Gewalt von Links – Der Fall Lina E. | exactly | Doku

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Die linksextreme Lina E. wurde in Dresden zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Wie wird Gewalt von links vor Gericht und vom Verfassungsschutz beurteilt und was bedeutet der Prozess gegen Lina E. für die linke Szene?

Nach mehr als anderthalb Jahren ist in Dresden der größte Prozess, den es seit langem gegen Linksextreme gab, zu Ende gegangen. Wegen Überfällen auf Rechtsextremisten hat das Oberlandesgericht Dresden mehrjährige Haftstrafen gegen Lina E. und ihre drei Mitangeklagten ausgesprochen. Nach Überzeugung der Staatsschutzkammer sind die 28 Jahre alte Studentin Lina E. und ein gleichaltriger Mitangeklagter der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung schuldig, ein 37-Jähriger und ein weiterer 28-Jähriger wegen deren Unterstützung.
Der Studentin aus Leipzig wurden sechs Überfälle und die Vorbereitung von einem weiteren Überfall zugeschrieben, verübt zwischen Oktober 2018 und Juni 2020 in Sachsen und Thüringen. Dabei wurden 13 Menschen verletzt.

Die brutale Gewalt wird vom Verfassungsschutz als neue Qualität linksextremer Straftaten gewertet. Von Terrorismus will man noch nicht sprechen. Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz sagte gegenüber exactly: „Wir beobachten, wie sehr kleine, abgeschirmte Gruppen ausgefeilte Attacken gegen den politischen Gegner durchführen und damit mit äußerster Brutalität vorgehen.“
Die Verteidigung und Unterstützer der Angeklagten dagegen hatten den Prozess als „politisch motiviert“ kritisiert. Ulrich von Klinggräff, Verteidiger von Lina E., sprach exactly gegenüber von öffentlicher Vorverurteilung und einem unfairen Verfahren.

Exactly fragt: Sollte hier wirklich ein Exempel statuiert werden? Und was bedeuten der Prozess und die Verurteilung der militanten Aktivisten für die linke Szene? Denn im Verfahren hat erstmals ein sogenannter Kronzeuge ausgesagt. Johannes D.  - ein ehemaliges Mitglied der Szene packte über die Vorbereitung von Überfällen auf Rechtsextreme aus. Ein Tabubruch.
Auch in der linken Szene wird über das Ausmaß der militanten Aktionen der Gruppe um Lina E. diskutiert. Aber einig will man sich im Protest zeigen: Gemeinsam mobilisierte die radikale Linke zum „Tag X“, dem 3.6., in Leipzig. Gewalt als Rache für das Urteil wurde angekündigt. Es kam zu Krawallen. Steine und Pyrotechnik flogen. Polizisten wurden verletzt. 10 radikale Demonstranten kamen in Untersuchungshaft.
exactly-Reporter Thomas Datt recherchiert schon seit Jahren zum Thema politischer Extremismus und hat das Verfahren gegen Lina E. beobachtet.

#doku #lina #leipzig #linksextremismus

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Kapitel

00:00 Intro
01:05 Der Prozess gegen Lina E. im Oberlandesgericht Dresden
02:13 Das Urteil: Es gibt keine gute politische Gewalt
05:32 Die Angriffe auf Neonazis durch die Gruppe um Lina E.
08:08 Treffen mit dem MDR-Prozessbeobachter Edgar Lopez: Die Bedeutung des Kronzeugen Johannes D.
11:19 Die Vorwürfe gegen Lina E. – ein politisiertes Verfahren?
14:53 Linksextreme Gewalt beschäftigt auch die Bundesbehörden, der Bundesverfassungsschutz
18:28 Die Straftaten der militanten Linken in Budapest in Ungarn
21:12 Johann G. – ein linksextremer Hasardeur auf der Flucht
22:30 Die Linke in der Defensive, die Rechte auf dem Vormarsch? Perspektiven auf Gewalt aus der linken Szene
26:31 Der sogenannte „Tag X“ – Demonstrationen und Krawalle in Leipzig

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Redaktioneller Hinweis:

In der ersten Version unseres Film hieß es, die eingekesselten Demonstranten hätten keine Toilette zur Verfügung gehabt. Das ist so nicht korrekt. Nach Angaben der Polizei war um 20:50 Uhr, also mehr als zwei Stunden nach Schließung des Kessels, ein Toilettenwagen vor Ort. Allerdings hing es offenbar von der Position der Personen im Kessel ab, inwieweit sie diesen nutzen konnten. Einige berichteten, es habe keine Probleme gegeben. Andere schilderten, ein Toilettenbesuch sei mit einer vorherigen Leibesvisitation verbunden gewesen, weshalb viele davon abgesehen hätten. Wiederum andere Betroffene sagten, sie seien bis zum Schluss  nicht über das Vorhandensein einer Toilette informiert worden.

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Комментарии
Автор

Liebe Community! Wir freuen uns sehr über Euer großes Interesse am Film und die lebhafte Diskussion in den Kommentaren. Gerade erreichen uns so viele Kommentare, dass wir mehr Zeit brauchen, um sie zu moderieren. Deshalb werden Eure Kommentare ab jetzt leider mit einer zeitlichen Verzögerung angezeigt. Vielen Dank für Euer Verständnis!

MDRInvestigativ
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Völlig egal ob links oder rechts aber wer Menschen auflauert und sie so krass zusammenschlägt das es sogar zu lebensbedrohlichen Verletzung kommt, sollte sofort ins Gefängnis und das nicht nur für fünf Jahre!

