Digitale Ersterschließung und interne Schutzdigitalisierung

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Schwerpunkt des Digitalisierungsprojektes im Orff-Zentrum München ist der dokumentarische und künstlerische Nachlass von Carl Orff. Zur Schutzdigitalisierung werden Scanner (Color-Aufsichtsscanner OS 10000 A 1 und OS 15000 Advanced Plus A 3 plus der Firma ZEUTSCHEL) sowie eine Digitalkamera eingesetzt. Der Großteil der Bilder findet seine Verwendung in der Sammlungsdokumentation (Kitodo.Presentation) für hausinterne und wissenschaftliche Zwecke. Nur zu einem geringen Teil und mit ausdrücklicher Zustimmung der Rechteinhaber werden diese Digitalisate im Hinblick auf eine Veröffentlichung erstellt. Die Laufzeit des Projekts beträgt ca. fünf Jahre und wird von einem Mitarbeiter in Vollzeit betreut. Dazu gehören sämtliche Tätigkeiten (Planung, konservatorische Prüfung, Digitalisierung, Qualitätskontrolle, Speicherung, Ersterschließung und Verwaltung, Darstellung, Bereitstellung und Nutzung, Langzeitarchivierung), die zum Ablauf eines Digitalisierungsworkflows von Kulturgut nach DFG-Praxisregeln umfassen. Originale und Handschriften, die ein Unikat darstellen und einen hohen kulturellen Wert haben, wurden im Vorfeld begutachtet und vermessen, um die richtige Wahl des Aufnahmeverfahrens für die Digitalisierung zu treffen. Ziel war es, die Digitalisate so bereitzustellen, dass eine sinnvolle Ersterschließung und die damit verbundene Darstellung eine möglichst ideale Grundlage für eine spätere wissenschaftliche Tiefenerschließung sind. Wobei sich das Orff-Zentrum bei den Produktionsprozessen und der Darstellung der Digitalisate für KITODO entschieden hat. Bei allen vom Orff-Zentrum eingesetzten Dateiformaten handelt es sich um typische Standardformate. Das gilt gleichfalls für das verwendete Mets-Mods-Format der Xml-Dateien, das sich als derzeitiger Standard zur Beschreibung (Struktur- und Metadaten) von Digitalisaten etabliert hat.
Bei der Schutzdigitalisierung bleiben die faksimilierten Seitenbilder der jeweiligen Archivaliengattung als Resultat des Scanvorgangs erhalten. Sie sind grundsätzlich unabhängig von allen folgenden Verarbeitungsschritten (z. B. Vergabe von Strukturelementen und Metadaten) und weiteren Informationseinheiten je für sich zugänglich und werden gewissermaßen als Originale (Rohdaten, 400 dpi) gespeichert und dargestellt. Eine automatische Zusatzsicherung der Digitalisate erfolgt im Haus serverunabhängig durch ein NAS-System und aushäusig im IT-Dienstleistungszentrum des Freistaats Bayern.
Für einige Einheiten des Bestands werden nach der Digitalisierung genau passende Stanzkonturen aus säurefreiem Papier für die Verpackung (Umschläge) und das Beilagen-Material entworfen, die mit den wichtigsten Angaben zum Digitalisat und einem Bar- bzw. QR-Code bedruckt sind. Zu Recherchezwecken für Wissenschaftler stellt das Orff-Zentrum demnächst ein iPad zu Verfügung, womit man sich im Haus frei bewegen kann (unterschiedliche Lagerung des Nachlasses) und die gewünschten Archivalien über einen QR-Code in der Kitodo.Presentation ansteuern kann.
Kitodo ist ein Softwarepaket für Produktion und Präsentation digitalisierter Medien – quelloffen, plattformunabhängig, mandantenfähig und lizenzkostenfrei. Die Hauptkomponenten Kitodo.Production und Kitodo.Presentation sind flexibel für unterschiedliche Digitalisierungsstrategien geeignet. Kitodo.Presentation ist als Erweiterung des freien Content-Management-Systems TYPO3 realisiert und fügt sich nahtlos in redaktionell betreute Webseiten ein. TYPO3-Funktionen wie Benutzer-Authentifizierung, Session-Handling, Sprachlokalisierung etc. stehen uneingeschränkt auch innerhalb der Funktionsmodule von Kitodo.Presentation zur Verfügung. Diese Flexibilität ermöglicht skalierbare Geschäftsmodelle für jede Betriebsgröße, reine Inhouse-Projekte (Orff-Zentrum München), kommerzielle Dienstleistungen und arbeitsteilige Kooperationen.

Jan Adamiak
Projektleitung digitale Ersterschließung und interne Schutzdigitalisierung des dokumentarischen und künstlerischen Nachlasses von Carl Orff
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