Munich Quantum Valley - Visionen & Überblick (Deutsch)

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Visionen- und Überlicksvideo des Munich Quantum Valley

Mit Beiträgen von:
Bernd Huber (LMU), Claudia Eckert (TUM & Fraunhofer), Hartmut Neven (Google), Immanuel Bloch (LMU & MPQ), Kevin Shen (QST Master), Martin Stratmann (MPG) , Monika Aidelsburger (LMU), Oliver Zipse (BMW), Reimund Neugebauer (Fraunhofer), Reinhard Ploss (Infineon), Stefan Filipp (TUM), Thomas Hofmann (TUM)

Vielen Dank für Video-Footage von:

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0:38, ich war mal kurze Zeit bei Frau Prof. Aidelsburger Werkstudent (also Helferlein). Ich hab eigentlich nur Optiken und Filter sortiert, aber es war sehr interessant und ich kann Max-Planck-Institut für Quantenoptik in meinen Lebenslauf schreiben ;-). Ich hab auch schon ein Vorlesungs-Modul bei ihr absolviert.
Es gibt Professor*innen, die gute Vorlesungen halten, aber dann in der Forschungstätigkeit eigentlich alles den Mitarbeiter*innen und Hilfskräften überlassen. Genauso gibt es welche, die gute Forschungsarbeit leisten aber Vorlesungen für ein notwendiges Übel halten.
Bei Monika kann ich sagen, sie kann beides. Sie hat es fachlich richtig gut drauf, kannte den Versuchsaufbau, den wir da abgebaut haben um einen neuen aufzubauen und die Vorlesung bei ihr war auch richtig gut.
Dazu noch richtig nett.
Für mich eine der besten Physik-Professor*innen, mit denen ich bisher zu tun hatte.

sevisymphonie
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Irgendwie haben Politiker*innen gerade gemerkt, dass auch viele Innovationen aus der staatlichen Grundlagen- und angewandten Forschung kommen. Nur setzten sie, um das zu verbessern, an, dass da dann auch Technologiefirmen mehr mitspielen sollen.

Die Idee der Zusammenarbeit verschiedener Forschungsinstitute bei diesen Quantum-Valley-Projekten ist eine gute Idee. Die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Forschungsgruppen und Instituten sollte sowieso gefördert werden. Auf fachübergreifend. Gerade in der Experimentalen Forschung gibt`s oft in einer Gruppe ein Problem, dass andere Gruppen auf für andere Anwendungen schon hatten und bereits gelöst haben. Ein besserer Austausch würde oft dafür sorgen, dass solche Problemlösungen nicht mehrmals gemacht werden müssen. Und die einen Wissen wieder anderes als die einen. Bei einem Austausch entstehen auch Ideen und man kann sich helfen.

Nur Entwicklung komplett neuer Technologien ist auch mit Risiko verbunden. Risiko, dass Unternehmen nicht so gerne eingehen. Lieber selbst eher auf bewährte Technologien setzen und diese verbessern. Bei den privat finanzierten Forschungsprojekten an der Uni, wollen die auch lieber sicher Ergebnisse. Ist`s risikoreicher, erstmal die staatliche Forschung selbst machen lassen und dann, wenn’s absehbar ist, dass das von Erfolg gekrönt wird, steigen die Konzerne ein. Drittmittelprojekte (mit Unterstützung privater Firmen) sind selten Grundlagenforschung.

Ein Beispiel dafür ist die aktuelle Impfstoff Entwicklung. Die Entwicklung gründet auf Erkenntnisse auf Jahrzehntelanger staatlicher Forschungsarbeiten zu Corona-Vieren (ist der Sammelbegriff) und mRNA-Impfstoffen. Das ist natürlich staatlich bezahlt. Dann haben Uni-Forscher*innen kleine Betriebe gegründet, wie Biontech oder Curevac. Deren Entwicklung speziell am Covid19-Impfstoff letzten Jahres hat dann die EU weiter gefördert. Erst als diese kleineren Betriebe schon mit den Testphasen fast durch waren, sind die großen Pharmakonzerne Pfizer, Bayer, AstraZeneca und Lonza eingestiegen.
Und denen kauf die EU aktuell deren Impfstoffe ab und diese Konzerne weigern sich gerade vehement die Lizenzen für die Produktion freizugeben, dass auch Schwellenländer wie Indien oder Südafrika diese Stoffe produzieren könnten.
Eigentlich haben Staatliche Einrichtungen 3 Mal Geld gezahlt. Da ist eigentlich genug Staatsfinanzierung drin, dass es nicht unmoralisch wäre, diese Lizenzen für sich zu beanspruchen. Aber ich weiß, dass ist nicht so leicht, diese Konzerne dazu zu zwingen das freizugeben. Die Pharmaindustrie ist sehr einflussreich.

