Lootboxen: Wie FIFA & Co an Kids verdienen | WDR Doku

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Paul spielt leidenschaftlich FIFA, das berühmte Fußballsimulationsspiel von Electronic Arts (EA). Dort tritt er online gegen andere Gamer an. Der Schlüssel zum Erfolg in diesem Spiel liegt in der Qualität der Spieler: Top-Stars wie Mbappé, Messi und Ronaldo sind besonders begehrt. Um in FIFA an hochkarätige Spieler zu gelangen, setzt Paul auf das Öffnen von sogenannten Lootboxen. Diese virtuellen Beutekisten enthalten zufällige digitale Artikel, in diesem Fall Fußballspieler, die das Spielerlebnis verbessern können. Allerdings bleibt der Inhalt bis zum Öffnen der Box unbekannt. Oft enthalten die Lootboxen Spieler, die für Pauls Team nicht wertvoll sind, was sie unbrauchbar macht. Ob ein Spitzenspieler dabei ist, ist reine Glückssache, ähnlich wie bei einer Wundertüte. Ist in einem Paket nichts Brauchbares, versucht man schnell beim nächsten Paket sein Glück. Die Krux daran: Die Lootboxen kann man über eine lange Zeit erspielen oder – mit echtem Geld kaufen. So hat der 17jährige Paul über 800 Euro verzockt. „Man denkt jedes Mal, wenn ich das jetzt noch investiere, dann ist der gute Spieler drin“, erzählt Paul. Sein Vater hat davon lange nichts gewusst. Auch die 12-jährige Alena ist bestens vertraut mit den digitalen Wundertüten: Mit ihren Freundinnen spielt sie Genshin Impact. Ein Rollen-Abenteuerspiel in einer Fantasywelt. Für neue Spielcharaktere, Werkzeuge und auch Waffen gibt es in ihrem Lieblingsspiel Lootboxen - mit Spielwährung bezahlt - bei denen der scheinbare Zufall entscheidet, was Spieler oder Spielerinnen für digitale Artikel bekommen. Für Alena ist es mittlerweile völlig normal geworden, ihr Taschengeld in dieses zufällige Glück zu investieren. Wie viel Geld genau sie schon ausgegeben hat, kann sie nur noch schätzen: "Das ist schwierig zu sagen, aber ich schätze mal so 800€. Aber viellicht sind es auch 700, vielleicht sind es noch mehr. Ich hab's nicht gezählt."

Die Lootboxen gehören seit Jahren zur Gaming-Landschaft. In den meisten Spielen sind sie mittlerweile fest verankert und eine Haupteinnahmequelle für Videospielhersteller.
Diese Praxis wird jedoch von Verbraucherschützern kritisch gesehen, da Lootboxen Elemente von Glücksspielen aufweisen und viele der Spiele, in denen sie vorkommen, für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren zugelassen sind. Suchtexpert:innen warnen vor den potenziellen Gefahren, die mit Lootboxen verbunden sind. Sie weisen darauf hin, dass das Glücks-spielsuchtverhalten vieler Menschen oft ihren Ursprung in diesen Spielelementen hat.
Doch trotz Suchtpotenzial und Glücksspielmechanismen ist der Zugang der Spiele für Kinder weiterhin problemlos möglich. Wie kann das sein? Bundesfamilienministerin Lisa Paus sagt: „Computerspiele müssen für Kinder und Jugendliche sicher sein“ und verweist auf die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Diese wiederum beruft sich auf die gesetzliche Grundlage. Im Gegensatz zu herkömmlichen Glücksspielautomaten bieten Videospiele keine Möglichkeit, echtes Geld zu gewinnen. Dies führt dazu, dass Lootboxen in Videospielen rechtlich nicht als Glücksspiel klassifiziert werden, obwohl sie ähnlich funktionieren. Doch noch bleiben in Deutschland alle untätig. In Ländern wie Belgien sind Lootboxen hingegen längst verboten.

Die ARD Story zeigt, welche Gefahren im Verkauf von digitalen Lootboxen stecken und warum Kinder in Deutschland davor bislang nicht geschützt werden.

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🎥 Ein Film für Die Story von Marvin Mohr.
Dieser Film wurde im Jahr 2024 produziert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seitdem nicht aktualisiert.
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#lootbox #Gaming #WDRDoku #zocken
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Комментарии
Автор

Liebe Community, was denkt ihr – sollten Lootboxen in Spielen für Minderjährige verboten werden?

