Diese Evolutionstheorie hat uns gefehlt! | Michael Tomasello | Gert Scobel

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Die Evolutionsgeschichte ist jedem ein Begriff - aber sie lässt viele große Fragen der evolutionären Entwicklung aus: Wie kommt es, dass Lebewesen ihr eigenes Handeln steuern und kontrollieren? Das ist weder eine Frage der #Genetik noch der Art oder Gattung. Diese Erklärungslücke schließt der Anthropologe Michael Tomasello mit einer neuen Systematik der Evolution des Handelns. Gert Scobel wirft für uns einen genauen Blick auf diesen neuen Denkansatz.
#Evolution #anthropologie

Kapitel
00:00 Einleitung
00:54 Die Psychologie des Handelns
04:32 Zielgerichtetes Handeln
08:57 Intentionales Handeln
12:38 Kognitive Handlungsweisen
15:30 Feedback-Kreislauf
21:18 Fazit

Eine Produktion von objektiv media GmbH im Auftrag von ZDF/3sat
Autor & Host: Gert Scobel
Kamera: Thomas Gutberlet
Drehassistenz/Ton: Daniel Theo Giesen
Illustrationen: Claus Ast
Schnitt: Simon Voppmann
Thumbnaildesign: Jan Schattka
Producer objektiv media: Jennifer Lee
CvD objektiv media: Verena Glanos
Redaktion ZDF: Tanja Thieves, Christine Bauermann, Birgit Rethy, Darinka Trbic
Produktion ZDF: Daniel Born

Рекомендации по теме
Комментарии
Автор

Hinter der ganzen Schöpfung steckt ein genialer Schöpfer. Wer auch nur im Ansatz denkt es wäre alles zufällig kann nicht ernst genommen werden.

Meteo
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Auch wenn ich in der Tiefe nicht immer ganz folgen kann, nehme ich doch immer etwas mit von euren Beiträgen. Danke 👍 für die Weiterbildung 😊

alexharvey
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Wer einmal genau hinsieht wird erkennen, dass das "Wir" ein soziales Konstrukt ist. Jeder Mensch kann nur sein eigenes Leben leben und nicht das eines Anderen. Ich kann kein Anderer werden, sondern nur der sein, der ich bin. Der Zusammenschluss zu Gruppen und das Gefühl eines "Wir" bietet evolutionäre Vorteile, sorgt aber gleichzeitig für Ausgrenzung, zum Beispiel wenn gemeinsame Verhaltsnormen verletzt oder Überzeugungen nicht geteilt werden.

Geschichten-aus-dem-Zauberwald
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Danke für die geniale Zusammenfassung.

eshatbereitsbegonnen
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Mal wieder ein sehr spannendes Video, danke für die Bereicherung!

deratu
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Gert Scobel, Sie sind schuld, dass sich mein Bücherschrank als zu klein herausstellt. DANKE für dieses Video, es sollte m. E. Teil des Bio-Unterrichts sein.

Wejotka
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Sehr spannendes Thema und gutes Video. Ich werde mir direkt das Buch kaufen. Die moralischen Dilemma als Konsequenz der Handlungsentscheidungen und als eine Ursache für sozialen Spannungen find ich ziemlich plausibel. Gerne mehr dazu 😁

boringToy
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Ist schon echt schön, was das MPI EVA in Leipzig für Wissenschaftler:innen hat und hatte.

martysmarty
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Diese Feedback Loops der letzten Stufe werden gerade in der KI Forschung eingesetzt. Dort wird über das reflekieren des selbst gesagten (einer generativen KI wie ChapGPT) die Ergebnisse hinterfragt und im Folgeloop deutlich verbessert. Eine sehr spannende Zeit in der wir Leben!

jorggath
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Hört sich so an, als könnte das ein Thomas Metzinger Moment werden, das Buch von Michael Tommassello klingt ähnlich aufregend, wie damals Egotunnel, ich werd's mir mal besorgen. Schade, dass ich das Video erst jetzt entdeckt habe, das wäre eine tolle Urlaubslektüre gewesen

squawk-eexe
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Wenn die evolutionäre Psychologie nicht zur Evolutionstheorie gehört, stimme ich zu, dass der individuelle Verhaltensaspekt fehlt. Allderings berücksichtigt EP durchaus die Rolle des individuellen Handelns.

Verstehe nicht warum genau Tomasello in diesem Video so auf ein Podest gehoben wird (?), wenn menschliches Verhalten sogar einfacher erklärt werden kann als mit seinem Vier-Stufen-Modell.
(Stichwort Überleben & Reproduktion - Grundaspekte, die ebenfalls schon in der klassischen Evolutionstheorie enthalten sind, kombiniert mit dem Wissen, dass unser Gehirn konstant unbewusst Kosten-Nutzen-Rechnungen basierend auf früheren Erfahrungen kalkuliert, wenn wir Handlungsentscheidungen treffen).

Vor allem kann ich aber die Wichtigkeit seines Modells nicht nachvollziehen, weil unzählige Forschende schon exzellente Arbeit auf dem Gebiet geleistet haben und es in diesem Video so wirkt, als ob er eine bahnbrechende, neue Theorie entwickelt hätte (ähnlich wie Darwin), obwohl sich EP schon seit Jahrzehnten mit individuellem Verhalten beschäftigt.

backblech
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Da würde ich mich doch glatt über ein Video über Rupert Riedl und die evolutionäre Erkenntnistheorie freuen!

henderl
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Es wäre toll, einmal einen Beitrag zu David Chalmers "Realität+" zu machen. Das fände ich sehr spannend!

andreasklein
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Wie ist es mit Octopus im Vergleich zu Säugetieren?