Auf der Webseite des Münchner Quantum-Valleys steht u.a. „funding with the following priorities: […] Technology transfer of results to industry“. Also staatlich finanzierte Forschung, die Großkonzerne komplett für sich beanspruchen, wird es anscheinend auch im Bereich Quantentechnologie geben.

Und dann soll auch noch das Hochschulinnovationsgesetz in Bayern kommen. Nicht alles daran ist schlecht. Z.B. soll es Promotionsrecht für technische Hochschulen geben. Bisher konnten Dr.-Arbeiten nur in Zusammenarbeit mit einer Universität geschrieben werden. Für die Hochschulen ist das top. Aber warum nicht gleich für alle Hochschulen?
Dazu soll es ein Globalbudget geben. Also die Universität/Hochschule bekommt ein Batzen Geld und entscheidet dann selbst, wie dieses verteilt wird. Hört sich erstmal nach mehr Freiheit an und das wird auch so von dem Bildungsministerium dagestellt, aber damit geht die Verantwortung der Hochschulleitung einer her, ergebnisorientierter zu arbeiten. Auch soll die Zusammenarbeit mit der Industrie erhöht und gefördert werden. Das Problem, Bereiche, die nicht direkt für Innovationen und Patente bekannt sind, werden vermutlich so weniger Gelder bekommen. Darunter nicht nur Bereiche wie Kunst oder Sozial- und Geistes-Wissenschaften (von diesen gibt es aktuell eine Petition gegen diesen Gesetzentwurf) sondern auch im Bereich Grundlagenforschung.
Ich komme aus dem Bereich angewandte Forschung und wollte etwas weniger Industrienähe und etwas mehr Grundlagen verstehen. Am liebsten würde ich Grundlagenwissen versuchen anwendbar zu machen. Aber das hab ich noch nicht gefunden. Entweder weitergehen bekannter Wege oder komplett Grundlagenforschung, weit weg vom Anwendungsgedanken. Naja, man kann nicht immer alles haben, was man will. ;-)
Mehrere Dinge sind wichtig bei Innovationen, das Wissen, dass aus der Grundlagenforschung entsteht. Dazu muss es möglich sein, dieses Wissen anzuwenden, auch wenn es wie schon gesagt ein großes Risiko gibt, dass da am Ende garnichts rauskommt. Eine gute Idee nützt nichts, wenn es keine Geldgeber gibt.
Dieser Ansatz, der die Innovationsstärke Bayerns erhöhen soll, könnte zwar dazu führen, dass quantitativ mehr Patente angemeldet werden. Aber das werden eher Entwicklungen sein, die wahrscheinlicher von Erfolg gekrönt sind. Wenn die Grundlagenforschung weniger Förderung bekommt, werden komplett neue Ansätze seltener werden. Von den anderen Bereichen Kunst oder Sozial- und Geistes-Wissenschaften hab ich noch garnicht gesprochen. Diese sind sowieso schon diejenigen, die ein eher kleines Stück vom Fördergelderkuchen abbekommen. Das wird sich durch dieses Gesetz nicht verbessern.


Liebes bayerisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Erst einmal, ihr habt hier auch „Kunst“ im Namen. Lasst diese „Kunst“ nicht immer so unbeachtet. Und wenn in Bayern der Standort großer Wissenschaftlicher Errungenschaften werden soll, dann hätte ich ein paar Vorschläge:

Wie gesagt: Austausch zwischen Forschungsgruppen und Instituten, auch fachübergreifend.

Oder mehr Gemeinschaftsprojekte wie das Quantum-Valley

Promotionsrecht für alle Fachhochschulen (dadurch wird nicht nur attraktiver an einer technischen Hochschule in angewandtere Forschung zu promovieren, auch nicht technische Hochschulen werden etwas mehr gefördert)

Mindestbetrag für die Bezahlung von Abschlussarbeiten (die sind ja Ausbildungszweck und müssen nicht bezahlt werden. Trotzdem arbeitet man da ja fast Vollzeit. Wollen Student*innen selbstständig über die Runden kommen braucht es ein Nebenjob und da ist bei einer Abschlussarbeit wenig Zeit).

Förderung studentischer Forschungsprojekte verstärken (da gibt’s auf Antrag gerade einmal bis zu 500Euro pro Einzel-Projekt. Forschung kann sehr teuer sein. Komplett neues kann man kaum ausprobieren mit Möglichkeiten, die kaum über das hinausgehen, was bereits zuhause oder in einem Labor vorhanden ist)

sevisymphonie