebiets, an. Diese Stadt liegt etwa zehn Kilometer von der Grenze entfernt.

Unabhängig bestätigte Opferzahlen liegen von keiner der beiden Seiten vor. Die Entsendung von Verstärkung in das Gebiet durch Russland verläuft schleppend. Moskau reagiert mit Luftangriffen, Raketenbeschuss und Artilleriefeuer.

Von ukrainischer Seite heißt es, man wolle eine Pufferzone etablieren, um den Beschuss der Ukraine von Kursk aus zu unterbinden. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagt, sein Land sei von Russland aus diesem Gebiet den Sommer über mehr als 2000 Mal beschossen worden.

Der Einsatz könnte aber auch darauf abzielen, die Verlegung russischer Truppen aus Kampfgebieten in der ostukrainischen Region Donezk zu erzwingen, wo Moskau langsame, doch stetige Fortschritte erzielt hat. Die Operation ist auch ein Sinnbild des entschlossenen Widerstands der Ukraine gegen die weitaus größere russische Armee. Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak hat nahegelegt, das der Vorstoß in russisches Gebiet die Verhandlungsposition der Ukraine stärken könnte, sollte es zu Gesprächen über eine Beendigung des Konflikts kommen.

Es scheint einen gewissen Schock in Russland zu geben angesichts der Geschwindigkeit und des Ausmaßes der ukrainischen Operation, die ein Schlaglicht auf Schwächen in der Verteidigung geworfen hat und den Narrativ des Kreml in Frage stellt, dass Russland von dem Krieg weitgehend verschont bleibe.

Präsident Wladimir Putin hat den Angriff als eine «groß angelegte Provokation» verurteilt und sich im Fernsehen bei Treffen mit hochrangigen Vertretern des Sicherheitswesens gezeigt, während diese ihm Bericht erstatten.

Russland hat zudem einige Truppen aus der strategisch wichtigen Region um Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, abgezogen und sie nach Kursk verlegt. Das Russland komplette Kampfeinheiten aus dem Osten der Ukraine abzieht, die die Frontlinien in Donezk hatten verstärken sollen, ist nach Einschätzung der Washingtoner Denkfabrik Institute for the Study of War indes unwahrscheinlich.

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