Hartz IV: Genug zum Leben oder nur zum Überleben?

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Die Hartz-IV-Sätze steigen: Ab 1. Januar 2021 gibt es maximal 446 Euro für Hartz-IV-Empfängerinnen und Empfänger. Das sind 14 Euro mehr als bisher. Wir haben mit Kevin gesprochen, der einer von fast 600.000 jungen Erwachsenen ist, die Hartz IV beziehen. Er ist schon mit #HartzIV aufgewachsen - und kennt die Schwierigkeiten noch aus seiner Kindheit. Soll man das bestehende System verbessern - oder lieber gleich eine neue Form der Grundsicherung einführen? Was sagen die Parteien? In welchen Punkten sich die Antworten der Parteien genau unterscheiden, seht ihr in unserem Video.

Was meint ihr? Wieviel Geld braucht ihr zum Leben? Und wie weit würdet ihr mit 446 Euro kommen? Schreibt es uns in die Kommentare!

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Hier findet ihr die Quellen zum Video:

Bundestagsreden:











Über Volkskrankheiten:

Wer hat Anspruch auf Hartz IV:

Zur Eingliederungsvereinbarung:


Zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts:



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Комментарии
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Was meint ihr? Wieviel Geld braucht ihr zum Leben? Und wie weit würdet ihr mit 446 Euro kommen?

represent_official
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Respekt an Kevin, dass er so offen über seine Situation redet. Ist in einer Gesellschaft, die Arbeitslose ausgrenzt, bestimmt nicht leicht. Ihm alles Gute!

Aphrom
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Toll, dass Kevin so offen und reflektiert drüber redet und ich wünsche ihm viel Erfolg und alles Gute.

MM-spxn
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Zu dem CDU Argument:

Es ist doch ein Problem, dass arbeitende Menschen fast genau so wenig verdienen, wie Harz 4 Empfänger*innen am Existenzminimum.

Das Problem ist hier, dass Menschen so wenig verdienen und nicht, dass der Harz 4 Satz in die Nähe davon kommt.
Der geringe Lohn und nicht der "hohe" Satz für Sozialhilfe ist hier ungerecht.

lennartstahl
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Eine Beispielrechnung: Jemand arbeitet für den Mindestlohn (ab 1.1.2021 beträgt dieser 9, 50), dann verdient er 9, 5*40[Arbeitsstunden/Woche]*4, 2[Wochen/Monat], also knapp 1600 brutto im Monat.

Dann kommen die Abzüge (Kranken-, Arbeitlosen-, Pflegeversicherung, Rentenbeiträge) und noch etwas Einkommenssteuer.

Von dem Rest darf man dann Miete, Wasser, Strom und Heizung zahlen. Je nachdem wo man wohnt, bleibt dann am Ende vielleicht noch 600 - 700 Euro übrig. Wenn man in Stuttgart oder München wohnt wahrscheinlich weniger.

Als Hartz4-Empfänger bekommt man die Wohnung, Heizung, Wasser vom Staat gezahlt und kriegt zusätzlich noch 446 Euro im Monat.

Das ist natürlich nicht viel, aber im Vergleich zum Mindestlohnfall oben ist das jetzt auch nicht sooo viel weniger.

albertstadler
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Mir hat ein entscheidender Punkt gefehlt: durch HARTZ-IV werden Arbeitslose oft in den Niedriglohnsektor gedrängt, da sie verpflichtet sind, Arbeitsstellen anzunehmen. Das führt dazu, dass diese Arbeitgeber keinerlei Anreiz erhalten, ihre Beschäftigten besser zu entlohnen - irgendjemand wird sich ja doch dafür finden

lisamite-
Автор

Also mir kommt es so vor als seien über 400 Euro zum reinen Bedarf ganz schön viel. Ich habe pro Monat 550 Euro zur Verfügung abzüglich Miete und GEZ etc. Unterm Strich bleiben da 200 Euro