Pete_the_Bouncer
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„Einer ihrer Anwälte nimmt rasant die Linkskurve“ xd

leoge
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wenn jemand, der mit einem Hammer das Gesicht eines anderen einschlägt, und nicht für versuchten Mord verurteilt wird, ist das ein Skandal.

meixo
Автор

Es gibt keine 'gute' Gewalt in der Demokratie. Es gibt keine Gewalt, weil man die 'richtige' Meinung hat. Gewalt muß immer verurteilt werden werden, weil sonst das Ganze eskaliert.

heileopold
Автор

Wie die Bundesanwältin schon sagt: "Es gibt keine gute Gewalt" Rechts und Linksextrem dürfen nicht tolleriert werden!

alexg.
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Egal welche politische Einstellung, wer Menschen mutmaßlich verletzt gehört hinter Gitter

manne
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Gewaltbereitschaft von jeglicher Art von Extremismus ist in einer Demokratie abzulehnen d.h. Urteil richtig und wichtig.

OpiOmi
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Keine Gnade für politisch motivierte Gewalt.

XIJeronimoIX
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Nur der Umstand, mit welcher Gründlichkeit und Geschwindigkeit Straftaten aus unterschiedlichen Teilen der Gesellschaft verfolgt und schlussendlich geahndet werden, bleibt verbesserungswürdig. Um Verwerfungen in der Gesellschaft zu verhindern, muss gegen Extremismus und Gewalt jeder Couleur gleichermaßen vorgegangen werden.

gundleyG
Автор

Gewalt gehört immer bestraft, vor allem vorsätzlich. Egal welche politische Einstellung ich habe. Wir wohnen in Leipzig und ich finde es so frech, dass man bei Protesten fremdes Eigentum beschädigt. Dann ist man einfach nicht besser als andere Gewaltgruppen. Vor allem was dieser Einsatz wieder gekostet hat 😂

Jojo-Jojo
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Wer meint, Gewalt sei die Lösung, ist das Problem.

TheVanezBlane
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Ich hoffe das Lina nie als Sozialpädagogin arbeiten darf nach solchen Gewalttaten!

Tiniwini
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Zertrümmern der Gelenke und jetzt jammern wegen Gelenkschmerzen.

Genau mein Humor. 😊

jamiecat
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Was ich mich frage: wie darf ein Mensch in der Pflege arbeiten mit dem Hintergrund 2x bereits wegen Gewalt gegen Polizisten verurteilt worden zu sein? Ich arbeite selbst als exam. Altenpfleger und musste nen lupenreines erweitertes Führungszeugnis vorlegen …

Ramnokri
Автор

Es ist vollkommen egal, ob links oder rechts extrem bist.
Wenn du Gewalttaten begehst gehörst du weggesperrt.

coloniathan
Автор

Hammer ins Gesicht ist kein versuchter Mord?

jonasf
Автор

Gewalt und Selbstjustiz ist keine Lösung, egal aus welchem Lager sie kommt! Für derartige Attacken und solch schwerwiegende Körperverletzungen mit bleibenden Schäden gehört man hinter Gitter Punkt!
Natürlich gehört so etwas Lückenlos aufgeklärt und bestraft.

markusbrunner
Автор

Spontan ist es nicht, wenn jemand zu Hause vor der Tür von Vermuten Gestalten Erwartet wird.

ErikWedlich-supv
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Zu dem was der Anwalt ab @11:50 so sagt, bzw. anderen zur Kenntnis:

Als Justizvollzugsbeamter kann ich nur dazu sagen (und das sollte der Anwalt wissen) das eine U-Haft u.a. angeordnet wir um ein Verfahren zu sichern und Flucht-/Verdunklungsgefahr zu vermeiden (was in diesem Prozess gegeben ist/war).

Hierzu kann (und wird) auch je nach Situation durch das zuständige Gericht bzw. dem/der Vollzugsleiter/in der betreffenden JVA eine Fesselungsart bei Aus-/Vorführungen (Besuch beim externen Facharzt, Gericht, etc.) angeordnet (um z.B. Flucht-/Befreiungsversuche zu verhindern) und ja, da stehen die Kollegen/innen halt nun mal auch im Behandlungs-/OP-Zimmer. Das ist bei jedem anderen U-/Strafhäftling genauso (unabhängig vom Delikt)!

Und ein Polizeiaufgebot bei einem Transport zu Gericht bietet sich dann an, wenn man damit rechnen muss, dass der Transportweg evtl. blockiert wird o.ä. um das Verfahren zu behindern/stören.

Und wer jetzt denk, dass ist reine Schikane gg. die linke Szene..Falsch! Der kann sich gerne Berichte über Verhandlungen zum rechten Spektrum oder über Reichsbürgerprozesse anschauen, wie da die Sicherheitsvorkehrungen sind (gleich oder sogar höher)!

Achja, wie „gefasst“ die linke Szene das Urteil akzeptiert sieht man ja…

Obwohl Lina aktuell frei ist und in sich in Revision befindet, gibt es Hauptsache Straßenschlachten mit Sachbeschädigungen und akzeptierten Körperverletzungen (Stein-/Flaschenwürfe etc.) gegen Polizeikräfte…

Da langst dir echt an den Kopf!

@MDR, guter neutraler Bericht mit dem richtigen Reporter 👍🏻

m.u.
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