Die Bindungstheorie nach John Bowlby (1/3) (einfach erklärt) | ERZIEHERKANAL

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In diesem Video wird die Bindungstheorie nach John Bowlby, Mary Ainsworth und James Robertson dargestellt. Die Bindungstypen, Entstehung von Bindung, die Auswirkungen der unterschiedlichen Bindungserfahrung und weitere Informationen zu dieser entwicklungspsychologischer Theorie werden in diesem Video besprochen.

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Комментарии
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Danke für deine tolle Arbeit. Ich bin Fachkraft aber lerne noch Neues und kann mein Wissen auffrischen. Die Videos sind in der Länge genau richtig.

verakern
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Danke ❤
Du hast mich durch die Sozialassistens geführt und nun hab ich bald meine Prüfung und beende die Erzieher Ausbildung 🙏🏻🙏🏻🙏🏻

angelinaseibel
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Auf diesem Kanal lerne ich sehr gut für die Berufsschule.
In den Videos sind die Dinge gut erklärt.

Marcel-jqfn
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ich bin soooo froh das es diesen Kanal gibt!!! Danke!!!! Besteht die Möglichkeit im Fach Soziologie ein Video von Talcott Parsons und seine struktur-funktionale Theorie zu machen? Ich bin mir sicher, das ist alles mega aufwendig, aber Sie erklären alles so wunderschön, dass es wirklich JEDER versteht!
Sobald wir ein neues Thema von einem Theoretiker und co. beginnen, guck mir ich sofort ein Video von hier an und es ich muss sagen, ich wünschte sie wären mein Dozent! :D Ich hab allen, diesen Kanal weiter empfohlen!

imni
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In drei Tagen schreib ich Abi, danke für eure Videos, die sind echt ein Lifesaver ^^'

BLEBBLEB
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Menschen, die unter Früh- oder Bindungsstörungen leiden, trennen sich immer wieder vorzeitig, vor allem dann, wenn die Partnerschaft stabil und gesund ist. In diesem Artikel erkläre ich das scheinbar paradoxe Verhaltensmuster. 
Ein Mensch, der als Kind die Erfahrung machen darf, dass er auf der Welt willkommen ist und bedingungslos um seiner selbst Willen geliebt wird, kann auf diesen positiven Beziehungserfahrungen später stabile und solide Partnerschaften aufbauen und sein ganzes Leben lang von diesen guten Erfahrungen und Prägungen mit den liebevollen ersten Bezugspersonen (meist sind das die Eltern) zehren. Konflikte werden auf erwachsener Ebene, mit Eigenverantwortung ausgetragen und rasch gelöst. Der stabile, bindungsgesunde Mensch wächst an seinen Paarkonflikten, übernimmt Verantwortung für sich selbst, seine Emotionen, Bedürfnisse, Gefühle und die Partnerschaft. Er pflegt die Partnerschaft und bringt Konflikte auf den Tisch, um sie konstruktiv mit dem/der Partner*in zu lösen. Er wird auch Krisen durchstehen und sich nach der ersten, euphorischen Verliebtheit nicht trennen, sondern die Verliebtheit in eine erwachsene Liebe überführen. Von toxischen, gewaltvollen oder missbräuchlichen Partner*innen wird er sich distanzieren oder trennen, weil er seine Integrität und Würde spürt. Möglicherweise werden ihn psychische Gewalt und Missbrauch tief erschüttern, er wird sich aber Hilfe suchen oder sich wiederaufraffen und nicht in destruktivem Selbstmitleid schwelgen. In der nächsten Partnerschaft wird der bindungssichere Mensch die Frühwarnzeichen für eine toxische oder schädliche Partnerschaft rasch erkennen, ernst nehmen (er spürt ja seine Selbstachtung und seine Liebenswürdigkeit) und sich schützen. Unberechtigte Schuldzuweisungen und Manipulationen wird er zurückweisen, berechtigte Kritik wird er prüfen und annehmen.