jmu
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12:16 hier liegt für mich das größte Problem! Ich DARF KEINE Weiterbildung machen, ich MUSS zu Hause bleiben. Würde ich mir die schulische Ausbildung vom Harz IV selber finanzieren wäre das Erschleichung von Leistungen da mein Anspruch auf Grundsicherung erlischt…
Das ist so absurd…
Hamburg übernimmt, aufgrund von Mangel an Personal im Gesundheitswesen, das Schulgeld vieler schulischen Ausbildungen; ich sollte in diesem Bereich eine Umschulung bekommen, habe alle Tests im Vorfeld bestanden & darf es NICHT MACHEN weil die Ausbildung nur auf 2 ½ Jahre verkürzbar ist & nicht auf 2… wegen diesem halben Jahr sitz ich seit 2 Jahren zu Hause…
Melde ich mich einfach in der Schule an, mache ich mich strafbar & kann im schlimmsten Fall sogar ins Gefängnis kommen, weil ich es gewagt habe NICHT ZU HAUSE sitzen zu bleiben…

Mit einem bedingungslosen Grundeinkommen wäre ich längst nicht mehr in dieser Situation…

mariamorchen
Автор

Ich gehe Arbeiten und hab nach Abzug von Miete, Strom Und Betriebskosten auch nicht mehr übrig.. Ehe man an Hartz IV schraubt, sollte man erstmal den Mindestlohn auf ejn akzeptables Niveau anheben 🤷‍♀️

avlrion
Автор

Die Videos sind immer so gut animiert und informieren in kurzer Zeit. Vielen Dank an das Team!

laurin
Автор

Danke für den tollen Einblick und die tolle Übersicht! Mal wieder super animiert und Kevin ist echt ein sympathischer Protagonist!

DieFrage
Автор

fakt ist, dass man mit einfachen jobs kaum noch leben kann und auch nichts für das alter zurücklegen.

markusuebel
Автор

Meine Mum bezieht selber Hartz 4 und ich bin damit auch aufgewachsen und habe daher etwas zu meckern:
Das er keine Musikschule besuchen konnte, weil sie nicht bezahlt werden konnte, stimmt nicht. Wir haben als Kinder sogenannte "Städte Ausweise" bekommen. Dadurch war für uns die Musikschule kostenlos und für andere kulturellen Einrichtungen wie z. B. Schwimmbad oder Theater konnte man für den halben Preis rein. Sogar ein extra mobil Pass gibt es womit man 1/2 des Preises bezahlt, wenn man mit Bus/Bahn fährt.
Das einzige was stimmt, ist dass die Kinder von Hartz 4 Empfänger benachteiligt werden.

steffie
Автор

Also meiner Meinung nach müsste die Methode der Regelbedarfsermittlung überarbeitet werden. Diese müsse vor allem transparent, sach- und realitätsgerecht erfolgen und sich nicht an willkürlicher Abschläge von Einkommens-und Verbrauchsstichproben bedienen.

Auch sollten mehr Zuverdienstmöglichkeiten zugelassen werden zB. sollten Bedarfsgemeinschaften nicht darunter leiden, wenn das Kind nebenbei Zeitung austrägt, um überhaupt eine Teilnahme am Sozialleben zu finanzieren oder an einer fördernden Maßnahme teilnehmen möchte, wie Musikunterricht oder ähnlichem. Werden mehr als 100 Euro hinzuverdient, kassiert der Staat 80 oder gar 90 Prozent davon ein. Anreize für die Einbringung in den Arbeitsmarkt sehen anders aus.

Genauso wichtig wäre eine Reform des Arbeitsmarkts, damit mehr Menschen den Sprung aus der Abhängigkeit von Sozialleistungen schaffen können. Die notwendige Verbesserung der Hartz-IV-Leistungen erfordert zwingendermaßen höhere Löhne. Denn bereits heute lohnt es sich finanziell kaum, einen Job zum Mindestlohn anzunehmen.

Auch müssten die Jobcenter personell und finanziell deutlich besser ausgestattet werden, um Menschen gezielt zu betreuen und menschenwürdig helfen zu können. Unternehmen suchen ja nicht nur hoch qualifizierte Ingenieure oder Programmiererinnen, sondern auch viele Menschen mit einfacheren Qualifikationen. Arbeitslose könnten durch eine bessere Vermittlung oder gezielte Qualifizierung wieder langfristig in eine Arbeitsstelle kommen.

