Otte erklärt's - Vertragen sich Netzausbau und Landwirtschaft?

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Eine neu gebaute Stromleitungen führt oft über landwirtschaftliche Flächen und mitunter können Pflanzen sehr sensibel auf äußere Einflüsse und die Qualität und Beschaffenheit des Bodens reagieren. Beeinträchtigt also Netzausbau den Anbau von Obst und Gemüse? Vertragen sich Netzausbau und Landwirtschaft? Otte erklärt's!

In der zweiten Episode unserer Miniserie erklärt Matthias Otte, Abteilungsleiter Netzausbau bei der Bundesnetzagentur, wie sich der Netzausbau auf die Landwirtschaft in Deutschland auswirkt und was getan wird, um die Folgen für Umwelt und Landwirtschaft möglichst gering zu halten.

Weitere Informationen:

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Abteilung Netzausbau
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen
Tulpenfeld 4
53113 Bonn

Brief: Bundesnetzagentur, Stichwort: Netzausbau, Postfach 8001, 53105 Bonn
Anruf: 0800 638 9 638 (kostenfrei; Montag-Donnerstag 9-17 Uhr, Freitag 9-14 Uhr)

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#Otteerklärts #Energiewende #Netzausbau
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Hallo Herr Otte,

Sie stellen die richtige Frage ("Vertragen sich Netzausbau und Landwirtschaft?"), beantworten diese aber falsch.

Unter den gegenwärtigen Bedingungen vertragen sich Netzausbau und Landwirtschaft nämlich gerade nicht. Die sogenannte "Energiewende" hat für die davon massiv betroffenen Land- und Forstwirte gravierende Folgen, die sich nicht mit ein paar flotten Sprüchen und eingeblendeten Gemüsekörben weglachen lassen. Im Grunde ist Ihr Beitrag kennzeichnend für den Umgang der BNetzA wie auch der Netzbetreiber mit den Grundeigentümern, die ihren Boden für derartige Ausbauvorhaben zur Verfügung stellen. Ihr Beitrag ist aus dem Blickwinkel der Betroffenen einfach arrogant und ärgerlich.

Land- und Forstwirtschaft sieht sich veralbert, wenn man, wie u.a. Sie, zu suggerieren versucht, dass doch alles "nicht so schlimm" sei. Tatsächlich aber ist der Zugriff auf fremdes privates Eigentum durch die - von ganz neuen Prinzipien (u.a. Dezentralität) beherrschte - Energiewende massiv gestiegen und bedroht nicht selten die Existenzgrundlage derjenigen, die im Dienst der Allgemeinheit herangezogen werden. Wer eine linienförmige Infrastrukturmaßnahme (Autobahn, Gasleitung, Hochspannungsfreileitung oder -kabel etc.) über seine Flächen gelegt erhält, muss nach dem Grundsatz des "Bündelungsgebots" stets damit rechnen, dass das nur der Anfang war und er künftig mit Parallelverlegungen weiterer Medien zu rechnen hat. Wir kennen genügend Fälle, in denen die Bewirtschaftung solcher Flächen wegen Zerschneidungseffekten, wegen der Notwendigkeit zur Beachtung von sog. Schutzstreifen, wegen der Beschränkung von Nutzungsmöglichkeiten etc. kaum noch effektiv machbar ist und die schon deshalb Ihrem "Ist doch alles halb so schlimm-Gerede" Hohn sprechen.

Vor allem aber verschweigen Sie: Im Gegensatz zu den Grundsätzen, die sonst gelten, wenn jemand fremden Grund und Boden in Anspruch nehmen möchte, um seinen Geschäften nachzugehen, zahlen die Netzbetreiber weder ein Nutzungsentgelt im Sinne einer (z.B.) wiederkehrenden jährlichen Pacht, solange sie die Flächen nutzen, noch stehen Zahlungsbeträge in Rede, die auch nur ansatzweise dem wirtschaftlichen Vorteil entsprechen, den die Nutzer von der Fläche haben. Die Entschädigungen, mit denen sich die Leitungsnetzbetreiber die Rechte für die Errichtung von Masten und Kabeln, die Durchleitung, die Reparatur und Wartung etc. beschaffen, sind geradezu lachhaft gering und werden nur ein einziges Mal "für alle Ewigkeit" gezahlt. Niemand sollte sich wundern, wenn es unter diesen Umständen Widerstand gegen den Netzausbau gibt. Die Sache ist nicht "in Ordnung", sondern befindet sich - ganz im Gegenteil - in absoluter Schieflage.

Es stünde Ihrem Haus, der BNetzA, gut an, wenn man auch dort üblichen Gepflogenheiten sachlicher und zumindest ansatzweise objektiver Darstellung der Verhältnisse gerecht würde und nicht mit solchen Beiträgen, wie dem hier kritisierten, auf den sprichwörtlichen Dummenfang ginge. Insbesondere Land- und Forstwirtschaft haben einen anderen Ton, eine andere Behandlung und eine andere Darstellung verdient.

Mit wenig freundlichen Grüßen

Ulrich Böcker
Geschäftsführer
Familienbetriebe Land und Forst
Brandenburg / Sachsen-Anhalt e.V.
Am Kanal 16 - 18
14467 Potsdam

ulrichbocker