Erwachsene Menschen hingegen, die in ihrer Kindheit keine bedingungslose Liebe erfahren haben oder psychische (körperliche oder sexuelle) Gewalt erlebt haben, tun sich im Erwachsenenalter schwer, sich selbst zu lieben, anzunehmen und zu akzeptieren. Zudem schätzen sie sich als nicht liebenswert ein. Werden sie in einer Partnerschaft von dem/der Partner*in geliebt, so sind sie überfordert und beenden die Beziehung oder brechen immer wieder die Partnerschaft ab (On-Off Beziehung). Dieses Verhalten bezeichnet man auch als Bindungsstörung.

Zudem kommt es in der Sexualität schnell zu Problemen, weil eine Person, die sich selbst als nicht liebenswert betrachtet und empfindet, sich auch als nicht sexuell begehrenswert fühlt. Lust, Liebe und Leidenschaft von Seiten des Partners/der Partnerin könnten zu einer massiven Erschütterung im negativen Selbstbild führen und es kann zu einer Überflutung von seelischem Schmerz und Trauer kommen, wenn ich mir eingestehen muss, dass ich als Kind nie um meiner selbst willen geliebt worden bin.

Insofern kann es einen Menschen, der nie echte Liebe in seiner Kindheit erfahren hat, massiv überfordern, wenn er in einer erwachsenen Partnerschaft von dem/der Partner*in bedingungslose Liebe erfährt. Der Schmerz, den die ersten Bezugspersonen verursacht haben, aber auch Gefühl von Wut und Hass auf diese darf nicht gefühlt werden.

Sogar die besten und gesündesten Beziehungserfahrungen mit liebe-vollen Partner*innen werden als negativ erlebt, meist sogar als verdächtig („Wo ist der Haken?“), weil sich Menschen mit Beziehungs- und Bindungsstörungen ja im tiefsten Innersten als nicht liebenswert fühlen. Auch Depressionen und starke Ängste können die Folgen sein. Mitunter sabotieren sich Menschen mit Frühstörungen dann selbst, flüchten aus einer guten Partnerschaft, beenden diese viel zu rasch oder sabotieren die Beziehung. Es handelt sich dabei um ein Vermeidungsverhalten: Ich vermeide positive, korrigierende Erfahrungen und den Schmerz, der dann hochkommen würde.

Menschen, die solchen Liebesmangel erfahren haben, kompensieren diesen häufig mit Promiskuität, instabilen Liebesbeziehungen, raschem Partner*innenwechsel und körperlicher Lust ohne Gefühle. Der Sex wird dann völlig beziehungslos und Mittel zum Zweck, sie Sexualität von der Hingabe zur Hergabe. In der Regel führt der Sex auch nicht zu einer wohligen und befreienden Entspannung.

Sogar selbstschädigende Verhaltensweisen wie Sexdrogen (Chemsex) oder Sex ohne Kondome finden dann häufig statt, und das Risiko von seelischen und körperlichen Schäden (etwa Infektionen mit sexuell übertragbaren Krankheiten) wird unbewusst zur Selbstbestrafung immer wieder eingegangen.

Typische Aussagen für Bindungsstörungen bei vorzeitigen Trennungen sind:
„Ich habe solche Zweifel.“
„Du, ich habe nochmal nachgedacht, ich liebe Dich nicht mehr.“ (beachte die Fehlleistung in der Wortwahl: es müsste lauten „nachgefühlt“, statt „nachgedacht“)
„Es war nur die erste Verliebheit, weil ich so viele Hormone hatte, aber jetzt bin ich nicht mehr verliebt und meine Glückshormone sind weg. Darum trenne ich mich.“
„Ich habe geglaubt du bist meine große Liebe [die mich erlöst], aber du bist es halt nicht. Mir fehlt etwas.“
„Wir müssen miteinander reden: Ich bin nicht mehr verliebt.“
„Es passt auf einmal sexuell nicht mehr für mich.“
„Ich muss halt fremdgehen, das sind meine Hormone und ich muss ja meine Gene verbreiten.“
„Ich habe Deine Liebe ja gar nicht verdient. Du verdienst jemand besseren.“

In der Regel suchen sich Menschen mit Bindungs- und Frühstörungen Partner*innen, die sie schlecht, missbräuchlich und toxisch behandeln, weil sie sich ja im Innersten als nicht liebenswert empfinden und unbewusst davon ausgehen, dass sie ohnedies nur eine schlechte Behandlung bzw. gewaltvolle oder giftige Beziehung verdienen. Im Gegensatz zu bindungssicheren Personen trennen oder schützen sie sich aber nicht vor gewalttätigen Partner*innen, sondern bleiben ohne Selbstschutz, Selbstfürsorge oder eine gesunde Abgrenzung viel zu lange in schädlichen Partnerschaften.