LovisAnderson
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Sehr interessante Sichtweise. Aber wie passt da ein Schwarmverhalten ("wir") von Vögeln, Fischen, Insekten oder Affen-Gruppen rein?

berndp.
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Spannend! Sind tatsächlich nur Säugetiere zur kognitiven Simulation fähig und nicht auch Raben? Bin nicht so tief in der Ethologie drin, vielleicht kann mir jemand da weiterhelfen.

Gummmibaer
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Alles gute zum neuen Job 🐵 deshalb schimpfen wir auch so viel 📈📉

ela
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Das Bewusstsein für die großen Regelkreise in der Natur und unseren Impact dazu, muß sehr viel besser in der Gesellschaft und im Einzelnen Menschen verankert werden. Erst dann kann die Dringlichkeit zu z.B Klimaschutz Maßnahmen und vielem anderen z.B. sozialer Gerechtigkeit usw ., von allen getragen und wirksam umgesetzt werden .

MaxMustermann-eb
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🤔Basis der Evolutionstheorie bleibt trotzdem die Regel, dass sich statistisch die besten an die jeweiligen Bedingungen adaptierende Gruppen durchsetzen und damit vermehren. Bei Darwin ist die Gruppe eben eine Art und die Informationsverarbeitung auf genetischer Ebene. Was Tomasello beschreibt, ist keine neue Evolutionstheorie, sondern eine Granulierung dieses Prinzips auf andere Ebenen der Informationsverarbeitung, nämlich der neuronalen, die letztendlich auch der Psychologie zu Grunde liegt. Auch hier werden die Individuen einer Gruppe bzw. Art, die die besseren neuronalen Adaptionsfähigkeiten besitzen sich durchsetzen, die statistisch auch die genetischen Voraussetzungen dafür besitzen, denn alle in Lebewesen vorhandenen sind individuell gekoppelt bzw. interpersonell vernetzt.
Aus der Theorie der komplexen Systeme ist bekannt, dass die Prognose-Wahrscheinlichkeit einer Simulation mit der Entfernung des betrachteten Zeithorizontes exponentiell abnimmt. Das gilt auch für die Prognose-Simulationen unseres Gehirns. Da diese energetisch aufwändig sind, haben sie den Nachteil, das jeweilige Individuum aus der „Jetzt-Aufmerksamkeit“ zu bringen. Auf Dauer besteht die Gefahr sich in der eigenen subjektiv simulierten Scheinrealität zu verfangen. Wenn die dann noch über Gruppeneffekte verstärkt wird, kann es gefährlich werden. (Z.B. bei der Ausbildung und dem blinden Folgen von ideologischen Sekten.)
Das eigentliche Dilemma ist, dass die adaptionsfähigste Gruppe sich immer mehr vermehrt und systemtheoretisch mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem Systemkollaps führt, da wahrscheinlich die dafür erforderlichen Resourcen unserer Umwelt nicht reichen. Ob dies durch die technologische Kreativität der Menschheit ausgleichbar sein wird, ist offen. Solange sich die Menschheit nicht als eine Gruppe empfindet, könnte sich dieser Systemkollaps in einem großen Krieg entladen.
Das klingt nicht gerade optimistisch, aber realistisch. Warum?
Weil das individuelle Selbstmodell eines jeden Menschen das Potential hat, Leid zu erzeugen (durch Abgrenzung, Ausgrenzung, Gier, Hass, Neid, Gerechtigkeitsfanatismus, Besserwisserei, …). Das individuelle Selbstmodell ist quasi das Ego des Menschen, das durch seinen Verstand erzeugt wird und mit dem man meist unbewusst identifiziert ist.
Falls sich in Menschengruppen die vernünftige Einsicht entwickelt, dass man mit weniger Nachkommen gegensteuern könnte und im Extremfall keine Kinder mehr in die Welt setzt, heißt das leider, dass diese vernünftigere Gruppe wahrscheinlich aussterben wird. Damit pflanzen sich leider die Menschen ohne diese „vernünftige“ Erkenntnis fort und treiben das Dilemma weiter an.
Im Rahmen einer Diskussion über Religionen hatte ich mal die These entwickelt, dass in uns Menschen eine Art von beruhigender Selbsttäuschung angelegt ist und sich deshalb die Gruppen, bei denen diese Selbsttäuschung wirkt, auch vermehren. Überrascht war ich, dass der bekannte Bewusstseinsforscher und Philosoph Thomas Metzinger eine ähnliche These vertritt.
Ist leider etwas länger geworden, aber ich finde es sehr gut, dass Scobel immer wieder mit seinen Beiträgen uns animiert, selber und weiter zu denken und zu hinterfragen. 😎👍🤯😉

faryyunyp
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16:50 Erst die Erfindung der Landwirtschaft brachte Menschen dazu gemeinsam zu essen (??), Jäger und Sammler davor versuchten stets sich zu übervorteilen und dann mit der Beute zu verschwinden - sehr fragwürdige Passage

superYnova