Aber man muss ehrlich bleiben, dass viele Arbeitslose den direkten Sprung in den sogenannten ersten, regulären Arbeitsmarkt, nicht schaffen werden. Sei es, weil ihnen Qualifikationen fehlen oder grade weil sie gesundheitlich angeschlagen sind. Der Aufbau eines sozialen Arbeitsmarkts würde diesen Menschen helfen, wo sie gegebenenfalls motiviert einer Tätigkeit nachgehen können, was eine Marginalisierung verhindert.
Hier könnte auch ein solidarisches Grundeinkommen ein wichtiger Beitrag sein. Es würde den Betroffenen eine Tätigkeit oder eine berufliche Weiterbildung in Vollzeit ermöglichen, bis sie auf dem regulären Arbeitsmarkt unterkommen. Auch wäre es eine Stütze für Langzeit bzw. dauerhafte Arbeitsunfähige Bürger*innen aufgrund eines Unfalls, Krankheit oder Behinderung.

Und zur guter Letzt sollte der Fokus auf eine deutlich besseren sozialen Infrastruktur und eines besseren Bildungssystems sein. Zu häufig werden Kinder aus einkommensschwachen und bildungsfernen Familien schon früh abgehängt, weil Kitaplätze fehlen oder die Qualität der frühkindlichen Bildung unzureichend ist. Oder weil Ganztagsschulplätze dort fehlen, wo sie benötigt werden und zu viele Jugendliche ohne Schulabschluss oder ohne Berufsabschluss versuchen, in den Arbeitsmarkt zu kommen.

paulprog
Автор

Ich muss ehrlich sagen, dass ich finde, dass man damit in Deutschland leben kann. Ich habe 2 Jahre lang nur 20h gearbeitet, war sehr viel reisen und konnte trotzdem Geld zur Seite leben. Ich habe einfach gänzlich auf sonstigen Konsum verzichtet und Essen ausschließlich von foodsharing bezogen.
Das will ich jetzt keiner älteren Dame zumuten, um Gottes Willen aber ich behaupte dass ein Großteil der Menschen so schonmal einiges sparen könnte.
Ich merke aber in meinem Umfeld auch immer wieder, wie Leute "tuscheln" weil ich Essen "aus der Mülltonne" esse. Die Deutschen sind einfach zu verwöhnt.

lenae
Автор

@represent Es wäre cool, wenn ihr mal ein Video zum Thema BAföG machen würdet.

hunter_
Автор

Als Student habe ich jahrelang von 640€ gelebt. Davon musste ich aber alles zahlen sprich Miete, Krankenkasse (muss man als Student selbst zahlen), Semesterbeitrag, alles. Von den Eltern gab es nichts, Bafög auch nicht.
Wenn man will kann man einigermaßen gut davon leben. Kommt natürlich auch immer darauf an wo man wohnt.

geraltschori
Автор

Mit 446€ würde ich mein Essen, Telefon und Internet, Wasser und Strom, Seife und Shampoo, Spülmittel, Putzzeug und Waschpulver und das nötigste an Kleidung bezahlen, dafür würde mir das Geld reichen.
Ich wüßte dann aber nicht, was ich machen würde, wenn meine Waschmaschine oder mein Herd kaputt ginge.
Mal ein Buch oder ein Essen im Restaurant würde ich mir verkneifen, weil ich für Essen relativ viel ausgebe, ich kaufe gerne Biogemüse und guten Bio-Tee.
Ein echter Verzicht wäre für mich, keine Sprachkurse machen zu können.

evaelser
Автор

Ich finde einige der "ich bin als Student mit x€ ausgekommen" Aussagen etwas schwierig.
Bin als Student auch mit wenig ausgekommen. Aber immer mit dem Wissen in ca.3 Jahren ists besser.
Das hat ungemein geholfen, wenn ich auf etwas verzichtet habe. Das als Dauerzustand wäre nicht so schön.
Und einige Reparaturen hab ich auch von dem Geld bezahlt, das ich in der Ausbildung zurück gelegt hatte. Zu sehen wie das immer weniger wurde war auch nicht schön.

depapa
Автор

09:14 Also werden die bestraft, die sparen. Und die die alles verprasst haben für Konsum, Urlaub und Freizeit bekommen Hilfe?

Anderixx