An dieser Stelle muss ich übrigens auf einen falschen Umkehrschluss hinweisen: Nicht jeder Mensch, der in einer schwierigen oder gewaltvollen Partnerschaft lebt, hat eine Bindungsstörung. Es gibt in unserer narzisstischen und hysterischen Kultur viele Menschen, die sich in Partnerschaften missbräuchlich verhalten oder Gewalt ausüben. Insofern ist es sehr wahrscheinlich, dass auch ein bindungssicherer Mensch im Laufe seines Lebens an schlechte, narzisstische oder bindungsgestörte Partner*innen gerät.

florianfriedrich
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Jz gleich arbeit darüber schreiben, ihr habt geholfen!

Lenamarieelli
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Wo kann man die Quellen zu den Infos aus dem Video finden?

elenag.
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Kurz vor dem Abi nochmal schnell reinziehen 🥲😂

lauralavrov
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Danke, gut und einfach erklärt, wann kommt denn Teil zwei und drei? an den nächsten beiden Sonntagen?

elinahuelsmann
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Hallo, ich habe eine Frage zu der 4. Phase… unzwar wurde zuerst gesagt, dass das Kind versteht das nicht nur es selbst Bedürfnisse hat und es lernt nicht nur auf seinen Bedürfnissen zu beharren. Direkt danach wurde gesagt, dass die Beziehung zwischen Kind und Erwachsenem allerdings komplexer wird. Somit widersprechen sich diese Punkte.
Oder ist mit der komplexen Beziehung die Autonomiephase der Kinder gemeint ?

Freue mich auf eine Antwort :)

xjaninex
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Cool. Gute Infos gut aufbereitet. Schaut sich gut und man kann echt gut folgen. 👍
Ich bleib dran

lukasgawron
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Ich finde die Videos sehr gut gemacht! Auch für angehende (Kinder-)Pflegefachkräfte sehr gut geeignet. Die bildliche Darstellung hilft die Inhalte zu verinnerlichen.

emiliabergauer
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Das Einblenden der verlinkten Videos am Ende funktioniert nicht

MA-dizh
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Aber was genau sind die exakten Merkmale der Theorie?

vinlandsaga
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Klasse Video
Würde mich freuen, wenn es etwas weniger schnell vorgetragen wird

janavogt
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.. recht wenig bekannt im deutschen Sprachraum ist, dass die Bindungstheorie auch in der Religionspsychologie aufgegriffen wurde: dort wird untersucht, ob eine Gottheit später die Rolle einer Bindungsfigur übernimmt / übernehmen kann.

mppodcastdownload
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Ich habe mir das Video 2 mal angeguckt. 2 Mal, weil ich von der malenden Hand abgelenkt wurde. Beim zweiten Mal habe ich nur deiner Stimme zugehört. Ich muss den Anderen Recht geben. Das war wirklich schnell. Ein paar Pausen wären nicht schlecht beim sprechen und wenn du die Hand zeichnen lassen möchtest, würde ich das in der Pause machen. Ich würde das angesprochene dann in einer Zeichnung darstellen um es noch einmal zu visualisieren. Du sprichst so viel an, das man keine Zeit zum registrieren hat und das ist echt schade. Ich lasse dir trotzdem ein like da :) es hat mir gut gefallen auch wenn es voll gestopft war;)

sabineeer
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Das Kind hat bei Geburt bereits eine Bindung zur Mutter und auch eine Trennung direkt bei der Geburt (zb für Adoption) ist traumatisierend. Das sollte korrigiert werden.

froschenteli
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Können Sie bitte nächste mal etwas langsamer reden

emily