WDRDoku
Автор

Alle Spiele, die zusätzliche Bezahlinhalte anbieten sollte, FSK 18 sein. Außerdem sollten die Entwickler verpflichtet werden, dass Sie transparent veröffentlichen müssen welche Gegenleistung man für sein Geld bekommt (inkl. der Wahrscheinlichkeiten).

DavidPeter-fx
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Nicht umsonst ist ultimate Team in Belgien verboten worden. Und mit was? Mit Recht!

ymz
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Respekt an den Tim. Ein wahrer Gamer wird niemals pay to win unterstützen!

Reprr
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Diese Spiele sollten dann auch Umsonst sein. 69.99 Euro verlangen und dann noch Ingame Verkäufe geht gar nicht. Sollte eigentlich verboten werden

Kadharex
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Wichtiges Thema auf der passenden Plattform. Danke

hessischerRundfunkARD
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Danke für die gute sachliche Doku ohne reißerischen Inhalt

zahltag
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Das Konzept der Lootboxen hätte schon vor Jahren verboten werden müssen bzw. entsprechende Spiele mit Glücksspiel- und Ab18-Kennzeichnung versehen werden müssen. Der Gesetzgeber hat hier vollkommen versagt, die Lobby der Spielekonzerne ganze Arbeit geleistet und die USK ist ein absoluter Witz.

Bedlam
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Gute doku. Lootboxen sollten einfach insgesamt verboten werden. Nicht nur für Minderjährige.

bindestrichsoz
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Als kleiner Junge hab ich immer den Kopf über die Opis geschüttelt die in der Kneipe am Automaten sitzen, jetzt bin ich fast 40j alt und schüttel den Kopf über junge Leute die zu hause an den Automaten sitzen 😂

Zombie-Survivor-gdsf
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Ach wie schön war meine Jugend als das noch alles ohne diese Zusätze Abzocke ging...

thorstenseehofer
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Ein sehr guter und wichtiger Beitrag. Ich würde mir jedoch wünschen das vorallem in der Sprechstimme ganz klar zwischen 'ausgeben' und 'investieren' unterschieden wird. Der einzige der wirklich investiert hat war der E-Sportler der mit der Ausgabe später auch Einkünfte erzielt hat. Die anderen haben das Geld zum Spaß ausgegeben. Eine solche Ausgabe zu tätigen ist nicht falsch, sollte aber auch so wahrgenommen werden. Denn erst dann kommt es zu der späteren Reflektion ob diese Ausgabe mir nun mehr Spaß gemacht hat als z.B. mit meinen Freunden essen zu gehen.

Homie
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Dass der EDEKA Markt den beiden Jugendlichen 12/13 Jahren die 30Euro Guthabenkarten überhaubt verkauft hat, finde ich überraschend. Auf den Guthabenkarten steht doch drauf "Verkauf ab 18". Da läuft im Dorf wohl was falsch.

fnpax
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Das ist schon gruselig! Ich habe früher auch viel Geld für Pokemon- und Yugiohkarten bzw. Panini-Sticker ausgegeben, aber da war immerhin noch der Gang zum Geschäft dazwischen... auch wenn ich immer noch viel zu viel Geld dafür ausgegeben habe :D

antokr
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Paul sollte den Fernseher/Monitor dringend auf eine niedrigere Position bringen. RIP Nacken

Mangogeschmack
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Finde es unfassbar wichtig und toll, dass mehr Aufklärungsarbeit über Lootboxen stattfindet, besonders auf einem Niveau bei dem auch Menschen, gerade Eltern, die nichts mit der Thematik zu tun haben verstehen können was genau da vor sich geht und warum es ein Problem darstellt.

annalena
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Danke. bitte viel mehr aufmerksamkeit für das Thema in den Medien !!!

Casa_Y
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Meine Lootboxen waren im Jahr 2000 Magic the Gathering und Pokemon Booster. Was für eine Kindheit und wie schön man draußen in der Natur gespielt hat. Unbegreiflich was heutzutage alles schiefläuft und das sage ich mit meinen 32 Jahren sogar schon.

lotosflorian
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lootboxen müssen reguliert/verboten werden.

OgGSUS
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Wer heutzutage noch fifa ultimate spielt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren . Gegen Freunde offline macht es Spaß, aber Ultimate ist reinste Abzocke. Zum Glück habe ich damit vor einigen Jahren aufgehört, mit Ultimate

remsibremsi
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